DE508146C

DE508146C - Einrichtung zur geschwindigkeitsgetreuen Nachbildung von Bewegungen

Info

Publication number: DE508146C
Application number: DEG71657D
Authority: DE
Inventors: Hans Illauer; Dipl-Ing Johannes Vopel
Original assignee: Gesellschaft fuer Elektrische Apparate mbH
Current assignee: Gesellschaft fuer Elektrische Apparate mbH
Priority date: 1927-11-03
Filing date: 1927-11-03
Publication date: 1930-09-24

Description

Zur Ferneinstellung beliebiger Gegenstände, wie z. B. Geschütze, Scheinwerfer, Schiffsruder, Schleusentore, Kräne, Ventile usw., ist vorgeschlagen worden, durch Kontaktmittel einen oder mehrere Motoren anzulassen oder einen dauernd laufenden Motor durch Schalträder oder Kupplungen mit dem einzustellenden Gegenstande zu verbinden. Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß die

to einzustellenden Gegenstände beschleunigt oder verzögert folgen oder aber daß die Mitnahme stoßweise erfolgt.

Erfindungsgemäß wird ein Regelglied eines veränderlichen Getriebes (z. B. Reibradgetriebe), das durch einen dauernd laufenden Motor angetrieben wird, durch elektrische oder mechanische Kupplung so verstellt, daß die nachzubildende und die nachgebildete Bewegung einander stets proportional sind.

Gleichzeitig wird die Geschwindigkeit der nachzubildenden Bewegung ermittelt und kann registriert oder auf beliebige andere Anordnungen übertragen werden.

In der Abbildung ist ein Ausfiibrungsbeispiel des Erfindungsgedankens dargestellt. Die nachzubildende Bewegung wird beispielsweise auf einen mit geringer Kraft angetriebenen Zeiger 1 übertragen. Dieser Zeiger 1 ist mit einem' Kontaktorgan 2 versehen, welchem über Bürste und Schleifring 3 Spannung zugeführt wind. Bewegt sich nun. 'der Empfänger im rechten (linken) Drehsinn, so berührt das Kontaktorga» 2 das Gegenkontaktorgan 4', 4", und die elektromagnetische Kupplung 7', 7" erhält über Schleifring und Bürste 5', 5" und 6', 6" Erregerstrom, der über Schleifring 8', 8" zum anderen Pol fließt.

Durch das Ansprechen der Kupplung 7', 7" wird mit der vom dauernd laufenden Motor 9 über Zahnrad 10, 11', 11", 12', 12", 13', 13", 14', 14" und 15', 15" angetriebenen Achse 16', 16" die Achse 17', 17" gekuppelt und verstellt das Reibrad 18.

Das Reibrad 18 ist dabei auf der Welle 17' so gelagert, daß sich sein Lager bei Drehung der Welle axial verschiebt. Zu 'diesem¹ Zweck kann die Welle 17 z.B. als Schraubenspindel ausgebildet sein. Außerdem¹ ist die Lagerung des Reibrades 18 so getroffen, daß sich beim Antrieb dies Reibrades durch die ständig von dem. Motor 9 gedrehte Scheibe 19 dieses ohne axiale Verschiebung auf der Welle 17' dreht und damit die Reibscheibe 18 mit einer Geschwindigkeit antreibt, die von der jeweiligen Stellung des Reibrades 18 mit Bezug auf die Reibscheibe 19 abhängt.

Bei Stillstand! des Kontaktorgansi 2 steht das Reibrad: 18 in. gleichem) Abstand von den

'*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Hans Illauer in Berlin-Siemenssladt und Dipl.-Ing. Johannes Vopel in Berlin.

Achsen der Reibscheiben 19 und 20 und! bewirkt, daß die getriebene Scheibe 20 dieselbe Umlaufzahl hat wie die auf der Achse des Motors· 9 befestigte Reibscheibe 19. Diese Treibzahl wird über Kegelräder 21 bis 28 auf das Sonnenrad 29 übertragen, welches die gleiche Drehzahl·, aber eine umgekehrte Drehrichtung· wie das auf der Achse des Motors 9 befestigte Sonnenrad 30 hat. Infolgedessen dreht sich das Planetenrad 31 um. seine Achse 32, ohne diese Achse in ihrer Ebene zu verstellen.

Bei Stromschluß durch Kontaktorgan 2 tritt nun ein Verstellen dies Reibrades¹18 ein und: damit eine Änderung der DrehgeBchwin¹-diigkeit des ,Sonnenrades 29; -hierdurch wird die Achse 32 in seiner Ebene gedreht und das Gegenkontaktorgan 4', 4" in demselben Sinne bewegt wie Kontaktorgan 2. Die Berührung von 2 mit 4', 4" bleibt solange bestehen, und das Reibrad 18 wir'd gleichzeitig so weit verstellt, bis Weg und Geschwindigkeit des Gegenkontaktorgans 4', 4" dem des Kontaktorgans 2 gleich ist. Bei gleicher Geschwindigkeit der beiden Kontaktorgane 2, 4' wird dann die Kupplung 7', 7" stromlos ; auch die Stellung der Reibrolle 18 bleibt unverändert.

Die nachgebildete Bewegung wind beispielsweise durch Kegelräder 33, 34 auf die Achse 35 und von 'dort beliebig weiter übertragen. Die jeweilige Geschwindigkeit der nachzubildenden Bewegung ist durch die Stellung ■des Reibrades 18 bestimmt; bei dessen Einstellung kann über Stirnräder 36, 37 und Schnecke 38 das mit einer Teilung versehene Schneckenrad 39 gegenüber einer festen Marke 40 verstellt werden¹. Die jeweilige Geschwindigkeit wird: danai' angezeigt und registriert oder durch die Achse 41 auf beliebige Apparate, z. B. Fernmeldegelber, übertragen.

Die dargestellten einzelnen Elemente können selbstverständlich durch gleichwertige andere ersetzt werden, z. B. das Reii'bradgetriebe durch eine elektrische Einrichtung (Leonardanlage) oder durch ein Flüssigkeitsgetriebe.

Es ist nicht erforderlich, daß der Motor 9 dauernd mit konstanter Drehzahl umläuft.

Claims

Patentansprüche:

i. Einrichtung zur weg- und geschwindigkeitsgetreuen Steuerung von insbesondere schwerem Gegenständen unter Anwendung eines von der SteuersteUe aus eingestellten, gering belastbaren Zeigers und eines Nachlaufwerkes, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Nacblaüfwerk ("4', 4", 3) eine zusätzliche Vorrichtung (18, 19, 20) in Verbindung steht, welche idie Geschwindigkeit der Bewegung des Zeigers (2) in jedem Augenblick selbsttätig bildet.
2. Einrichtung nach Anspruch! 1, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Verbindungsglieder zwischen dem Zeiger (2) und· der Einrichtung zur Beeinflussung der Geschwindigkeit (18, 19, 20), daß die selbsttätig gebildete Geschwindigkeit des Nachläufwerkes (4', 4",

9) eine Funktion des laufend auftretendem Unterschiedes zwischen den Stellungen des Zaigersi (2) und eines diesem nachbewegten Organs (4', 4", Wegfehler) ist, insbesondere gleich der Summe dieser Unterschiede.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelgliad (18) und durch Kontaktorgane (2, 4', 4") gesteuerte Kupplungen (7', 7") die Einwirkung eines dauernd laufenden Motors (9) auf das anzutreibende Organ (35) so beeinflussen, daß die Bewegung des Kontaktorgans (2) nach Geschwindigkeit und Weg atif das Organ (35) übertragen wird¹.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer der nachzubildenden Bewegung auch die der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechende Stellung des Regelorgans ermittelt, angezeigt, registriert oder auf andere Einrichtungen übertragen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen