-
Schwenkbühne für Bergwerksförderanlagen Gegenstand der Erfindung ist
eine neue, einfache und . vorteilhafte Anordnung zum selbsttätigen Anlegen von Förderkorbanschlußbühnen
für Förderschächte in Bergwerken.
-
Es sind bereits Förderkorbanschlußbühnen bekannt, welche um eine Achse
pendelnd verlagert und durch ein Gegengewicht teilweise ausgeglichen sind, so daß
sie sich durch ihr eigenes übergewicht auf den Förderkorbboden auflegen, sobald
sie freigelassen werden; nachdem sie das Aufrollen der Wagen gestattet haben, müssen
diese Bühnen dann von Hand oder von einer Antriebskraft mittels Antriebshebel hochgezogen
werden und in dieser Lage festgehalten werden, damit der Förderkorb sich frei vorbeibewegen
kann.
-
Ferner sind auch Förderkorbanschlußschwenkbühnen bekannt, welche durch
ein Gegengewicht hochgeklappt werden und durch ein: Antriebsmittel, z. B. durch
Preßluftzvlinderkolben, hinuntergedrückt werden, bis sie sich an die Förderkorbbühne
aufgelegt haben; diese Anordnung bedingt außer diesem Antriebsmittel noch eine Bedienung,
da die Antriebskraft auf dieses Antriebsmittel eingeschaltet werden muß und so lange
zu halten ist, bis die Wagen über die Anschlußbühne gefahren sind und sie nachher
ausgeschaltet werden muß.
-
Schließlich sind auch noch Förderkorbanschlußschwenkbühnen bekannt,
welche durch Eigengewicht hochklappen und durch eine Hebelanordnung hinuntergedrückt
werden, die durch Auflaufstücke gesteuert wird; letztere sitzen seitlich an der
festen Zulaufschiene, auf welcher die Förderwagen vorrollen, und werden durch die
Räder hinuntergedrückt, so daß die zulaufenden Wagen von selbst auch die Schwenkbühne
hinunterdrücken.
-
Die zwei ersten Bauarten bedingen eine besondere Antriebskraft zum
Hochklappen oder zum Hinunterdrücken der Schwenkbühne.
-
Die dritte Bauart ist wohl vollkommen selbsttätig, indem sie von selbst
durch Gegengewicht die unbeladene Schwenkbühne hochklappt und letztere durch das
Gewicht der vorrollenden Wagen selbst hinunterdrückt; da aber die Wagen bis an die
Sch-,venkbühne auf festen Laufschienen rollen, wird der Räderdruck auf diese vermindert
um den Druck, den die Räder auf die Auflaufstücke ausüben müssen, um durch Hebelübersetzung
die Schwenkbühne hinunterzudrücken. Da letztere eine ziemlich große :Masse aufweist
und schnell hirittntergedrückt werden muß bei schnellem Vorrollen der Wagen, so
kann es leicht vorkommen: daß der nötige Druck auf die Auflaufstücke so groß wird,
daß die Räder von ihren festen Laufschienen abgehoben werden und entgleisen. Übrigens
muß die Förderkorbbühne genau eingestellt werden; denn wenn ihre Ruh:lage oder ihre
höchste Lage durch die Seilschwingungen
die Auflaufstücke zu hoch
hält, so müssen die Räder ihre festen Laufschienen verlassen und können dadurch
entgleisen.
-
Bei sämtlichen bekannten Bauarten rollen die Wagen bis an die Schwenkbühne
auf festgelagerten Laufschienen vor, welche nicht selbst das Hinunterdrücken der
Schwenkbühne durch das Gewicht der Wagen bewirken.
-
Nach der Erfindung ist zwischen das festgelagerte Anrollgeleise und
die durch Gegengewicht hochgeklappte Förderkorbanschlußschwenkbühne eine Laufschienenbrücke
eingebaut, welche einerseits an den festen Schienen verschiebbar oder drehbar angeschlossen
ist und andererseits auf die Schwenkbühne drückt, in einem Punkte, der weiter dem
Schacht zu liegt wie die Drehachse dieser Schwenkbühne und derart das Gewicht der
vorrollenden Wagen direkt in steigendem Maße auf die Schwenkbühne überträgt, so
daß letztere allmählich und sanft hinuntergedrückt wird bis zum Anliegen auf die
Förderkorbbühne, bevor der Wagen an der Schwenkbühne selbst angelangt ist.
-
Zur Erläuterung wird eine Ausführungsart in Fig. i dargestellt. Der
Wagen a, der von Hand oder durch eine mechanische Aufschiebevorrichtung vorgestoßen
wird oder von selbst mit Gefälle auf den festen Laufschienen c vorrollt, ist mit
seinen vorderen Rädern auf den Brückenschienen e angelangt, während seine hinteren
Räder sich noch auf den festen Schienen c befinden. Die Brückenschienen e sind an
einem Ende genau in der Verlängerung der festen Laufschienen c gehalten, z. B. durch
Nasen k, welche sich in Führungsschlitzen der Schienen c bewegen und dort an der
festen Trägerkonstrustion d-Jt, z. B. mittels Tragrollen f, verschiebbar
verlagert sind, welche sich in einer Rille der Schienen e auf einem begrenzten Weg
bewegen können, so daß die Reibung dieser verschiebbaren Verlagerung weitgehend
beschränkt wird.
-
Die vorderen Auflagepunkte dieser brückenartigen Schienen greifen
mittels Drehachsen die Laufschienen der Anschlußschwenkbühne m in einem Punkte
l an, der weit genug über die Drehachse yt der Schwenkbühne dem Schacht zu
gewählt ist.
-
Sowie der Wagen in die Lage der Fig. i angelangt ist, übt schon sein
halbes Gewicht durch seine vorderen Räder einen Druck auf die Druckschienen e aus,
welcher sich anfangs in kleinem Maße in Z auf die Schwenkbühne in überträgt. Indem
der Wagen weiter vorrollt, drücken bald auch die hinteren Räder auf die Druckschiene,
so daß das ganze Gewicht des Wagens dann auf den Druckschienen e ruht und sich beim
Vorrollen stärker und stärker im Punkte l überträgt und derart die durch Gegengewicht
hochgeklappte Anschlußschwenkbühne allmählich hinunterdrückt, bis sie auf der Förderkorbbühne
anliegt.
-
Die Schienen e können auch umgekehrt an den festen Laufschienen c
oder am Gerüst d drehend und an den Angriffspunkten L der Schwenkbühne verlagert
sein.
-
Der Raum zwischen beiden Schienen e wird leicht abgedeckt, z. B. mit
einem Blech g, welches einerseits scharnierartig in i am Bock d befestigt und andererseits
am Schwenkbühnenblech gleitend gelagert ist und so die Bewegungen der Bühnen mitmachen
kann.
-
In Abb.2 ist der Wagen vollständig auf der Anschlußschwenkbühne angelangt,
nachdem letztere sich im voraus schon auf die Korbbühne sanft angelegt hat, und
zwar bevor die vorderen Räder am Angriffspunkte l angelangt waren.
-
Aus den Abb. i und 2 ist ersichtlich, daß die Druckschienen e noch
den Vorteil bieten. daß durch die bewegliche Überbrückung, welche sie herstellen,
die Wagenräder die Übergangspunkte von den festen Schienen auf die Druckschienen
und von letzteren auf die Schwenkbühnenschienen leicht überfahren können, ohne Anstoß
und ohne Gefahr, zu entgleisen, da dieseAnschlüsse mit sehr geringen Gefälle- oder
Steigungsveränderungen durchfahren werden, was nicht der Fall ist, wenn die Wagenräder
unmittelbar vom festen Gleise auf die Schwenkbühnenschienen fahren müssen.