DE663748C - Verfahren zur Herstellung eines wirksamen Mittels zur Zersetzung von koerperfremdem Eiweiss, insbesondere fuer Krebserkrankungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines wirksamen Mittels zur Zersetzung von koerperfremdem Eiweiss, insbesondere fuer Krebserkrankungen

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DE663748C
DE663748C DEH146752D DEH0146752D DE663748C DE 663748 C DE663748 C DE 663748C DE H146752 D DEH146752 D DE H146752D DE H0146752 D DEH0146752 D DE H0146752D DE 663748 C DE663748 C DE 663748C
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    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/66Microorganisms or materials therefrom
    • A61K35/74Bacteria

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines wirksamen Mittels zur Zersetzung von körperfremdem Eiweiß, insbesondere für Krebserkrankungen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines wirksamen Mittels zur Behandlung von Krankheiten, welche durch die Anwesenheit neuer Gewebezellen oder irgendwelchen körperfremden Eiweißstoffen im tierischen Körper entstehen, insbesondere für Krebserkrankungen.
  • Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung solcher aktiver Substanzen, die nach Einführung in den tierischen Körper einen bestimmten körperfremden Eiweißstoff in demselben ohne irgendeinen schädlichen Einfluß .auf den eigentlichen Körper zersetzen.
  • Erfindungsgemäß wird eine Probe des körperfremden Eiweißstoffes von der gleichen Art wie der in dem kranken, tierischen Körper zu zersetzende Eiweißstoff genommen und auf ihm ein proteolytischer Mikroorganismus gezüchtet, der zweckmäßig nicht pathogen ist. Während des Wachstums des Mikroorganismus wird der Eiweißstoff zersetzt. Nach beendeter Zersetzung wird die sich ergebende Masse nach dem weiter unten beschriebenen Verfahren behandelt. Wenn die spezifische aktive Substanz in den tierischen Körper eingeführt wird, zersetzt sie in ihm den entsprechenden körperfremden Eiweißstoff.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, verschiedene Bakterienstämme auf menschlichem Tumormaterial zu züchten. Gemäß der Erfindung wird nicht auf einem beliebigen Tumormaterial ein beliebiges Bakterium gezüchtet, sondern man züchtet auf dem Stoff der gleichen Art, der zerstört werden soll (also auf einem Eiweißstoff, der dem Gewebe des zu behandelnden erkrankten Körpers gleicht), ein Bakterium, das proteolytisch wirkt. Bei dieser Züchtung eines bestimmten Bakteriums auf einem genau festgelegten Nährboden (ein Eiweißstoff, der dem zu zerstörenden gleicht) entsteht ein chemischer Stoff .im Serum, der, in keimfreier Form intramus'kular in den kranken Körpereingeführt, den im Körper entstandenen, die Krankheit verursachenden Eiweißstoff zerstört. Es handelt sich somit nicht lum ein Antigen, das im kranken Körper Anlaß zur Bildung eines Gegenmittels gibt. Der neue Stoff ist auch kein Impfstoff, d. h. ein solcher, der lebende Mikroorganismen enthält. Es handelt sich vielmehr um einen Stoff, der sich unter der Wirkung von Bakterien in Gegenwart des der Krankheitsursache entsprechenden Eiweißstoffes, jedoch außerhalb des erkrankten Körpers bildet.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, besonders wirksame Bakterienkulturen gegen bösartige Geschwülste dadurch zu gewinnen, daß man sie auf Nährböden züchtet, die das genuine Eiweiß von Tumoren enthalten. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung nicht um die Züchtung einer besonderen Bakterienkultur auf Nährböden, die aus Tumormaterial erhalten wurden, sondern vielmehr um die Gewinnung eines wirksamen Stoffes unter Verwendung dies Gewebes selbst, der dann im keimfreien Zustand in den kranken Körper eingeführt wird.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man folgendermaßen vor: Die Probe des körperfremden Eiweißstoffes, auf welche das neue Mittel wirken soll, wird in eine geeignete Flüssigkeit, z. B.eine o,85%ige Kochsalzlösung, gebracht, und das Ganze wird ;alsdann als Nährboden benutzt, der mit dem proteolytischen Mikroorganismus geimpft wird. Während des Wachstums des Mikroorganismus wird die Temperatur im Brutschrank in üblicher Weise auf 37,y° C gehalten. Nach beendeter Zersetzung des Eiweißstoffes, .die gewöhnlich zwischen ungefähr 24 bis 40 Stunden eintritt und mittels eines Mikroskopes festgestellt werden kann, stellt die entstehende Masse eine Flüssigkeit dar, welche die Zellenstruktur, die Fette und den Mikroorganismus enthält. Die Masse wird nun zentrifugiert und setzt sich in verschiedenen Schichten ab, von denen die oberste die Fette, die mittlere eine durchscheinende Flüssigkeit und die unterste die festen Bestandteile enthält, d. h. die Zellenstruktur und den Mikroorganismus. Die durchscheinende Flüssigkeit der mittleren Schicht wird entfernt und durch Filtrieren, beispielsweise mittels eines Berkefeldfilters, keimfrei gemacht. Diese keimfreie filtrierte Flüssigkeit enthält die spezifische aktive Substanz und wird in den zu behandelnden Körper ,eingeführt. Wenn die Flüssigkeit nicht sofort benutzt werden soll, muß sie in einem Eisschrank aufbewahrt werden, da ihre aktive Eigenschaft durch höhere Temperaturen sehr rasch zerstört werden würde. -Die Mikroorganismen sollen zwar zweckmäßig nicht pathogen sein, in manchen Fällen kann jedoch festgestellt werden, daß !ein etwa pathogener Mikroorganismus die Herstellung einer Substanz ermöglicht, die so viel aktiver gegen einen bestimmten Eiweißstoff ist, daß der Nachteil der Pathogenität des Mikroorganismus durch die . vergrößerte Aktivität der aktiven Substanz mehr als aufgewogen wird. Als Beispiele für geeignete Mikroorganismen werden genannt: B. subtilis, prodigiosis, histolyticus und proteus. In manchen Fällen kann man gegebenenfalls eine Mischung aus zwei oder mehr geeigneten Mikroorganismusarten benutzen.
  • Es wurde festgestellt, daß der wirksame Stoff jeweils am wirkungsvollsten. ist bei dem gleichen Körper, aus dem das zu seiner Gewinnung verwendete Gewebe stammt. Wichtig ist es jedenfalls, dasjenige Gewebe zur Darstellung des wirksamen Stoffes zu verwenden, das dem zu behandelnden Gewebe entspricht.
  • Wenn .als flüssiger Nährboden keine normale Salzlösung (o,85o/oige Kochsalzlösung) benutzt wird, kann eine Ansäuerung oder Alkalisierung der sich ergebenden, das spezifische Mittel enthaltenden Flüssigkeit nötig werden, um irgendwelche schädlichen Einflüsse auf den IC:örper auszuschließen, die durch den Gebrauch einer unbehandelten. Flüssigkeit eintreten könnten. .
  • Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf karzinomatöse und sarkomatöse Gewebe bei krebskranken Menschen, wobei in nahezu jedem der etwa roo behandelten Fälle innerhalb der ersten 4 Monate bei Anwendung des erfindungsgemäß hergestellten Stoffes bei den erkrankten Menscheneine Rückbildung der Geschwülste ohne eine wahrnehmbare schädliche Begleiterscheintmg festgestellt wurde. Der Stoff scheint allgemeine AnwendungS,-möglichkeiten zu besitzen, z. B. bei Tuberkulose.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend als Beispiel ein Verfahren nur Herstellung eines für karzinom.atöse Gewebe geeigneten Mittels .angegeben. Die Erfindung ist ,aber selbstverständlich in keiner Weise auf dieses Beispiel beschränkt. Beispiel i o g menschliches karzinomatöses Gewebe, das von allem normalen Gewebe frei gemacht ist, werden so gut als möglich blutfrei gewaschen. Alsdann wird i g des Gewebes in ein mit i o cin3 o,8 5 o;`oiger Kochsalzlösung angefülltes steriles Reagenzglas gebracht. Nunmehr wird der Inhalt des Reagenzglases mit einer Reinkultur des B. histolyticus geimpft, in der für Herstellung anaerober Kulturen üblichen Weise abgeschlossen und 4 bis 5 Tage lang bei 37,5° C bebrütet. Wenn die Flüssigkeit im Reagenzglas unter dem Mikroskop nicht mehr kolloidal erscheint, wird sie zentrifugiert. Nach dem Zentrifugieren sind die Fette und das faserige Gewebe abgetrennt, und die zurückbleibende Flüssigkeit wird durch einen Berkefeldfilter filtriert. Nach dem Filtrieren wird die Flüssigkeit auf Keimfreiheit untersucht und m einer sterilen verschlosstenen Ampulle o. dgl. .aufbewahrt. Solange sie steril bleibt, ist sie jederzeit gebrauchsfähig.
  • Zur Behandlung von Krebsgeschwülsten wird die Flüssigkeit dem Patienten gewöhnlich in verhältnismäßig kleinen Dosen intramuskular eingespritzt. In jedem Falle verspürt der Patient in der Geschwulst ein gewisses Empfinden, das lediglich ein Prickeln oder ein Wehgefühl oder ein Schmerz sein kann, das aber in jedem Falle bald verschwindet. Daher kann die erfindungsgemäß hergestellte Substanz nicht nur zur Behandlung von im Körper des Patienten festgestellten Geschwülsten körperfremder Eiweißstoffe benutzt werden, sondern auch zur Diagnose von etwaigen Geschwülsten im Körper, die in .anderer Weise nicht im Körper vermutet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines bei durch körperfremdes Eiweiß verursachten Erkrankungen wirksamen Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß man auf dem Eiweiß, das dem im kranken Gewebe auftretenden entspricht, einen proteolytischen Miknoorganismus züchtet und aus dem Produkt die wirksame Flüssigkeit abtrennt und keimfrei macht. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein nichtpathogener Mikroorganismus benutzt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das körperfremde Eiweiß aus der Krebsgeschwulst eines menschlichen Körpers stammt.
DEH146752D 1935-05-03 1936-02-26 Verfahren zur Herstellung eines wirksamen Mittels zur Zersetzung von koerperfremdem Eiweiss, insbesondere fuer Krebserkrankungen Expired DE663748C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032890B (de) * 1954-10-15 1958-06-26 Fernand Gauchard Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Produkte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1032890B (de) * 1954-10-15 1958-06-26 Fernand Gauchard Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Produkte

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