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Schleifmaschine mit zwecks Zonenverschiebung quer zu seiner Umlaufrichtung
hin und her bewegtem wandernden Schleifband Die Erfindung betrifft eine Bandschleifmaschine
mit quer zu seiner Umlaufrichtung bewegtem Schleifband. Bei den bekannten Schleifmaschinen
dieser Bauart wird die Zonenverschiebung dadurch erzielt, daß die beiden um senkrecht
stehende Achsen drehbaren Scheiben, über welche das Schleifband läuft, gleichzeitig
und gleichsinnig auf und ab bewegt werden.
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Bei langen Bandschleifmaschinen, die bis 4 m Schleiflänge gebaut werden,
und bei horizontal angeordnetem Schleifband ist diese Konstruktion nicht verwendbar,
weil das. Maß von Mitte zu Mitte Bandrolle verschieden sein muß, um gerissene oder
kürzer gemachte Schleifbänder wieder verwenden zu können. Ferner würde der Antrieb
auch bei direkt gekuppeltem Elektromotor sehr umständlich sein, da sich entweder
die Welle im Lager oder die gesamte Lagerung verschieben müßte, was einen erhöhten
Kraftaufwand bedingt. Es kommt hinzu, daß die Schleifbandscheibe fliegend angeordnet
sein muß und die Lagerung durch die Schleifbandspannung verklemmt wird, weil die
Bandscheibenwelle auf Biegung beansprucht wird.
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Ferner werden die Horizontal- und Bandschleifmaschinen meistens kombiniert
mit Tellermaschinen geliefert, und zwar ist der Schleifteller an der Bandscheibe
dort, wo sich der Antrieb befindet, angeordnet. Ein Schleifen mit dieser Maschine
würde jedoch unmöglich sein, wenn die Bandscheibe und somit der Schleifteller eine
hin und her gehende Bewegung machen würde.
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Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten wird gemäß der Erfindung die
bekannte Erscheinung zunutze gemacht, daß jedes über zwei sich drehende Scheiben
laufende endlose Band bestrebt ist, mit seiner Mittelachse auf den höchsten Punkt
der Scheiben zu klettern, was zur Balligen Ausbildung der Lauffläche der Scheiben
geführt hat.
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Erfindungsgemäß wird die Achse der einen Rolle oder Scheibe, über
welche das Schleifband läuft, aus ihrer Mittellage nach beiden Seiten um einen außerhalb
der Bandmittelebene auf der Scheibenachse liegenden Punkt in der Richtung der Schleifbandbewegung
von Hand oder motorisch verschwenkt, so daß die Schrägstellung der Scheibenlauffläche
ein Klettern des Schleifbandes und dadurch seine Zonenverschiebung bewirkt.
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Mit dieser Anordnung wird gleichzeitig der Vorteil erreicht, daß die
Größe der Zonenverscliiebung leicht veränderbar ist und auch ganz abgestellt werden
kann. Der Antrieb der Maschine braucht weder verändert zu werden, noch tritt eine
merkliche Vergrößerung des Kraftbedarfs ein. Das Maß von Mitte zu Mitte Bandrolle
kann den Anforderungen entsprechend veränderbar sein, und auch der ruhige Lauf der
Maschine bleibt unbeeinflußt.
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Es ist ein wesentlicher Vorzug der Erfindung, daß für die Erzielung
der Querbewegeng
des Schleifbandes ein ganz einfacher Weg vorgeschlagen
wird, der sich bei der praktischen Ausführung bewährt hat und es sogar ermöglicht,
bereits vorhandene Bandschleifmaschinen nachträglich mit einer Einrichtung zu versehen,
durch welche dem Schleifband die gewünschte Querbewegung erteilt wird.
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Die Erfindung läßt sich in der verschiedensten Weise verkörpern. In
der Zeichnung ist - lediglich als Beispiel - eine besonders vorteilhaft erscheinende
Ausführungsform dargestellt.
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Abb. I zeigt einen Aufriß der Vorrichtung gemäß der Erfindung, teilweise
im Schnitt. Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die in Abb. I dargestellte Anordnung,
jedoch unter Fortlassung der Bandschleifscheibe mit der in sie eingebauten Einrichtung.
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Abb. 3 ist eine Seitenansicht von rechts auf die in Abb. I dargestellte
Anordnung, teilweise im Schnitt.
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Abb. 4 ist die gleiche Seitenansicht wie Abb. 3, jedoch sind die Teile
in einer anderen Lage dargestellt.
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ist die lose Schleifbandscheibe, welche mit Hilfe von Kugeliagern
6 auf der Achse 7 drehbar gelagert ist. Die Achse 7 ist um den im Maschinengestell
8 eingesetzten Bolzen 9 drehbar, und zwar dient diese Anordnung in bekannter Weise
dazu, um den Lauf des Schleifbandes genau auf Mitte einzustellen. Zu diesem Zweck
ist eine Gewindespindel 9a mit Handrad Io vorgesehen, welche in eine mit entsprechendem
Muttergewinde versehene Bohrung II eines zylindrischen Zapfens I2 eingreift. Der
Zapfen I2 ist in einem entsprechenden Gehäuse I3 verschiebbar gelagert und sitzt
an einer Platte I4. Die Platte I4. besitzt zwei Lagerböckchen I5, in welchen eine
Platte I6 mit entsprechenden Zapfen drehbar gelagert ist. In dem oberen Teil der
Platte I6 ist eine Gewindebohrung vorgesehen, in welche eine Gewindespindel I7 eingreift.
Letztere ist in der Platte I4 drehbar, aber nicht längsverschiebbar gelagert und
besitzt einen Handgriff I8.
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Die Platte I6 besitzt eine von seitlichen Flanschen begrenzte Führungsfläche
I9 für eine Rolle 2o, welche am unteren Ende eines Lankers 2I sitzt. Auf der anderen
Seite legt sich die Rolle 2o gegen die Fläche 22 an, die am äußersten rechten Ende
der Achse 7 vorgesehen ist.
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Das Schleifband hat beim Laufen das Bestreben, die Achse 7 um den
Bolzen 9 zu drehen, und zwar derart, daß die Fläche 22 stets in Berührung mit der
Rolle 2o gehalten wird.
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Der Lenker 2I ist mit dem einen Arm eines Doppelhebels 23 gelenkig
verbunden, welcher bei 24 in einem auf der Achse 7 befestigten Lagerböckchen 25
aufgehängt ist. Das linke Ende des Doppelhebels 23 trägt eine Rolle oder auf Kugeln
laufenden Ring 26, welcher in einer Nut 27 der Scheibe 28 läuft. Die Nut 27 der
Scheibe 28 ist in bezug auf die Achse 7 exzentrisch ausgebildet. Mit der Scheibe
ist ein Zahnrad 29 fest verbunden, welches mit mehreren Zahnrädern 3o kämmt. Diese
Zahnräder 3o sind um Zapfen 3I drehbar gelagert, welche in die Schleifbandscheibe
5 eingesetzt sind. Auf der Nabe der Zahnräder 3o sitzen fest die Zahnräder 32, deren
Zähnezahl zweckmäßig größer ist als die Zähnezahl der Räder 3o.
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Die Zahnräder 32 kämmen mit einem Zahnrad 33, welches fest auf der
Achse 7 sitzt. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Durch Drehung des
Handrades Io wird die Achse 7 um den Bolzen 9 so verschwenkt, daß das Schleifband
genau auf Mitte läuft. Sobald die Schleifscheibe 5 gedreht wird, laufen die Doppelzahnräder
30, 32 gegenüber den Zahnrädern 29 und 33 um. Da das Zahnrad 33 feststeht, werden
die Doppelzahnräder 3o, 32 gedreht und treiben nun derartig das Zahnrad 29 an. Durch
geeignete Wahl der Zähnezahl läßt sich erreichen, daß das Zahnrad 2g beispielsweise
eine geringere Umfangsgeschwindigkeit erhält. In diesem. Falle wirkt die Einrichtung
29-33 als Untersetzungsgetriebe. Infolgedessen dreht sich auch die Scheibe 28 und
zwar mit geringerer Geschwindigkeit als die Scheibe 5.
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Infolge der exzentrischen Ausbildung der Nut 27 schwingt der Doppelhebel
23 in der vertikalen Ebene um den Winkelbetrag A. Infolgedessen führt die Rolle
2o eine Aufundabbewegung aus.
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Solange die Führungsflächen I9 und 22, zwischen welchen die Rolle
2o läuft, die in Abb. 3 dargestellte Lage einnehmen, hat die Bewegung der Rolle
2o keinen Einfluß. Verdreht man nun aber das Handrad I8 nach der einen oder anderen
Richtung, so wird die Platte I6 verschwenkt, so daß die Führungsfläche I9 nicht
mehr parallel zu der Führungsfläche 22 steht. In Abb. 4 ist eine solche Lage dargestellt,
und in diesem Falle bewirkt die Auf- und Abwärtsbewegung der Rolle 2o eine Drehung
der Achse 7 in der Ebene der Schleifbandbewegung. Da die Führung I9, d. h. die Platten
16 und 14. feststehen, wird bei der Abwärtsbewegung der Rolle 2o diese nach rechts
aus der vertikalen Richtung abgelenkt, und dabei drückt sie die Führungsfläche 22
und damit das rechte äußere Ende der Achse 7 nach außen. Beim Aufwärtsgang erfolgt
eine rückläufige Bewegung, da der Zug des Schleifbandes, wie bereits eingangs
erwähnt,
dafür sorgt, daß die Fläche 22 stets in Eingriff mit der Rolle 2o bleibt.
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Auf diese Weise erhält die Achse 7 eine ständige hin und her gehende
Bewegung. Der größte Winkelbetrag dieser Schwingbewegung ist B. Man hat es durch
die Einstellvorrichtung I7, I8 in der Hand, den Ausschlag der Schwingungen der Achse
7 nach Wunsch einzustellen.
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Mit der Achse 7 wird auch die Schleifbandscheibe 5 verschwenkt, und
das hat zur Folge, daß die Lauffläche 22 sich schräg zur Schleifbandfläche einstellt.
Dadurch aber verschiebt sich der Scheitelpunkt 4o der balligen Lauffläche um einen
gewissen Betrag nach rechts oder links aus der in Abb. I dargestellten Mittellage.
Das Schleifband ist aber stets bestrebt, mit seiner Mitte auf den Scheitelpunkt
zu laufen, und fängt infolgedessen an zu wandern. Daraus ergibt sich die gewünschte
Zonenverschiebung, welche nach den Versuchen schnell genug erfolgt, um einen hochwertigen
Feinschliff auf der normalen Bandschleifmaschine zu erzielen, ohne daß eine unzulässige
Beanspruchung des Schleifbandes eintritt.
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Dabei ist wesentlich, daß der ruhige Lauf der Maschine in keiner Weise
beeinflußt wird und daß man es nach wie vor in der Hand hat, das Schleifband auf
Mitte einzuregulieren. Die beschriebene Einrichtung kann an jeder vorhandenen Schleifmaschine
angebracht werden, bei welcher die Achse der losen Schleifbandscheibe vierschwenkbar
gelagert ist.