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Reinigungsmaschine für Fasergut Die Erfindung bezieht sich auf eine
Reinigungsmaschine für Baumwolle, Wolle und deren Abfälle, bei welcher die Reinigung
des Fasergutes durch mehrere hintereinander angeordnete, schnell umlaufende und
Schlagbolzen tragende Reinigungstrommeln erfolgt, die über Rosten eines Gehäuses
zusammenarbeiten.
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In der Spinnerei wurde bisher die Reinigung des Fasergutes, wie Baumwolle,
Wolle und deren Abfälle, durch sogenannte Ballenbrecher, Vorschläger, Crightonöffner,
Schlagmaschinen und ähnliche Vorrichtungen vollzogen.
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Mittels dieser bekannten Einrichtungen ist es aber nicht möglich,
ein wirklich unratfreies Fasergut zu erzielen, insbesondere das restlose Beseitigen
der in der Baumwolle befindlichen Samenkörner bzw. der an der Wolle haftenden Kletten
ist mit den bekannten Reinigungsmaschinen nicht möglich.
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Die obenerwähnten bekannten Schlagmaschinen sind mit meist drei parallel
zu der Achse angeordneten Schlagschienen versehen. Da nun diese Schlagschienen das
zu reinigende Fasergut viel zu wenig streichend bearbeiten, sondern im wesentlichen
nur schlagen, ist eine gründliche Reinigung kaum möglich. Es wurde deshalb auch
schon vorgeschlagen, diese Schienen mit Kardierstiften zu versehen. Fernerhin wendete
man auch an Stelle der umlaufenden, über die ganze Breite reichenden Schlagschienen
über Rosten arbeitende Schlägertrommeln an, die mit Schlagbolzen versehen sind.
Mehrere derartiger Trommeln sind dabei hintereinander angeordnet. Doch ergeben derartige
Schlägertrommeln weder eine wesentlich bessere Reinigung noch erheblich größere
Leistungsfähigkeit, weil diese im wesentlichen gleichfalls nur eine Schlagwirkung
auf das Fasergut ausüben.
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Mittels der vorliegenden Erfindung sollen diese Mängel behoben werden,
und zwar dadurch, daß die hintereinanderliegenden, rasch umlaufenden Trommeln noch
zwischen den an ihren Enden irgendwie gestalteten, z. B. gespaltenen und an ihrer
Aufschlagseite scharfkantig ausgeführten Schlagbolzen mit Leisten ausgerüstet sind,
die an Armen befestigt und mit Stiften oder Spitzen dicht besetzt sind. Durch diese
Bauart der Trommeln wird das zugeführte Fasergut nicht bloß durcheinandergewirbelt
und geschlagen, wie dies bei den bekannten Einrichtungen der Fall ist, sondern dasselbe
wird durch die Schlagbolzen in Zusammenwirkung mit den auf durchgehenden Schienen
befestigten, dicht nebeneinanderstehenden Spitzen an den Angriffsflächen, und zwar
bei der ersten Trommel an den Einführungszylindern und bei den folgenden Trommeln
an zwischen die Trommeln eingeschalteten, sich über die ganze Breite der Maschine
erstreckenden Schlagnasen geschlagen, gleichzeitig aber auch geteilt und gekämmt.
Hierdurch findet
eine Trennung der in der Baumwolle oder den Abfällen
befindlichen angewachsenen Saat samt den festen Bestandteilen vom Fasergut statt,
die Saatkörner werden fein zertrümmert, und der gesamte abgeschiedene Unrat und
Staub wird infolge des sich mehrmals wiederholenden Abschlagens und Weitertreibens
des Fasergutes durch die Spalten der unterhalb der Trommeln befindlichen Roste hinausgeschleudert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch die Maschine, Abb. a
etwas vergrößert die Schlagtrommeln der Maschine in Ansicht bzw. Schnitt und Abb.3
die Trommeln in Draufsicht, teilweise geschnitten.
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Die schnell umlaufenden Schlagtrommeln I, I I, III werden durch mehrere,
z. B. sechs Reihen zweckentsprechend gestalteter Schlagbolzen a gebildet, welche
im vorliegenden Ausführungsbeispiel an ihren Enden gespalten oder geschlitzt und
an ihrer Schlagkante scharf ausgeführt sind. Zwischen den Schlagbolzenreihen a sind
Arme b vorgesehen, welche dicht mit Spitzen s besetzte Schienen f tragen,
wie dies bei der Trommel I angedeutet ist. Der Drehsinn der Trommeln ist durch Pfeile
kenntlich gemacht.
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Es ist zweckmäßig, die Trommeln I, II, Ill der Reihe nach mit erhöhten
Umdrehungszahlen laufen zu lassen, z. B. die Schlagtrommel I mit etwa goo, die Trommel
II mit etwa iooo und die Trommel III mit etwa i Zoo Umdrehungen pro Minute, denen
Umfangsgeschwindigkeiten von etwa 26, a9 und 35m pro Sekunde entsprechen.
Infolge der hohen Relativgeschwindigkeiten der aneinander vorbeilaufenden Schlagbolzen
a und Stiftes, welche sich aus den Summen der Einzelgeschwindigkeiten je zweier
benachbarter Trommeln ergeben, findet ein außerordentlich wirksames Klopfen und
inniges Durcharbeiten des Fasergutes statt, wodurch bei größter Schonung desselben
eine hervorragend gute Reinigung bei einer hohen Leistung erzielt wird. Die Schlagtrommeln
mit den mit Stiften besetzten Schienen lassen sich auch in bestehende Maschinen
an Stelle der gewöhnlichen Schlagbolzentrommeln einbauen.
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Der Reinigungsvorgang ist folgender: Das Fasergut wird entweder von
Hand oder vom Ballenbrecher, Kastenspeiser o. dgl. auf den vorgebauten Zuführtisch
bzw. das Lattentuch z aufgelegt, gelangt von hier aus zwischen die Einführwalzen
d, von denen es gelockert wird, und wird dann durch die Einzugszylinder e der ersten
Trommel I zugeführt. Durch die Schlagbolzena und Schlagstiftes derselben wird das
Fasergut hinter den Einzugszylindern.e abgeschlagen und den folgendenTrommeln II
und III über vorgelagerte Schlagnasen g zugeschleudert.
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Unterhalb der Schlagbolzentrommeln 1, II, III sind in bekannter Weise
Roste r angeordnet, durch welche die im Fasergut befindlichen Unreinigkeiten, Schalen
usw. nach unten abgeführt werden. Von der letzten SchlagbolzentrommelIII wird das
gereinigte Fasergut einer bekannten Abführvorrichtung zugeleitet, die dasselbe von
noch -etwa vorhandenen Staubteilchen säubert, um das nun vollständig gereinigte
Fasergut über einen Tisch fließartig aus der Maschine herauszubefördern.
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Natürlich können auch mehr als drei Schlagbolzentrommeln hintereinander
angeordnet werden, und sinngemäß können die Schlagbolzena sowohl in Reihen, wie
auf der Zeichnung angedeutet, als auch verschiedenartig versetzt angeordnet und
mit Stiften s durchsetzt werden. Sinngemäß sind auch die verschiedensten Formen
für die Schlagbolzena und Stiftes möglich.