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Rohrabpreßvorrichtung Zum Abpressen von Rohren sind Vorrichtungen
bekannt, bei denen das Rohr zwischen zwei Preßköpfen eingespannt wird. Lange Rohre
und Rohre kleineren Querschnitts haben dabei die Neigung, durchzuknicken, weshalb
sie meist in der Mitte unterstützt werden müssen. Man hat vorgeschlagen, die durch
das dichtende Anpressen an die Preßköpfe entstehende Knickbeanspruchung des Rohres
dadurch zu beseitigen, daß das Abdichten der Rohrenden durch eine innen in das Rohr
eingesetzte stopfbüchsenartige Vorrichtung geschieht, die gegen die Innenwandung
des Rohres gepreßt wird.
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Bei einer anderen Vorrichtung geschieht das Abdichten des zu prüfenden
Rohres dadurch,.daß dessen Enden durch von außen an sie angreifende Klauen erfaßt
und die Preßköpfe der Abdichtvorrichtung unter Wirkung dieser Klauen gegen die Rohrenden
gepreßt werden. Die Klauen sind an mit Hebeln verbundenen Zugstangen befestigt und
müssen zur Anpassung an den jeweiligen Rohrdurchmesser einzeln verstellt werden.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber eine besondere Ausführungsform
'einer Rohrabpreßvorrichtung, die sehr einfach in ihrer Konstruktion, billig in
der Herstellung und leicht bedienbar ist. Sie besteht darin, daß die gegeneinander
verschiebbaren Einspann-und Abdichtungsteile durch eine das Rohr umschließende,
mit Rechts- und Linksgewinde versehene Zugvorrichtung verbunden sind, deren Gewindeteile
gleichachsig zum Rohr verlaufen.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführung des Erfindungsgedankens, und zwar
stellt Abb. i eine Ansicht der Rohrabpreßvorrichtung in stark verkleinertem Maßstabe
dar, Abb. 2 einen Längsschnitt in größerem Maßstabe durch die Einspann- und Anpreßvorrichtungen,
wobei die Mittelteile des Bettes und des Rohres fortgelassen sind, Abb. 3 eine Ansicht
der auf einem fahrbaren Wagen angeordneten Einspann- und Anpreßvorrichtung, von
der Mitte der Presse aus gesehen.
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i ist das Bett der Rohrprobierpresse, welches auf Ständern oder Stützen
2 ruht. 3 stellt den mit dem Bett fest verbundenen Preßkopf dar, in welchem sich
das Steuerventil q. der Presse befindet. Das Steuerventil q. wird durch das Handrad
5 betätigt.
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Von dem Ventil q. führt ein Kanal 6 zu der Abdichtungsfläche 7, gegen
welche das zu prüfende Rohr 8 zwecks Abdichtung angepreßt werden soll. g stellt
den Spannkopf dar, in welchem die Spannbacken io und i i mittels der Stellschrauben
12, 13 angestellt werden können. Die Einspannvorrichtung ist in diesem Falle
als Zweibackenfutter eingerichtet. Mittels der Stellschraube 13 wird das untere
Futter auf den Rohrdurchmesser eingestellt. Das Einspannen des Rohres erfolgt
dann,
nachdem das Futter ein für allemal dernRohrdurchmesser angepaßt ist, durch eine
Vierteldrehung der oberen Stellschraube 12 mittels des Knebels 1q.. Der Preßkopf
3 ist mit dem Einspannkopf 9 mittels des Zugstücks 15 verbunden, welches auf der
einen Seite mit Rechtsgewinde 16 in den Preßkopf 3 und auf der anderen Seite mit
Linksgewinde 17 in den Spannkopf 9 eingreift.
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Das Zugstück 15 ist mit einem Hebel 18 versehen.
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Nachdem das Rohr mit leichtem Druck gegen die Dichtung 7 eingeführt
ist, wird der Knebel 14 angezogen, bis die Einspannung in der gewünschten Weise
erfolgt ist. Hierauf wird das Zugstück 15 durch die Betätigung des Hebels 18 gedreht,
bis der Spannkopf 9 das Rohr gegen die Dichtung angedrückt hat und der für das Anpressen
erforderliche Anpreßdruck hervorgebracht wird.
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In ganz entsprechender Weise ist Spannkopf und Preßkopf auf der anderen
Seite der Probierpresse eingerichtet. Die gleichartigen Teile sind daher mit gleichen
Zahlen bezeichnet. Der wesentliche Unterschied besteht nur darin, daß Spannkopf
und Preßkopf auf der rechten Seite der Probierpresse mittels Räder 19: und 2o auf
dem Bett fahrbar angeordnet sind. Der fahrbare Preßkopf 21 ist an Stelle des Steuerventils
q. mit einem Entlüftungsventil2z versehen, welches durch Vermittlung der Bohrung
23 mit der Dichtungsfläche 2¢ in Verbindung steht.
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Die Wirkungsweise des fahrbaren Spannkopfes und Preßkopfes ist genau
die gleiche, wie für den Preßkopf 3 und den zugehörigen Spannkopf 9 beschrieben.
An dem Preßkopf 21 ist noch ein Hebel 25 angebracht, welcher dazu dienen soll, beim
Anziehen des Hebels IR ein Gegenmoment zu dem Anzugsmoment für das Zugstück 15 zu
erzeugen.
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Gleichzeitig mit der Einspannung des Rohres auf der Seite des Steuerventils
wird durch einen zweiten Bedienungsarm das Rohr auch auf der Seite des fahrbaren
Wagens eingespannt, was in folgender Weise geschieht: Zunächst wird der fahrbare
rechte Spann-und Preßkopf, so weit vorgeschoben, bis die dichtende Stirnfläche des
rechten Rohrendes die Dichtungsscheibe 24 berührt. Hierauf wird der Spannkopf 26
geschlossen und mittels des Hebels 18 die dichtende Anpressung hervorgerufen.
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Damit ist die Vorrichtung fertig zum Abpressen. Das Steuerventil q.
wird geöffnet, ebenso das Entlüftungsventi122, welches geschlossen wird, wenn die
Luft vollständig entwichen ist. :Nach Schließen des Entlüftungsventils wird das
Rohr mit dem gewünschten Druck abgepreßt. Das Abspannen des Rohres erfolgt wie das
Einspannen, nur in der umgekehrten Reihenfolge.
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An Stelle des gezeichneten Klemmfutters können natürlich auch andere
beliebig ausgebildete Spannfutter treten.