DE647981C

DE647981C - Aus zwei Absperrorganen bestehende Vorrichtung

Info

Publication number: DE647981C
Application number: DESCH109625D
Authority: DE
Original assignee: Schaeffer & Budenberg GmbH
Current assignee: Schaeffer & Budenberg GmbH
Priority date: 1936-04-01
Filing date: 1936-04-01
Publication date: 1937-07-17
Also published as: DE657901C

Description

Bibfioffieek
r. fed. Eigendom

2 1 AUG. 1937

AUSGEGEBEN ANJ 17. JULI 1937

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die aus zwei Absperrorganen" besteht, von denen das eine von dem anderen geöffnet und nach ihm geschlossen wird. Derartige Vorrichtungen werden z. B. benötigt, wenn bei einer Schiffsdampfmaschine der Dampfzutritt zur Maschine sehr plötzlich abgestellt werden muß und der in dem Kessel weitererzeugte Dampf zwecks Vermeidung des Abblasens der Sicherheitsventile in den Kondensator geleitet wird. In diesem Falle ist es erforderlich, daß, bevor dieser Dampf in den Kondensator geleitet wird, das zum Kühlen des Dampfes erforderliche Wasser in die Dampfleitung gespritzt wird^ damit eine Überhitzung der Kondensatorrohre mit Sicherheit vermieden wird. Wird der Dampfzutritt vom Kondensator wieder abgeschaltet, so soll, ebenfalls aus Sicherheitsgründen, der Wassereinlauf erst nach dem Schließen des Dampfzutrittabsperrorgans geschlossen werden.

Für derartige Aufgaben waren bisher nur elektrische und hydraulische Schaltungen bekannt.

Die Erfindung besteht darin, daß die Absperrkörper der beiden Absperrorgane unter Zwischenschaltung eines verscMeblichen gemeinsamen Antriebsmittels mechanisch miteinander verbunden sind und auf das zweite Absperrorgan eine zusätzliche Schließkraft ausgeübt wird. Diese Schließkraft kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden, z. B. dadurch, daß das erste Absperrorgan als unter dem Kegel beaufschlagtes Ventil ausgebildet ist. Der unter dem Kegel wirkende Druck muß dann so bemessen sein, daß er die in den Stopfbuchsen auftretende Reibung überwindet und das zweite Absperrorgan in der Schließstellung halten kann. Eine andere Ausbildung der Schließkraft besteht in der Anordnung einer Federkraft. Auch kann das zweite Absperrorgan selbstdichtend ausgebildet sein, z. B. also als oberhalb des Kegels beaufschlagtes Ventil. Es können auch mehrere dieser Mittel gleichzeitig angewendet werden. Die Ausbildung der Absperrorgane ist, soweit diese Vorschrift nichts Besonderes vorschreibt,' beliebig, kann also sowohl ein Ventil wie auch ein Schieber sein.

Auf diese Weise wird erreicht, daß wäh- 5c rend der Öffnung des ersten Absperrorgans das zweite Absperrorgan den Fixpunkt für den Antrieb des Antriebsmittels bildet, also das erste Absperrorgan allem öffnet. Durch Begrenzung der Öffnungsfoewegung des ersten 5i Absperrorgans wird erfindungsgemäß das" zweite geöffnet. Im weiteren Verlauf der Öffnungsbewegung wird also der Fixpunkt in das erste Absperrorgan gelegt.

Beim Schließen bleibt umgekehrt der Fix- 6< punkt zuerst bei dem ersten Absperrorgan, so daß das zweite Absperrorgan erst geschlossen wird. Von nun an ist der Fixpunkt wieder auf das zweite Absperrorgan verlegt, so daß nunmehr das erste Absperrorgan geschlossen werden kann. ■

Eine besonders einfache Ausbildung des Antriebsmittels ergibt sich bei Verwendung

des an sich bekannten Kniehebelwerkes, weil hier im Gegensatz zu der sonst üblichen Verwendung eines Kniehebelwerkes eine besonr dere Lagerung des Kniehebelwerkes nicht erforderlich wird.

Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Abb. ι einen Längsschnitt, Abb. 2 eine Seitenansicht, to· Das erste Absperrorgan ι besteht aus einem Ventil, dessen Kegel 3 von unten beaufschlagt wird. Das zweite Absperrorgan 2 besteht ebenfalls aus einem Ventil, dessen Kegel 4 von oben beaufschlagt wird. Beide Beaufschlagungen bewirken einen zusätzlichen Schließdruck auf das Absperrorgan 2. Wird die Spindel 5, die Rechts- und Linksgewinde 6 bzw. 7 besitzt, so gedreht, daß das Kniehebelwerk 8 die Spindeln 9 und ι ο aufeinander zu bewegt, jo dann wird zuerst der Kegel 3 des Absperrorgans ι öffnen. Dies wird über den Hub 11 so lange dauern, bis die Öffnungsbewegung des Kegels 3 begrenzt wird. Beim Weiterdrehen der Spindel S wird nunmehr der Kcgel 4 gegen den Dampfdruck geöffnet.

Beim Schließen mittels umgekehrten Drehens der Spindel 5 wird zuerst der Kegel 4 auf die Dichtfläche gebracht, weil einem Schließen des Kegels 3 der Druck unter dem Kegel 3 entgegenwirkt bzw. weil der über dem Kegel 4 liegende Dampfdruck l>estrebt ist, den Kegel 4 entgegen der Antriebskraft, die über die Spindel 10 übertragen wird, zu schließen. Erst nachdem der Kegel 4 auf seine Sitz-S5 fläche gebracht ist, wird beim Weiterdrehen der Spindel 5 der Kegel 3 in seine Schließstellung gebracht.

Es würde an sich genügen, wenn der Kegel 3 von unten beaufschlagt würde, während der Kegel 4 entlastet oder als Schieber ausgebildet ist. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß der auf den Kegel 3 wirkende Druck die Reibung der Stopfbuchsen überwindet und den Kegel 4 in Schließstellung halten kann. ♦5 Ebenso würde es genügen, \venn der Kegel 4

von oben beaufschlagt wird mit dem entsprechenden Deuck, während derKejge^ beispielsweise als Schieber ausgebildet sein könnte. Da aber auf den Kegel 3 erst in seiner Schließstellung oder kurz vor dieser der Druck richtig wirksam wird, ist eine mehrfache Sicherung, die beispielsweise auch durch Anbringung einer Feder erreicht werden könnte, zweckmäßig.

Der Kegel 4 trägt einen Regulicrkegel 12. Die Spindeln 9 und 10 sind bei 14 teleskopartig ineinandergeführt, so daß jegliche Seitendrücke, die von dem Kniehebelwerk 8 ausgehen könnten, aufgefangen werden und damit ein einseitiges Verdrücken der Stopfbuchsen vermieden wird. Die Spindel 5 geht durch ein Langloch 13 der tcleskopartigen Führung 14.

Claims

Patentansprüche:

i. Aus zwei Absperrorganen bestehende Vorrichtung, von denen das eine vor dem anderen geöffnet und nach ihm geschlossen wird, z. B. für Mischventile aller Art, u. a. Überproduktionsventile, oder zur Entlastung von Absperrorganen, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrkörper der ^beiden Absperrorgane unter Zwischenschaltung eines verschieblichen gemeinsamen Antriebsmittels mechanisch miteinander verbunden sind und auf das zweite Absperrorgan eine zusätzliche Schließkraft ausgeübt wird, z. B. durch Ausbildung des ersten Absperrorgans als unter dem Kegel beaufschlagtes Ventil oder durch Anordnung einer Federkraft oder durch selbstdichtende Ausbildung des zweiten Absperrorgan oder durch mehrere dieser Mittel.
2. 'Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Begrenzung der Öffnungsbewegung des ersten Absperrorgans das zweite geöffnet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsmittel ein Kniehebelwerk dient.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen