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Verfahren zur Herstellung von Zuckerhüten in Pressen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zuckerhüten unter Druck. Wie bekannt,
hat die Herstellung von Zuckerhüten in Pressen, zu der man seit einiger Zeit übergegangen
ist, um die Handarbeit, die Antriebskraft und die Einrichtungskosten der nach dem
Schleudeverfahren arbeitenden Anlagen herabzusetzen, keine zttfriedenstellenden
Ergebnisse gehabt, da es nach dem Preßverfahren außerordentlich schwer ist, eine
auch nur annähernd gleichmäßige Dichte des in einer konischen Form gepreßten Zuckers
zu erhalten.
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Falls man nach dem Druckverfahren die notwendige Zuckermenge zwecks
Herstellung eines Zuckerhutes von bestimmtem Gewicht finit einem einzigen Druckkolben
in einer überhitzten Form zusammendrückt, erhält man keine gleichmäßige Dichte des
Zuckerhutes. Einesteils muß man einen erheblichen Merdruck anwenden, andererseits
wird der untere Teil Ul.i.e Standfläche dies Zuckerhutes) erheblich stärker gepreßt,
währen.rl der obere Teil (die Spitze) nur ungenügend unter Druck gebracht werden
kann. Bei in aufrechter Lage gepreßten Zuckerhüten ist auch bereits vorgeschlagen
worden, die Pressung so vorzunehmen, daß ein voller Kolben zuerst die Spitze vorpreßt
und darauf zusaminen mit einem hohlen Kalben den.Endpreßdruck. ausübt, wobei der
hohleKol'ben-dieSpitze des Zuckeuhutes von außen her angreift. In Wahrheit handelt
es sich auch bei diesem Verfahren um die Pressung der gesamten Zuckermasse in einem
Arbeitsgange, da der volle und der hohle Kolben gleichzeitig den Preßdruck, der
den Zuckerhut formt, ausüben.
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Man hat bereits, um diesem Übelstand abzuhelfen, vorgeschlagen, die
Füllung der Form in mehreren Arbeitsgängen nacheinander vorzunehmen und ebenso die
Pressung mit Hilfe einer größeren Anzahl von Druckkolben auszuführen, deren Anzahl
der der Füllvorgänge entspricht. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der Kolben
bei dem Druck auf den Zucker eine ebene und glatte Fläche herstellt, die nicht geeignet
ist, sich innig mit der nachfolgenden Zuckerfüllung zu verbinden, so daß in dem
fertigen Zuckerhut mehrere etwa senkrecht zu der Achse des Zuckerhutes gelegene
Schichten vorhanden sind, die den , Erschütterungen, denen die Zuckerhüte auf dem
Transport aufgesetzt sind, nicht zu widerstehen vermögen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung verineidet diese Übelstände und
bezweckt die Vornahme der Füllung der Form in einem Arbeitsgang, trotzdem aber die
Erzielung einer nahezu gleichmäßigen Dichte in dem
_besamten Zuckerhut
unter Vermeidung der Trennflächen, die bei dem bisher geübten Verfahren notwendigerweise
entstehen.
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Zu diesem Zweck wird der gemahlene Zucker, der in einem einzigen Arbeitsgang
n die Form eingefüllt wird, mittels zweier oder mehrerer Kolben zusammengepreßt,
deren erstere hohl sind und einen kleineren Durchmesser haben als die Form, während
der letzte einen Durchmesser hat, der der Grundfläche des Zuckerhutes etwa gleich
ist und den Preßvorgang dadurch beendet, daß die noch nicht zusammengedrückten Zuckermengen
in die Öffnungen hineingedrückt werden, die der erste Kolbensatz hervorgerufen hat.
Bei dieser Arbeitsweise erzeugen der bzw. die hohlen Kolben von einem Durchmesser,
der geringer ist als der der Form, in der Zuckermasse Höhlungen, deren Rauminhalt
der gewünschten Diele entspricht, wodurch eine gezackte Oberfläche hervorgerufen
wird, die aus einer verhältnismäßig kleinen kreisringförmigen Fläche senkrecht zur
Achse -des Zuckerhutes und aus einer Wandfläche besteht, die der geschaffenen Höhlung
entspricht. Dadurch kann sich der von den letzten Kolben zusaminengepreßte Zucker
in die vorher geschaffenen Höhlungen einlegen und sich mit der vorhergehenden Zuckerlage
innig verbinden. In der Verbindungsebene verbleibt nur eine ganz kleine Fläche senkrecht
zur Achse des Zuckerhutes.
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Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens kann es vorkommen, daß
der Zucker bei der Tätigkeit des oder der Kolben des ersten Preßvorganges in deren
Höhlung sitzen bleibt. Zweckmäßig wird in diesem Fall ein Hilfskolben angeordnet,
der in der Höhlung des ersten Kolbens gleitet und den in der Höhlung dieses Kolbens
sitzenbleibenden Zucker beim Hochheben des Druckkolbens ausstößt.
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Auf der Zeichnung stellt Abb. i einen senkrechten Schnitt durch eine
Form dar, in die ein hohler Vordruckkolben eintritt; Abb.2 zeigt eine der Abb. i
ähnliche Darstellung, bei der der Kolben angehoben ist und der in der Höhlung befindliche
Zucker durch den Hilfskolben ausgestoßen wird; Abb.3 zeigt einen Schnitt durch die
gleiche Form, bei der der Enddruckkolben in Tätigkeit ist.
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Wie auf den Zeichnungen, insbesondere Abb. i bis 3, gezeigt ist, werden
bei dein vorliegenden Verfahren Formen i angewendet, die eine beliebig äußere Gestalt
haben und einen Aufsatz 2 tragen, der die Zuckermenge, die zur Herstellung eines
Zuckerhutes von bestimmtem Gewicht benötigt wird, aufnehmen kann.
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Auf diese Formen wirken zwei Gruppen von Kolben, nämlich ein Kolben
3 für die Vorpressung, der einen kleineren Durchmesser hat als die Grundfläche des
Zuckerhutes und .eine beliebig gestaltete, z. B.kegelige Üffnung 4. aufweist, und
ein Kolben 5 für den En-ldruck,dessen Durchmesser etwa gleich dein der Grundfläche
d-es Zuckerlrtites ist.
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Der Kolben 3' wirkt bei seinen Eindrücken in die körnige Zuckermasse,
die in der Form i enthalten ist, mittels seiner kreisringförmigen Fläche 6 von passender
Breite auf die Oberfläche der Zuckermasse und erzeugt beim Pressen die gewünschte
Dichtigkeit. Nach dem Zurückziehen des Kolbens 3 tritt der Kolben 5 in Wirkung,
der an der Basis des Zuckerhutes auf den noch nicht vorgepreßten Zucker einwirkt
und diesen in die Vertiefung hineindrückt, die der Kolben 3 hervorgerufen hat. Mit
Rücksicht darauf, daß der gepreßte Zucker in der Höhlung 4. bei der Tätigkeit des
Kolbens 3 anhaften kann, ist die dem Kolben 3 ein kleiner konzentrischer 'Hilfskolben
7 angeordnet, der im Innern des Kolbens 3 verschiebbar ist. Dieser Hilfskolben steht
unter der Wirkung einer Feder 8, die mit dem einen Ende bei 9 am Grund der Vertiefung
in dem Kolben 3 und dem anderen Ende bei io an dem Hilfskolben 7 befestigt ist,
so daß bei dem Eindringen des Zuckers in die Öffnung ,4 der Kolben 7 angehoben und
die Feder 8 zusammengedrückt wird. Dieser Kolben 7 nimmt seine Anfangsstellung wieder
ein, sobald der Kolben 3 hochgehoben wird (vgl. Abb.2) und stößt dabei den Zucker,
der in der Höhlung des Kolbens 3 sich befindet, heraus und läßt ihn in die Form
zurückfallen.
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Entsprechend der jeweils gewählten Form des Kolbens 3 erzeugt dieser
in der in der Form befindlichen Zuckermasse eine gewellte Fläche, die sich aus der
kreisringförmigen Fläche 6 senkrecht zur Achse des Zuckerhutes und aus den Wandflächen
der Vertiefung zusammensetzt. Dadurch ergibt sich bei Beendigung der Pressung durch
den Kolben 5 eine .innige Verbindung des in diese Öffnungen hineingedrückten Zuckers
mit der bereits gepreßteri Zuckermasse, ohne daß eine senkrecht zur Achse gelegene
größere Fläche zurückbleibt, in der eine leichte Trennung des Zuckerhutes erfolgen
könnte.