DE499512C - Verfahren zur Herstellung von oertlich anzuwendenden, aus Bakterienkulturen, z.B. Staphylokokken-, Streptokokkenkulturen usw. gewonnenen, selbst aber bakterienfreien, sterilen, hochbestaendigen Impfstoffen (Topovaccinen) - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von oertlich anzuwendenden, aus Bakterienkulturen, z.B. Staphylokokken-, Streptokokkenkulturen usw. gewonnenen, selbst aber bakterienfreien, sterilen, hochbestaendigen Impfstoffen (Topovaccinen)

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DE499512C DEC36798D DEC0036798D DE499512C DE 499512 C DE499512 C DE 499512C DE C36798 D DEC36798 D DE C36798D DE C0036798 D DEC0036798 D DE C0036798D DE 499512 C DE499512 C DE 499512C
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von örtlich anzuwendenden, aus Bakterienkulturen, z. B. Staphylokokken-, Streptokokkenkulturen usw. gewonnenen, selbst aber bakterienfreien, sterilen, hochbeständigen Impfstoffen (Topovaccinen) Ältere Untersuchungen von A. v. Wa s s e rmann und Julius Citron haben den. Nachweis erbracht, daß @es außer der allgemeinen Immunisierung auch Vorgänge örtlicher Immunität ,gibt. Die Immunnis@erungsv orgänge ,am Herd der Erkrankung sind nur zum Teil durch sogenannte Antikörper bedingt. Eine mindestens ebenso wichtige Rolle spielt eine eigenartige biologische Veränderung des Gewebes. Soweit Antikörperproduktion am Herd erfolgt, tritt sie wesentlich früher in Erscheinung, als dies bei den sonst vorwiegend beobachteten allgemeinen Immunisierungsvorgängen der Fall ist. Experimentelle Untersuchungen von v. W a. s :s e rm a n n und C i t r o n zeigten, daß schon nach 24. Stunden bei geeigneter Wahl .der Versuchsbedingungen bakterizide Antikörper, z. B. im Peuraexsudat intrapleural infizierter Versuchstiere, sich, nachweisen lassen.
  • Die therapeutische Verwendung der lokalen Immunisierung ist bisher nur im kleinsten Maßstabeerfolgt. Ausgehend von den gemeinsamen Untersuchungen mixt C i t r o n hat v. W a ,s s e r m a n n ein Verfahren zur Herstellung von zur lokalen Immunisierung und Heilung erkrankter Gewebsteile dienenden Stoffen ausgearbeitet und patentiert erhalten. Dieses Verfahren hat in den i7 Jahren, die seit seiner Patentierung verflossen sind, nur zur Behandlung von Furunkeln und oberflächlichen Eiterungen der Haut sowie Behandlung hartnäckiger Ia!drandentzündungen, Hordeolum und den skrophulösen Horn- und Bindehautaffektionen sich praktisch verwenden lassen können. .Dier Grund für diese beschränkte Anwendungsmöglichkeit liegt in dem bisher üblichen Verfahren .der technischen Herstellung der zur örtlichen Immunität dienenden Impfstoffe. Da nach dem Wassermannschen Verfahren die in den von ihm verwendeten Extrakten wirksamen spe7ifischen Bakterienstoffe wenig widerstandsfähig waren, insbesondere selbst Erwärmung bis Wohne Schädigung nicht vertrugen, machte er, um sie in eine praktisch brauchbare, d. h. haltbare Form zu bringen, verschiedene Zusätze von Gummiarabikum, SchutZKolloide, Alkalien und Säuren. Diese Zusätze schwächen die Wirksamkeit etwas ab, machen vor allem :aber die Verwendung solcher Impfstoffe für die tiefsitzenden Eiterungen der Haut, der Muskeln, Knochen, Eingeweide, großen Körperhöhlen usw. unbrauchbar.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht erstmalig die Herstellung von bakterienfreien Impfstoffen zur örtlichen Behandlung aller auf lokaler Infektion beruhenden Krankheiten, gleichviel welchen Sitzes, sofern nur der Krankheitsherd unmittelbar oder vermittels operativer Eingriffe zugänglich isst. Es besteht in folgendem: Bakterienkulturen in Bouillon, eiweißhaltigen oder eiweißfreien flüssigen oder- festen Nährböden sowie-vom Krankheitsprozeß unmittelbar gewonnene S:ekretions- und Exkretionsprodukte, in denen spontanes Bakterienivachstum erfolgt ist, dienen als Ausgangs; material. In dis-,en Kulturen, die besonders' wirksam werden, wenn sie etwa z Wochen alt sind, häuf. sich,durch Zerfall: der Bakteriensubstanz ,sowie durch Sekretion bzw. Exkretion flüssige Bakterienbeistandteile in reichem Maße an. Um diese zu gewinnen, werdeim die flüssigen Kulturen usw. bzw. mit Bouillon, Serum, destilliertem Walsex, physiol.
  • us..w. NaCl-Lösung Extrakte aus festen Kulturen durch Bakterienfilter geschickt oder schärfster Zentrifugation unterworfen. Die Bakterienleiber werden als für die örtliche Immunisierung un@vR^ksam und zum Teil. sogar schädlich entfernt und nur die flüssigen Bestandteile verwertet.
  • Die nach dem neuen Verfahren gewonnenen Impfstoffe unterscheiden sich grundsätzlich von den nach dem Wassermamischen Verfahren geschützten durch ihre Hitzebeständigkeit, indem. sie selbst kurzes Köchen (m oo' C) vertragen.
  • Die so erhaltenen Flüssigkeiten zeigen als Besonderheit, da.ß sie, die ursprünglich beste Bakteriennährböden waren, jetzt ein sehr schlechter Nährboden für die Ausgangskulturen werden Durch Neubeimpfung läßt sich der Wirkungswert der in der vorbeschriebenen Weise gewonnenen Impfstoffe erheblich verstärken. Nach Ablauf iei'nes gewissen Zeitraumes, der durchschnittlich 8 bis 14 Tage beträgt, erfolgt wiederum Filtrieren bzw. Zentrifugieren, woran sich wiederum eine neue -Impfung mit dem Bakterienstamm anschließt. In der beschriebenen Weise wird nun so lange verfahren, bis der Impfstoff trotz Infektion mit vollvirulenten Bakterienkulturen steril bleibt.
  • Um hochwertige Impfstoffe zu erhalten, die den praktischen Anforderungen entsprechen, genügt es indessen nicht, einen Impfstoff nur mit einer Bakterienkultur zu machen. Es müssen viehmehr in der gleichen Weise von allen in Betracht kommenden Bakterienstämmen. analoge Impfstoffe hergestellt werden und diese miteinander gemischt werden. 1 Um eine Auswahl. der Bakterienstämme zu treffen, ist folgendes Verfahren von uns als das beste erprobt worden: In dem fertiggestellten Impfstoff, für den wegen seiner örtlichen immunisierenden Wirkung der 'Name »Topovaccin« gewählt wird, wird jede frisch gezüchtete Bakterienkultur geimpft; wächst diese in dem Impfstoff, so ergibt sich daraus, daß diese Kultur durch den Impfstoff nicht beeinflußt wird und folglich als besondere Komponente des polyvalenten Impfstoffes zu bewerten ist. Es muß folglich aus dein neuen Stamm eigenes »Topovaccin«hergestellt werden, das dem polyvalenten Handelspräparat zuzusetzen ist. Geht die Kultur aber nicht an, so bedarf sie keiner weiteren Berücksichtigung.
  • Angesichts des Umstandes, daß es in. der praktischen Chirurgieerhebliche Zeitv:erzöger>,mgen bedeutet, wenn vor .der Operation eine bakteriologische Untersuchung erfolgen muß, um festzustellen, ob es sich um eine Staphylokokken-, Streptokokken-, Pneumokokken-, Bact. cofi- usw. Infektion handelt, hat es sich als praktisch erwiesen, in. all. den Fällen, in denen eine bakteriologische Diagnose nicht vorliegt, ein Mischtopovaccin zu verwenden, ,das nicht nur aus allen. in Betracht kommenden Stämmen einer Mikrobenartgewonnen ist, sondern. ein Gemisch aller praktisch in Betracht kommenden Topovaccinen ist. -

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur lierst,ellung von örtlich anzuwendenden, aus Bakterienkulturen, z. B. Staphylokal&en-, Streptokokkenkulturen usw., gewonnenen, selbst aber bakterienfreien, sterilen, hochbeständigen Impfstoffen (Töpo,vaccinen), dadurch gekennzeichnet, daß jetwa zwei Wochen alte flüssige, verschiedene Stämme enthaltende Bakterienkulturen, bakterienhaltige Körperflüssigkeiten oder Extrakte von Bakterienkulturenauf f@estenNährb@öden,diurch:Filtrieren oder Zentrifugieren keimfrei gemächt, hierauf die Filtrate mit gleichartigen Bakterienkulturen neu geimpft und nach Ablauf von m bis 2 Wochen wiederum filtriert bzw. zentrifugiert werden, worauf in dieser Weise fortgefahren wird, bis die Impfung miteiner Bakterienkultur jedes der verwendeten Stämme erfolglos bleibt.
DEC36798D 1925-06-12 1925-06-12 Verfahren zur Herstellung von oertlich anzuwendenden, aus Bakterienkulturen, z.B. Staphylokokken-, Streptokokkenkulturen usw. gewonnenen, selbst aber bakterienfreien, sterilen, hochbestaendigen Impfstoffen (Topovaccinen) Expired DE499512C (de)

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