DE521739C

DE521739C - Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen

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Publication number: DE521739C
Application number: DEK113416D
Authority: DE
Original assignee: PHILALETHES KUHN DR
Current assignee: PHILALETHES KUHN DR
Priority date: 1929-02-12
Filing date: 1929-02-12
Publication date: 1931-03-25

Description

Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen Es wurde gefunden, daß die früher als Pettenkoferien beschriebenen (Centralbl. f. Bakt., I. Orig., Bd. 89, S. r 99 ff., und Bd. 93, S. 28o ff.) amöboiden Formen aus Bakterienkulturen selbständige Lebewesen darstellen, im Gegensatz zu der in der Bakteriologie herrschenden Ansicht, nach welcher sie lediglich Degenerationsformen der Bakterienzellen darstellen.
Auf Grund dieser neuartigen Erkenntnis wurde weiterhin gefunden, daß diese selbständigen Mikroorganismenformen zur Herstellung von Impfstoffen für Zwecke der Schutz-und Heilbehandlung von Krankheiten geeignet sind, und zwar können sie entweder in der in der Bakteriologie üblichen Form abgetötet oder abgeschwächt werden, indem man zweckmäßig gewählte Hitze oder zweckmäßig gewählte Desinfizienten anwendet. Die Impfstoffe können Verwendung finden entweder zur aktiven Immunisierung von Kranken und Krankheitsbedrohten oder aber zur Immunisierung von serumspendenden Tieren. um auf diese Weise ein wirksames Serum zu enthalten.
Statt der genannten Kulturen können auch die L eibessubstanzen oder bestimmte Entwicklungsformen, wie beispielsweise die Sporen der amöboiden Form allein oder ihre Stoffwechselprodukte, in den Kultüren zur Herstellung von Impfstoffen in der geschilderten Weise benutzt werden.
Die zur Herstellung der Impfstoffe erforderlichen Kulturen der genannten Mikroorganismen werden durch Züchtung auf den gewöhnlichen, in der Bakteriologie üblichen Nährböden, die einen Zusatz von Salzen, wie beispielsweise Lithiumchlorid und andere, enthalten, gewonnen.
Die aus diesen neuen Mikroorganismen hergestellten Impfstoffe und Seren dienen zur Bekämpfung sämtlicher bakterieller Erkrankungen einschließlich des Krebses.
Beispiele r. Beispielsweise wird ein wirksamer Impfstoff erhalten, indem man die im Centralbl. f. Bakt., I.Orig., Bd.89 und 93, beschriebenen amöboiden Formen des Colibazillus eine halbe Stunde bei 56° abtötet, mit 0,5 °1o Phenol versetzt auf ihre Sterilität prüft.
In ähnlicher Weise kann aus amöboiden Formen, die aus Tuberkelbazillenkulturen gewonnen werden, ein wirksamer Impfstoff erhalten werden.
2. In gleicher Weise werden die amöboiden Formen des Milzbrandbazillus gewonnen und dann entweder als solcheodernach Einwirkung von Hitze und von Desinfektionsmitteln zur Immunisierung von Pferden in der üblichen Weise benutzt. Nachdem das Serum der behandelten Großtiere sich im Schutzversuch am Tier als genügend wirksam erwiesen hat, wird ihre Blutflüssigkeit in der bekannten Weise gewonnen und aufgearbeitet.
3. Beispielsweise kann man zur Herstellung eines wirksamen Impfstoffes so vorgehen, daß man aus dem Karzinom die in dem Karzinom vorkommenden C-Formen durch Erhitzen auf 4a° und Abimpfen auf gewöhnlichem Agarnährböden oder durch Behandeln mit Chemikalien, wie Karbolsäure oder Rhodannatrium, oder durch Injektion in Mäuse und Aufarbeitung der Organe oder des Blutes dieser Tiere ; in Stäbchenform (B-Form) umwandelt. Aus dieser Stäbchenform (B-Form) kann man auf übliche Weise die amöboiden Formen (A-Formen) gewinnen, und aus dieser A-Form läßt sich dann nach gebräuchlichen Methoden ein sehr wirksamer Impfstoff gegen die Karzinomkrankheit gewinnen.

Claims

PATENTANSPRUCI'I: Verfahren zur Herstellung von Impfstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die als Pettenkoferien bezeichneten und als solche bekannten amöboiden Formen in physiologischer Salzlösung aufschwemmt und dann durch zweckmäßig gewählte Temperaturen oder durch Einwirkung zweckmäßig gewählter Desinfizienten abtötet bzw. abschwächt und gegebenenfalls sterilisiert.