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Die Erfindung betrifft ein Gerät für die Pflege von Reitböden, insbesondere in Reithallen und auf Reitplätzen, das mittels eines Zug- und Tragfahrzeugs über den Reitboden verfahrbar und zwischen einer abgesenkten Einsatzstellung zur Bearbeitung des Reitbodens und einer angehobenen Transportstellung verstellbar ist, wobei das Gerät einen Tragrahmen mit Kupplungselementen aufweist, die mit einer heb- und senkbaren richtungsfesten Kupplung des Zug- und Tragfahrzeugs lösbar verbindbar sind, wobei das Gerät einen Werkzeuge zum Lockern, Mischen, Glätten, Krümeln und/oder Verdichten des Reitbodens tragenden Werkzeugrahmen aufweist, der mittels einer Gelenkanordnung mit dem Tragrahmen verbunden und relativ zu diesem um eine vertikale Achse verschwenkbar gehalten und geführt ist, wobei in Einsatzstellung des Geräts der Werkzeugrahmen in einer Arbeitsfahrtrichtung gesehen hinter der Gelenkanordnung rollend oder gleitend auf dem Reitboden abgestützt ist und wobei am Tragrahmen und am Werkzeugrahmen Rückstellmittel zur Rückstellung in eine geradlinige Ausrichtung von Tragrahmen und Werkzeugrahmen relativ zueinander in der angehobenen Transportstellung des Geräts vorgesehen sind.
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Ein Gerät der vorstehend angegebenen Art ist aus
DE 20 2004 009 107 U1 bekannt. Dabei sind bevorzugt die Rückstellmittel für eine geradlinige Ausrichtung von Tragrahmen und Werkzeugrahmen relativ zueinander durch zwischen diesen angeordnete Rückstellfedern gebildet. Aufgrund dieser Rückstellmittel sollen der Tragrahmen und der Werkzeugrahmen bei in Transportstellung angehobenem Gerät eine geradlinige Ausrichtung relativ zueinander einnehmen, solange keine äußeren Kräfte auf den seitlich verschwenkbaren Werkzeugrahmen einwirken. Nur bei einem Einwirken solcher seitlicher Kräfte in Einsatzstellung des Geräts, z. B. bei Kurvenfahrt oder bei einem seitlichen Anfahren des Geräts an eine Reitbahnbande, kommt es zu einem seitlichen Verschwenken des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen und relativ zum Zug- und Tragfahrzeug. Nach Wegfall der seitlich einwirkenden Kraft in angehobener Transportstellung stellt sich der Werkzeugrahmen selbsttätig wieder in eine zum Tragrahmen geradlinige Stellung ein.
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Als nachteilig hat sich im Betrieb dieser bekannten Vorrichtung herausgestellt, dass es bei Kurvenfahrt mit in angehobener Transportstellung befindlichem Gerät aufgrund von Fliehkräften zu einem ungewollten seitlichen Ausschwenken des Werkzeugrahmens gegen die Kraft der Rückstellmittel kommen kann, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
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Zum Beheben dieses Nachteils kann man manuell verstellbare Arretierungsmittel vorsehen, um bei Bedarf den Werkzeugrahmen relativ zum Tragrahmen in einer geradlinigen Ausrichtung festzulegen. Nachteilig ist jedoch dafür ein relativ hoher manueller Arbeitsaufwand nötig, wobei zudem die Bedienungsperson dafür jedes Mal vom Zug- und Tragfahrzeug absteigen muss. Erfahrungsgemäß führt dies dazu, dass das Festlegen des Werkzeugrahmens häufig unterbleibt und dass so weiterhin gefährliche Situationen auftreten können.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Gerät für die Pflege von Reitböden der eingangs genannten Art zu schaffen, welches die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und bei dem gewährleistet ist, dass in Transportstellung des Geräts ohne großen Aufwand der Werkzeugrahmen relativ zum Tragrahmen ausreichend sicher in einer gewünschten, vorzugsweise geradlinigen Ausrichtung festgelegt ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Gerät der eingangs genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Gelenkanordnung eine zusätzliche begrenzte Verschwenkung des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen um eine horizontale, in Querrichtung des Geräts verlaufenden Achse erlaubend ausgebildet ist, dass in der abgesenkten Einsatzstellung des Geräts der Werkzeugrahmen relativ zum Tragrahmen nach oben verschwenkt ist und dadurch die Rückstellmittel außer Eingriff sind und dass in der angehobenen Transportstellung des Geräts der Werkzeugrahmen relativ zum Tragrahmen nach unten verschwenkt ist und dadurch die Rückstellmittel in Eingriff sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gerät wird vorteilhaft die Hebe- und Senkbewegung zum Verstellen des Geräts zwischen seiner Transportstellung und seiner Einsatzstellung dazu genutzt, die Rückstellmittel ohne zusätzlichen Betätigungsaufwand in und außer Eingriff zu bringen. In der Einsatzstellung des Geräts steht zumindest ein Teil der am Werkzeugrahmen gehaltenen Werkzeuge so in Kontakt mit dem zu bearbeitenden Reitboden, dass sie einen Teil der Last des Werkzeugrahmens aufnehmen und ihn relativ zum Tragrahmen nach oben verschwenken. Diese Verschwenkung nach oben bringt die Rückstellmittel außer Eingriff und der Werkzeugrahmen ist frei für seitliche Schwenkbewegungen, sodass nun der Werkzeugrahmen mit den Werkzeugen dem Zug- und Tragfahrzeug wie ein Anhänger nachläuft. Beim Überführen in seine Transportstellung wird das Gerät relativ zum Reitboden so weit angehoben, dass alle Werkzeuge außer Eingriff mit dem Boden treten. Der Werkzeugrahmen wird dabei durch die Schwerkraft relativ zum sich nach oben bewegenden Tragrahmen selbsttätig um einen gewissen Winkel nach unten verschwenkt, was die Rückstellmittel in Eingriff miteinander bringt. Ist der Eingriff der Rückstellmittel hergestellt, ist ein weiteres Verschwenken des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen nach unten und auch in horizontaler Richtung unterbunden. Bei einem weiteren Anheben des Tragrahmens wird nun auch der Werkzeugrahmen mit angehoben.
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In der Transportstellung des Geräts werden vorzugsweise allein durch das Gewicht des Werkzeugrahmens und der Werkzeuge die Rückstellmittel in Eingriff gehalten, sodass dann ohne weitere Maßnahmen der Werkzeugrahmen relativ zum Tragrahmen so sicher festgelegt ist, dass ein ungewolltes und gefährliches Ausschwenken des Werkzeugrahmens in Transportstellung des Geräts praktisch ausgeschlossen ist. Bei Bedarf kann eine zusätzliche Sicherung des Eingriffszustandes der Rückstellmittel vorgesehen sein, z. B. in Form einer mechanischen Verriegelung, die dann manuell betätigbar oder vom Zug- und Tragfahrzeug aus fernbetätigbar sein kann.
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In weiterer Ausgestaltung des Geräts ist vorgesehen, dass die Gelenkanordnung ein oberes Gelenk, durch welches die vertikale und die horizontale Achse verlaufen, und ein unteres Gelenk, durch welches die vertikale Achse verläuft, aufweist, wobei das untere Gelenk in Längsrichtung des Geräts ein Bewegungsspiel aufweist, mittels welchem die Rückstellmittel in und außer Eingriff bringbar sind. Diese Gelenkanordnung erlaubt sowohl das seitliche Verschwenken des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen in Einsatzstellung des Geräts als auch das zusätzliche vertikale Verschwenken des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen zwecks Herstellens und Lösens des Eingriffs der Rückstellmittel. Dabei kann die Gelenkanordnung technisch relativ einfach und robust ausgeführt werden, um einen langen störungsfreien Betrieb auch bei rauen Einsatzbedingungen zu gewährleisten.
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Eine Weiterbildung des Geräts sieht vor, dass die Rückstellmittel durch wenigstens zwei einander in Längsrichtung des Geräts gegenüberliegende, vom oberen Gelenk nach unten hin beabstandete Anschlagkörper gebildet sind, von denen je einer am Tragrahmen und am Werkzeugrahmen angeordnet ist und die im Eingriffszustand formschlüssig zusammenwirken. Die Rückstellmittel sind hier technisch einfach ausführbar und haben insbesondere keine beweglichen oder federnden und dadurch verschleißenden Teile.
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Bevorzugt ist weiter vorgesehen, dass der eine Anschlagkörper eine äußere V- oder Konusform hat und dass der andere Anschlagkörper eine gegengleiche innere V- oder Konusform hat. Die Anschlagkörper zentrieren sich aufgrund dieser Form selbsttätig relativ zueinander und sorgen für eine exakte Ausrichtung des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen beim Anheben des Geräts aus seiner Einsatzstellung in seine Transportstellung.
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Um die Position des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen in der Transportstellung des Geräts bei Bedarf justieren zu können, ist weiter vorgesehen, dass zumindest einer der beiden Anschlagkörper oder wenigstens ein daran angeordnetes Anschlagelement relativ zu dem ihn tragenden zugehörigen Rahmen verstellbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Geräts wird vorgeschlagen, dass zwischen dem Tragrahmen und dem Werkzeugrahmen ein die Verschwenkung des Werkzeugrahmens nach oben relativ zum Tragrahmen begrenzendes Begrenzungsmittel angeordnet ist. Dieses Begrenzungsmittel sorgt dafür, dass ab einer bestimmten, festlegbaren Verschwenkungsstellung des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen eine weitere Relativverschwenkung nicht mehr auftritt, auch wenn der Tragrahmen vom Zug- und Tragfahrzeug aus noch weiter nach unten abgesenkt wird. Auf diese Weise kann ein Bediener des Geräts über das Maß des Absenkens des Geräts die Stärke und/oder Tiefe des Eingriffs der Werkzeuge mit dem zu bearbeitenden Reitboden gezielt beeinflussen, ohne dass dabei der Werkzeugrahmen mit den Werkzeugen nach oben ausweichen kann.
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Bevorzugt ist dabei das Begrenzungsmittel ein im Abstand unter dem oberen Gelenk in Längsrichtung des Geräts verlaufendes Zugmittel.
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Besonders bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass das das Begrenzungsmittel bildende Zugmittel eine Kette oder ein Seil oder eine gelenkige Zugstrebenanordnung ist. Damit ist das Begrenzungsmittel technisch einfach und robust und somit zuverlässig in seiner Funktion.
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Weiter ist für das erfindungsgemäße Gerät bevorzugt vorgesehen, dass das obere Gelenk ein Kugelgelenk ist. Dieses erlaubt bei technisch relativ einfacher Konstruktion ein Verschwenken des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen um beide Schwenkachsen, die für die gewünschte Funktion des Geräts benötigt werden.
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In weiterer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das untere Gelenk einerseits durch einen vertikalen Bolzen am einen Rahmen und andererseits durch ein in Längsrichtung des Geräts verlaufendes, von dem Bolzen durchsetztes Langloch im anderen Rahmen gebildet ist. Auch für das untere Gelenk wird so eine technisch einfache und robuste Ausführung ermöglicht, welche die im Betrieb des Geräts benötigten Relativbewegungen zwischen Werkzeugrahmen und Tragrahmen erlaubt.
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Um aufwändige und teure Sonderkonstruktionen zu vermeiden, sind zweckmäßig die Kupplungselemente am Tragrahmen für eine genormte Schlepperdreipunktkupplung oder ein genormtes Schlepperschnellkuppeldreieck passend ausgebildet. Das Gerät lässt sich so mit standardisierten Kupplungen am Zug- und Tragfahrzeug schnell und sicher verbinden und auch von diesen schnell wieder trennen. Deshalb sind vorteilhaft als Zug- und Tragfahrzeug für das Gerät übliche Schlepper oder Traktoren einsetzbar, die auch noch für andere Einsatzzwecke nutzbar sind.
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Um das Gerät gemäß Erfindung bedarfsweise in seiner Lage am Zug- und Tragfahrzeug justieren und/oder an unterschiedliche daran vorhandene Kupplungen anpassen zu können, schlägt eine Ausgestaltung vor, dass die Kupplungselemente am Tragrahmen verstellbar und/oder austauschbar angebracht sind.
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Zur Verhinderung von möglichen Schäden an einen Reitboden seitlich begrenzenden Banden ist zweckmäßig ein- oder beidseitig seitlich an dem Werkzeugrahmen mindestens (je) eine Bandenrolle mit vertikaler Drehachse oder ein Bandengleitkörper angeordnet, die/der seitlich über den Werkzeugrahmen und die daran vorgesehenen Werkzeuge vorragt. Bei einer Berührung des Geräts mit der Bande kommt es so nur zu einem nicht schädlichen, entweder rollenden oder gleitenden Kontakt zwischen der Bandenrolle oder dem Bandengleitkörper einerseits und der Bandenoberfläche andererseits.
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Damit eine wirksame Bearbeitung des Reitbodens und zugleich eine ansehnliche Oberfläche des bearbeiteten Reitbodens erzielt werden, weist das Gerät bevorzugt in seiner Arbeitsfahrtrichtung gesehen von vorne nach hinten aufeinander folgend mindestens eine Reihe von – vorzugsweise federnden und/oder höheneinstellbaren – Striegelzinken als Werkzeug zum Lockern und Mischen des Reitbodens und ein – vorzugsweise pendelnd aufgehängtes und/oder höhenverstellbares – Planierschild als Werkzeug zum Glätten des Reitbodens und eine nachlaufende Glättwalze oder Glättwanne als Werkzeug zum weiteren Glätten und Verdichten des Reitbodens auf. Anstelle der Glättwalze oder -wanne oder zusätzlich dazu kann das Gerät auch eine Krümlerwalze aufweisen.
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Um das Gerät bei Nichtgebrauch in einem vom Zug- und Tragfahrzeug abgekuppelten Zustand sicher und standfest abstellen zu können, wird vorgeschlagen, dass der Tragrahmen wenigstens eine in Vertikalrichtung verstellbare und arretierbare Parkstütze aufweist. Eine einzelne Parkstütze ist zweckmäßig mittig und möglichst weit vorne am Tragrahmen angeordnet, um eine gute Zugänglichkeit für die Verstellung der Parkstütze und einen möglichst großen Abstand von anderen, das Gerät auf dem Boden abstützenden Elementen, wie einem oder mehreren der Werkzeuge oder separaten Laufrädern, zu erreichen. Es ist auch möglich, zwei Parkstützen vorzusehen, die dann zweckmäßig links und rechts außen vorne am Tragrahmen angeordnet sind.
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Um die Parkstütze oder Parkstützen möglichst einfach und platzsparend unterzubringen und vertikal zu führen, wird vorgeschlagen, dass der Tragrahmen wenigstens eine vertikale, nach unten offene hohle Rahmenstrebe aufweist und dass in der Rahmenstrebe die Parkstütze vertikal verschiebbar und arretierbar geführt ist.
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Außer für die Pflege von Reitböden ist das vorstehend beschriebene Gerät auch für andere Zwecke, wie die Pflege von unbefestigten Wegen oder Plätzen in Sport- oder Grünanlagen, geeignet und einsetzbar.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 ein Gerät zum Pflegen von Reitböden in einer Seitenansicht,
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2 das Gerät aus 1 in Draufsicht,
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3 eine Gelenkanordnung des Geräts in einer vergrößerten Seitenansicht anhand eines vertikalen Längsschnitts,
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4 die Gelenkanordnung des Geräts in einer vergrößerten Draufsicht anhand eines Horizontalschnitts und
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5 das Gerät in Vorderansicht.
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1 der Zeichnung zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Gerät 1 zur Pflege von Reitböden 6. An seiner Vorderseite, die in 1 links liegt, besitzt das Gerät 1 einen Tragrahmen 2, der untere und obere Kupplungselemente 20 und 20' aufweist, mittels welcher das Gerät 1 an entsprechenden Kupplungselementen eines hier nicht dargestellten Zug- und Tragfahrzeugs, insbesondere eines Schleppers, lösbar angebracht werden kann.
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Ein Werkzeugrahmen 3, der verschiedene Werkzeuge 34, 35 und 36 zum Bearbeiten des Bodens 6 trägt, ist über eine Gelenkanordnung 4 mit dem Tragrahmen 2 beweglich verbunden. Die Gelenkanordnung 4 besitzt zwei Schwenkachsen, nämlich eine vertikaler Schwenkachse 42 und eine senkrecht dazu und senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufende horizontale Schwenkachse 43.
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Die Gelenkanordnung 4 umfasst ein oberes Gelenk 40 und ein in einem Abstand darunter angeordnetes unteres Gelenk 41. Das obere Gelenk 40 erlaubt eine Verschwenkung des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 um sowohl die vertikaler Schwenkachse 42 als auch die horizontale Schwenkachse 43. Das untere Gelenk 41 erlaubt eine Verschwenkung des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 um die vertikale Schwenkachse 42. Außerdem besitzt das untere Gelenk 41 eine Bewegungsfreiheit in horizontaler Längsrichtung des Geräts 1, um die zuvor erwähnte Verschwenkung des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 um die in Höhe des oberen Gelenks 40 verlaufende horizontale Schwenkachse 43 zu ermöglichen.
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Das Werkzeug 34 zum Lockern und Mischen des Bodens 6 ist hier durch zwei Reihen von asymmetrisch befestigten und federnden Zinken gebildet, das Werkzeug 35 ist hier ein Planierschild und das Werkzeug 36 ist eine drehbar gelagerten, nachlaufenden Glättwalze.
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Die in 1 gezeigte Ausrichtung des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 weist das Gerät 1 auf, wenn es sich, wie hier dargestellt, in einer Parkstellung mit einer ausgefahrenen Parkstütze 23 oder in einer Einsatzstellung mit eingeschobener Parkplätze 23 an dem hier nicht dargestellten Zug- und Tragfahrzeug befindet. In der Einsatzstellung sind die Kupplungselemente des Zug- und Tragfahrzeugs abgesenkt, wodurch die Werkzeuge 34, 35 und 36 in Eingriff mit oder in Anlage an dem Boden 6 gelangen, wodurch der Boden 6 einen Teil des Gewichts des Geräts 1 aufnimmt. Hierdurch wird der Werkzeugrahmen 3 mit den Werkzeugen 34 bis 36 relativ zu dem Tragrahmen 2 nach oben um die horizontale Schwenkachse 43 verschwenkt, bis eine weitere Verschwenkung durch ein Begrenzungsmittel 44, hier in Form einer Kette zwischen dem Tragrahmen 2 und dem Werkzeugrahmen 3, unterbunden wird. Das Begrenzungsmittel 44 ist in Längsrichtung des Geräts 1 verlaufend im Abstand unter dem unteren Gelenk 41 der Gelenkanordnung 4 angeordnet, wobei die vertikale Schwenkachse 42 durch das Begrenzungsmittel 44 verläuft. Gleichzeitig bleibt eine seitliche Verschwenkung des Werkzeugrahmens 3 mit den Werkzeugen 34 bis 36 relativ zu dem Tragrahmen 2 um die vertikale Schwenkachse 42 möglich, so dass der Werkzeugrahmen 3 dem Tragrahmen 2 und dem Zug- und Tragfahrzeug wie ein nachlaufender Anhänger folgt und in Kurven nicht seitwärts ausschwenkt. Bei seinem Einsatz wird das Gerät 1 in der durch den Pfeil 10 dargestellten Arbeitsfahrtrichtung 10 bewegt.
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Mittels eines in eine passende Riegelbohrung in Vertikalrichtung einsteckbaren Riegelbolzens 45 kann das untere Gelenk 41 der Gelenkanordnung 4 in der in 1 gezeigten Stellung festgelegt werden, um ein Verschwenken des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 um die horizontale Schwenkachse 43 nach unten zu vermeiden, ohne die relative Verschwenkung um die vertikaler Schwenkachse 42 zu stören.
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Weiterhin besitzt das Gerät 1 Rückstellmittel 5, mit denen dafür gesorgt wird, dass bei in eine Transportstellung angehobener Position des Geräts 1 der Werkzeugrahmen 3 relativ zu dem Tragrahmen 2 in einer Mittelstellung positioniert und in dieser Mittelstellung gehalten wird. Zu diesem Zweck sind an einem Querträger 22 des Tragrahmens 2 und an dem Werkzeugrahmen 3 in Querrichtung des Geräts 1 gesehen beiderseits vom unteren Gelenk 41 je zwei zusammenwirkende Anschlagkörper 52 und 53 angeordnet. In der Einsatzstellung gemäß 1 weisen die Anschlagkörper 52 und 53 einen ausreichenden, die Verschwenkung des Werkzeugrahmens relativ zum Tragrahmen um die vertikale Schwenkachse 42 nicht störenden Abstand voneinander auf.
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Bei einem Anheben des Tragrahmens 2 durch das Zug- und Tragfahrzeug treten die Anschlagkörper 52 und 53 in zentrierende Anlage miteinander, weil dann die Werkzeuge 34 bis 36 außer Anlage von dem Boden 6 gelangen und der Werkzeugrahmen 3 durch Schwerkraftwirkung relativ zum Tragrahmen 2 um die horizontale Schwenkachse 43 nach unten schwenkt. Diese Schwenkbewegung wird durch das axiale Bewegungsspiel des unteren Gelenks 41 ermöglicht. Die Schwenkbewegung des Werkzeugrahmens 3 nach unten ist durch die Anschlagkörper 52 und 53 begrenzt. Sobald die Anschlagkörper 52 und 53 in Anlage aneinander gelangen, ist der Werkzeugrahmen 3 relativ zum Tragrahmen 2 in seiner Lage ausreichend sicher festgelegt. Das Begrenzungsmittel 44, hier die Kette, nimmt dann einen entspannten, nach unten durchhängenden Zustand ein. Das Anheben des Geräts 1 erfolgt durch Anheben der Kupplungselemente des Zug- und Tragfahrzeugs, zum Beispiel eine hydraulisch heb- und senkbare, genormte Dreipunktkupplung.
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Die 2 der Zeichnung zeigt das Gerät 1 aus 1 in einer Draufsicht, wobei die Vorderseite des Geräts 1 in 2 unten liegt und dementsprechend die Arbeitsfahrtrichtung 10 in 2 von oben nach unten verläuft. Unten in 2 befindet sich der Tragrahmen 2 mit seiner vertikalen Rahmenstrebe 21 und der quer dazu verlaufenden horizontalen Rahmenstrebe 22, welche die Kupplungselemente 20 und 20' tragen. An der Rückseite des Tragrahmens 2 liegt die Gelenkanordnung 4, wobei hier nur deren oberes Gelenk 40 sichtbar ist. Beiderseits von der Gelenkanordnung 4 sind die zwei Anschlagkörper 52 angeordnet, die über eine Trägerplatte 24 lagefest mit dem Tragrahmen 2 verbunden sind.
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Weiter oben in 2, das heißt weiter hinten an dem Gerät 1, ist der Werkzeugrahmen 3 mit einer vertikalen Rahmenstrebe 31, einer horizontalen Rahmenstrebe 32 und einem Querträger 33 erkennbar. Mit dem Werkzeugrahmen 3 sind zwei weitere Anschlagkörper 53 verbunden, die in der hier gezeigten Funktionsstellung des Geräts 1 einen Abstand voneinander aufweisen. Dabei ist der Abstand so groß, dass ein ausreichender Verschwenkungswinkel des Werkzeugrahmens 3 relativ zu dem Tragrahmen 2 erreicht wird. Mittels verstellbarer Anschlagelemente 54 an den Anschlagkörpern 53 kann der maximal mögliche Schwenkwinkel des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 um die vertikaler Schwenkachse 42 eingestellt werden.
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Noch weiter nach oben in 2, das heißt weiter nach hinten im Gerät 1, befinden sich die Werkzeuge 34, 35 und 36 in der oben anhand von 1 schon erläuterten Ausführung.
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3 der Zeichnung zeigt in einer vergrößerten Darstellung die Gelenkanordnung 4. Links in 3 ist der Tragrahmen 2 zum Teil sichtbar, hier mit dem unteren Teil seiner vertikalen Rahmenstrebe 21. Rechts in 3 ist der Werkzeugrahmen 3 mit seiner vertikalen Rahmenstrebe 31, seiner horizontalen unteren Rahmenstrebe 32, seiner horizontalen oberen Rahmenstrebe 32' und seiner Querstrebe 33, die geschnitten ist, sichtbar. Die untere horizontale Rahmenstrebe 32 trägt die Anschlagkörper 53 mit den vorstellbaren Anschlagelementen 54. Außerdem ist oberhalb des Anschlagkörpers 53 der Riegelbolzen 45 sichtbar.
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Mittels der Gelenkanordnung 4 sind der Tragrahmen 2 und der Werkzeugrahmen 3 in der oben schon beschriebenen Art und Weise gelenkig verbunden. Das obere Gelenk 40 besitzt zwei Schwenkachsen, nämlich die vertikale Schwenkachse 42 und die quer dazu und senkrecht zur Zeichnungsebene der 3 verlaufende horizontale Schwenkachse 43.
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Das untere Gelenk 41 besteht hier aus einem Gelenkbolzen 41', der mit dem Werkzeugrahmen 3, hier der unteren horizontalen Rahmenstrebe 32, fest verbunden ist. Die damit zusammenwirkende, einen Teil des Tragrahmens 2 bildende Trägerplatte 24 ist mit einem Langloch 41'' ausgeführt, welches in Längsrichtung des Geräts 1, also in horizontaler Richtung in der Zeichnungsebene der 3, verläuft. Gleichzeitig trägt die Trägerplatte 24 die beiden Anschlagkörper 52. Das untere Gelenk 41 ermöglicht also eine Verschwenkung um die vertikale Schwenkachse 42; gleichzeitig erlaubt das untere Gelenk 41 ein Verschwenken des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 um die horizontale Schwenkachse 43, wobei der Lagerbolzen 41' sich in dem Langloch 41'' hin und her bewegt. In der 3 ist der Werkzeugrahmen 3 relativ zum Tragrahmen 2 um die horizontale Schwenkachse 43 maximal nach oben, d. h. hier gegen den Uhrzeigersinn, verschwenkt, wobei diese Verschwenkungsendstellung durch das Begrenzungsmittel 44 in Form der Kette zwischen den beiden Rahmen 2 und 3 definiert wird.
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Bei einem Anheben des Tragrahmens 2 wird der Werkzeugrahmen 3 über die Gelenkanordnung 4 mit angehoben, wobei sich gleichzeitig aber der Werkzeugrahmen 3 um die horizontale Schwenkachse 43 in Uhrzeigersinn relativ zum Tragrahmen 2 verschwenkt. Dabei bewegt sich der Lagerbolzen 41' des unteren Gelenks 41 in dem Langloch 41'' in Richtung zum Tragrahmen 2, bis die Rückstellmittel 5 in Form der beiden Paare der Anschlagkörper 52 und 53 in Anlage aneinander gelangen. In dieser Anlagestellung ist der Werkzeugrahmen 3 relativ zum Tragrahmen 2 in eine geradlinige Ausrichtung gebracht und seine Verschwenkbarkeit relativ zum Tragrahmen 2 ist aufgehoben. Auch diese Position kann durch den Riegelbolzen 45 bei Bedarf fixiert werden.
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4 zeigt ebenfalls in einer vergrößerten Darstellung die Gelenkanordnung 4 des Geräts in einem horizontalen Schnitt, wobei hier der Blick auf das untere Gelenk 41 und die Rückstellmittel 5 fällt. Die Vorderseite des Geräts ist in 4 wieder unten, wo dementsprechend der Tragrahmen 2 mit seiner vertikalen Rahmenstrebe 21 und seiner horizontalen Rahmenstrebe 22 sichtbar ist. Mit dem Tragrahmen 2 fest verbunden ist die horizontal ausgerichtete Trägerplatte 24, die flügelartig ausgeführt ist und an ihren beiden äußeren Flügelenden jeweils einen der Anschlagkörper 52 bildet oder trägt. Die beiden Anschlagkörper 52 am Tragrahmen 2 bilden eine flach V-förmige Anordnung und die beiden Anschlagkörper 53 am Werkzeugrahmen 3 bilden eine dazu passende Gegenform, um beim Anlegen aneinander ein gegenseitiges Zentrieren zu erreichen.
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In einem mittleren Bereich der Trägerplatte 24 befindet sich das Langloch 41'', welches, wie in 4 gezeigt, in seinem Verlauf unterschiedliche Breite haben kann. Die im hinteren Teil größere Breite des Langlochs 41'' erlaubt ein größeres Bewegungsspiel des Werkzeugrahmens 3 relativ zum Tragrahmen 2 in Einsatzstellung des Geräts 1, damit der Werkzeugrahmen 3 beispielsweise Unebenheiten oder Querneigungen des zu bearbeitenden Bodens zwangfrei folgen kann. Der nach vorne schmaler werdende Verlauf des Langlochs 41'' sorgt dafür, dass beim Anheben des Geräts der Werkzeugrahmen 3 relativ zu dem Tragrahmen 2 zentriert und dann durch gegenseitige Anlage der Anschlagkörper 52 und 53 in seiner Mittellage positioniert und gehalten wird. Mit 45' ist eine Riegelbohrung bezeichnet, die zur Aufnahme des Riegelbolzens 45 dient.
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In 5 schließlich ist das Gerät 1 in einer Frontalansicht gezeigt, so dass im Vordergrund der 5 der Tragrahmen 2 mit seiner vertikalen Rahmenstrebe 21 und seiner horizontalen Rahmenstrebe 22 liegt, welche die Kupplungselemente 20 und 20' tragen. Knapp oberhalb der horizontalen Querstrebe 22 ist die Trägerplatte 24 sichtbar, welche an ihren seitlich äußeren Enden die beiden Anschlagkörper 52 trägt. Die Parkstütze 23 ist hier aus der vertikalen Rahmenstrebe 21 nach unten hin ausgefahren und fixiert, um das Gerät 1 kippsicher abzustellen.
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Weitestgehend verdeckte hinter dem Tragrahmen 2 liegt hier der Werkzeugrahmen 3, von dem insbesondere der Querträger 33 sichtbar ist. Am Werkzeugrahmen 3 sind die verschiedenen Werkzeuge 34 in Form der Zinken, 35 in Form des Planierschildes und 36 in Form der Glättwalze gehaltert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gerät
- 10
- Arbeitsfahrtrichtung
- 2
- Tragrahmen
- 20, 20'
- Kupplungselemente (unten, oben)
- 21
- vertikale Rahmenstrebe
- 22
- horizontale Rahmenstrebe
- 23
- Parkstütze
- 24
- Trägerplatte
- 3
- Werkzeugrahmen
- 31
- vertikale Rahmenstreben
- 32, 32
- horizontale Rahmenstreben (unten, oben)
- 33
- Querträger
- 34
- Werkzeug zum Lockern und Mischen von 6
- 35
- Werkzeug zum Glätten von 6
- 36
- Werkzeug zum weiteren Glätten und Verdichten von 6
- 38
- Bandenrolle
- 4
- Gelenkanordnung
- 40
- oberes Gelenk
- 41
- unteres Gelenk
- 41'
- Lagerbolzen
- 41''
- Langloch
- 42
- vertikale Schwenkachse
- 43
- horizontale Schwenkachse
- 44
- Begrenzungsmittel (Kette) zwischen 2 und 3
- 45
- Riegelbolzen für 41
- 45'
- Riegelbohrung
- 5
- Rückstellmittel
- 52
- Anschlagkörper an 2
- 53
- Anschlagkörper an 3
- 54
- Anschlagelemente
- 6
- Reitboden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004009107 U1 [0002]