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Stationsanzeiger Durch Lichtreflexe Schlagwörter, Stichwörter, meist
zu Reklamezwecken, teils dauernd, teils transparent dem Publikum vorzuführen, ist
bekannt. Dasselbe gilt für drehbare Walzen oder lose Blätter mit Aufschriften. Auch
einzelne Zahlenscheiben bei verschiedenen Zähl- und Meßapparaten gibt es, um eine
fortlaufende Numerierung oder Zählung vorzunehmen.
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Ebenso sind Alphabetrollen und Bänder, die mittels Magneten von einem
Sendeapparat bedient werden, und solche, die einzeln durch Magnete zu rotieren sind,
bekannt.
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Neu ist dagegen die Anordnung der Alphabet- und Zahlenrollen, die
auf immer kürzer werdenden Hülsen aufeinandergelagert sind und auf der einen Seite
ein Antriebsrad fest angebracht aufweisen, wodurch die Möglichkeit geschaffen ist,
einerseits alle Alphabet- und Zahlenrollen dicht nebeneinander in Gruppen zu lagern,
um laufende Namen- und Zahlenreihen in horizontaler Richtung zu erhalten, anderseits
sind dann alle Antriebsräder so angeordnet, daß diese mittels Antriebsmotor und
dem jeweils einzurückenden Verbindungsrad einzeln gedreht werden können.
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Jeder Apparat, der beliebig viele Alphabet- und Zahlenrollen haben
kann, ist ein geschlossenes Ganzes, in welchem ein Anlaßschalter für den Elektromotor
eingebaut ist; ferner sind zwei Schalter vorhanden, mittels welchen die Einstellung
der gewünschten Anschrift erfolgt.
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Vorliegende Erfindung dient in der Hauptsache dem Personenverkehr
in den Eisenbahnwagen und ist ein Apparat, mit welchem man durch mechanisches Drehen
einer Reihe von Alphabetscheiben jeden beliebigen Stationsnamen zusammensetzen kann
und durch Hinzufügung von Zeitangabescheiben ermöglicht, die Stunden und Minuten
anzugeben, wann der Zug fahrplanmäßig die entsprechende Station erreichen soll und
evtL, mit wieviel Verspätung er eintrifft.
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Abb. r zeigt den Apparat in Ansicht, wie derselbe in den Eisenbahnwagen
angebracht wird.
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Abb. z zeigt den Apparat mit abgenommener Deckplatte.
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Abb.3 zeigt im Querschnitt den Antrieb der Alphabetscheiben.
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Der Apparat besteht aus einer beliebigen Anzahl Alphabetscheiben a,
die auf einer Welle b gelagert sind; jede Scheibe a ist mittels Hülse c mit
einem Stirnrad d fest verbunden, wie auch die Stundenscheibe e und die Minutenscheibe
/verbunden sind. An jedem Stirnradd ist ein Sperrad d angebracht, das durch den
Sperrhebellt gehalten ist.
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Auf der Nabe der Stirnräder d drehen sich lose die Hebel i, an welchen
jeweils einerseits ein Zahnrad k lose sitzt und in das Stirnrad d eingreift,
anderseits mit Hebel L
verbunden ist, der den Zweck hat, den Hebel
i so zu drehen, daß das Zahnrad k in das Zahnrad m eingreift, das fest auf
der Antriebswelle tt sitzt, welche wiederum durch zwei Paar Übersetzungsräder o
von einem kleinen Elektromotorp getrieben wird.
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Für jede Alphabetrolle ist ein Elektromagnet g vorhanden, der beim
Einschalten des Stromes den Hebel 1 anzieht, dadurch den Hebel i verschiebt und
die Verbindung zwischen Antriebswelle it und Stirnrad in
und Stirnrad h herstellt
und so lange in eingerückter Stellung verbleibt, bis Magnet g ausgeschaltet wird
und die Druckfeder r die Verbindung ausrückt. Gleichzeitig mit dem Verschieben des
Hebels i wird auch der Sperrhebel lt des Sperrades g ausgerückt, so daß sich das
Stirnrad d langsam drehen kann. Beim Ausrücken des Hebels i geht der Sperrhebel
h mittels Zugfeder s in seine alte Lage zurück und hält das Stirnrad mit der Alphabetrolle
a fest.
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Der Magnet t und Zugfeder it ermöglichen das Ein- und Ausschalten
der Verspätungsanzeige in Stunden, Magnet v und Zugfeder tv die Verspätungsanzeige
in Minuten. Magnet x und Zugfeder y ermöglichen durch Übersetzungsräder
z und a' und b', daß die Zeitangabe, wann ein Zug die nächste Station
erreicht, beim Schalten des Magneten .x jeweils um einen Zahn vorgeht und die Zeitscheibe
dreht.
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Magnet c' mit Zugfeder d' ermöglichen durch Hebel e', daß die Kontaktscheibe
f' mit Antriebswelle n gekuppelt wird und sich langsam dreht.
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Die Magnete g, t, v, x und c' sind jeweils mit einem Kontakt der Kontaktscheibe
f' verbunden. Der Apparat erhält drei Schalter, und zwar dient g' zum Einschalten
des Elektromotors, Schalter k' schließt den Stromkreis für den Magneten c', der
den Antrieb der Kontaktscheibe bewirkt. Schalter i' schließt den Stromkreis sämtlicher
übriger Magnete, und zwar den, der durch das Verbindungsstück k' mit dem Schleifring
1' verbunden ist. Schalter m' dient zum Ausschalten der einzelnen Apparate unter
sich.
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Der ganze Apparat wird von einem Kasten umschlossen, der auf der Vorderseite
vier Fenster aufweist, hinter welchen jeweils die rotierenden Scheiben liegen. Ferner
erhält der Kasten feste Aufschriften, und zwar, wie Abb. i zeigt, auf dem oberen
Felde: »in ... Minuten« »Nächste Station ... an ... « »Mit...
Stunden ... Minuten Verspätung«. Die unterste kleine runde Öffnung erhält
keine Bezeichnung und dient lediglich zur Kontrolle des Bahnbeamten, der den Apparat
bedient. Die jeweils sichtbare Zahl zeigt an, mit welchem Magnet die Kontaktscheibe
verbunden ist. Zur leichteren Bedienung werden unterhalb der Fenster ebenfalls die
Magnetnummern eingetragen.
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Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende: In jedem Durchgangs-
sowie Gepäckwagen eines Schnellzuges ist ein Stationsansager eingebaut, mit der
Lichtleitung verbunden und von einem Wagen zum andern ein fünfteiliges Kabel in
Form eines Steckkontaktes gelegt. Jeder Apparat steht auf dem Nullpunkt, d. h. es
ist weder ein Buchstabe noch eine Zahl zu sehen. Unterwegs zwischen Abfahrts- und
Ankunftsstation wird Schalter ä' eingeschaltet, und sogleich setzt sich der Elektromotor
in jedem Apparat in Bewegung. Schalter 1z' wird betätigt, so daß sich die Kontaktscheibe
f' dreht, und zwar so lange, bis sich die gewünschte Nummer der Alphabetrolle zeigt.
Dann läßt man den Schalter h' los und betätigt Schalter i',
der bewirkt, daß
die Alphabetrolle sich so lange dreht, bis der gewünschte Buchstabe zur Zusammenstellung
des Stationsnamens erscheint, und so schaltet- man abwechslungsweise Schalter h'
mit Schalter i' aus und ein.
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Am besten könnten sämtliche Apparate eines Zuges vom Zugführerstand
aus bedient werden, da man an dieser Stelle am besten über fahrplanmäßige Ankunft
oder eventuelle Zugverspätungen unterrichtet ist.
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Nach Zusammenstellung der Meldungen wird zuletzt die Kontaktscheibe
auf Nummer i gestellt und der Motor ausgeschaltet. Nähert sich nun ein Zug der nächsten
Station, so betätigt der den Apparat bedienende Beamte den Schalter!', und es erscheint
die Zeitangabe, wann die nächste Station erreicht wird, z. B. in 15 Minuten,
in i o Minuten, in 5 Minuten, so daß jeder Reisende in seinem Wagen nicht nur erfährt,
wie die nächste Station heißt, sondern auch, in wieviel Zeit dieselbe erreicht wird,
und sich somit zum rechtzeitigen Aussteigen bereithalten kann. Das lästige und viel
zu frühe Herumstehen der Reisenden mit Gepäck in den Seitengängen erschwert den
Bahndienst und trägt nicht zu den Annehmlichkeiten der Fahrgäste bei.
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Durch rechtzeitige Meldung der Zugsankunft ist ein ruhiges Aussteigen
bzw. Einsteigen ermöglicht und verhütet nicht zuletzt Zugverspätungen.