DE514771C - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus wasserunloeslichen Eiweissstoffen von Caseincharakter - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus wasserunloeslichen Eiweissstoffen von CaseincharakterInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus wasserunlöslichen Eiweißstoffen von Caseincharakter Das übliche Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Casein besteht darin, daß man aus schon gehärteten Platten oder Stäben die Formlinge, z. B. durch Stanzen und Drehen, anfertigt, darauf diese Formlinge erhitzt, z. B. indem man sie in Wasser kocht, und sie durch Pressen in die Endform bringt.
- Es ist auch bekannt, die Gegenstände zuerst vor dem Härten in die Grundform und diese mittels Pressens oder in anderer Weise in die endgültige Form zu bringen, worauf diese Formlinge gehärtet werden.
- Bei diesem z. B. in dem österreichischen Patent zog 245 beschriebenen Verfahren wird jedoch dem Schrumpfen der aus Casein geformten Gegenstände bei der Einwirkung der Härtungsflüssigkeit keine Rechnung getragen.
- Außerdem ziehen sich manche Gegenstände während der Härtung krumm, so daß ein Nachpressen und bei zahlreichen Gegenständen, z. B. Knöpfen mit Rändern, die Anwendung besonderer Maschinen erforderlich ist und somit das Verfahren zu teuer wird.
- Nach vorliegender Erfindung werden aus wasserunlöslichen Eiweißstoffen von Caseincharakter, vornehmlich aus tierischem Casein, aber auch aus pflanzlichen Caseinen, in bekannter Weise Platten, Stäbe oder ähnliche Gegenstände durch Pressen hergestellt und aus ihnen durch Stanzen, Schneiden usw. Formlinge erzeugt. Der hierbei entstehende Abfall kann also ohne weiteres wieder Verwendung finden.
- Im Gegensatze nun zu dem letzterwähnten Verfahren werden schon diese meist scheibenförmigen Formlinge gehärtet, nicht erst die Gegenstände, denen schon die endgültige Form gegeben ist.
- Aber diese Härtung wird nicht ganz zu Ende geführt. Während nach dem eingangs erwähnten Verfahren die Platten oder Stäbe zwei bis drei Monate lang der Einwirkung von Formaldehyd ausgesetzt werden, bis sie vollkommen durchgehärtet sind, werden nach vorliegender Erfindung die Formlinge nur etwa eine Woche oder auch kürzere Zeit im Härtungsbade belassen. Darauf werden sie etwa 24 Stunden der Luft ausgesetzt, wobei der unangenehme Geruch des Härtungsmittels verschwindet und die Formlinge oberflächlich trocken werden, während im Innern noch Härtungsflüssigkeit verbleibt.
- Die so vorbehandelten Formlinge können nun, wie gefunden wurde, durch trocknes Erhitzen auf etwa ioo ° zum Erweichen und dann durch Pressen in die endgültige Form gebracht werden.
- Beidem Erwärmen, das z. B. in der Weise erfolgt, daß die Formlinge durch ein von einem Dampfmantel umgebenes Rohr geführt werden, entweichen die letzten Mengen der Erhärtungsflüssigkeit, und der chemische Härtungsprozeß erfährt seinen Abschluß.
- Die kalt gepreßten Gegenstände werden in bekannterWeise weiterverarbeitet, poliert o. dgl. Um bei dem Verfahren nach vorliegender Erfindung stets gleichmäßige Produkte zu erhalten, ist es erforderlich, die Eiweißkörper, z. B. tierisches Casein, mit stets gleichem Feuchtigkeitsgehalt, etwa io °/o, zu verwenden und mit einem stets gleichen Prozentsatz Wasser anzusetzen. Sollen Farbstoffe zugesetzt werden, so muß die zum Aufschlämmen des Farbstoffes benutzte Wassermenge mit in Rechnung gesetzt werden, so daß dem Endgemisch, welches unter Anwendung konstanten Druckes zu Platten oder Stangen verarbeitet werden soll, immer nur die gleiche Wassermenge, zweckmäßig 25 °/o, zugesetzt wird.
- Bei der Pressung in der Wärme muß jedes Entweichen von Wasser möglichst vermieden werden.
- Alsdann werden gemäß -der Erfindung die Formlinge von derartigen Abmessungen hergestellt, daß sie bei der Schrumpfung, die bei der weiteren Bearbeitung eintritt, die Dimensionen der Endform erhalten.
- Sollen z. B. Knöpfe mit einem Durchmesser von 30 mm in einer Dicke von 3 mm hergestellt werden, so müssen die Formlinge einen Durchmesser von 33,6 mm und eine Dicke von 3,36 mm bei dem oben angegebenen Wassergehalt des Ausgangsgemisches haben.
- Es ist auch möglich, einen anderen Prozentsatz Wasser zu verwenden, wobei dann aber die Größe der Formlinge mit Rücksicht auf die Endform abzuändern ist.
- Weiter ist es für die Gewinnung stets gleicher Endprodukte bedeutsam, daß die so erhaltenen Formlinge nach einer oberflächlichen Trocknung bei konstanten atmosphärischen Bedingungen und konstanter Temperatur in ein Härtungsbad, z. B. von Formalin, von gleichbleibender Zusammensetzung gebracht werden.
- Bei Innehaltung aller dieser Vorsichtsmaßregeln gelingt es, im Gegensatze zu dem älteren Verfahren so gleichmäßige Endprodukte zu erhalten, daß sich die direkte Großfabrikation von Gebrauchsgegenständen aus Kunsthorn unmittelbar aus Casein und ähnlichen Stoffen in viel kürzerer Zeit ohne fast wertlose Abfälle und mit einfacheren Apparaturen, als sie bisher verwendet wurden, durchführen läßt.
- In der deutschen Patentschrift 240 249 wird ein Verfahren zur Herstellung von Platten oder Scheiben aus Alkalicaseinatlösungen beschrieben. Danach werden die Alkalicaseinatlösungen auf Glasplatten gegossen und die entstandenen Folien kurze Zeit in eine Erdalkalisalz und Formaldehyd enthaltende Lösung getaucht, wobei sie gallertartig erstarren. Nach dem Trocknen werden die Platten in ein Chlorcalciumbad gebracht und schließlich noch mit Formaldehyd gehärtet. Bei einer etwas anderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Alkalicaseinatlösung auf eine Chlorcalcium und Formaldehyd enthaltende Lösung statt auf Glasplatten gegossen. Es bilden sich Kugeln, die durch gelinden Druck zu Scheiben, Knöpfen o. dgl. gepreßt werden können. Danach werden diese Scheiben oder Knöpfe genau wie die Platten noch einmal mit Erdalkalisalzlösungen und dann nach dem Trocknen mit Formaldehyd behandelt.
- Im Gegensatz nun zu jenem Verfahren dienen nach vorliegender Erfindung nicht Alkalicaseinatlösungen als Ausgangsmaterial, sondern Casein als solches. Aus ihm werden nicht durch Gießen Platten oder Kugeln. hergestellt, denen durch Behandlung mit Formaldehyd und einem Erdalkalisalz erst eine gallertartige Konsistenz gegeben werden muß, sondern es werden aus reinem Casein zuerst in bekannter Weise Platten oder Stäbe durch Pressen hergestellt und aus ihnen durch Stanzen, Schneiden o. dgl. Formlinge gebildet. Der Abfall der Formlinge besteht also aus reinem Casein. Erst diese aus gepreßtem Material, und zwar reinem Casein, bestehenden Formlinge werden gehärtet, und zwar mit Formaldehyd allein.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus wasserunlöslichen Eiweißstoffen von Caseincharakter, vornehmlich aus tierischem Casein, dadurch gekennzeichnet, daß Formlinge, die in bekannter Weise aus Platten, Stäben oder ähnlichen Gegenständen aus reinem Casein durch Stanzen, Schneiden usw. hergestellt sind, in einem Formalinbade nur so lange belassen werden, daß noch keine vollkommene Durchhärtung stattfindet, oberflächlich an der Luft getrocknet, durch Einwirkung trockner Hitze von ioo ° unter gleichzeitigem Abschluß der Härtung zum Erweichen gebracht und dann durch Kaltpressen endgültig geformt werden.
- 2. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Caseine von konstantem Feuchtigkeitsgehalt mit einem konstanten Prozentsatz Wasser versetzt und die aus dieser Masse gebildeten Formlinge genau so abgemessen werden, daß sie nach erfolgter Schrumpfung die Abmessungen des endgültigen Gegenstandes haben, worauf dann die teilweise Erhärtung in einem Formalinbad von bestimmter Konzentration vorgenommen und weiter wie in Anspruch i verfahren wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN30739D DE514771C (de) | 1929-08-03 | 1929-08-03 | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus wasserunloeslichen Eiweissstoffen von Caseincharakter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE514771C true DE514771C (de) | 1930-12-17 |
Family
ID=7345668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN30739D Expired DE514771C (de) | 1929-08-03 | 1929-08-03 | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus wasserunloeslichen Eiweissstoffen von Caseincharakter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE514771C (de) |
-
1929
- 1929-08-03 DE DEN30739D patent/DE514771C/de not_active Expired
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