-
Schaltung für den gemeinsamen Betrieb von Triebwagen Bei Erweiterung
der Betriebsmittel bestehender Bahnen ist inan 1u ufg genötigt, ältere Fahrzeuge
mit solchen neueren Ursprungs in einem `Luge zusammen fahren zu lassen. Es entstehen
dann beim Zusammenarbeiten verschiedener Triebwagentypen in einem Zuge häufig dadurch
Schwierigkeiten, daß die neueren Tridllwagen Einrichtungen aufweisen, die in den
alten Wagen nicht vor-]landen sind. Der Trielw-agetiführer, der einen ini "Luge
befindlichen neueren Triebwagen steuert, wird verleitet, in cliesein neueren Triebwagen
Schaltmaßnahmen einzuleiten, die die gekuppelten älteren Triebwagen nicht ausführen
können. Hierdurch können leicht Fehlschaltungen uni Betriebsstörungen entstehen,
cla der Führer die Wirkung seiner Schaltmaßnallinen falsch einschätzt.
-
Mit der Erfindung ist ein einfaches Mittel gegeben, ein zuverlässiges
Zusammenarbeiten von Triebwagen verschiedener Bauart in einem "Zuge zti ermöglichen.
-
Die Erfindung sei an -einem Ausführungsbeispiel, in dein sich ihre
besondere Zweckin;ißigl:eit erweist, dargestellt.
-
In Triebwagen neuerer Bauart sieht man sogenannte Feldschiviichungsschütze
vor. Der Fahrschalter derartiger neuer Triebwagen enthält dann eine oder mehrere
Stellungen, in denen diese heldschwüchun gsschütze erregt werden. Fährt ein neuerer
Triebwagen finit Feldschwächungsschützen in einem "Luge, in dem auch noch Triebwagen
ohne Feldschwächungsschütze mitlaufen, so darf die Feldschwächung in dein neuen
Triebwagen nicht betätigt «-erden, da sonst die Triehwagen verschiedene Leistungen
üfernehrnen würden. Man könnte diese Erscheinung dadurch verineiden, daß inan am
Fahrschalter des neuen Triebwagens eine besondere Sperrung vorsieht, die in Wirkung
tritt, wenn iin Zuge noch ein alter Triebwagen mitläuft. Derartige mechanisch auszuführende
Bauarten würden jedoch sehr verwickelt und daher unzuverlässig und teuer ausfallen.
-
Nach der Erfindung wird für das Feldschwächungssch-ütz außer der üblichen,
durch die Wagen des Zuges durchgehenden Steuerleitung eine besondere zweite Leitung
vorgesehen, die über die Fahrschalter der Triebwagen derart geführt ist, claß sie
bei Nullstellung der Fahrschalter geschlossen, bei Betriebstellung jedoch unterbrochen
ist. Die zweite Steuerleitung ist an den Enden des Zuges durch den Blinddeckel der
Kupphingsclose geerdet.
-
In Äbli. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Der hier gezeichnete Zug bestellt aus den Triebwagen 1, a, 3 und dein Bei-,vagen
.I. Der Triebwagen i soll sich in Fahrtrichtung vorn befinden. Außer den ü::lichen,
den Zug durchlaufenden Vielfachstetierleitungen, zu denen auch die Leitung 5 als
Stetierleitting für die Feldschwächungsschütze C gehört, ist noch eine weitere Steuerleitung
7 vorgesehen, die ain Führerstandsende
jedes Triebwagens über einen
Kontakt 8 der Fahrtwendewalze geführt ist, der in der Nullstellung der Fahrtwendewalze
geschlossen, in jeder anderen Stellung jedoch, d.li. also, wenn von dem betreffenden
Führerstand aus gefahren wird, unterbrochen ist. Die Kupplungsdosen g der Wagen
legen in geschlossenem Zustande, also an den Enden des Zuges, über die Blinddeckel
Leitung 7 an Erde.
-
In dem gezeichneten Beispiel, in dem angenommen wurde, daß vom Führerstand
des Wagens i aus gefahren würde, ist die Steuerleitung 7 durch die Kontakte 8 des
Fahrschalters im Wagen i unterbrochen. In den Triebwagen, die mit Feldschwä chungsschützen
ausgerüstet sind, sind diese an die Leitungen 5 und 7 angeschlossen. Wird also nun
vom Führerstand des Wagens i aus der Steuerschalter auf Feldschwächungsstellung
gelegt, so daß die Leitung 5 Spannung erhält, so fließt nunmehr von dieser Leitung
aus über die parallel geschalteten Feldschwächungsschütze Strom zur Erde.
-
Bei den nicht mit Feldschwächungsschützen versehenen Triebwagen älterer
Bauart sind die Leitungen 5 und 7 nicht vorhanden.
-
In der Abb. 2 ist angenommen, daß der Triebwagen a kein Feldschwächungsschütz
aufweist. Wird nun von einem der Triebwagen i oder 3 aus der Fahrschalter bewegt,
um die Feldschwä chungsschütze einzuschalten, so ist deren Steuerleitung durch den
iiri Zuge fahrenden Triebwagen a' ohne Feldschwächungsschütz unterbrochen.
-
Das gleiche tritt offenbar ein, wenn der Wagen 3 oder der Wagen z
kein Feldschwächtingsschütz hat. Auch in diesen Fällen wäre eine Einschaltung der
Feldschwächungsschütze von einem im Zuge fahrenden Triebwagen nicht möglich.
-
Mitunter kann es zweckmäßig oder erforderlich sein, die geerdete Hilfsleitung
7 der Feldschwächungsschütze nicht durch den ganzen Zug zu führen; es kann dann
die Schaltung sinngemäß so geändert werden, daß in jedem Triebwagen ein Hilfsrelais
vorgesehen ist, das genau so geschaltet ist wie etwa das Feldschwächungsschütz nach
Abb. i. Dieses Hilfsrelais kann nur dann einschalten und sein Feldschwächungsschütz
an Steuerspannung legen, wenn seine Steuerleitung nicht durch einen im Zuge fahrenden
älteren Wagen unterbrochen ist.
-
In Abb. 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer Schaltung mit Hilfsrelais
dargestellt. Das Hilfsrelais io liegt -an den durchgehenden Steuerleitungen 5 und
7 und legt, falls im führenden Triebwagen Leitung 5 an Spannung gelegt wird und
die Leitungen 5 und 7 keine Unterbrechungsstelle enthalten, die Feldschwächungsschütze
6 zwischen Steuerleitung 5 und Erde.
-
Eine ähnliche Schaltung erweist sich als notwendig, wenn die Steuerung
selbsttätig über ein in jedem Triebwagen befindliches elektromagnetisches, elektropneumatisches
oder elektromotorisches Schaltwerk erfolgt. Der Weiterlauf der Schaltwerke in die
Feldschwächungsstufe tvird dadurch eingeleitet, daß eine durchgehende Steuerleitung
im Führerstand entweder an Erde oder an Spannung gelegt wird. Das nach der Erfindung
vorgesehene Hilfsrelais wird nun so geschaltet, daß die Steuerleitung für die Feldschwächung
unterbroch°n wird, wenn ein älterer Wagen im Zuge mitläuft, so daß die für Feldschwächung
eingerichteten Schaltwerke der neueren Triebwagen auch dann sich nicht in die Feldschwächungsstufe
bewegen, wenn der Führerschalter den entsprechenden Schaltbefehl gibt.
-
Auch die Ausgestaltungen der Erfindung durch Anwendung eines Hilfsrelais
lassen sich naturgemäß nicht nur für Wagen init und ohne Feldschwä chungsschütze,
sondern auch in allen anderen Fällen verwenden, wo ein Teil der Triebwagen Einrichtungen
aufweist, die an dem anderen Teil fehlen.