DE506963C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder KetonenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G12/00—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/30—Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups
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Description
Es ist bekannt, daß Harnstoff oder seine Derivate sich mit Alkoholen, Ketonen oder
ihren Derivaten zu wohldefinierten, kristallinischen Verbindungen umsetzen.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß unter geeigneten Bedingungen die Reaktion nicht bei diesen Verbindungen stehenbleibt, sondern daß Kondensation zu amorphen Produkten stattfindet.
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß unter geeigneten Bedingungen die Reaktion nicht bei diesen Verbindungen stehenbleibt, sondern daß Kondensation zu amorphen Produkten stattfindet.
ίο Diese Produkte können ölige bis harzartige
Beschaffenheit haben.
Setzt man beispielsweise Harnstoff mit einer hydroxylhaltigen Verbindung um, so
entsteht zunächst ein urethanartiger Körper, welcher zumeist infolge seiner guten Kristallisationseigenschaften
leicht abgeschieden werden kann. Wird aber die Erwärmung mit einem Überschuß des Alkohols fortgesetzt,
gegebenenfalls unter Zugabe eines geeigneten
so Katalysators und unter Anwendung von Druck, so nimmt allmählich die Menge des zu
gewinnenden Urethans ab, und es entstehen ölige Produkte. Als Katalysatoren wendet
man zweckmäßig mehrwertige Alkohole an, die drei oder mehr Hydroxylgruppen im Molekül besitzen. Wird die Erwärmung
weitergetrieben, so entstehen unter stetiger Viskositätszunahme schließlich harzartige,
feste Körper.
Zu denselben Produkten gelangt man, wenn man von Harnstoffderivaten oder von
den sich bildenden Zwischenprodukten ausgeht. Setzt man beispielsweise Urethan mit
Alkohol um, so erhält man dieselben Endprodukte, als wenn von Harnstoff ausgegangen
wäre.
Mit Ketonen können ähnliche amorphe Verbindungen erzielt werden.
Die gefundenen amorphen Kondensationsprodukte sind, soweit sie neben Harnstoff
oder seinen Derivaten eine aliphatische Komponente enthalten, mit Wasser mischbar
bzw. lösen sie sich darin. Bei Umsatz einer aromatischen Komponente besteht im allgemeinen
keine Wasserlöslichkeit mehr. Eine Reinigung der amorphen Produkte kann, soweit sie ölige Beschaffenheit haben, durch
Destillation im Hochvakuum erfolgen.
Die beschriebenen Produkte können die vielseitigste Verwendung finden, z. B. können
sie als Weichmachungsmittel für Celluloseester oder -äther, ferner auch für Natur- und
Kunstharze jeglicher Art und ähnliche Substanzen, angewendet werden. In ähnlicher
Weise können die Produkte auch für in Wasser gequollene Substanzen Verwendung finden.
Es ist bereits bekannt, Harnstoff mit einem Ketonüberschuß in Gegenwart gasförmiger
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Max Paquin in Frankfurt a. M.
Salzsäure zu kondensieren, wobei keine öligen und harzartigen Produkte, sondern kristallisierte
Verbindungen entstehen (vgl. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 34 [1901], Seite 2186). In der britischen
Patentschrift 209 697 ist die Darstellung von Kunstharzen aus Harnstoff und Kohlenhydraten
unter Anwendung eines Methylenhärtungsmittels beschrieben. Ohne derartige Härtungsmittel werden keine Kunstharze erzielt.
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung dagegen bilden sich schon allein durch Umsetzung zwischen Harnstoff und
Alkoholen ölige oder harzartige Produkte,
x5 wobei die Gegenwart von Härtungsmitteln
— wie in der englischen Patentschrift beschrieben — nicht erforderlich ist.
Beispiele 20
i. 60 Gewichtsteile Harnstoff werden unter Rühren mit 324 Gewichtsteilen Benzylalkohol
und 6 Gewichtsteilen Glycerin (als Katalysator) etwa 3 Stunden auf 180 bis 1900 erhitzt.
Hierbei setzt sich das anfangs gebildete Urethan zu einem viskosen Öl um, welches
durch Destillation im Hochvakuum gereinigt werden kann. Es ist in organischen Lösungsmitteln leicht löslich.
2. 315 Gewichtsteile des durch Umsetzung
von Glycerin und Acetaldelryd entstandenen zyklischen Acetals werden mit 60 Gewichtsteilen Harnstoff 1 Stunde unter Rückfluß
gekocht. Danach wird 8 Stunden unter Rühren auf 175 ° erwärmt. Das Reaktionsprodukt kann nach Beispiel 1 gereinigt werden.
Es ist in Wasser und organischen Lösungsmitteln leicht löslich.
3. 468 Gewichtsteile Diacetin werden mit 102 Gewichtsteilen Acetylharnstoff i1/^ Stunde
unter Rückfluß gekocht. Danach wird unter Rühren 4 Stunden auf 1650 gehalten. Das
entstandene ölige Produkt kann nach Beispiel ι gereinigt werden. Es ist in Wasser
und organischen Lösungsmitteln leicht löslich.
4. 240 Gewichtsteile Butylenglykol werden mit 96 Gewichtsteilen Thioharnstoff unter
lebhaftem Rühren bei 180 bis 1900 gehalten.
Das entstandene ölige Reaktionsprodukt kann nach Beispiel 1 gereinigt werden. Es ist
in Wasser und organischen Lösungsmitteln leicht löslich.
5. 360 Gewichtsteile Acetophenon und 60 Gewichtsteile Harnstoff werden unter
Rühren zum Sieden erhitzt. Die Temperatur steigt hierbei von 185 ° auf 195°, und die zunächst
bestehenden zwei Schichten vereinigen sich allmählich unter Ammoniakabspaltung. Nach 2 Stunden ist die Reaktion
beendet, und man erhält ein viskoses. Öl, welches nach Beispiel r -gereinigt werden kann. Das Produkt ist in organischen
Lösungsmitteln leicht löslich.
6. 445 Gewichtsteile Urethan werden im offenen Gefäß unter Rühren mit 230 Gewichtsteilen
Glycerin 40 bis 50 Stunden auf 1700 erhitzt. Es tritt eine geringe
Ammoniakentwicklung auf, und es bildet sich ein öliges Kondensationsprodukt, das allmählich
immer viskosere Beschaffenheit annimmt. Schließlich werden geringe flüchtige Anteile im Hochvakuum abdestilliert, und es
hinterbleibt ein klares, in Wasser und organischen Lösungsmitteln lösliches Harz.
7. 360 Gewichtsteile Butylenglykol werden unter Zusatz von 20 Gewichtsteilen Glycerin
(als Katalysator) mit 150 Gewichtsteilen Harnstoff unter gutem Rühren 2 Stunden
zum Sieden erhitzt. Danach wird 20 Stunden auf 1700 erwärmt. Nach Abdestillieren
eines flüchtigen Anteiles erhält man ein hellbraunes, in Wasser und organischen Lösungsmitteln
lösliches Harz.
8. 438 Gewichtsteile Milchsäurebutylester werden mit 90 Gewichtsteilen Harnstoff
3 Stunden unter Rückfluß gekocht unter Zusatz von 50 g Kaliumbisulfat. Nach dem
Filtrieren wird das Reaktionsgemisch im Vakuum von geringen Anteilen unveränderten
Milchsäureesters befreit. Man erhält ein dickflüssiges Öl, das durch Destillation noch
weiter gereinigt werden kann.
9. 180 Gewichtsteile Methylcyclohexanol werden mit 60 Gewichtsteilen Harnstoff
45 Minuten unter Rückfluß im Sieden gehalten. Die Temperatur steigt hierbei von 165
bis 1950. Man erhält ein dickflüssiges Ul, das durch Auswaschen und Destillation zu
reinigen ist.
10. 170 Gewichtsteile Triäthanolamin werden
mit 60 Gewichtsteilen Harnstoff 35 Minuten auf 250° erhitzt. Es bildet sich eine hochviskose,
hellgelbe Masse, welche wasserlöslich ist und sich durch Vakuumdestillation reinigen läßt.
11. 240 Gewichtsteile Äthylenglykol werden mit 96 Gewichtsteilen Harnstoff auf
190 bis 200° erhitzt und unter lebhaftem Rühren etwa ι1/» Stunde bei dieser Temperatur
gehalten. Das gewonnene ölige Reaktionsprodukt ist wasserlöslich und läßt sich durch Fraktionieren reinigen.
12. 327 Gewichtsteile Cyclohexanon werden mit 200 Gewichtsteilen Harnstoff am
Rückflußkühler, der mit Wasser von 90 ° beschickt ist, i1/» Stunde gekocht. Die
Temperatur steigt hierbei auf 260 bis 2700. Die sich entwickelnden Wasserdämpfe werden
oberhalb des Rückflußkühlers durch absteigenden Kühler kondensiert. Die gleichzeitig
mitgegangenen Anteile Cyclohexanon werden .durch Eintropfen ungefähr gleicher
Mengen in das Reaktionsgefäß ergänzt. Man erhält nach dem Abkühlen ein klares, hellgelbes
Harz, das für die verschiedensten Zwecke Verwendung finden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von öligen oder harzartigen Umsetzungsprodukten aus Harnstoff oder seinen Derivaten mit Alkoholen, Ketonen oder deren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Ausgangsstoffe unter Anwendung von Alkohol- bzw. Ketonüberschüssen, gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren und unter Anwendung von Druck, längere Zeit erhitzt werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI29210D DE506963C (de) | 1926-10-04 | 1926-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DEI29471D DE508795C (de) | 1926-10-04 | 1926-11-06 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DEI30621D DE508796C (de) | 1926-10-04 | 1927-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Hernstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DEI31142D DE510428C (de) | 1926-10-04 | 1927-05-09 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DEI31510D DE523912C (de) | 1926-10-04 | 1927-06-24 | Verfahren zur Herstellung oeliger oder harzartiger Umsetzungsprodukte aus Harnstoff oder seinen Derivaten |
DE1930I0010230 DE519049C (de) | 1926-10-04 | 1930-02-07 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder seinen Derivaten |
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEI29210D DE506963C (de) | 1926-10-04 | 1926-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DEI30621D DE508796C (de) | 1926-10-04 | 1927-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Hernstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DEI31142D DE510428C (de) | 1926-10-04 | 1927-05-09 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen |
DE1930I0010230 DE519049C (de) | 1926-10-04 | 1930-02-07 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder seinen Derivaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE506963C true DE506963C (de) | 1930-09-10 |
Family
ID=42102527
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI29210D Expired DE506963C (de) | 1926-10-04 | 1926-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Alkoholen oder Ketonen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE506963C (de) |
-
1926
- 1926-10-04 DE DEI29210D patent/DE506963C/de not_active Expired
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