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Vorrichtung zum Abziehen der Flüssigkeit aus nassem, feinkörnigem
Gut Bei Schleudermaschinen mit undurchlässigem Trommelmantel oder bei Zweischalenschleudermaschinen
findet bekanntlich durch die bei der hohen Umfangsgeschwindigkeit entstehende Fliehkraft
eine Trennung des Schleudergutes in leichtere und schwerere Bestandteile dahingehend
statt, daß die spezifisch leichteren Teile sich mehr nach der Trommelachse, die
spezifisch schwereren Teile in der Außenzone der Schleuder ablagern. Mit anderen
Worten, es findet eine schichtenweise Ablagerung des Schleudergutes nach spezifischer
Schwere der einzelnen Schleudergutteile statt.
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Die während des Schleuderns sich absondernden flüssigen Bestandteile
werden bei den bisher bekannten und in Gebrauch befindlichen Schleudermaschinen
durch besondere mechanische Vorrichtungen, wie Schälrohre, von außen drehbare Ablaufrohre
im Innern der Schleuder, von außen bedienbare, in der Festzone befindliche Ventile,
in der Flüssigkeitszone angeordnete überlaufrinnen oder durch natürlichen überlauf
infolge ununterbrochenen Nachfüllens von Schleudergut, aus der Schleuder entfernt.
Das verbleibende Festgut wird dann durch öffnen der Schleuder herausgeschleudert
oder durch Stillsetzen der Maschine auf andere Weise daraus entfernt.
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Bei feinkörnigem Material, z. B. Feinkohle, läßt sich durch das Schleudern
eine vollständige Trennung von festen und flüssigen Bestandteilen insofern nicht
erzielen, als das körnige Gut in der Festzone der Schleuder noch sögenannte Hohlräume
enthält, die sich naturgemäß mit Flüssigkeit ausfüllen. Die Flüssigkeitsmenge kann
an Volumen gemessen bis zu 5o Prozent der in der Schleuder nach dem Wasserabzug
enthaltenen Festmasse betragen. Bei gewaschener Feinkohle für die Koksherstellung
beträgt der Feuchtigkeitsgehalt z. B. bis 25 Prozent, also etwa 15 Prozent
zuviel für die Koksherstellung. Mit anderen mechanischen .Vorrichtungen (Quetschbecherwerk,
Entwässerungsband o. dgl.) kann der Wassergehalt bis auf etwa 12 bis 13 Prozent
heruntergebracht werden. Weiter ließ sich bisher das mechanisch mit der Feinkohle
gebundene Wasser mit Becherwerken, Entwässerungsbecherwerken (Ländem) nicht herunterbringen.
Gleiche oder ähnliche Verhältnisse wie bei Feinkohle bestehen beim Entwässern von
Zellstoff, Feinerzen, Glaubersalz u. dgl.
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Die bei dem Schleuderverfahren in die Festzone des Gutes eingedrungenen
Flüssigkeitsmengen können durch die bisher bekannten Verfahren und Einrichtungen
nicht aus den im ununterbrochenen Betrieb befindlichen Schleudern entfernt werden.
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Die Flüssigkeit sondert sich bei Schleudermaschinen zum Schleudern
von feinkörnigem Gut in dem Verhältnis ab, als die SchIeudermasse durch die Schleuderkraft
beim Umlaufen der Schleuder zusammengedrückt und das Klärwasser dadurch in die mehr
nach der Mittelachse der Schleuder liegende Zone
gedrängt wird,
wo es durch geeignete Vorrichtungen abgezogen oder im natürlichen Überlauf abfließen
kann. Die in dem körnigen Teile der Schleudermasse dann noch enthaltene Flüssigkeitsmenge
(poröses Volumen) kann nicht ausfließen, und :es belastet dieser Teil der Flüssigkeitsmenge
den Festbestandteil mit einem zu hohen Feuchtigkeitsgrad.
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Diese in der Schleudermasse nach dem normalen Wasserabzug noch verbleibende
Flüssigkeitsmenge, die für die weitere Verwendung der Feststoffe, z. B. Feinkohle,
in den meisten Fällen von großem Nachteil ist, kann weder, durch von außen betätigte
Vorrichtungen noch nach bisher bekannten Verfahren während des ununterbrochenen
Schleuderbetriebes aus der Schleuder herausgebracht werden. Der Einbau von Filtertüchern
oder anderen, das körnige Schleudergut nicht durchlassenden Stoffen würde insofern
zu keinem praktischen Ergebnis führen, als die Filtertücher oder Filtervorrichtungen
nach kurzer Betriebszeit sich verstopfen, verschmutzen oder verschleißen.
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Ventilvorrichtungen und. überlaufrohre, die in radialer oder tangentialer
Richtung nach außen den Austritt der Flüssigkeit aus der Schleuder ermöglichen und
in die Schleuder eingebaut werden könnten, würden bei zu großen Bohrungen das Festgut
mit austreten lassen oder, wenn die Ausfiußöffnungen zu eng sind, im Augenblick
zu Verstopfungen führen.
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Um den vorbeschriebenen Mängeln wirksam zu begegnen, werden nach der
Erfindung in eine Mehrschalenschleudermaschine oder in eine solche mit zylindrischem
Trommelmantel . ein oder mehrere Hohlkörper in den Trommelmantel der Schleuder eingesetzt,
die in die Festzone des Schleudergutes eingreifen. Diese Hohlkörper haben eine eigenartige
Ausbildung, die während des ununterbrochenen Schleuderbetriebes ein fortwährendes
Austreten der Flüssigkeit aus der Schleudermasse ermöglicht, ohne daß feste Schleudergutteile,
soweit sie spezifisch schwerer sind als die Flüssigkeit, mitgeführt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung ist in Abb. i bei einer Zweischalenschleuder
und in Abb. z in .größerem Maßstabe im Schnitt veranschaulicht. Die Abb.3 bis 5
sind Einzelheiten.
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Die Entwässerungshohlkörper a besitzen an dem in die Festzone der
Schleudermasse hineinragenden Teil rillenartige Eindrehungen b, in denen öffnungen
c liegen. Die Achsen diesee Öffnungen verlaufen nach außen in spitzem Winkel zur
Hohlkörperachse. Durch die Öffnungen c erfolgt ein fortlaufendes Ausfließen der
in den Hohlräumen des körnigen Schleudergutes ,enthaltenen spezifisch leichteren
Flüssigkeit. Das spezifisch schwerere Festgut wird durch die Schleuderkraft nach
der Außenzone der Schleuder gedrängt; wobei infolge der Rillen b und der schräg
liegenden Flüssigkeitsabflußöffnungen c in den Hohlkörpern a Verstopfungen und das
Ab-
fließen von feinkörnigem Gut verhütet werden. - Es lassen dies besonders
die Abb. 3 bis 5 !erkennen, aus denen die Lage des körnigen Gutes vor den Öffnungen
c zu ersehen ist. Statt der rillenförmigen tindrehungen können auch nur vor den
Öffnungen c Vertiefungen angeordnet werden. Unbedingt notwendig sind die Eindrehungen
oder Vertiefungen c jedoch nicht. Es ist dann besonders zweckmäßig, die Bohrungen
der Öffnungen c nach außen oder innen konisch au gestalten.
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Da sich die Bohrungen c überschneiden, ist in jeder Zone des Festgutes
die Möglichkeit des ungehinderten Austrittes der Flüssigkeit nach außen gewährleistet.
Die Wirkung ist eine ähnliche wie bei einem mit Flüssigkeit angefüllten Schwamm,
der ausgedrückt wird.
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Je nach Zweckmäßigkeit erhalten die öffnungen c verschieden große
Abmessungen und Anordnung zueinander.
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Um auch leichteren Bestandteilen im Schleudergut den Austritt durch
die Hohlkörper a unmöglich zu machen, kann im Inneren der Rohre a ein feinmaschiges
Drahtgewebe oder Filtertuch d eingelegt werden. Diese Einlage kann durch ein gelochtes
Rohr :e in der richtigen Lage gehalten werden.
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Die aus den Hohlkörpern a austretende Flüssigkeit wird am Umfang der
Schleuder, beispielsweise durch eine Rinne f, aufgefangen und aus dieser abgeleitet.
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Ein Reinigen der Hohlkörper a kann durch Ausspülen mit Druckwasser
von außen erfolgen, nachdem die Schleuder stillgesetzt ist. Hierfür werden die Rohre
a mit geeigneten Anschlüssen ausgestaltet.
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Die Hohlkörper a können nach Bedarf und bei schwierig zu entwässerndem
Gut in der oberen und unteren Schale der Schleuder sowie an dem zylindrischen Umfange
einer Schleudertrommel in beliebiger Anzahl vorgesehen werden.
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Um die zum Innern eines Hohlkörpers a hin konischen Bohrungen von
innen leicht herstellen zu können, erhält das Rohr eine in Längsrichtung mehrteilige
Gestalt.