-
Kastenspeiser oder -ballenbrecher Die Erfindung bezieht sich auf einen
Kastenspeiser oder -ballenbrecher mit zum weiteren Auflösen des Fasergutes hinter
dem Steiglattentuch angeordneten Zahnwalzen.
-
Bei den bekannten Bauarten solcher Kastenspeiser zupfen die Nadeln
des Lattentuches die Baumwolle in Einzelflocken aus dem zusammengeballten Fasergewirre
heraus und lösen die harten Faserklumpen in mehr oder weniger vollkommener Weise
auf. Faßt das Steiglattentuch zuviel oder zu grobe Fasermengen, so werden diese
mittels einer in einem bestimmten Abstand von den Nadelspitzen des Lattentuches
umlaufenden Walze in den Kasten zurückgeworfen. Die auf dem Steiglattentuch verbleibende
Fasermenge wird anschließend mittels einer zweiten Walze aus den Nadeln herausgelöst.
-
Diese bisher übliche Bauart von Kastenspeisern ergibt kein vollkommen
befriedigendes Auflösen der Fasermasse.
-
Bei Selbstauflegern mit Waage für Krempeln ist es bekannt, dem Steiglattentuch
eine Drousette nachzuschalten,welche das Fasergut aus dem Steiglattentuch herausstreicht
und in die Waage befördert. Die aus einem Tambour, mehreren Arbeitswalzen und einem
Volant bestehende Drousette wirkt ähnlich wie eine Walzenkarde, und sie
schränkt
die Leistung des Selbstauflegers in gleicher Weise wie eine Karde ein.
-
Ferner ist es bei Kastenspeisern oder Ballenbrechern bekannt, zum
Reinigen des vom Lattentuch abgestreiften Fasergutes Schlagwalzen zu verwenden,
die im Verein mit ihnen zugeordneten, geformten Rosten die Fasermasse vom Staub
und Laubresten befreien sollen. Zu einem weiteren Auflösen der Fasermasse reicht
die Wirkung dieser Schlagwalzen jedoch nicht aus.
-
Zweck der Erfindung ist, eine Leistungssteigerung des Kastenspeisers
oder Ballenbrechers bei weitgehendem, die Fasern schonendem Auflösen von Faserklumpen
mittels hinter dem Steiglattentuch bzw. unterhalb der Abstreifwalze angeordneten
Zahnwalzen zu erreichen. Erfindungsgemäß sind daher diese Zahnwalzen in Reihe nebeneinander
angeordnet und ist jeder Zahnwalze eine Vorrichtung zum Herauslösen der Flocken
aus den Zahnwalzen, beispielsweise ein Hacker, eine Preßluftdüse oder eine Putzwalze,
und ferner jeder Zahnwalze ein Ableitblech zugeordnet, welches die Faserflocken
auf ein unter den Zahnwalzen vorgesehenes, die Flocken nach dem Lieferende des Kastenspeisers
od. dgl. beförderndes Band abwärts führt.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zusätzlich zu dem Förderband
für das Herausbefördern der Faserflocken eine pneumatische Förderleitung vorgesehen.
-
Durch das Zusammenwirken der in Reihe nebeneinander angeordneten Zahnwalzen,
der Vorrichtungen zum Herauslösen der Flocken aus den Zahnwalzen und der Ableitbleche
wird bei schonender Behandlung des Fasergutes ein vollkommenes Auflösen restlicher,
hinter das Steiglattentuch gelangter Faserklumpen erreicht. Überdies ist es bei
Verwendung dieser neuen Vorrichtung möglich, im Vergleich zur Verwendung von Drousetten
oder ähnlichen, die Leistung begrenzenden Abstreich-und Kämmorganen, eine beträchtliche
Leistungssteigerung zu erzielen. Die Zahnwalzen zupfen die vom Steiglattentuch losgelösten
mehr oder weniger groben Faserflocken zusätzlich auf und führen sie dann, wie im
folgenden näher erläutert, weiteren Passagen zu. Man erreicht dadurch den Vorteil,
daß den nachfolgenden Maschinen (meist Kegel-oder Horizontalöffner oder Stufenreiniger)
eine besser aufgelöste Fasermasse zugeführt wird, so daß diese die Unreinigkeiten,
wie Schalen, Laub usw., leichter und vollkommener ausscheiden können.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung,
wobei Fig. i einen Längsschnitt durch den Kastenspeiser und Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Anordnung des Kastenspeisers im Verband mit mehreren, kleineren Mischballenbrechern
darstellt.
-
Den Aufbau des neuen Kastenspeisers bzw. Ballenbrechers gleicht in
den Grundzügen der bisher bekannten Bauart. Die Faserflocken werden dem Steiglattentuch
i wie üblich aus dem Kasten F mittels eines endlosen Lattentuches 2 zugeführt. Die
Abstreifwalze 3 wirft die zuviel gelieferte und zu grobe Fasermenge wieder auf das
Lattentuch 2 zurück. Die in den Nadeln des Steiglattentuches hängenden Flocken werden
anschließend mittels der Abschlagwalze q. aus den Nadeln herausgeschlagen und nach
abwärts in Richtung des Pfeiles P geschleudert. Die bisher beschriebenen Teile und
ihre Wirkungsweise sind an sich bekannt.
-
Beim Erfindungsgegenstand gelangen die vom Steiglattentuch i gelösten,
noch verhältnismäßig groben Flocken zu einer Gruppe von in Reihe nebeneinander angeordneten
Zahnwalzen Z1 bis Z4 und werden von diesen in schonender Weise weitestgehend aufgelöst
und mittels Putzwalzen Pi bis P4, von welchen je eine jeder Zahnwalze 7.1 bis Z4
zugeordnet ist, in Form feiner, gleichmäßiger Flocken aus den Zahnwalzen herausgelöst.
Die Putzwalzen sind wie üblich mit als Lederstreifen ausgebildeten Abstreifern versehen.
An Stelle der Putzwalzen P1 bis P4 können auch an sich bekannte Hacker verwendet
werden. Ableitbleche L1 bis L4 lenken die aus den Zahnwalzen herausgelösten Feinflocken
nach abwärts. Diese sammeln sich auf dem endlosen Transportband 5, wobei frei gewordene
Verunreinigungen durch das beispielsweise mit Siebstäben ausgerüstete Transportband
5 hindurchfallen und unter diesem in einem Abfallkasten aufgefangen werden.
-
Zum Ableiten der Feinflocken aus dem Kastenspeiser bzw. Ballenbrecher
kann zusätzlich ein gegen die Austrittsöffnung 8 des Kastens 7 in der Pfeilrichtung
S geleiteter Luftstrom dienen.
-
In Fig. 2 ist beispielsweise eine Anordnung mehrerer zu beiden Seiten
eines Mischtuches M angeordneter kleinerer Mischballenbrecher 9 dargestellt, die
mit einem großen, den Gegenstand der Erfindung bildenden Kastenspeiser 7 zusammenarbeiten.
Das Mischtuch M leitet die ihm von den einzelnen Mischballenbrechern 9 zugeführten,
auf ihm angehäuften Faserflocken, wie in Fig. 2 dargestellt, dem großen Kastenspeiser
7 zu, in dem das weitere Auflockern und Auflösen der Fasermasse erfolgt. Die kleinen
Mischballenbrecher g können wie beschrieben ausgerüstet sein, um eine weitgehende
Vorauflösung zu erreichen; doch wird man sich in diesen kleinen Aggregateng beispielsweise
auf je zwei Zahnwalzenpaare beschränken.