DE51224C - Darstellung von Potasche unter gleichzeitiger Gewinnung von Blanc fixe - Google Patents
Darstellung von Potasche unter gleichzeitiger Gewinnung von Blanc fixeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D7/00—Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D7/02—Preparation by double decomposition
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft die Verwerthung des Kainits durch Herstellung von Potasche
aus demselben vermittelst natürlichen Witherits unter gleichzeitiger Gewinnung von
Blanc fixe und Zwischenbildung von Kaliumsulfat.
Bisher hat man noch kein Verfahren gekannt, auf einfache und lohnende Weise aus dem,
meistens unreinen, Kainit, um dessen Verwerthüng man stets bemüht gewesen ist, Kaliumcarbonat
zu erzeugen; vor allem war es nicht möglich, durch natürlich vorkommenden Witherit
Kaliumcarbonat in solchen Mengen und solcher Reinheit zu erhalten, dafs die Anwendung des
ersteren eine gewerbliche Verwerthung gestattete.
Diesem Mangel abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, welche sich auf die
Beobachtung gründet, dafs nur eine gesättigte Lösung von schwefelsaurem Kali im Stande
ist, natürlichen Witherit — selbstverständlich von möglichster Feinheit und zweckmäfsig in
geschlämmtem Zustande -— unter Bildung von Kaliumcarbonat völlig in schwefelsauren Baryt
umzusetzen.
Dementsprechend mufs man zur Erzeugung von Potasche und Blanc fixe aus schwefelsaurem
Kali und gemahlenem, möglichst geschlämmtem natürlichem Witherit im Verlaufe des Processes
dafür sorgen, dafs die Lösung stets mit schwefelsaurem Kali gesättigt ist; soll die Umsetzung
beendet bezw. die Lösung zur Auskrystallisirung der Potasche entfernt werden, dann allerdings
unterläfst man die Zufuhr von Kaliumsulfat und siedet so lange, bis dasselbe in genügendem
Mafse in Carbonat umgewandelt ist.
Auf Grund dieser Beobachtungen und Erwägungen verfährt man zweckmäfsig folgendermafsen:
Natürlicher Witherit wird fein gemahlen, wozu sich Granitsteine und zur Herstellung
von Porcellanglasur gebräuchliche Mühlen eignen. Will man aus dem gemahlenen Witherit etwa noch vorhandene gröbere Theile
entfernen, so schlämmt man denselben. Dieser geschlämmte -Witherit wird zweckmäfsig mit
der zur Umsetzung erforderlichen Menge Kaliumsulfat trocken gemischt. Bei völlig reinen Materialien
und genügend feinem Witherit würden die theoretischen Mengen genügen. Da jedoch die anzuwendenden Materialien niemals rein
sind, so hat es sich in der Praxis bei der oben angegebenen Feinheit des Witherits als zweckmäfsig
erwiesen, auf 1 Theil Kaliumsulfat 3/4 Theil Witherit anzuwenden. Dieses Gemisch
giebt man nun nach und nach dem heifsen und im Sieden zu" erhaltenden Wasser zu;_ die Umsetzung tritt glatt und vollständig
ein, wenn man nur die Zufuhr des Gemisches zu der siedenden Flüssigkeit so regelt, dafs die
letztere immer möglichst mit Kaliumsulfat gesättigt ist. Hierbei setzt sich Bariumsulfat oder
Blanc fixe zu Boden, während Potasche in Lösung geht. Selbstverständlich hat man während
des Processes zu prüfen, ob Witherit oder Kaliumsulfat im Ueberschufs vorhanden
ist, und demgemä'fs die Zugabe des einen oder des anderen zu erhöhen oder zu vermindern.
Die angegebenen Verhältnisse können sich selbstverständlich auch je nach Reinheit der angewendeten
Materialien oder der Feinheit des Witherits ändern, ohne an dem Wesen der
Erfindung etwas zu ändern, welches darin besteht, die Umsetzung durch eine siedende, concentrirte,
d. h. mit Kaliumsulfat gesättigte Lösung zu bewirken.
Unter Benutzung dieses Verfahrens kann man nun aus Kainit Potasche und Blanc fixe auf
folgende Weise herstellen, wobei man den Kainit in derartiger Weise mit Chlorkalium
behandelt, dafs dadurch die intermediäre Herstellung von Kaliumsulfat bewirkt wird, während
man bisher zuerst aus Kainit Kaliummagnesiumsulfat und dann aus diesem erst Kaliumsulfat gewinnen konnte.
Das demgemäfs durch vorliegende Erfindung ermöglichte einfache Gesammtverfahren mag
in folgendem Beispiel seine Erläuterung finden:
ioo kg Kainit werden zur Entfernung des in demselben enthaltenen Chlormagnesiums zuerst
in fein gemahlenem Zustande mit 24 1 kalten Wassers gemischt, welche Mischung man
während 36 Stunden öfters umrührt; die dabei entstehende Lauge, welche bei richtiger Wassermenge
340 Be. haben mufs, wird von dem Kainit getrennt. Hat die Lauge ein geringeres
specifisches Gewicht als 340 Be., so enthält dieselbe aufser Chlormagnesium noch Kaliumsulfat
und hat man alsdann zu viel Wasser angewendet.
Der erhaltene Rückstand oder der so gewaschene, gereinigte Kainit wird mit einer
kalten, aus 8 kg (gewöhnlich 80 procentigem) Chlorkalium und 24 1 Wasser bestehenden
Lösung innerhalb 36 Stunden öfters durchgerührt, nach welcher Zeit die Dichtigkeit der
hierbei entstehenden Lauge etwa 300 Be. betragen wird. Hierauf trennt man die Lauge
von dem Rückstand, welchen man nun wieder in gleicher Weise mit einer gleichen Chlorkaliumlösung
so oft behandelt, bis die überstehende Lauge 20° Be. zeigt. Der nunmehrige, durch reines Wasser von der anhängenden
Lauge befreite Rückstand besteht aus reinem Kaliumsulfat, während die abfallenden Laugen
Chorkalium, Chlornatrium und Chlormagnesium enthalten.
Zur Wiedergewinnung des Chlorkaliums werden diese Laugen bis auf 320 Be. eingedampft
und dann der Krystallisation überlassen. Die herauskrystallisirte Salzmasse wird auf den in
einen Behälter eingelegten Siebboden gebracht und nur mit so viel kaltem Wasser begossen,
dafs dasselbe ganz wenig über der Salzmasse steht. Nach etwa 6 Stunden läfst man die
Flüssigkeit ab, welche Chlormagnesium und Chlornatrium aufgenomman hat. Der bleibende,
etwa 36 kg betragende Salzrückstand ist reines Chlorkalium, welcher zur beschriebenen Kaliumsulfatdarstellung
wieder in Benutzung genommen werden kann.
Nach dem beschriebenen Verfahren erhält man aus den angewendeten 100 kg Kainit 41 kg
Kaliumsulfat. Dieses kocht man mit 41 1 Wasser und setzt zu der kochenden Lösung nach und
nach 20 kg fein gemahlenen und geschlämmten Witherit.
Da, wie der Erfinder gefunden hat, und was bis jetzt noch niemals berücksichtigt worden
ist, die Umsetzung des Kaliumsulfats durch Witherit nur in einer concentrirten Sulfatlösung
vor sich geht, wird eben eine zur Lösung des Sulfats bei weitem nicht genügende Wassermenge verwendet, damit durch während
der Umsetzung erfolgende Lösung von Sulfat die Flüssigkeit für die Umsetzung immer concentrirt
erhalten bleibt.
Nach längerem Kochen, wobei man das verdampfte Wasser von Zeit zu Zeit ersetzt, prüft
man die Lauge auf ihren Gehalt an schwefelsaurem Kali und den Rückstand auf seinen
Gehalt an kohlensaurem Baryt. Findet sich nun eine dieser Verbindungen noch in unzersetztem
Zustande vor, so setzt man die fehlende zu. Es werden im Ganzen etwa 35 kg Witherit
erforderlich sein. Sobald die -Umsetzung erfolgt ist, wird abfiltrirt und die Lauge eingedampft,
aus welcher man alsdann etwa 38 kg reines kohlensaures Kali erhält. Der Rückstand kann, nachdem er gewaschen, gemahlen
und geschlämmt ist, als Blanc fixe, dessen Menge ungefähr 40 kg beträgt, weitere Verwendung
finden.
Durch vorstehendes Verfahren erzielt man den grofsen Vortheil, dafs man selbst unreinen
Kainit, wie er vielfach gefunden wird und wegen seiner Unreinheit eben eine lohnende
Verwerthung nicht hat finden können, zur Potaschenbereitung unter intermediärer Kaliumsulfaterzeugung
mit Vortheil verwenden kann, was bisher noch nicht erreicht worden ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei dem Verfahren der Darstellung von Potasche und Blanc fixe aus Kaliumsulfat und (besonders natürlichem) Witherit die Zersetzung des fein vertheilten Witherits mit einer siedenden gesättigten Lösung von Kaliumsulfat.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE51224C true DE51224C (de) |
Family
ID=326011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT51224D Expired - Lifetime DE51224C (de) | Darstellung von Potasche unter gleichzeitiger Gewinnung von Blanc fixe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE51224C (de) |
-
0
- DE DENDAT51224D patent/DE51224C/de not_active Expired - Lifetime
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