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Vorrichtung zur Erzielung des richtigen Abwickelns beim Abwinden der
Verbundspiralen von den Spindeln für Wagenspinner Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Erzielung des richtigen Abwickelns beim Abwinden der Verbundspiralen von den
Spindeln für Wagenspinner mit Differentialantrieb durch Verkürzen der Abwindekette
vor Beendigung der Wagenausfahrt.
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Wenn man auf Wagenspinnern das Abwinden vor beendeter Wagenausfahrt
erfolgen läßt, so tritt es sehr häufig ein, daß die Kötzer infolge des unrichtigen
Abwickelns der Verbundspiralen eine schlechte Spitze erhalten. Die Ursache hierfür
ist darin zu suchen, daß die Verkürzung der Kette erst im Augenblick der Beendigung
der Wagenausfahrt erfolgt. Die bisherigen Versuche, diesem Übelstande durch Verkürzen
der Kette vor Beendigung der Wagenausfahrt abzuhelfen, scheiterten, weil dies nur
mittelbar geschah, so daß bei sich verschlingender Kette die Verkürzung ungleichmäßig
erfolgte, was ein ganz schlechtes Abwickeln der Verbundspiralen zur Folge hatte.
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Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieses Übelstandes.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein mit der Gegenkette in Verbindung
stehendes Gleitstück von einer schiefen Ebene entsprechend der gewünschten Verkürzung
der Abwindekette zwangsläufig gehoben wird, indem eine mit den Formplatten in Verbindung
stehende Rolle in einer an der schiefen Ebene vorgesehenen Kurvenbahn verschoben
wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf den Zeichnungen in vier Abbildungen
dargestellt. Es zeigen: Abb. i den Teil der Seitenansicht desWagenspinners, aus
dem die neue Einrichtung ersichtlich ist, Abb. 2 die Teile des Wagenspinners, die
bei der Herstellung des Fadens, also während der Wagenausfahrt, in Wirkung treten
(der Pfeil A gibt die Richtung der Wagenausfahrt an), Abb.3 die Teile des Wagenspinners,
die beim Abwinden in Tätigkeit treten, und Abb. 4 die Teile, die beim Aufwinden,
also während der Wageneinfahrt, in Wirksamkeit treten (Pfeil B gibt die Richtung
der Wageneinfahrt an).
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Der Antrieb der Spindeln 12 erfolgt mittels einer Schnur von der auf
der Trommelwelle 13 sitzenden Trommel 14 aus. Die Spindeltrommel 13 ist dabei
mit der Hauptwelle des Wagenspinners unmittelbar gekuppelt. Die Hauptwelle wird
entweder von einer Transmission oder durch einen Elektromotor angetrieben, und die
Trommelwelle dreht sich dabei im Sinne des Pfeiles c.
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Die während der Wagenausfahrt (Pfeil A) vom Streckwerk i i gelieferte
Fadenlänge muß
nun aufgewickelt werden. Die Herstellung des Fadens
wird also durch das Aufwinden der genau begrenzten Fadenlänge unterbrochen. Zur
Ermöglichung der Herstellung eines unbegrenzt langen Fadens aus genau bestimmten
Teillängen muß das auf der Spindel gesammelte Garn mit dem in Bildung begriffenen
Garn in steter Verbindung bleiben. Dieses geschieht durch den sogenannten Verbund,
der das jeweilige obere Kötzerende durch wenige Fadenspiralen mit der Spindelspitze
derart verbindet, daß bei deren Drehung nach der einen Seite der Faden gedreht wird,
ohne den fertigen, auf der Spindel aufgewickelten Faden zu beeinflussen.
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Ist die Teillänge fertiggestellt, so müssen die Verbundspiralen abgewickelt
werden, was dadurch geschieht, daß die Drehbewegung der Spindeln gebremst, angehalten
und in entgegengesetzte Drehung übergeführt wird (Abb. 3). Die Trommelwelle 13 dreht
sich dabei im Sinne des Pfeiles d.
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Der sich beim Abwickeln ablösende Faden muß dabei senkrecht zur Spindel
geführt werden, damit er nicht reißt. Dies geschieht durch den auf der Welle 15
befestigten Wieder 16, der während dieses Abwindens im Sinne des Pfeiles e bewegt
wird. Um die während des Abwindens frei werdende Fadenlänge aufzunehmen, ist ein
Gegenwinder 17 angeordnet, der, sobald . sich der Wieder 16 senkt, unter dem- Einfluß
von Gewichten 18 ansteigen kann und den Faden spannt (Abb.3). Das vorbeschriebene
Senken des Winders 16 im Sinne des Pfeiles e (Abb. 3) erfolgt dadurch, daß die Abwindekette
i (Abb. i und 3) auf der -Kettenscheibe 3 aufgewickelt wird, wobei diese Kette durch
Vermittlung von Rollen und einer weiteren Kette auf ein auf der Wiederwelle 15 befestigtes
Segment wirkt.
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Die Scheibe 3 dreht sich nämlich im Sinne des Pfeiles d, sobald die
Trommelwelle 13 in diesem Sinne umläuft,. da die an der Scheibe 3 befestigte Sperrklinke
23 (Abb.3) durch das auf der Trommelwelle 13 befestigte Abwindesperrad 2¢ mitgenommen
wird.
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Zur Erzielung der erforderlichen Nacheilung des Winders 16 in bezug
auf die Rückdrehung der Spindeln beim Abwinden hängt die Kette i (Abb. i) von der
Scheibe 3 ab durch. Die Größe dieses Durchhanges bestimmt die Größe der Nächeilung,
da die schlaffe Kette i zuerst auf der Scheibe 3 aufgewickelt werden muß, bevor
das. Niederziehen des Winders 16 erfolgen kann.
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Die Verkürzung der Abwindekette i wird durch die Gegenkette 2 in bekannter
Weise dadurch bewerkstelligt, daß die Gegenkette 2 auf der auf der Spindeltrommelwelle
13 angeordneten Scheibe 3 abgewickelt wird, wodurch sich die Abwindekette i aufwickelt
und so kürzer wird.
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Die Gegenkette 2 wird dadurch abgewickelt, daß dieselbe über eine
feste Rolle ¢ geführt und an einem senkrechten Gleitstück 5, welches im Sinne des
Pfeiles a gehoben wird, angehängt ist. Das Heben des Gleitstückes 5 im Sinne des
Pfeiles a erfolgt vor Ende der Wagenausfahrt durch die schiefe Ebene 6. Da nun die
Kettenverkürzung mit zunehmender Kötzerbildung zunehmen muß, so ist die schiefe
Ebene 6 an zwei Hebelarmen 7 angeordnet, welche mit ihrem einen Ende am Gestell
und mit dem anderen Ende an der schiefen Ebene angelenkt sind.
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Das Heben der schiefen Ebene 6 geschieht in folgender Weise: An der
schiefen Ebene 6 ist eine Kurvenbahn i o vorgesehen, in der eine an der Verbindungsstange
9 der Formplatten angeordnete Rolle 8 verschoben wird. Mit zunehmender Kötzerbildung
erhält die Verbindungsstange 9 mit den Formplatten eine Verschiebung im Sinne des
Pfeiles b, was eine Verschiebung der Rolle 8 in der Kurvenbahn i o hervorruft. Die
schiefe Ebene 6 wird somit der Neigung der Kurvenbahn i o entsprechend gehoben,
wobei durch Vermittlung des Gleitstückes 5 die Abwindekette i auf die vorbeschriebene
Art verkürzt wird.
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Der weniger geneigte Teil der Kurvenbahn i o an der schiefen Ebene
6 entspricht der Größe der Kettenverkürzung während der Ansatzbildung des Kötzers,
der schräge Teil der Kurvenbahn i o entspricht der Größe der Verkürzung der Abwindekette
i während der Bildung des Garnkörpers.
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Nach beendetem Abwinden, d. h. sobald der Wieder vor der Kötzerspitze
angelangt ist, kann das Aufwinden beginnen (Abb. p.), wobei sich der Wagen mit den
Spindeln dem Streckwerk i i wieder nähert (Pfeil B; Wageneinfahrt).
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Zwecks Aufwickelns des Fadens drehen sich die Spindeln entsprechend
der Wagengeschwindigkeit und der zu bewickelnden Fläche, während die Verteilung
.der Spiralen über die Wickelfläche durch den Wieder 16 geschieht. Dabei spannt
der Gegenwinder 1 7 beständig die überschüssige Fadenlänge; die ihm durch das Abwickeln
der Verbundspiralen zugeführt wurde.
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Zum Aufwinden wird die Trommelwelle 13 von jedem Antrieb der Hauptwelle
entkuppelt. Die zum Aufwinden erforderlichen Umdrehungen der Spindeln werden durch
den einfahrenden Wagen (Pfeil B) wie folgt er= zeugt. Im Wagen ist eine Ktttentrommel
z5 ängeordnet, von der sich die sogenannte Aufwindekette 26, die bei der Wagenausfahrt
aufgewickelt
wurde, abwickelt, da diese Kette 26 an einem der Wageneinfahrtgeschwindigkeit nacheilenden
Hebelarm 27, dem Quadranten, angehängt ist.
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Die Kettentrommel 25 erhält dadurch eine Drehbewegung im Sinne des
Pfeiles f (Abb. ¢), die durch ein Rad 28 auf den Kolben 29 übertragen wird. Dieser
Kolben 29 ist an einer Scheibe 3o befestigt, die lose auf der Trommelwelle 13 angeordnet
ist und eine Sperrklinke 31 trägt, die, sobald sich die Scheibe 3o im Sinne des
Pfeiles g dreht, in das auf der Welle 13 befestigte Aufwindesperrad 32 eingreift,
wodurch die Drehbewegung des Kolbens 29 auf die Trommelwelle 13 übertragen wird.
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Bei beendeter Wageneinfahrt geht der Winder 16 unter dem Einfluß von
Federn nach oben in seine Ruhestellung über den Fäden, wobei die Verbundspiralen
wieder gebildet werden. Der Gegenwinder 17 geht in