<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Entwässern und eventuellen Nachspülen von feinkörnigem Gut mit einer ständig in Drehung befindlichen Seleudertrommel.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entwässern und eventuellen Nachwaschen von feinkörnigem Gut, wie Feinkohle, Kohlenschlamm, Feinerzen od. dgl. mittels einer in Drehung versetzten Schleudertrommel. Sie kann sowohl in vollwandigen Zweischalenschleudern als auch in Schleudern mit zylindrischem Trommelmantel angeordnet werden, wie die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen.
Es sind bereits Vorrichtungen und Verfahren bekannt zum Entw ässern von breiartigen Produkten, wie Tonschlämme, Kaolin, Lithopone u. dgl. Diese Vorrichtungen und Verfahren sind aber gar nicht oder nur wenig geeignet zum Entwässern von feinkörnigem Gut, m ie Kohlenschlämme, Feinerze u. dgl.
Bei diesen Materialien ist im breiartigen Zustande noch ein grosser Prozentsatz an Flüssigkeit enthalten, die beim Schleuderverfahren nur mit besonderen Vorrichtungen daraus entfernt ", erden kann. Bei Schleudern mit siebartigem Trommelmantel fliesst entw eder ein grosser Teil des Festgutes mit durch die Siebschlitze, oder wenn die Schlitze zu eng sind, tritt sehr schnell eine Verstopfung ein. Wird das Klärwasser z. B. von der Oberfläche abgezogen, oder soll es im natürlichen Überlauf abfliessen, dann bleibt natur-
EMI1.1
Prozentsatz kann z. B. bei Feinkohle 30% und noch mehr betragen. Die Feinkohle wäre in diesem Falle für die Herstellung von Koks vollkommen ungeeignet, weil sie für diesen Zweck nur 8-10% Wasser enthalten darf.
Eine weitere Schwierigkeit verursacht auch das Ausbringen des getrockneten Gutes aus den ununterbrochen in Umlauf befindlichen Schleudermaschinen und die gleichmässige Verteilung des in die Schleuder eingeführten Frischgutes über die ganze Fläche des Schleudermantels.
Schliesslich ist auch die Frage des einwandfreien und gleichmässigen Durchspülens und Durchwaschens des Schleudergutes mit Waschflüssigkeit (z. B. das Durchspülen von Feinkohlenschlämme zwecks Befreiung von Salzen, Lette od. dgl. ) mit den bisher bekannten und in Gebrauch befindlichen Einrichtungen noch nicht einwandfrei gelöst.
Erfindungsgemäss v. erden diese Mängel dadurch beseitigt, dass im Trommelmantel in das Festgut der Sehleuder hineinragende und mit Öffnungen bzw. mit Abzugskanälen versehene Hohlkörper angeordnet sind, durch die die Flüssigkeit im ununterbrochenen Schleuderbetrieb nach aussen entweichen kann, ohne dass Bestandteile des Festgutes mitgerissen werden.
Das in die Schleuder eingeführte Frischgut wird gleichmässig über die ganze Fläche der Schleudertrommel verteilt und die Verteilungsvorrichtung wirkt auch gleichzeitig als Austragvorrichtung für das entwässerte Gut.
Die Waschflüssigkeit wird gleichzeitig mit dem Schleudergut in die Schleuder geführt, dort auf das ganze Gut gleichmässig verteilt und sodann nach dem Auswaschen durch die Entwässerungshohlkörper aus der Schleuder entfernt. Festgut und Flüssigkeit werden nach der Entwässerung im ununterbrochenen Umlauf so aus der Maschine herausgeführt, dass sie nicht mehr miteinander in Berührung kommen.
In den Zeichnungen sind zwei verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt, u. zw. bei einer Zweischalenschleuder (Fig. 1-5) und bei einer dauernd in Drehung versetzten Schleuder mit zylindrischem Trommelmantel, bei der das entwässerte Gut durch die gleichzeitig zum Materialaustrag dienende Verteilungsvorrichtung über den oberen und unteren Trommelrand ausgestossen wird (Fig. 6-9).
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Zweischalenschleuder, Fig. 2 einen Teil der Schleuder mit einem Entwässerungshohlkörper in vergrössertem Massstabe. Die Fig. 3-5, 8 und 9 zeigen Einzelheiten und verschiedene Ausbildungsformen der Entwässerungshohlkörper.
Die Zweischalenschleuder besteht aus zwei Hälften, von denen die eine beim Entleeren in axialer Richtung bewegt werden kann. Die beiden Schalen erhalten an den Berührungsflächen eine selbsttätig wirkende Abdichtung.
Die Entwässerungshohlkörper a sind am Umfange des Schalenmantels angeordnet und ragen in das Schleudergut hinein.
Die Form dieser Hohlkörper ist bei der Zweischalenschleuder beispielsweise eine zylindrisehe.
Nach Bedarf erhält der Hohlkörper aussen rillenartige Einfräsungen b (Fig. 3-5), die eventuell gewindeartig angeordnet sein können. An die Einfräsungen oder Vertiefungen schliessen sich die nach dem Inneren ler Hohlkörper geführten Entwässerungssehlitze oder Bohrungen c an. Die Hohlkörper können in beliebiger Anzahl und Form in der oberen oder unteren Schalenhälfte angeordnet werden, wobei die Abzugs-
<Desc/Clms Page number 2>
kanäle c allenfalls auch nach aussen oder nach innen konisch ausgebildet sein können und eine für das jeweils zu entwässernde Material passende Form, Grösse und Verteilung erhalten können.
Bei leicht zu entwässerndem Gut sind die Abzugskanäle c nach aussen unter einem spitzen Winkel zur Hohlkörperaehse geneigt angeordnet, sie können aber entsprechend der mehr oder weniger starken Körnung des zu entwässernden Gutes auch anders verlaufen. Durch die Ablaufkanäle c erfolgt aus jeder Zone des Schleudermantels ein fortlaufendes Abfliessen der in den Hohlräumen des körnigen Schleudergutes enthaltenen Flüssigkeit, während das spezifisch schwerere Festgut durch die Schleuderkraft nach dem Trommelmantel zu gedrängt und dort festgehalten wird. Das körnige Gut bildet vor den Klär- wasseraustlusskanälen, wie aus den Fig. 3-5 ersichtlich ist, selbst eine Filtermasse.
Da die Bohrungen in den Entwässerungshohlkörpern koniseh ausgebildet sind, ist in jeder Zone des Festgutes die Möglichkeit des ungehinderten Flüssigkeitsaustrittes nach aussen gewährleistet.
Der Entwässerungshohlkörper kann aus Herstellungsgründen in der Längsrichtung mehrteilig ausgebildet" erden, oder er wird aus einzelnen Ringen, Scheiben oder aus sieh jalousieartig überdeckenden Stäben hergestellt, wie es in den Fig. 3-8 und 9 beispielsweise dargestellt ist.
Soll ganz leichten Bestandteilen des Schleuergutes, deren spezifisches Gewicht nur wenig von dem der Waschflüssigkeit abweicht, der Austritt aus dem Hohlkörper a unmöglich gemacht werden, so kann man an den Hohlkörpern feinmaschige Erahtgewebe oder Filtertücher anbringen, die gegebenenfalls durch ein gelochtes Rohr oder in sonstiger Weise in der gewünschten Lage gehalten werden.
Bei der Zweisehalensehleuder wird das Schleudergut über den Verteilungsteller und den nach der Mitte der beiden Schleuderschalen geführt, wodurch eine gleichmässige und günstige Verteilung des zu entwässernden Gutes erzielt \\ ird. Soll das Schleudergut in der Trommel einer Nachwasehung unterzogen werden, so werden die oberhalb und unterhalb der Schalen angeordneten Organe t in Tätigkeit gesetzt, durch die je nach Bedarf jederzeit neue Waschilüssigkeit brausenartig in die sich drehende Trommel eingelassen m erden kann. Der Abiluss der Waschflüssigkeit erfolgt gleichfalls durch die Entwässerungskanäle c.
Bei der Schleudermaschine mit zylindrischem Trommelmantel, wie sie in den Fig. 6 und 7 beispielsweise dargestellt ist, wird die Materialverteilervorrichtung durch entsprechende Gestaltung zum Austragen des in der Schleuder entwässerten Gutes verwendet. Die von aussen betätigte, in axialer Richtung auf und ab bewegte Materialverteilerscheibe, kombiniert mit einer Trockengutaustragescheibe k mit Durchflusskanälen o, hat den Vorteil, dass sie bei vollautomatischem Betrieb eine ununterbrochene Materialzu- und abführung ermöglicht.
Bei dieser Anordnung der axial verschiebbaren Trockengutaustragevorrichtung ist es zu eckmässig, dem Hohlkörper a eine über die ungefähre Länge der zylindrischen Mantelfläche reichende Form zu geben.
Die Hohlkörper können auch hiebei sowohl eine runde oder eine beliebig andere Querschnittsform besitzen.
Wie die Fig. 8 und 9 erkennen lassen, sind bei dieser Ausführungsart die Abzugskanäle der Hohlkörper als Längsschlitze 9 ausgebildet, die durch Übereinanderlegen von Ringen oder Scheiben h unter Einfügung von Zwischenlagen oder durch kleine Verdickungen an den Auflagestellen entstehen. Die Schlitze können auch durch Übereinanderlegen von einzelnen Stäben mit jalousieartiger Überdeckung gebildet werden
EMI2.1
Stäbe werden durch eine Deckplatte i abgedeckt, durch Verschraubung miteinander verbunden und an die innere Seite des Trommelmantels angeschraubt.
Auf diese Weise kann die Gestaltung der Schlitze an den Entwässerungshohlkörpern den jeweiligen Betriebsverhältnissen angepasst und ein Auswechseln unbrauchbarer Ringe, Scheiben oder Stäbe schnell vorgenommen werden. Für den ungehinderten Wasserabfluss ist vom Höchstpunkt des Einlaufschlitzes jeweils eine Neigung nach dem Innern des Entw ässerungshohlkörpers vorgesehen, d. h. die Stäbe oder Ringe fallen, im Querschnitt betrachtet, dachförmig ab.
Das Arbeiten der Schleuder mit zylindrischem Trommelmantel erfolgt in der Weise, dass das getrocknete Gut durch die axial verschiebbaren Verteiler- und Austragvorrichtung k wechselweise über den unteren, bzw. den oberen Rand des Trommelmantels geschoben wird, wobei das in der Entwässerungszone vorgetrocknete Gut zwecks Nachtrocknung vor dem Austritt aus dem Schleudermantel noch kurze Zeit durch die Materialhaltewulste n festgehalten wird.
Das zu schleudernde Frischgut wird durch die beiden Zuführungsrohre l und m eingebracht, die so angeordnet sind, dass das eine auf den äusseren, höher gelegenen Ring der stufenförmig ausgebildeten Verteiler-und Austragvorrichtung k und das andere auf den inneren, tiefer gelegenen Ring desselben mündet. Das auf den äusseren Ring aufgegebene Gut verbleibt über der Verteiler-und Austragvorrichtung, während das auf dem tiefer liegenden Innenteil aufgegebene Gut durch Öffnungen o unter die Austragvorrichtung fällt.
Die Rohre I und m können nach Bedarf den Bewegungen der Austragvorrichtung entsprechend gesenkt oder gehoben werden.
Die axiale Bewegung der Verteil-und Austragvorriehtung k kann von aussen her hydraulisch erfolgen, wie in Fig. 6 beispielsweise dargestellt ist. In diesem Falle stellen p und q die Druckwasserzuführungsrohre für das Verschieben der Verteil-und Austragvorrichtung dar. Das Druckwasser wird in
<Desc/Clms Page number 3>
die mitumlauf enden Zylinder rund s geführt und verschiebt in bekannter Weise während des ununterbrochenen Umlaufes der Sehleudertrommel die mit der Austragvorrichtung k verbundenen Kolben u und v wechselweise in lotrechter Richtung.
Das abwechselnd über bzw. unter der Verteiler- und Austragvorrichtung geschleuderte Gut wird nach erfolgter Vorentwässerung bzw. Durchspülung mit einer Waschflüssigkeit von der Austragvorriehtung k aus dem Düsenfeld bis zu den Haltewulsten n gedrückt und verbleibt so lange in dieser Trockenbzw. Nachentwässerungszone, bis es bei der nächsten Ben legung der Austragvorriehtung von dem dann vorgeschobenen nachfolgenden Schleudergut über die Haltewulste n hinweg aus dem umlaufenden Schleudermantel gedrückt und in ein feststehendes, über einem Bunker od. dgl. angeordnetes Auffanggehäuse gestossen wird.
Das durch die Entwässerungshohlkorper abfliessende Klär-oder Wasehwasser tritt durch Öffnungen im Trommelmantel in eine um den ganzen Schleudermantel herum angeordnete feststehende Wasserauffangrinne y (Fig. 2 und 6) und wird von dort durch Ablaufrohr abgeführt.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Vorrichtung zum Entwässern und eventuellen Nachspülen von feinkörnigem Gut mit einer ständig in Drehung befindlichen Schleudertrommel, einer auf der Welle derselben vorgesehenen Einrichtung zur Verteilung des Gutes in der Trommel und einer Einrichtung zur Durehspülung des Gutes mit einer Waschflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass im Trommelmantel mit Öffnungen bzw. mit Abzugskanälen versehene, in die Festzone des Schleudergutes hineinragende Hohlkörper zwecks Ableitung des Waschwassers vorgesehen sind.
EMI3.1