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Sicherheitseinrichtung für Aufzüge, insbesondere für Schiffshebewerke
Bei Hubwerken werden bekanntlich Anzeige- und Regeleinrichtungen verwendet, die
dem Maschinisten die Bewegung des Hubwerkes anzeigen und die Steuerung selbsttätig
beeinflussen. Die Anzeigevorrichtungen können die Bewegung während eines Hubes nur
in verkleinertem Maßstabe wiedergeben, da sonst die Übersichtlichkeit dieser Einrichtung
verlorengehen würde. Der für eine Längeneinheit zur Verfügung stehende Anzeigeabschnitt
ist hierbei jedoch so klein, daß ein genaues Steuern unmöglich ist. Ein genaues
Steuern des Hubwerkes ist aber in vielen Fällen unbedingt- erforderlich, um den
ordnungsmäßigen Betrieb durchzuführen.
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Man hat daher bereits Einrichtungen vorgesehen, bei- denen ein zur
Anzeige oder zur Regelung einer Bewegung dienendes und von der zu überwachenden
Einrichtung angetriebenes Glied sein Geschwindigkeitsverhältnis in bezug auf diese
Einrichtung während eines. Arbeitsspieles selbsttätig ändert. Auf diese Weise ist
es möglich, einzelne Teile des Hubes in vergrößertem Maßstabe zur Anzeige zu bringen.
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Da bei Schiffshebewerken beispielsweise ein Unterschied von wenigen
Zentimetern zwischen den Wasserspiegeln, im Trog und in einer Wasserhaltung bereits
eine Mehrbelastung des Troges von vielen Tonnen und damit eine unzulässige Beanspruchung
des Hubwerkes mit sich bringen kann, hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe
gestellt, eine Einrichtung zu schaffen, die nicht nur die Bewegung entsprechend
der tatsächlichen Bewegungsbahn und Bewegungsrichtung wiedergibt, sondern bei der
auch die Strecke, die in anderem Maßstabe zur Anzeige gebracht werden soll, jederzeit
ohne Austausch einzelner Getriebeteile geändert und damit den jeweiligen Betriebsverhältnissen
angepaßt werden kann. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß ein Differentialgetriebe
mit einem Übersetzungsgetriebe ausrückbar gekuppelt ist, derart, daß das Übersetzungsgetriebe
auf der mit verlangsamter Geschwindigkeit des angetriebenen Gliedes zu durchfahrenden
Strecke unwirksam ist.
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Die Einrichtung nach der Erfindung kann so ausgebildet sein, daß das
Getriebe als Übersetzungsgetriebe aus zwei parallelen Schraubenspindeln ausgebildet
ist, von denen die eine ein selbsthemmendes, die andere ein nicht selbsthemmendes
Gewinde trägt, und das zwei mit den Spindeln in Eingriff stehende, kraftschlüssig
miteinander verbundene Muttern hat, an denen die Anzeige- oder Regeleinrichtung
befestigt ist.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt.
Die Fig. z zeigt einen Teufenzeiger r, dessen Spindel 2 von
dem
Hubwerk über die Welle 3, eine Zahnradübersetzung q. und 5 ein Differential 6, 7,
8, 9, io sowie ein Kegelrad ii angetrieben wird. An dem Teufenzeiger ist eine Skala
12 vorgesehen, bei der die Hubenden gegenüber dem mittleren Skalenteil in vergrößertem
Maßstabe wiedergegeben sind. Auf der Spindel 2 ist eine Wandermutter 13 geführt,
die durch ein zweites Gewinde mit einer Spindel 14 in Eingriff steht. Diese Spindel
trägt an ihrem unteren Ende ein Kegelrad 15, das über ein weiteres Kegelrad 16 und
eine Kupplung 17 mit dem Kegelrad 9 des Differentiales verbunden werden kann. An
dem mit dem Kegelrad 9 starr verbundenen Teil der Kupplung i 7 ist eine Bremse 18
vorgesehen, die ein Festhalten dieses Kupplungsteiles gestattet. Die Kupplung 17
und die Bremse 18 werden von einem Lüftmagneten i g derart gesteuert, daß entweder
die Bremse aufgelegt oder die Kupplung eingelegt ist. Der Lüftmagnet wird hierbei
von .Schaltern 2o und 21 gesteuert, die von der Wandermutter 13 bewegt werden.
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Die Einrichtung arbeitet so: Die Wandermutter 13 möge sich beispielsweise
in der gezeichneten Lage befinden. Das Hubwerk führt einen Abwärtshub durch, so
daß die Wandermutter sich in Richtung des Pfeiles bewegt. Die Spindel 2 und damit
die Wandermutter 13 werden von dem Hubwerk über die Welle 3, die Übersetzung 4,
5 und die Differentialräder 6, 7, 8, io durch das Kegelrad i i angetrieben. Die
Wandermutter dreht bei der Abwärtsbewegung die Spindel 14 und damit die Kegelräder
i 5 und 16 sowie den mit dem letztgenannten Kegelrad verbundenen Teil der Kupplung
17. Die Kupplung ist gelöst. Die Bremse i8 ist angezogen und hält das Kegelrad g
des Differentiales fest, auf dem sich die Räder 7 und 8 abwälzen. Kommt nun die
Wandermutter bei ihrer Abwärtsbewegung zu dem mit 35 gekennzeichneten Punkt der
Anzeigeskala, so schaltet sie über dem Schalter 2o den Lüftmagneten 19 ein, der
die Bremse 18 löst und die Kupplung 17 einrückt. Hierdurch wird das Differentialrad
g mit der Spindel 14 gekuppelt und auf diese Weise die Bewegung der Spindel 2 verlangsamt,
da die Räder 7 und 8 des Differentiales sich nicht mehr auf dem feststehenden kade
abwälzen, sondern dieses sich selbst in der der Drehrichtung des Rades io entgegengesetzten
Richtung dreht. Die verringerte Geschwindigkeit der Wandermutter wird hierbei bis
zu dem Punkte i der Skala beibehalten. An diesem Punkte schaltet die Wandermutter
13 durch den Schalter 21 den Lüftmagneten ig ab, die Kupplung 17 wird ausgerückt
und die Bremse 18 eingelegt. Hierdurch wird das Differentialrad 9 stillgesetzt,
so daß sich die Wandermutter 13 wieder mit erhöhter Geschwindigkeit bis zum Hubende
bewegt. Es kann zweckmäßig sein, an dem " Teufenzeiger noch besondere Marken 22
und 23 vorzusehen, die in Abhängigkeit von dem Wasserstand der Wasserhaltungen selbsttätig
eingestellt werden und dem Maschinisten ein genaues Einsteuern ermöglichen. Die
Bewegung dieser Marken muß hierbei dem Maßstab der Anzeigevorrichtung an den Hubenden
angepaßt sein. Die Fig.2 zeigt eine Einzelheit der vorstehend beschriebenen Einrichtung,
nämlich den Lüftmagnet ig, der über ein Gestänge 2q. die Bremse 18 und gleichzeitig
die Kupplung 17 verstellt. Beim Ansprechen des Magneten ig wird zugleich mit dem
Lüften der Bremse die Kupplung eingerückt, so daß die Kegelräder 16 und 9 starr
miteinander verbunden sind.