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Verfahren und Vorrichtung zum Entwässern von Kohlen- und sonstigen
Feinkornschlämmen Bei den bekannten Vorrichtungen zum Entwässern von Feinkornschlämmen
wird das zu entwässernde Gut in einer als Zweischalenschleuder ausgebildeten Trommel
geschleudert, an deren äußerem Umfang Düsen angeordnet sind, die in das Gut hineinragen
und dem Austritt des sich unter der Schleuderwirkung absondernden Wassers dienen
sollen. Bei dieserEntwässerungsart besteht der Nachteil, daß sich die Düsen infolge
des feinen Kornes des Schlammes schnell verstopfen, da mit dem Wasser stets auch
einige feste Bestandteile abziehen. Die festen Bestandteile, die einmal in die Düsen
gelangt sind, versuchen sich unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft durch die Düsen
hindurchzubewegen, so daß die Düsen, sobald einige feste Bestandteile in sie hineingelangt
sind, bald vollkommen verstopft sind. Bei anderen bekannten Vorrichtungen ist die
Anordnung so, daß in dem der Trominelwelle benachbarten Mantelteil Austrittsöffnungen
vorgesehen sind, durch welche die sich unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft von
dem Festgut trennende Flüssigkeit beim Anwachsen der sich an der äußeren Trommelwand
ansammelnden Festgutzone von letzterer verdrängt wird. Ebenso sind Schleudern zürn
Entwässern von Feinkornschlämmen bekannt, bei denen der Trommelboden mit radial
verlaufenden Lochreihen versehen ist, durch welche die abgesonderte Flüssigkeit
entsprechend dem Anwachsen der_Festgutzone verdrängt werden soll. Die Einführung
des Gutes in die Trommel erfolgt hierbei mittels eines Verteilungstellers. Auch
bei den beiden letztgenannten Schleuderarten besteht die Gefahr, daß sich die Abschlußöffnungen
für den Austritt der Flüssigkeit zusetzen.
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Bei einer anderen Art von Feinkornschleudern wird die Flüssigkeit
mittels eines Schälmessers in der Flüssigkeitszone abgestrichen. Da der Bereich
der Flüssigkeitszone je nach der Schleuderfüllung und dem Gehalt an festen und flüssigen
Stoffen des Schleudergutes schwankt, läßt sich mit einem Schälmesser keine befriedigende.Trennung
in feste und flüssige Bestandteile erreichen.
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Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung beseitigen genannte
Nachteile und gewährleisten stets offene Abflußöffnungen. Dies ist nach der Erfindung
dadurch erreicht, daß das zu entwässernde Gut zwischen eine äußere geschlossene
und eine innere siebartig ausgebildete Wand einer Schalenschleuder aufgegeben, die
sich abtrennende Flüssigkeit durch oder über die innere Trommelwand nach dem zwischen
innerer Trommelwand und Welle befindlichen Raum verdrängt und von hier aus ins Freie
abgeführt wird. Bei der Aufgabe des Gutes findet zweckmäßig in bekannter Weise ein
Verteilungsteller Anwendung. Der Auslaß des Festgutes läßt sich nach der vollständigen
Ausfüllung des zwischen äußerer und innerer Trommelwand befindlichen Hohlraumes
mit Festgut unter gleichzeitiger Abstellung der Gutzufuhr durch Absenken der unteren
Schalenhälfte der
Schleuder vornehmen, so daß der ganze zur Verfügung
stehende Hohlraum für die Entwässerung ausgenutzt wird. Beim öffnen der äußeren
Hohlraumwandung während der Trommeldrehung wird das Gut nach außen geschleudert.
Sieblöcher, die sich während des Flüssigkeitsabflusses zugesetzt haben, öffnen sich
unter demEinfluß derZentrifugalkraft. Das Verfahren kann nach Bedarf mehrmals wiederholt
werden. Entwässerungsverfahren, bei denen das Gut über einen Verteilungsteller in
eine umlaufende Trommel aufgegeben wird und die sich unter der Einwirkung der Schleuderkraft
abtrennende Flüssigkeit durch das Festgut verdrängt abfließt, wobei nach dein Anwachsen
des Festgutes bis zum Überlauf die Gutzufuhr abgestellt wird und das Festgut zum
Austrag gelangt, sind bereits bekannt.
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Eine Vorrichtung, die sich zur Durchführung des Verfahrens eignet,
bestellt 7weckmäßig aus einer Zweischalenschleuder mit offenem Boden, in deren Flüssigkeitszone
ein mitumlaufender zylindrischer Siebmantel vorgesehen ist. Durch den Siebmantel
ist die Flüssigkeitsaustrittsstelle genau festgelegt, so,
claß die Flüssigkeit
an dieser Stelle mittels Schälmessers abgenommen werden kann. Zweckmäßig ist jedoch
der Siebmantel nach dem Schleuderboden zu konisch erweitert, so daß die Flüssigkeit
selbsttätig abfließt. Die Länge des Siebmantels ist nach der Erfindung so bemessen,
daß der konische Siebinantelteil mit dem unteren Rande der unteren Schalenhälfte
bei geschlossener Schleuder abschließt. Hierdurch wird erreicht, daß bei der Verwendung
einer in bekannter Weise heb- und senkbaren unteren Schale keinerlei Behinderung
der Heb- und Senkbewegung eintritt. Um eine möglichst große Schleuderfüllung zu
erzielen, ist der Siebmantel nach der Erfindung bis dicht an den Verteilungsteller
herangeführt. Der Siebmantel kann hierbei eine geringere Konizität als die obere
Schalenhälfte aufweisen.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung lassen sich auch die Sieblöcher
unendlich klein ausbilden, so daß der obere Siebinantelrand einen Überfall für die
von den festen Bestandteilen verdrängte Flüssigkeit bildet. In diesem Falle wird
die Flüssigkeit von dem sich an der äußeren Schalenwand ansaminelnden festen Gut
so lange verdrängt, bis sie über den oberen Siebmantelrand abfließt.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Die Schleuder besteht aus den beiden Schalen i und 2, von denen die
untere mittels der Arme 3 auf der Welle q. gelagert ist und von dieser mitgenommen
wird. Die untere Schale 2 ist in bekannter Weise zwecks Offiluilg der Schleuder
zur Entleerung heb- und senkbar angeordnet. In der Eintrittsöffnung in der oberen
Schale ist der Verteilungsteller 5 vorgesehen, der das zugeführte Gut 6 in die Schale
schleudert. Der Verteilungsteller ist zweckmäßig möglichst nahe an der Eintrittsöffnung
der oberen Schale vorgesehen, so daß das Gut bereits von dem obersten Schalenrand
an in den Schleuderraum 7 geschleudert wird. Der Verteilungsteller wird gleichfalls
von der Welle 4. angetrieben. Er kann aber auch bei hohler Ausbildung der Welle
.4 auf. einer in dem Hohlraum gelagerten zweiten Welle vorgesehen sein. Im Trommelinnern
ist der Siebmantel S angeordnet, der miturnlä uft und an dem die obere Schale mittels
der Stege 9 befestigt sein kann. Der Siebmantel ist mittels der Arme io auf der
Welle 4. gelagert und wird von dieser mitgenommen. Nach dem Schleuderboden zu erweitert
sich der Siebmantel konisch und schließt mit dem Rand der unteren Schale 2 ab. Die
Konizität ist jedoch geringer als die der oberen Schale i. Der obere Siebmantelrand
ist bis dicht unter den Verteilungsteller geführt. Zweckmäßig liegen der obere Siebmantelrand
i i und der Rand 12 der oberen Schale nicht, wie -dargestellt, in einer Lotrechten,
sondern es ist der obere Siebmanteldurchmesser größer als der Durchmesser der Eintrittsöffnung
der oberen Schale, so daß bei vollständiger Füllung des Raumes 7 mit Schleudergut
die den Verteilungsteller benachbart liegenden Gutzonen eine in der Verlängerung
des Siebmantels liegende geneigte Fläche bilden, an der die innere Flüssigkeitszone
unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft abgleitet, um in den Innenraum des Siebzylinders
abzufließen. An Stelle des Siebzylinders kann auch ein konischer Zylinder mit undurchbrochenen
Seitenflächen vorgesehen sein. Die Flüssigkeit wird in diesem Falle über den oberen
Rand i i von dem festen Gut verdrängt.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Das nasse Gut
6 wird von dem Verteilungsteller 5 in den Schleuderraum 7 verteilt. In diesem Raum
setzen sich die festen Bestandteile des Gutes infolge ihres größeren spezifischen
Gewichtes an der Schalenwand ab, während die Flüssigkeit von den sich an der Schalenwand
sammelnden festen Bestandteilen nach dem innerenSiebmantel zuverdrängt wird und
durch dessen Öffnungen in den Raum 13 tritt, wobei die Flüssigkeit unter dem Einfluß
der Zentrifugalkraft an der Innenseite des Siebmantels abgleitet und in das Sammelbecken
14 geschleudert wird. Nach der vollständigen Füllung des Raumes 7 wird die Gutzufuhr
abgestellt und die untere
Schale abgesenkt, wodurch das numnehr
trockene Gut ins Freie geschleudert wird.