DE502598C - Spreizvorrichtung fuer die Fluegel von Schleppnetzen - Google Patents
Spreizvorrichtung fuer die Fluegel von SchleppnetzenInfo
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Description
Bei den am Meeresgrund geschleppten Netzen ist gewöhnlich das Obersaumtau des
Netzes an den Flügelenden von dem Grundsaumtau durch ein Spreizglied getrennt, an
das die Schleppleine angeschlossen ist. Dieses Spreizglied, das beim Fischen die lotrechte
Lage beibehalten soll, hat ständig das Bestreben, sich nach innen und in der
Richtung der Netzbewegung zu neigen.
Dieser Nachteil macht sich insbesondere geltend, wenn die Entfernung zwischen den
Netzflügeln groß ist. Die Folge hiervon ist, daß der Flügel sich nach innen zu legen
sucht, wobei er die Netzöffnung sperrt.
Diese Spreizglieder haben ferner das Bestreben, sich auch nach innen oder außen
senkrecht zur Laufrichtung zu neigen, wenn das Schiff einen Richtungswechsel ausführt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das übliche Spreizglied auf weichen, mit
Pflanzen bewachsenen und verschiedene Unebenheiten aufweisenden Böden eine tiefe
Furche aushöhlt oder an den Unebenheiten des Bodens sich festhängt, wodurch dem Vorrücken ein oft beträchtlicher Widerstand
entgegengesetzt wird und das Netz schlecht arbeitet.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Spreizglied dient dem Zwecke, diese
Nachteile zu beseitigen, und ist gekennzeichnet durch einen mit breiten, schweren Schlittenkufen
versehenen Spreizbügel, an dem unmittelbar oder mittelbar Grund- und Kopftau des Netzes und das Schlepptau derart angreifen,
daß der Bügel beim Schleppen sich mit seiner Längsrichtung in die Schlepprichtung
einstellt.
Die Zeichnungen veranschaulichen verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
Abb. ι zeigt schematisch im Grundriß die Lage der Netzöffnung bei der Vorwärtsbewegung
bei den bisher üblichen Netzen.
Abb. 2 und 3 zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes mit zwei Bügeln
im Grundriß und in perspektivischer Darstellung.
Abb. 4 bis 14 stellen verschiedene Abänderungen der Erfindung dar.
Bei einem üblichen Netz sind die Schleppleinen 1 an den Enden der Flügel 2 durch
Vermittlung von Spreizgliedern 3 in der Weise befestigt, daß jedes Spreizglied dem
Zug der betreffenden Schleppleine in deren Richtung ausgesetzt ist, während die Bewegungsrichtung
die durch die Pfeile 4 angegebene ist. Die Folge hiervon sind der sogenannte Krabbengang der Spreizglieder und
alle hieraus sich ergebenden oben angeführten Nachteile.
Gemäß der Erfindung enthält das Spreizglied einen Bügel io, der in einer Ebene
liegt, die die gleiche Richtung wie der Flügel 2 und die Leine ι aufweist (Abb. 2). Das
Kopftau 11 des Netzes ist mit dem oberen, hinteren Bügelteil und das Grundtau 12 mit
dessen unterem, hinterem Teil verbunden. Die Leine 1 ist durch einen Drehbügel 13 an
eine entsprechende vordere, untere Bügelstelle angeschlossen.
Dieser Bügel ist in irgendeiner zweckentsprechenden Weise auf einer Gleitsohle 14
befestigt, deren Längsachse in der Bewegungsrichtung der Vorrichtung, d.h. parallel
zu den Pfeilen 4, angeordnet ist. Überdies wird die Sohle 14 durch einen zweiten Schenkel
oder Bügel 15 in ihrer Lage gehalten, dessen Ebene parallel zur Bewegungsrichtung gelegen ist und der überdies den
Schwerpunkt der Vorrichtung enthält.
Bei der in Abb. 4 dargestellten Ausführungsform ist der Bügel 10 der Abb. 2 und 3
durch eine lotrechte mittlere Strebe 16 ersetzt, an der einesteils das Kopftau und das
Grundtau und andernteils die Schleppleine befestigt sind, wobei der Bügel 17 und die
Sohle 18 in der. Schlepprichtung liegen.
Gemäß der Ausführungsform nach 'Abb. 5 sind das Kopftau und das Grundtau an dem
hinteren Teil eines einzigen in der Laufrichtung gelegenen Bügels 20 befestigt, dessen
Gleitsohle 21 aber unsymmetrisch ist und sich nach außen erstreckt; während an ihrer
seitlichen Ecke 22 die Schleppleine 1 in der Flügelverlängerung angeschlossen ist.
Da die Schleppleine an der Vorrichtung sehr nahe denr Boden befestigt ist, befindet
sie sich in Berührung mit diesem unmittelbar vor dem Spreizglied, weshalb die Standfestigkeit
bei der Bewegung sehr groß ist. Aus gleichem Grunde können bei der am Boden
bis zum Spreizglied schleppenden Leine die Plattfische nicht entweichen.
Überdies ist die Vorrichtung in ihrem unteren Teil durch das Sohlengewicht stark
belastet und in ihrem oberen Teil soviel als möglich erleichtert, wodurch ihre Stabilität
noch weiter erhöht wird.
Die Sohle kann in ihrem vorderen Teil 23 aufwärts gekrümmt sein, um leichter
über Hindernisse hinwegzugleiten. Zu dem gleichen Zwecke sowie zur Verhinderung des
Einwühlens kann die Sohle auch an den Seiten leicht aufwärts gekrümmt sein. Behufs
Erhöhung der seitlichen Standfestigkeit kann die Sohle seitlich genügend weit herausragen.
Der Bügel 15 (Abb. 2 und 3), 17 (Abb. 4J
oder 20 (Abb. 5) kann an jeder Seite mit zwei als Stützen wirkenden Gliedern 25
(Abb. 6 und 7) versehen sein, welche verhindern, daß der Bügel sich nach außen oder
innen umlegt. Diese Stützen können aus Rundeisen (Abb. 6 und 7) oder aus vollen Platten 26 aus Holz oder anderem leichten
und widerstandsfähigen Stoff (Abb. 9) oder auch aus je zwei Holzplatten 27 (Abb. 8)
bestehen, die einen Winkel bilden.
Die Länge und der Winkel der Stützen sind derart gewählt, daß die Stütze nur dann
den Boden berührt, wenn die Neigung des Spreizgliedes eine zulässige, Größe übersteigt.
An der Vorrichtung können versteifende Verstrebungen aller Art vorgenommen werden. An der Biegung der Stützen können
metallene Platten oder Beschläge 28 vorgesehen sein, sowohl um diesen Teil, der
am Boden schleifen soll, zu schützen wie auch, um aus dem durch die Reibung sich
ergebenden Glanz den Spreizgliedweg überprüfen zu können.
Die Abb. ι ο und 11 zeigen weitere Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes, bei denen der mit der Sohle 102 versehene
Bügel 101 im Sinne der Bewegungsrichtung
(Sinn des Pfeils A) wie vorher angeordnet ist. Dieser Bügel steht mit zwei weiteren
Bügeln 103, 104 in Verbindung, die sein Umkippen quer zur Laufrichtung verhindern.
Um die Vorrichtung zu versteifen, kann go an der Verbindungsstelle der Bügel 101, 103,
104 eine lotrechte Strebe aus Holz oder ein dichtes Rohr 105 angeordnet werden, das den
Kopf- und den Fußteil der Bügel verbindet und durch den Schwerpunkt der Vorrichtung
gelegt ist.
Die seitlichen Bügel 103 und 104 können in
gleichen Winkeln zur Ebene des mittleren Bügels 101 geneigt sein, obgleich es bei dem
Gebrauch zweckmäßiger ist, den Winkel zwi- too sehen den Bügeln 101 und 104 größer als den
zwischen den Bügeln 101 und 103 zu machen.
Zur Befestigung des Grundtaues 107, des
Kopftaues 108 sowie der Zweige 109, 110 des
Gänsefußes des Schleppseils r 11 können Anschlußösen
106 am unteren und oberen Teil der Strebe 105 in der aus der Abb. 10 ersichtlichen
Weise angeordnet sein.
Das als Gleitschuh dienende Blech, das mit Blei oder sonstwie stark belastet ist, um
den Schwerpunkt der Vorrichtung zu senken und ihre Standfestigkeit zu erhöhen, ist entweder
an dem mittleren Bügel (Abb. 10) oder an den drei Bügeln (Abb. 12) befestigt.
Vorn und seitlich wird die Sohle zweckmäßig abgerundet oder aufwärts gerichtet.
Um das selbsttätige Wiederaufrichten der Vorrichtung bei ihrem Neigen zu erleichtern,
können die Bügel aus metallenen dichten Rohren bestehen, so daß der obere Teil der Vorrichtung leichter wird. Am Bügelscheitel
können Schwimmer vorgesehen sein;
in die unteren Rohrteile kann Blei eingegossen werden.
Am Vorderende der Vorrichtung kann eine Schutzschiene 112 angeordnet werden, deren
konvexe Seite nach vorn gerichtet ist und die das Vorbeigehen an Hindernissen erleichtert.
Bei der Vorrichtung gemäß Abb. 12 sind
die Befestigungsösen 106 der verschiedenen Seile an Schellen 113, 114 angebracht, die
auf einer lotrechten Strebe verstellbar sitzen; ein Ruder 115, z. B. aus Blech, ist auf der
Strebe 105 befestigt, etwa an diese sowie an | den hinteren Teil der Sohle 102 angeschweißt.
Die Ringe 113, 114 ermöglichen ■
eine beliebige Einstellung des Spreizgliedes, !
das durch das vom Wasserdruck beeinflußte !
Ruder in die richtige Lage gebracht wird, j Ein solches Ruder könnte übrigens auch
bei den Vorrichtungen gemäß den Abb. 2 bis 10 vorgesehen sein, in welchem Falle es
zum Ausgleich kleiner Ungenauigkeiten des Aufbaues sowie der Abweichungen der Richtung
des Seilzugs von der gewöhnlichen Bewegungsrichtung dient.
Das Ruder kann an beliebiger Stelle angeordnet sein. So ist es insbesondere möglich,
es oberhalb der Bügel auf einer Verlängerung der Strebe 105 iAbb. 14) anzuordnen.
Anstatt die Befestigungsschellen lose anzuordnen, können sie auch starr an der Strebe
105 befestigt sein, welche in diesem Falle in am Kopf- und Fußteil der Bügel festen
Augen 116, 117 sich drehen kann.
Es sei übrigens bemerkt, daß die oben beschriebenen Ausführungsformen des Spreizgliedes
ermöglichen, den richtigen Netzgang durch Beobachtung der Reibungsstriche auf der Sohle zu prüfen.
Die Erfindung läßt sich bei allen Arten von Netzen o. dgl. mit Spreizgliedern, so
insbesondere am dänischen Schleppnetz, dessen Spreizglied in stetig wechselnder 'Weise
arbeitet, vorteilhaft benutzen.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Spreizvorrichtung für die Flügel von Schleppnetzen, gekennzeichnet durch einen mit breiten, schweren Schlittenkufen (14, 18, 21, 102) versehenen Spreizbügel (15, 17, 20, 101), an dem unmittelbar oder mittelbar Grund- und Kopftau des Netzes und das Schlepptau derart angreifen, daß der Bügel beim Schleppen sich mit seiner Längsrichtung in die Schlepprichtung einstellt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizbügel an einem zweiten Bügel (10), an dem die Netztaue und das Schlepptau g0 befestigt sind, schwenkbar gelagert ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizbügel eine senkrecht zu seiner Kufe liegende Strebe (16, 106) hat, an der die Netz- g^ taue und das Schlepptau angreifen.
- 4. Vorrichtung nach xAnspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizbügel eine seitlich vorspringende, beim Schleppen vom Netz weggerichtete Kufe ^0 (21) hat, an deren Rand das Schlepptau angreift, während die Netztaue am hinteren Ende des Bügels befestigt sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vom Spreizbügel weg seitlich schräg nach unten verlaufende Stützen (25, 26, 27) angeordnet sind, die an ihren unteren Flächen einen Metallbeschlag (28) haben.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1, da· durch gekennzeichnet, daß von der Strebe (105) des Spreizbügels zwei Bügel (103, 104j derart ausgehen, daß die Bügelebenen spitze Winkel miteinander bilden.
- 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 s5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel durch ein Querstück (112 j in ihrer Lage zueinander gesichert sind.
- 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1,3, 6, 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit go Augenlappen für die Befestigung der Netztaue und des Schlepptaues versehene Glieder (113, 114) drehbar auf der Strebe gelagert sind.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizbügel mit einem Steuerruder (115) ausgerüstet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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