DE1155959B

DE1155959B - Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Rohren, Staeben od. dgl.

Info

Publication number: DE1155959B
Application number: DEH43196A
Authority: DE
Inventors: Paul Sartorius
Original assignee: Hilgers Masch & App Bauanstalt
Current assignee: Hilgers Masch & App Bauanstalt
Priority date: 1961-07-21
Filing date: 1961-07-21
Publication date: 1963-10-17
Also published as: GB993171A

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Rohren, Stäben od. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Biegen von Rohren, Stäben od. dgl., bei dem das Rohr an seinem vorderen, einem Biegeformstück zugekehrten Ende niit diesem verspannt und von diesem bei dessen die Biegung verursachenden Drehung mitgenommen wird.
Bei diesem Verfahren ergibt sich, daß das die Rohrwandung bildende Material in dem gebogenen Bereich außenseitig gestreckt und innenseitig gestaucht ist, wobei gleichzeitig während der Biegung eine Verformung des Rohrquerschnittes stattgefunden hat, z. B. in der Weise, daß der ursprünglich kreisförnüge Querschnitt elliptisch wird. Diese Wandstärken- und Querschnittsveränderungen sind nach Art und Größe natürlich von einer Anzahl von Faktoren abhängig, das wären Außen- und Innendurchmesser des Rohres, Wandstärke, ursprüngliche Querschnittsform, Größe des Biegewinkels, usw. Bei einer Reihe von Verwendungszwecken bleiben die vorstehend erwähnten Einflüsse, also insbesondere die Schwächung der äußeren Rohrwandung, ohne, Einfluß auf die Verwendbarkeit der Teile. Es ist jedoch auch eine ganze Reihe von Fällen vorhanden, bei denen die erwähnten Veränderungen, die die Rohre beim Biegen erfahren, unerwünscht oder sogar unzulässig sind. Das kann z. B. überall dort der Fall sein, wo es sich um Rohre handelt, die im Betrieb einer großen Beanspruchung ausgesetzt sind, wie z. B. Kesselrohre.
Zur Vermeidung der vorstehend erwähnten Nachteile ist es bereits bekannt, an dem hinteren, geraden Bereich des Rohres während des Biegevorganges zu- sätzlich eine in ihrer Größe einstellbare Schiebekraft, die in Längsrichtung des Rohres in Richtung auf das Biegeformstück wirkt, angreifen zu lassen. Dadurch wird erreicht, daß die beim Biegen außenseitig an der Rohrwandung auftretenden Zugbeanspruchungen zumindest teilweise überlagert werden durch eine Druckbeanspruchung. Es hat sich herausgestellt, daß auf diese Art und Weise die vorerwähnten Veränderungen des Rohres während des Biegevorganges beeinflußt werden können. Allerdings ist es mit dem bekannten Verfahren nicht möglich, unter allen Umständen befriedigende Ergebnisse zu erzielen, da an der Innenseite des gebogenen Rohrabschnittes häufig Stauchungen infolge einer zu großen Schiebekraft auftreten.
Um dies zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, daß die Größe der Schiebekraft während des Ablaufs des Biegevorganges verändert wird. Die Praxis hat dabei gezeigt, daß in sehr vielen Fällen ausgezeichnete Ergebnisse dann erzielt werden, wenn die Schiebekraft mit fortschreitender Biegung verringert wird. Zwecks Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann eine Vorrichtung verwendet werden, bei welcher an einem an sich bekannten, in Längsrichtung des umgebogenen Rohres vermittels eines hydraulischen Antriebszylinders hin- und herverschiebbaren, die Schiebekraft auf das Rohr ausübenden Schlitten eine Kurvenschiene angeordnet ist, die auf ein Steuerventil od. dgl. einwirkt, das in einer Ableitung des Antriebszylinders eingeschaltet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfm.dung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rohrbiegemaschine, Fig. 2 die dazugehörige Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-111 der Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Biegemaschine besteht im wesentlichen aus dem Biegeformstück 10, das um eine vertikale Achse 11 drehbar ist, der damit zusammenwirkenden hydraulischen Spannvorrichtung 12, eine Gleitschiene 13, die über eine Einrichtung 14 gegen das auf einem Dorn 15 aufgeschobene Rohr 16 andrückbar ist, sowie einer hydraulischen Dornrückzichvorrichtung 17. Auf dem Maschinenrahmen ist eine Führungsschiene 18 angebracht, auf der ein Schlitten 19 in Längsrichtung des ungebogenen Rohrteiles, d. h. in Längsrichtung des Domes 15, hin- und herverschiebbar ist. Dieser Schlitten 19 weist eine Klemmeinrichtung 20 auf, die aus zwei Klemmbacken 20 a und 20 b besteht, zwischen denen das Rohr 16 eingespannt wird. Die obere Klemmbacke 20 a ist über ein Kniehebelsystem 21, 22 hin- und herbewegbar. Das Verschieben des Schlittens 19 geschieht über einen hydraulischen Antriebszylinder 23, der über eine Kolbenstange 24 an dem Schlitten 19 angreift.
Der Schlitten 19 trägt seitlich eine Kurvenschiene 25, die auf ein Steuerventil 26 od. dgl. einwirkt. Das Steuerventil 26 befindet sich in einer Leitung 27, die den Antriebszylinder 23 des Schlittens 19 mit dem ölbehälter od. dgl. des Hydrauliksystems verbindet.
Die Führungsschiene 18 mit den darauf befindlichen Teilen 19 usw. ist im übrigen quer zur Längsrichtung des Rohres 16 bzw. des Domes 19 verschiebbar. Es besteht also ohne weiteres die Möglichkeit, die Lage der Führungsschiene 18 und damit des Schlittens 19 der jeweiligen Größe des Biegeformstückes 10 anzupassen.
Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel läßt eine Rohrbiegemaschiene erkennen, bei der das zu biegende Rohr 16 auf einen Dorn 15 aufgeschoben wird. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die Erfindung an einer Maschine durchzuführen, wo das Rohr ohne Dom gebogen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Biegen von Rohren, Stäben od. dgl., bei dem das Rohr an seinem vorderen, einem Biegeformstück zugekehrten Ende mit diesem verspannt und von diesem bei dessen die Biegung verursachenden Drehung mitgenommen wird, wobei auf seinen hinteren, geraden Bereich zusätzlich eine in ihrer Größe einstellbare Schiebekraft in seiner Längsrichtung in Richtung auf das Biegeformstück wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Schiebekraft während des Ab- laufs des Biegevorganges verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebekraft mit fortschreitender Biegung verringert wird. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einem an sich bekannten, in Längsrichtung des, ungebogenen Rohres (16) vermittels eines hydraulischen Antriebszylinders (23) hin- und herverschiebbaren, die Schiebekraft auf das Rohr ausübenden Schlitten (19) eine Kurvenschiene (25) angeordnet ist, die auf ein Steuerventil (26) od. dgl. einwirkt, das in einer Ableitung (27) des Antriebszylinders eingeschaltet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1101912; USA.-Patentschrift Nr. 2 357 873.