DE19755991A1 - Fanggeschirr für Fischereifahrzeuge - Google Patents
Fanggeschirr für FischereifahrzeugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fanggeschirr für
Fischereifahrzeuge, mit mindestens einem Schleppnetz und zwei
beim Schleppen des Schleppnetzes auf beiden Seiten einer
Längsmittelachse des Fanggeschirrs vor dem Schleppnetz
angeordneten, durch Leinen mit dem Schleppnetz und dem
Fischereifahrzeug verbundenen Seitenscherbrettern, die vom
Wasser in seitlicher Richtung weg von der Längsmittelachse
nach außen gedrückt werden und das Schleppnetz quer zur
Längsmittelachse offen halten. Die Erfindung betrifft weiter
ein Fischereifahrzeug mit einem derartigen Fanggeschirr.
Zum Fang von Garnelen (Krabben), die sich im Sommer und Herbst
zumeist in verhältnismäßig seichtem Wasser, beispielsweise im
Wattenmeer, in Bodennähe aufhalten und während dieser Zeit
gefangen werden, setzt man zur Zeit fast ausschließlich
Fanggeschirre mit zwei getrennten Grundschleppnetzen ein, die
von einem Krabbenkutter paarweise nebeneinander in Bodennähe
über den Meeresgrund gezogen werden, wie in den Fig. 15 bis
17 der Zeichnung dargestellt, die Ansichten eines
gebräuchlichen Krabbenkutters und seines Fanggeschirrs zeigen.
Zum Offenhalten der beiden Schleppnetze 100 dienen am vorderen
Netzende angeordnete starre Baumkooren oder Kurren 102, die
einen Querschnitt in Form eines flachen umgekehrten U
aufweisen und aus einem quer zur Schlepprichtung im
wesentlichen parallel zum Meeresgrund verlaufenden, am oberen
Rand der Netzöffnung angeordneten Baum 104 sowie aus zwei
seitlichen, an den beiden Seitenrändern der Netzöffnung
angeordneten Gleitkufen 106 bestehen. Am unteren Rand der
Netzöffnung ist eine Reihe von gelenkig miteinander
verbundenen schweren Vollgummirollen 108 vorgesehen, die
entlang eines nach hinten gewölbten Bogens zwischen den beiden
Gleitkufen 106 jeder Baumkoore 102 angeordnet sind und den
vorderen Rand des Unternetzes am Meeresgrund halten. Außerdem
sind die Gleitkufen 106 an ihrem unteren Ende durch schwere
Gewichte 116 belastet. Jede der beiden Baumkooren 102 ist
durch eine Schleppleine 110 mit der Spitze eines seitlich über
den Mast des Kutters 112 überstehenden Auslegers 114
verbunden, um die beiden Schleppnetze 100 bzw. die beiden
Baumkooren 102 in einem vorgegebenen Abstand voneinander zu
halten, so daß sie sich beim Schleppen nicht berühren. Diese
Fanggeschirre mit starren Baumkooren weisen jedoch mehrere
Nachteile auf. Zum einen treten immer wieder Unfälle auf, bei
denen es zum Umschlagen und Sinken eines Kutters kommt, wenn
eine der Baumkooren mit ihrem Baum an einem unnachgiebigen
Hindernis auf dem Meeresgrund hängen bleibt, während sich die
andere Baumkoore weiterbewegt. Infolge der von der
festhängenden Baumkoore über ihre Schleppleine auf den
zugehörigen Ausleger ausgeübten einseitig größeren Zugkraft
wird der Mast des Kutters auf dieser Seite nach unten gezogen.
Wenn der Steuermann dann nicht sehr schnell reagiert und die
Maschinen ab oder auf Rückwärtsfahrt stellt, kann der Kutter
umschlagen und sinken. Diese Gefahr besteht nicht nur bei
Hindernissen in Form von Fremdkörpern, wie beispielsweise
teilweise im Sand vergrabenen Wrackresten oder dergleichen,
sondern auch an freigespülten Muschelbänken oder auf Flächen
mit höheren Sandriffeln, die sich beim Gezeitenwechsel bilden
und Täler begrenzen, in denen sich die Krabben wegen der
geringeren Strömungsgeschwindigkeiten bei ablaufendem oder
auflaufendem Wasser bevorzugt aufhalten. Auf diesen Flächen
ist daher der Krabbenfang trotz guter Fangaussichten mit
herkömmlichen Fanggeschirren nur eingeschränkt möglich, da mit
den starren Baumkooren nicht ohne Probleme über diese Riffeln
hinweg gefischt werden kann.
Außerdem dringen die Kufen der starren Baumkooren und auch die
schweren Vollgummirollen am vorderen Rand des Unternetzes bei
unebenem Meeresgrund teilweise tief in diesen ein, weil sie
das Netz durch ihr Eigengewicht auf dem Meeresboden halten und
dementsprechend ein großes Gewicht aufweisen müssen. Durch das
Eingraben der Kufen und der Rollen werden nicht nur beim
Überfahren von Muschelbänken große Mengen unerwünschter
Muscheln ins Netz gefördert, sondern es wird auch die im Boden
lebende Flora und Fauna, insbesondere auf häufig befischten
Flächen, stark beeinträchtigt. In noch größerem Maße gilt dies
für den Fang von Seezungen und Schollen, soweit dieser von
größeren Fischkuttern aus mit Fanggeschirren erfolgt, bei
denen hinter einer Baumkoore mehrere Reihen von Ketten
angeordnet sind, welche den Meeresboden bis in eine Tiefe von
20 bis 30 cm aufwühlen.
Für den Fang von Plattfischen oder anderen am Meeresgrund
lebenden Fischen sind jedoch auch bereits Fanggeschirre der
eingangs genannten Art bekannt, deren Grundschleppnetz von
zwei links und rechts der Längsmittelachse des Fanggeschirrs
vor dem Schleppnetz angeordneten Seitenscherbrettern offen
gehalten wird, die durch Leinen mit einem Fischkutter und mit
den äußeren Seitenrändern der Netzöffnung verbunden sind und
beim Schleppen des Netzes über den Meeresgrund gezogen werden.
Durch entsprechend gewählte Befestigungspunkte der Leinen an
den Seitenscherbrettern werden diese beim Schleppen vom Wasser
nach außen, d. h. von der Längsmittelachse weg gedrückt,
wodurch sich das Netz an seinem vorderen Ende öffnet. Die
Seitenscherbretter sind gewöhnlich im Abstand vor der
Netzöffnung angeordnet und dienen als sogenannte Jager
außerdem dazu, durch die bei ihrer Bewegung über den
Meeresgrund entstehenden Vibrationen in der Nähe befindliche
Fische nach innen in Richtung der Längsmittelachse zu treiben,
so daß sie vom nachfolgenden Netz erfaßt werden.
Im Unterschied zu den Schleppleinen der mit Baumkooren
ausgestatteten Fanggeschirre von Krabbenkuttern müssen die vom
Fischkutter zu den Seitenscherbrettern führenden Schleppleinen
jedoch nicht nur die zur Überwindung des Strömungs- und
Gleitreibungswiderstands des Fanggeschirrs notwendigen Kräfte
sondern auch eine aus den Querkräften der Seitenscherbretter
resultierende Kraftkomponente übertragen, so daß sie stärker
belastet werden. Dadurch steigt auch die erforderliche
Zugkraft, und somit ist eine größere Antriebsleistung des
Kutters erforderlich. Dies wirkt sich insbesondere hemmend auf
eine Verbreiterung der Netze aus, die bei gleichem Zeitaufwand
größere Fangmengen gestatten würden.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
bei einem Fanggeschirr der eingangs genannten Art die
Schleppleinen zu entlasten und seinen Einsatz beim Krabbenfang
zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Fanggeschirr ein im Bereich der Längsmittelachse vor dem
Schleppnetz angeordnetes, durch Leinen mit dem
Fischereifahrzeug und dem Schleppnetz verbundenes
Mittenscherbrett umfaßt, das beim Schleppen vom Wasser gegen
den Meeresgrund gedrückt wird.
Durch die vorzugsweise entlang der Längsmittelachse vom
Fischereifahrzeug zum Mittenscherbrett und von diesem zum
Schleppnetz führenden Leinen werden die äußeren, vom
Fischereifahrzeug zu den Seitenscherbrettern und von diesen
zum Schleppnetz führenden Leinen entlastet, während das
Mittenscherbrett gleichzeitig sicherstellt, daß das Netz nicht
nur an den Seitenrändern der Netzöffnung sondern auch in der
Mitte von deren unterem Rand bzw. bei zwei nebeneinander
angeordneten Netzen an beiden Seitenrändern der Netzöffnungen
am Meeresgrund gehalten wird, ohne daß der Einsatz starrer
Baumkooren erforderlich ist. Dadurch wird beim Einsatz von
erfindungsgemäßen, mit zwei Schleppnetzen ausgestatteten
Fanggeschirren beim Krabbenfang nicht nur die Gefahr eines
Umschlagens des Krabbenkutters beseitigt, weil infolge der
zusätzlichen Schleppleine zwischen dem Mittenscherbrett und
dem Kutter ein Großteil der vom Fanggeschirr ausgeübten
Zugkraft in Längsrichtung des Kutters an dessen Heck angreift,
sondern darüber hinaus durch die erheblich größere
Flexibilität des Fanggeschirrs ein Krabbenfang auch auf
Flächen mit unebenem Meeresgrund ermöglicht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
auch die Seitenscherbretter vom Wasser gegen den Meeresgrund
gedrückt werden, so daß das Eigengewicht des Fanggeschirrs im
Vergleich zu demjenigen herkömmlicher Fanggeschirre mit
Baumkooren erheblich verringert wird. Dadurch wird nicht nur
die Reibung des Fanggeschirrs auf dem Meeresgrund beträchtlich
verringert, sondern auch der Meeresgrund erheblich stärker
geschont. Eine weitere Verbesserung in dieser Hinsicht kann
dadurch erreicht werden, daß sich das Mittenscherbrett und die
Seitenscherbretter gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung durch Rollen auf dem Meeresgrund
abstützen.
Darüber hinaus gestattet das erfindungsgemäße Fanggeschirr
wegen der geringeren Zugkräfte in den Schleppleinen, nicht
zuletzt auch infolge seines geringeren Gewichts, der
niedrigeren Reibungskräfte und des geringeren
Strömungswiderstandes sowie der daraus resultierenden
geringeren Antriebsleistung des Kutters eine Vergrößerung der
Netzbreite und damit eine Steigerung der Fangmengen.
Während das erfindungsgemäße Fanggeschirr zum Fang von
Plattfischen oder anderen in der Nähe des Meeresgrundes
lebenden Fischen bevorzugt mit einem einzigen Schleppnetz
ausgestattet wird, das vorzugsweise als Hosennetz ausgebildet
und in der Mitte des oberen und des unteren Randes der
Netzöffnung mit dem Mittenscherbrett verbunden ist, werden
beim Krabbenfang bevorzugt Fanggeschirre mit zwei paarweise
nebeneinander angeordneten Schleppnetzen eingesetzt, bei denen
die einander benachbarten inneren Seitenränder der beiden
Netzöffnungen mit dem in Schlepprichtung davor und in
seitlicher Richtung dazwischen angeordneten Mittenscherbrett
verbunden sind. Dadurch werden beide Schleppnetze vom
Mittenscherbrett und von den beiden, mit den äußeren
Seitenrändern der Netzöffnungen verbundenen
Seitenscherbrettern an beiden Seiten der Netzöffnungen am
Meeresgrund gehalten. Außerdem treiben die bei der Bewegung
der Mittenscherbretts über den Meeresgrund erzeugten
Vibrationen die nahe dem Bewegungspfad des Mittenscherbretts
befindlichen Garnelen nach einer Seite, so daß sie sich in
einem der beiden nachfolgenden Netze fangen.
Die Seitenscherbretter weisen vorzugsweise in Schlepprichtung
einen Abstand von der Netzöffnung bzw. von den Netzöffnungen
auf, so daß sie ebenso wie das Mittenscherbrett Garnelen in
Richtung des Netzes bzw. der Netze treiben und durch ihren
seitlichen Abstand vom äußeren Seitenrand der Netzöffnung bzw.
Netzöffnungen verhindern, daß in unerwünschter Weise beim
Schleppen der Seitenscherbretter über den Meeresgrund
aufgewirbelte Pflanzenreste oder aufgewühlte Schlammbrocken
bzw. Muscheln in das Netz eindringen.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß das Mittenscherbrett durch mindestens zwei zum oberen und
zum unteren Rand der Netzöffnung führende Leinen mit den
Schleppnetz verbunden ist, so daß nicht nur der untere Rand
der Netzöffnung in Bodennähe, sondern zudem der obere Rand in
der Netzmitte bzw. bei zwei Netzen an deren benachbarten
inneren Seitenrändern im Abstand vom unteren Rand gehalten
werden kann. Um an diesen Stellen für einen gleichbleibenden
Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Rand der
Netzöffnung zu sorgen, sind bei den zum Krabbenfang
eingesetzten Fanggeschirren an den äußeren und inneren
Seitenrändern der Netzöffnungen zusätzlich starre
Abstandhalter angeordnet, die an die Stelle der Kufen der
Baumkooren treten und zur Gewichtsreduzierung vorzugsweise in
Form von vertikalen Stangen oder Rohren ausgebildet sind. Wenn
die beide Netze unmittelbar nebeneinander angeordnet sind, ist
in der Mitte ein Abstandhalter ausreichend.
Die unteren Ränder der Netzöffnungen können wie bei den
herkömmlicherweise zum Krabbenfang eingesetzten Fanggeschirren
jeweils aus einer Reihe gelenkig miteinander verbundener
Rollen bestehen, die zwischen den unteren Enden der beiden
links und rechts der Netzöffnung angeordneten Abstandhalter
bogenförmig nach hinten verläuft und das Unternetz hinter sich
her zieht. Jedoch läßt sich auch in diesem Bereich das
Eigengewicht des Fanggeschirrs weiter reduzieren, wenn gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ein
Teil der Rollen durch kleine Scherbretter ersetzt wird, die
jeweils zwischen zwei benachbarten Rollen angeordnet sind und
für den nötigen Andruck gegen den Meeresgrund sorgen. Die
oberen Ränder der Netzöffnung werden jeweils von einer
flexiblen Halteleine gebildet, an welcher das vordere Ende des
Obernetzes befestigt ist. Diese Leinen werden ebenso wie die
Rollenreihen durch die von den Seitenscherbrettern auf die
äußeren Abstandhalter ausgeübten Querkräfte gespannt, wobei
die Rollenreihen aufgrund ihrer etwas größeren Länge stärker
nach hinten durchhängen.
Die vertikale Ausrichtung der Abstandhalter wird dadurch
sichergestellt, daß ihr oberes bzw. unteres Ende durch
entsprechend lang gewählte Leinen mit unterschiedlichen
Befestigungsösen am Mittenscherbrett bzw. an den
Seitenscherbrettern verbunden ist. Die Stellung der
Scherbretter beim Schleppen kann durch eine geeignete
Anordnung der Befestigungsöse für die zum Kutter führende
Schleppleine und die zu den Netzen führenden Leinen sowie
durch eine geeignete Ausbildung und Größe ihres vom Wasser
angeströmten Anströmteils festgelegt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
stützen sich sowohl die Abstandhalter als auch die
Seitenscherbretter und das Mittenscherbrett an ihrem unteren
Ende auf Rollen ab, die ähnlich wie die Rollen an den unteren
Rändern der Netzöffnungen auf dem Meeresgrund abrollen, so daß
dieser geschont und gleichzeitig die zugkrafterhöhenden
Reibkräfte verringert werden.
Während die Drehachsen der Rollen des Mittenscherbretts in
Draufsicht von oben senkrecht zu dessen Längsachse
ausgerichtet sind, um den Bewegungspfad des Mittenscherbretts
auf der Längsmittelachse des Fanggeschirrs zu halten, sind die
Drehachsen der Rollen der Seitenscherbretter zu deren
Längsachse angestellt, so daß sie trotz der Schrägstellung der
Seitenscherbretter beim Schleppen in Draufsicht von oben
senkrecht zur Längsmittelachse ausgerichtet sind. Dadurch wird
zum einen ihre Rollreibung verringert und zum anderen einer
Abweichung von einem zur Längsmittelachse parallelen
Bewegungspfad ein Widerstand entgegengesetzt, so daß eine
gleichbleibende Breite der Netzöffnung sichergestellt wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß sowohl die Seitenscherbretter als auch das
Mittenscherbrett an ihrem vorderen Ende Begrenzungen
aufweisen, die ähnlich wie Schlittenkufen nach oben gebogen
sind, so daß die Scherbretter besser über die in ihrem
Bewegungspfad befindlichen Bodenunebenheiten des Meeresgrundes
hinweggleiten oder rollen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger in der
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht von oben auf ein zum Krabbenfang
dienendes, von einem Kutter geschlepptes erfindungsgemäßes
Fanggeschirr mit zwei nebeneinander angeordneten
Grundschleppnetzen;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht von oben und von der
Seite auf einen Teil der beiden Netze und das Mittenscherbrett
des Fanggeschirrs aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Mittenscherbretts in seiner
Schleppstellung;
Fig. 4 eine Stirnseitenansicht des Mittenscherbretts bei
Betrachtung in Richtung der Pfeile IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5 eine Längsschnittansicht des Mittenscherbretts entlang
der Linie V-V der Fig. 4;
Fig. 6 eine Oberseitenansicht des Mittenscherbretts bei
Betrachtung in Richtung der Pfeile VI-VI in Fig. 4;
Fig. 7 eine Unterseitenansicht des Mittenscherbretts bei
Betrachtung in Richtung der Pfeile VII-VII in Fig. 4;
Fig. 8 eine Vorderseitenansicht eines Teils von einem der
geöffneten Schleppnetze des Fanggeschirrs mit einem an einem
der Seitenränder der Netzöffnung angeordneten Abstandhalter;
Fig. 9 eine Stirnseitenansicht von einem der beiden
Seitenscherbretter;
Fig. 10 eine Seitenansicht des Seitenscherbretts bei
Betrachtung von der Längsmittelachse aus;
Fig. 11 eine Draufsicht von oben auf den unteren Rand der
Netzöffnung, bei dem ein Teil der Rollen durch kleine
Scherbretter ersetzt worden ist;
Fig. 12 eine vergrößerte Draufsicht von oben auf eines der
kleinen Scherbretter aus Fig. 11;
Fig. 13 eine Seitenansicht des Scherbretts aus Fig. 12;
Fig. 14 eine Draufsicht von oben auf ein zum Fischfang
dienendes, von einem Kutter geschlepptes erfindungsgemäßes
Fanggeschirr mit einem Hosennetz;
Fig. 15 eine Draufsicht von oben auf ein von einem Kutter
geschlepptes bekanntes Krabbenfanggeschirr mit zwei Baumkooren
und Doppelnetz;
Fig. 16 eine teilweise perspektivische Seitenansicht des
Kutters und des Fanggeschirrs der Fig. 15; und
Fig. 17 eine vergrößerte Seitenansicht von einer der beiden
Baumkooren und dem zugehörigen Netz des Fanggeschirrs der
Fig. 15 und 16.
Das in Fig. 1 dargestellte, zum Krabbenfang eingesetzte und
von einem Kutter 2 geschleppte Fanggeschirr 4 besteht im
wesentlichen aus zwei im Abstand nebeneinander auf beiden
Seiten einer Längsmittelachse 6 des Kutters 2 und des
Fanggeschirrs 4 angeordneten Grundschleppnetzen 8, zwei links
bzw. rechts der Längsmittelachse 6 seitlich vor den
Schleppnetzen 8 angeordneten Seitenscherbrettern 10, die
jeweils durch eine äußere Schleppleine 12 mit dem Kutter 2
sowie durch eine Doppelleine 14a, 14b mit einem äußeren
Seitenrand 16 einer vorderen Netzöffnung 18 des benachbarten
Schleppnetzes 8 verbunden sind und die beim Schleppen der
Schleppnetze 8 durch die Relativbewegung zwischen Scherbrett
10 und Wasser von diesem auf den Meeresgrund und in seitlicher
Richtung weg von der Längsmittelachse 6 nach außen gedrückt
werden, um dadurch die Schleppnetze 8 in Grundnähe und quer
zur Längsmittelachse 6 offen zu halten, sowie einem vor und
zwischen den beiden Schleppnetzen 8 auf der Längsmittelachse 6
angeordneten Mittenscherbrett 20, das durch eine mittlere
Schleppleine 22 mit dem Kutter 2 sowie durch ein Doppelleine
24a, 24b mit den inneren Seitenrändern 26 der Netzöffnungen 18
der beiden Schleppnetze 8 verbunden ist und das beim Schleppen
vom Wasser auf den Meeresgrund gedrückt wird, um die beiden
Schleppnetze 8 im Bereich der Längsmittelachse 6 in Bodennähe
zu halten.
Die beiden Schleppnetze 8 besitzen wie die Schleppnetze
bekannter, zum Krabbenfang eingesetzter Fanggeschirre im
wesentlichen die Form eines flachen Trichters mit einem
gerundeten Rechteckquerschnitt, bestehend aus einem Obernetz,
einem Unternetz und zwei Seitennetzen, die sich jeweils zu
einem vor dem geschlossenen hinteren Netzende angeordneten,
zur Aufnahme der Krabben dienenden zylindrischen Stert 28
verjüngen. Im Unterschied zu den Schleppnetzen der bekannten
Fanggeschirre ist der Stert 28 durch eine Leine 30 mit dem
benachbarten Seitenscherbrett 10 verbunden, so daß er beim
Einbringen des Fangs an der Leine 30 auf den Kutter 2 gezogen
und damit ein Einholen des gesamten Netzes 8 vermieden werden
kann.
Die Netzöffnungen 18 der beiden Schleppnetze 8 werden jeweils
von einem oberen Rand 32 am vorderen Ende des Obernetzes und
einem unteren Rand 34 am vorderen Ende des Unternetzes
begrenzt, die einen vertikalen Abstand von etwa 0,8 m
aufweisen und durch die beiden in einem horizontalen Abstand
von etwa 6 bis 8 m angeordneten inneren und äußeren
Seitenränder 16, 26 an den vorderen Enden der beiden
dreieckigen Seitennetze verbunden sind.
Bei dem in den Fig. 1, 2 und 8 dargestellen
Ausführungsbeispiel ist am unteren Rand 34 der Netzöffnungen
18 jeweils eine Reihe von Vollgummirollen 36 angeordnet, deren
am Rand 34 entlang hintereinander angeordnete Drehachsen
gelenkig miteinander verbunden sind. Die Drehachsen umfassen
dazu einen durch eine zylindrische Lageröffnung der einzelnen
Rollen 36 hindurchgeführten zylindrischen Lagerbolzen 38, auf
dessen entgegengesetzte Stirnenden jeweils ein Teil eines
Kettenglieds 40 aufgeschweißt ist. Die einander zugewandten
Kettengliederteile 40 zweier benachbarter Rollen 36 greifen
ineinander (Fig. 8) oder sind durch ein weiteres Kettenglied
42 (Fig. 2) verbunden, das die Augen der beiden
Kettengliederteile 40 durchsetzt. Die Kettenglieder 40 oder 42
sind durch kurze Leinen 44 mit dem Unternetz verbunden, das
sich vom unteren Rand 34 der Netzöffnung 18 aus nach hinten
erstreckt. Der untere Rand 34 der Netzöffnung 18 ist etwas
länger als der obere Rand 32 und verläuft beim Schleppen
bogenförmig nach hinten.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 11 bis 13 ist
demgegenüber jede zweite Rolle 36 durch ein kleines Scherbrett
31 ersetzt. Die Scherbretter 31 bestehen im wesentlichen aus
einem ovalen Blech 33, dessen in Schlepprichtung (Pfeil S)
vorderer und hinterer Rand leicht nach oben gebogen ist, wobei
die Krümmungsradien so eingestellt sind, daß der vordere Rand
beim Schleppen etwas nach unten gedrückt wird, während der
hintere Rand etwas angehoben wird. Dadurch ergibt sich eine
Schrägneigung der Scherbretter 31 nach vorne und unten, die
wiederum eine Andruckkraft gegen den Meeresgrund zur Folge
hat. Diese wird vorzugsweise auf einen Wert zwischen 0,4 und
0,7 kp eingestellt.
Um die Schrägstellung des Scherbretts 31 zu ermöglichen, ist
dieses schwenkbar an einem Lagerbolzen 37 angebracht. An den
entgegengesetzten Seitenrändern des Blechs 33 sind zwei
Lagerbuchsen 35 für den hohlen Lagerbolzen 37 festgeschweißt,
dessen Ausbildung derjenigen des Lagerbolzens 38 der Rollen 36
entspricht. Die Position der Lagerbuchsen 35 ist jeweils in
Abhängigkeit von der Lage des Scherbretts 31 entlang des
gebogenen Netzrandes 34 so gewählt, daß die Längsachse 41 des
Scherbretts 31 parallel zur Längsmittelachse 6 verläuft. Über
die Unterseite der Bleche 33 stehen jeweils zwei zur
Längsachse 41 parallele Knotenbleche 39 über, die das Blech 33
verstärken und beim Anschlagen gegen Steine oder dergleichen
einen Bruch der Schweißnähte zwischen den Lagerbuchsen 35 und
den Blechen 33 verhindern. Im Unterschied zu dem dargestellten
Ausführungsbeispiel können auch die Drehachsen der Rollen 36
durch Verwendung abgeknickter Lagerbolzen 38 so eingestellt
werden, daß sie sämtlich senkrecht zur Längsmittelachse 6
verlaufen, wodurch der Rollwiderstand erheblich verringert
werden kann.
Am oberen Rand 32 der Netzöffnungen 18 ist jeweils eine
Halteleine 46 angeordnet, an dem der vordere Rand des
Obernetzes befestigt ist.
An den beiden äußeren Seitenrändern 16 der Netzöffnungen 18
ist jeweils ein Abstandhalter 48 angeordnet, der die
Halteleine 46 im vorgegebenen Abstand vom unteren Rand 34 der
Netzöffnungen 18 hält. Je nachdem, ob die beiden Netze 8 beim
Schleppen unmittelbar nebeneinander oder in einem Abstand
voneinander positioniert werden sollen, können an den inneren
Seitenrändern 16 der Netzöffnungen 18 ein oder zwei
Abstandhalter 48 vorgesehen sein, wie in Fig. 2 bzw. in Fig. 1
dargestellt.
Wie am besten in den Fig. 2, 8 und 10 dargestellt, bestehen
die Abstandhalter 48 im wesentlichen aus einem Rohr 50 aus
nichtrostendem Stahl, das sich mit seinem unteren Ende auf
einer Rolle 52 abstützt, die denjenigen am unteren Rand 34 der
Netzöffnungen 18 entspricht und wie diese über den Meeresboden
rollt. Die Rolle 52 wird von einem Bügel 54 in Form eines
umgekehrten U übergriffen, dessen Schenkel einen horizontalen
Rechteckrahmen 55 tragen, der an seinem vorderen und an seinem
hinteren Ende Befestigungsösen 58, 59 trägt. Während die
vordere Befestigungsöse 58 über die untere (14b, 24b) der
Doppelleinen 14, 24 mit dem Seitenscherbrett 10 bzw. mit dem
Mittenscherbrett 20 verbunden ist, ist an der hinteren
Befestigungsöse 59 die jeweils erste Rolle 36 der der
Rollenreihe am unteren Rand 34 der Netzöffnung 18 befestigt.
Neben einer Befestigungsöse 61 für die Halteleine 46 weist das
Rohr 50 an seinem oberen Ende eine weitere Befestigungsöse 56
für die obere Leine (14a, 24a) der zum benachbarten Seiten- bzw.
Mittenscherbrett 10, 20 führenden Doppelleine 14, 24 auf.
Die Befestigungsösen 56, 58 sind so auf dem Abstandhalter 48
angebracht, so daß die Leinen 14a, 14b bzw. 24a, 24b sowie die
Halteleine 46 und die Rollenreihe keine Torsionskräfte auf die
Abstandhalter 48 ausüben, welche die Drehachse der Rolle 52
aus ihrer zur Längsmittelachse 6 senkrechten Stellung
herausdrehen. Die Leinen 14a, 14b bzw. 24a, 24b können
entweder etwa parallel zueinander ausgerichtet und unmittelbar
zwischen den Enden des Abstandhalters 48 und zwei
Befestigungsösen auf dem Scherbrett 10, 20 angeordnet sein
(Fig. 1) oder zu einem Verbindungspunkt 63 verlaufen, der
entweder unmittelbar am Scherbrett 10, 20 (vgl. Fig. 10) oder
zwischen dem Abstandhalter 48 und dem Scherbrett 10, 20 (vgl.
Fig. 2) angeordnet ist.
Wie am besten in den Fig. 3 bis 7 dargestellt, weist das
Mittenscherbrett 20 einen auf beiden Seiten seiner Längsachse
64 dachartig geneigten Anströmteil 66 auf, der in der in Fig. 3
dargestellten Schleppstellung schräg nach vorne und oben
weist und infolge der Schleppbewegung des Mittenscherbretts 20
vom Wasser angeströmt wird. Dadurch wird vom Wasser eine Kraft
FW auf die Oberseite des Anströmteils 66 ausgeübt, die sich aus
einer vertikalen, nach unten zum Meeresgrund gerichteten
Kraftkomponente FWN und einer horizontalen, zur
Bewegungsrichtung des Mittenscherbretts 20 entgegengesetzten
Kraftkomponente FWR zusammensetzt. Die nach unten gerichtete
Kraftkomponente FWN ist größer als die nach oben gerichtete
Kraftkomponente FS1 der von der Schleppleine 22 auf das
Mittenscherbrett 20 ausgeübten Schleppkraft FS und sorgt für
den Andruck des Scherbretts 20 gegen den Meeresgrund, so daß
die beiden Netze 8 in der Nähe der Längsmittelachse 6 am
Meeresgrund gehalten werden. Die nach hinten gerichtete
Kraftkomponente FWR addiert sich zu den von den beiden
Doppelleinen 24 auf das Mittenscherbrett 20 ausgeübten, von
einem Teil des Strömungs- und Reibungswiderstandes der
Schleppnetze 8 herrührenden Kräften FL1 und FL2 zu einer
horizontalen Widerstandskraft, die durch eine entsprechende
horizontale Kraftkomponente FS2 der Schleppkraft FS in der
Schleppleine 22 überwunden werden muß.
Der Anströmteil 66 des Mittenscherbretts 20 wird von zwei
rechteckigen verzinkten Blechen 68 mit gerundeten Ecken
gebildet, die entlang der Längsachse 64 miteinander
verschweißt sind und einen stumpfen Winkel von etwa 140 Grad
einschließen, so daß einer seitlichen Kippbewegung des
Scherbretts 20 vom Wasser ein Widerstand entgegengesetzt wird.
Der Rand des Anströmteils 66 ist durch ein umlaufende
angeschweißtes Rohr verstärkt. Auf der Oberseite des
Anströmteils 66 befindet sich eine Befestigungsöse 70 für die
Schleppleine 22, deren Position auf der Schweißnaht zwischen
den beiden Blechen 68 in Abstimmung mit dem
Strömungswiderstand der beiden Netze 8, der Position zweier
Befestigungsösen 72, 74 für die oberen bzw. unteren Leinen der
Doppelleinen 24 und der Form und Größe des Anströmteils 66 so
gewählt ist, daß das Scherbrett 20 beim Schleppen etwa die in
Fig. 3 dargestellte Stellung einnimmt, in der zwei unter dem
Anströmteil 66 angeordnete, drehbar gelagerte Rollen 76 nach
unten über die Unterseite des Mittenscherbretts 20 überstehen,
so daß sie auf dem Meeresgrund abrollen können. Die Rollen 76
besitzen eine ähnliche Ausbildung wie die Rollen 36 und 52.
Zur Lagerung der Rollen 76 dienen drei über die Unterseite des
Anströmteils 66 überstehende gebogene Bügel 78, 80 aus dickem
verzinktem Stahlblech, von denen sich der Bügel 78 entlang der
Längsachse 64 vom vorderen bis zum hinteren Ende des
Anströmteils 66 erstreckt, während sich die beiden anderen,
auf ihrer Vorderseite mit einer ausgestanzten randoffenen
Ausnehmung 82 für die Rollen 76 versehenen Bügel 80 von den
gerundeten vorderen Ecken des Anströmteils 66 aus im Bogen bis
knapp vor die Mitte des Bügels 78 erstrecken, wo sie mit
diesem verschweißt sind. Die Bügel 78, 80 dienen als Auflager
für die Lagerbolzen 38 der beiden Rollen 76, die auf den
Innenseiten der Bügel 78, 80 aufliegend mit diesen verschweißt
sind. Die Bügel 78, 80 sind so geformt, daß die Drehachsen der
beiden Rollen 76 in einer zur Längsmittelachse 6 senkrechten
Ebene einen stumpfen Winkel von etwa 160 Grad einschließen,
wie am besten in Fig. 4 dargestellt. Die Bügel 78, 80 sind vor
und neben den Rollen konvex nach unten und vorne gekrümmt, so
daß sie beim Einsinken der Rollen 76 in weichem schlammigem
Grund wie Schlittenkufen wirken, auf denen das
Mittenscherbrett 20 über den Boden gleitet.
Der mittlere Bügel 78 dient darüber hinaus als Halterung für
die zwei Befestigungsösen 72, 74 für die zu den Netzen 8
führenden Doppelleinen 24 oder zwei zum Verbindungspunkt 63
führende Ketten 65, wobei eine Befestigungsöse 72 in der Nähe
des hinteren Endes des Bügels 78 und die andere vor der
Verbindungsstelle der drei Bügel 78, 80 angeordnet ist.
Die beiden Seitenscherbretter 10 entsprechen in einigen
Punkten bekannten Seitenscherbrettern, die beim Fischfang mit
Grundschleppnetzen zum Offenhalten der Netze eingesetzt
werden. Sie bestehen im wesentlichen aus einem Grundkörper 73
aus zwei im Winkel miteinander verschweißten Blechen 75, 77
sowie mehreren Befestigungsösen 83, 85 zum Anschlagen der
Schleppleine 12 und der beiden zum äußeren Seitenrand der
Netzöffnung 18 führenden Leinen 14a, 14b der Doppelleine 14.
Im Unterschied zu den bekannten Seitenscherbrettern sind am
unteren Rand der beiden Seitenscherbretter 10 zwei Rollen 81
montiert, um den Bewegungswiderstand der Scherbretter 10 bei
deren Vorwärtsbewegung über den Meeresgrund zu verringern. Die
Drehachsen der Rollen 81 sind unter einem solchen Winkel zur
Längsachse der Seitenscherbretter 10 angestellt, daß sie beim
Schleppen, d. h. bei schrägstehendem Scherbrett 10, etwa
senkrecht zur Längsmittelachse 6 ausgerichtet sind. Die
Schrägstellung des Scherbretts 10 nach vorne und außen sowie
nach oben und außen kann durch eine entsprechende Anbringung
der Befestigungsösen 83 und 85 für die äußere Schleppleine 12
bzw. für die beiden Leinen 14a, 14b der Doppelleine 14 auf der
zur Längsmittelachse 6 benachbarten Breitseitenfläche des
Grundkörpers 73 bzw. im Abstand an dessen Hinterkante 62 (Fig. 1)
oder an einer Schweißnaht 87 zwischen den beiden Blechen
75, 77 (Fig. 9 und 10) auf einen gewünschten Wert eingestellt
werden, in dem sich das Scherbrett 10 in der gewünschten Lage
ausrichtet, wobei sich die von den Leinen 12, 14 und vom
Wasser ausgeübten Kräfte und Momente jeweils im Gleichgewicht
befinden.
Bei dem in Fig. 9 und 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Befestigungsöse 83 für die Schleppleine 12 an einem Bügel
89 angebracht, der um eine zur Schweißnaht 87 parallele Achse
verschwenkbar ist. Der Bügel 89 weist mehrere Öffnungen auf,
von denen eine zur Befestigung eines am Ende der Schleppleine
12 vorgesehenen Schäkels ausgewählt werden kann. Die beiden
Leinen 14a, 14b der Doppelleine 14 führen dort zu einer
einzigen Befestigungsöse 85, die hinter dem Bügel 89 auf der
Schweißnaht 87 festgeschweißt ist. Alternativ können die
beiden Leinen 14a, 14b auch parallel zueinander zu zwei an der
Hinterkante 62 des Scherbretts 10 im Abstand voneinander
angeordneten Befestigungsösen verlaufen.
Eine oder mehrere am oberen Rand des oberen Blechs 75
befestigte Schwimmkugeln 91 und am unteren Rand des unteren
Blechs 77 angeordnete Gewichte 93 dienen zum Aufrichten des
Scherbretts 10 nach seinem Ablassen ins Wasser. Die vordere
Begrenzung des unteren Blechs 77 ist kufenförmig gebogen, um
das Hinweggleiten des Scherbretts 10 über Hindernisse auf dem
Meeresgrund zu erleichtern.
Durch die zusätzliche, vom Kutter 2 zum Mittenscherbrett 20
verlaufende Schleppleine 22 und die vom Mittenscherbrett 20 zu
den benachbarten Abstandhaltern 48 an den inneren
Seitenrändern 26 der Netzöffnung 18 verlaufenden Doppelleinen
24 werden die äußeren Schleppleinen 12 entlastet, so daß
breitere Netze 8 eingesetzt werden können, die einerseits
einen größeren Strömungs- und Reibungswiderstand aufweisen und
andererseits zum Offenhalten größere Querkräfte benötigen, die
von den entlasteten äußeren Schleppleinen aufgenommen werden
können. Bei herkömmlichen Fanggeschirren ist demgegenüber eine
Verbreiterung der Netze nur möglich, wenn gleichzeitig die
Ausleger am Mast des Krabbenkutters nach außen verlängert
werden, wodurch die Gefahr des Umschlagens des Kutters bei
einem Netzhänger vergrößert wird.
Aufgrund der Beweglichkeit der Abstandhalter 48 in Bezug zu
den Rollen 36 am unteren Rand 34 der Netzöffnungen 18 und dem
Drahtseil am oberen Rand 32 der Netzöffnungen 18 können sich
die Ränder 16, 26, 32, 34 der Netzöffnungen 18, d. h. die
vorderen Enden der Netze 8 im Unterschied zu den Baumkooren
bekannter Fanggeschirre im Falle eines Hängenbleibens eines
Netzes 8 verformen, wobei sich das zugehörige Seitenscherbrett
10 in Richtung der Längsmittelachse bewegt 6, so daß die am
Kutter 2 angreifenden Seitwärtskräfte weiterhin im
wesentlichen im Gleichgewicht bleiben. Da die beiden äußeren
Schleppleinen 12 wegen der Seitenscherbretter 10 im
Unterschied zu den bekannten Fanggeschirren außerdem nicht
parallel zueinander verlaufen müssen, können die Schleppleinen
statt wie bisher über Mastausleger über das Heck oder im Fall
der äußeren Schleppleinen 12 über die angrenzenden Seitenborde
des Kutters 2 zu einer Winde 84 geführt werden, wodurch ein
Umschlagen verhindert und darüber hinaus das Einholen des
Fangs erleichtert werden kann.
Im Unterschied zu dem vorangehend beschriebenen, zum
Krabbenfang eingesetzten Fanggeschirr 4 weist das in Fig. 9
dargestellte, zum Fischfang auf Plattfische, wie Schollen und
Seezungen, oder andere am Meeresgrund lebende Fische
eingesetzte Fanggeschirr 4' an Stelle der beiden getrennten,
nebeneinander angeordneten Netze 8 ein einziges als Hosennetz
ausgebildetes Grundschleppnetz 8' auf, das in Draufsicht einen
Umriß in Form eines großen W aufweist, dessen längere äußere
Schenkel mit den Seitenscherbrettern 10 verbunden sind,
während die kürzere Spitze in der Mitte mit dem
Mittenscherbrett 20 verbunden ist. Das vom anströmenden Wasser
auf den Meeresgrund gedrückte Mittenscherbrett 20 sorgt durch
die in der Netzmitte zum unteren bzw. oberen Rand 34, 32 der
Netzöffnung 18 führende Doppelleine dafür, daß der untere Rand
34 im Bereich der Längsmittelachse 6 nahe am Meeresgrund
gehalten wird, und der Abstand zwischen dem unteren und dem
oberen Rand 34, 32 in der Netzmitte bestimmte Grenzen nicht
unter- oder überschreitet. Der W-förmige Umriß des Netzes 8'
gestattet im Vergleich zu einem herkömmlichen Netz gleicher
Breite mit V-förmigem Umriß eine erhebliche Einsparung von
Netzmaterial und sorgt darüber hinaus für eine Veringerung des
Strömungswiderstandes.
Claims (21)
1. Fanggeschirr für Fischereifahrzeuge, mit mindestens einem
Schleppnetz und zwei beim Schleppen des Schleppnetzes auf
beiden Seiten einer Längsmittelachse des Fanggeschirrs vor dem
Schleppnetz angeordneten, durch Leinen mit dem Schleppnetz und
dem Fischereifahrzeug verbundenen Seitenscherbrettern, die vom
Wasser in seitlicher Richtung weg von der Längsmittelachse
nach außen gedrückt werden und das Schleppnetz quer zur
Längsmittelachse offen halten, gekennzeichnet durch ein im
Bereich der Längsmittelachse (6) vor dem Schleppnetz (8, 8')
angeordnetes, durch Leinen (22, 24) mit dem Fischereifahrzeug
(2) und dem Schleppnetz (8, 8') verbundenes Mittenscherbrett
(20), das beim Schleppen vom Wasser gegen den Meeresgrund
gedrückt wird.
2. Fanggeschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenscherbretter (10) und das Mittenscherbrett (20) in
Schlepprichtung einen Abstand von einer Netzöffnung (18) des
Schleppnetzes (8, 8') aufweisen.
3. Fanggeschirr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenscherbretter (10) vom Wasser
gegen den Meeresgrund gedrückt werden.
4. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenscherbretter (10) und das
Mittenscherbrett (20) an ihrer beim Schleppen dem Meeresgrund
zugewandten Unterseite mindestens eine Rolle (76) aufweisen.
5. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenscherbretter (10) und das
Mittenscherbrett (20) an ihrem vorderen unteren Ende
kufenartig nach oben gebogen sind.
6. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittenscherbrett (20) einen beim
Schleppen vom Wasser angeströmten Anströmteil (66) mit zwei
nach gegenüberliegenden Seiten schräg abfallenden
Anströmflächen aufweist.
7. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittenscherbrett (20) für die zum
Fischereifahrzeug (2) und zum Schleppnetz (8, 8') führenden
Leinen (22, 24) Befestigungseinrichtungen (70, 72, 74)
aufweist, die beim Schleppen auf der Vorder- bzw. Rückseite
des Anströmteils (66) angeordnet sind.
8. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittenscherbrett (20) durch mindestens
zwei zum oberen und zum unteren Rand der Netzöffnung (18)
führende Leinen (24) mit den Schleppnetz (8) verbunden ist.
9. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein einziges Schleppnetz (8') aufweist,
das an den äußeren Seitenrändern seiner Netzöffnung (18) mit
den Seitenscherbrettern (10) und in der Mitte am oberen und
unteren Rand (32, 34) seiner Netzöffnung (18) mit dem
Mittenscherbrett (20) verbunden ist.
10. Fanggeschirr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleppnetz (8') als Hosennetz ausgebildet ist.
11. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß es zwei nebeneinander angeordnete
Schleppnetze (8) aufweist, die an den entgegengesetzten
äußeren Seitenrändern (16) ihrer Netzöffnungen (18) mit den
Seitenscherbrettern (10) und an den benachbarten inneren
Seitenrändern (26) ihrer Netzöffnungen (18) mit dem
Mittenscherbrett (20) verbunden sind.
12. Fanggeschirr nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittenscherbrett (20) in Schlepprichtung vor und quer
dazu zwischen den beiden Schleppnetzen (8) angeordnet ist.
13. Fanggeschirr nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Seitenrändern (16, 26) der
Netzöffnungen (18) starre Abstandhalter (48) angeordnet sind,
die einen oberen und unteren Rand (32, 34) der Netzöffnungen
(18) in einem vorgegebenen Abstand halten.
14. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Abstandhalter (48) an ihrem
unteren Ende auf mindestens einer Rolle (52) abstützen.
15. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenscherbretter (10) und das
Mittenscherbrett (20) jeweils durch zwei Leinen (14 bzw. 24)
mit dem oberen und dem unteren Ende der benachbarten
Abstandhalter (48) verbunden sind.
16. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenscherbretter (10) jeweils durch
eine Leine (30) mit einem Stert (28) am hinteren Ende der
Schleppnetze (8) verbunden sind.
17. Fanggeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch mehrere, am unteren Rand (34) der
Netzöffnung (18) angeordnete, gelenkig miteinander verbundene
Rollen (36).
18. Fanggeschirr nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen mindestens zwei benachbarten Rollen (36) ein
kleines Scherbrett (31) angeordnet ist, das den vorderen Rand
der Netzöffnung (18) gegen den Meeresgrund anliegend hält.
19. Fischereifahrzeug mit einem Fanggeschirr nach einem der
vorangehenden Ansprüche.
20. Fischereifahrzeug nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die vom Mittenscherbrett (20) zum
Fischereifahrzeug (2) führende Schleppleine (22) über das Heck
des Fahrzeugs (2) zu einer Winde (84) geführt ist.
21. Fischereifahrzeug nach Anspruch 19 oder 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die von den Seitenscherbrettern (10) zum
Fischereifahrzeug (2) führenden Schleppleinen (12) über das
Heck oder über angrenzende Seitenborde des Fahrzeugs (2) zu
eine Winde (84) geführt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155991 DE19755991A1 (de) | 1997-12-17 | 1997-12-17 | Fanggeschirr für Fischereifahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155991 DE19755991A1 (de) | 1997-12-17 | 1997-12-17 | Fanggeschirr für Fischereifahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19755991A1 true DE19755991A1 (de) | 1999-06-24 |
Family
ID=7852166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997155991 Withdrawn DE19755991A1 (de) | 1997-12-17 | 1997-12-17 | Fanggeschirr für Fischereifahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19755991A1 (de) |
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- 1997-12-17 DE DE1997155991 patent/DE19755991A1/de not_active Withdrawn
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