DE510165C

DE510165C - Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten

Info

Publication number: DE510165C
Application number: DEK117128D
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Neuroth
Original assignee: Kalle GmbH and Co KG
Current assignee: Kalle GmbH and Co KG
Priority date: 1929-10-21
Filing date: 1929-10-22
Publication date: 1930-10-16

Description

Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten Die Verwendung von Arylaziden zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten ist bereits in dem Patent 485 298 beansprucht. Nach dem dort beschriebenen Verfahren werden die lichtempfindlichen Schichten in der Art erzeugt, daß Arylazide auf oder in eine Unterlage ,gebracht werden. Beim Belichten entstehen an den vom Licht getroffenen Stellen Farbstoffe, deren Nuance durch Zusatz von Säuren, Basen oder Metallsalzen beeinflußtwerden kann.
Es wurde nun gefunden, daß man zu lichtempfindlichen Schichten, welche die Herstellung neuer Farbstoffe von anderer Nuance ermöglichen, gelangen kann, wenn man Ar ylazide gemeinsam mit aromatischen Phenolen, Aminen oder Aminophenolen auf eine Unterlage aufbringt und die so erhaltenen lichtempfindlichen Schichten unter einer Vorlage belichtet. Die Amine und Phenole können durch die verschiedensten Gruppen, wie z. B. Alkyl-, Alkyloxy-, Oxalkyl-, Aralkyl-, Sulfo-oder Carboxylgruppen, substituiert sein.
Je nach der Art der verwendeten Komponenten können Bilder in den verschiedensten Farbtönen von Gelb, Braun, Blau, Violett bis Schwarz erhalten werden. Durch Entfernung der unverbrauchten lichtempfindlichen Schicht mit einem Lösungsmittel lassen sich die Bilder haltbar machen. Man kann aber auch die unzersetzten Arylazide durch ,geeignete Stoffe unwirksam machen, so daß das Auswaschen der Bilder wesentlich erleichtert oder unnötig wird. Stoffe dieser Art sind z. B. Reduktionsmittel, wie Sulfite, Thiosulfat, Formaldehyd, ferner Cyankalium, Thioharnstoff, Schwefeldioxyd u. a.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Farbstoffe lassen sich weitgehend im Farbton verändern, wenn man Metallsalze in die lichtempfindlichen Schichten vor oder nach der Belichtung einbringt. Hierdurch ist es möglich, zahlreiche neue Farbtöne darzustellen.
Die lichtempfindlichen Komponenten können ,auch mit Zusätzen, z. B. Kolloiden, Stabilisatoren, wie Glukose, organischen und anorganischen Salzen, Gerbmittel organischer und anorganischer Art, Netzmitteln und hygroskopischen Stoffen auf eine Unterlage aufgebracht werden.
Beispiele r. 1,4 Gewichtsteile Natriumsalz der 5-Azidoa-oxybenzoesäure werden in 33 Raumteilen Wasser gelöst und mit einer Lösung von o,8 Gewichtsteilen Resorcin in 8 Raumteilen Wasser versetzt. Diese Lösung wird mit oder ohne Gelatine auf eine Unterlage aufgebracht und nach dem Trocknen unter einer Vorlage . belichtet. Man erhält tin Bild in roten Tönen. Das Bild kann mit Hilfe von Metallsalzen noch getönt werden.
2. 1,3 Gewichtsteile 5-Azido-2-oxybenzoesäure und 1,2 Gewichtsteile q.-Oxy-3-amidobenzoesäure werden in q:o Raumteilen Wasser unter Zusatz von verdünnter Natronlauge gelöst und auf eine Unterlage aufgebracht. Beim Belichten wird ein graubraunes Bild erhalten.
3. 1,3 Gewichtsteile Natriumsalz der 5-Azido-2-oxybenzoesäure werden in 33 Raumteilen Wasser gelöst und mit einer Lösung von 1,6 Gewichtsteilen i-4-Amidonaphthol in 8 Raumteilen Wasser versetzt. Die Lösung wird auf eine Unterlage aufgebracht. Beim Belichten unter einer Vorlage wird ein Bild in rotbraunen Tönen erhalten.
¢. Eine Lösung, gemäß Beispiel 3 hergestellt, wird mit 0;s Gewichtsteilen Kupfersulfat versetzt und auf eine Unterlage aufgebracht. Beim Belichten unter einer Vorlage wird ein Bild in grauen neutralen Farbtönen erhalten. 5. Um die unzersetzt gebliebene lichtempfindliche Schicht unwirksam zu machen, wird ein nach Beispiel i hergestelltes Bild einige Minuten in fließendem Wasser gewässert, hierauf kurz in 2prozentiger Natriumbisulfitlösung gebadet und nach Abspülen mit Wasser getrocknet. Das Bild ist nunmehr auch im Licht haltbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß Arylazide gemeinsam mit aromatischenPhenolenAminen oderAminophenolen auf eine Unterlage aufgebracht werden.
2. Verfahren zur Herstellung von Bildern auf lichtempfindlichen Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß eine nach Anspruch i hergestellte Schicht unter einer Vorlage belichtet wird und anschließend die nicht in Reaktion getretenen Stoffe, zweckmäßig durch Behandlung mit einem Lösungsmittel, ;entfernt werden: