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Differentialgetriebe für Kratzenschleifwalzen und andere Maschinen
Die Erfindung betrifft ein Umlaufgetriebe für Kratzenschleifwalzen, bei welchem
die Walze rückwärts und vorwärts wandert längs eines umlaufenden geschlitzten Rohres
oder Zylinders infolge der Einwirkung einer umschlossenen Schraube mit Rechts- und
Linksgewinde, die mit einer Flügelmutter o. dgl. in Eingriff steht, die mit der
Kratzenschleifwalze in Verbindung steht. Derartige Einrichtungen zum Hinundherbewegen
dieser Walze sind bekannt. Auch eingeschlossene Differentialgetriebe zur Erzielung
der Differentialdrehgeschwindigkeit des Schraubenschaftes mit Rechts- und Linksgewinde
sind bekannt.
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Ein derartiges Getriebe ist beispielsweise in dem britischen Patent
io 168 (189a) des Erfinders beschrieben. Hierbei werden ein umschließendes Gehäuse
mit Innenverzahnung, ein Rad mit Außenverzahnung, zwei Exzenter, von denen der eine
die halbe Exzentrizität des andern besitzt, ein Antriebszahnrad und ein Zwischengetriebe
verwendet.
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Ein derartiges Differentialgetriebe hat zwar eine beträchtliche Verbreitung
gefunden, aber die Fortschritte im Schleifverfahren haben Verbesserungen nötig gemacht,
da es .erforderlich ist, größere Geschwindigkeiten oder größere Geschwindigkeitsänderungen
als bisher möglich herbeizuführen. Wenn das Zahnriad vergrößert wird, um größere
Geschwindigkeitsänderungen zu erlangen, dann müßten auch die Nuten in dem Antriebsmade
und in dem Zwischengetriebe vergrößert wenden; es hat sich aber herausgestellt,
daß dann die Drehzapfen oder Gelenkzapfen auf dem Zwischengetriebe die Nuten in
praktisch unzulässiger Weise abnutzen. Auch andere Schwierigkeiten treten dann auf.
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Zweck der Erfindung ist die Herstellung eines eingeschlossenen Differentialgetriebes
für den angegebenen besonderen Zweck, das dem Getriebe des älteren britischen Patents
entspricht, bei dem aber alle gleitenden Teile entfallen, bei idem nur ein Exzenter
vorhanden ist und keine Dreh- oder Gelenkzapfen oder Nuten vorhanden sind: die veränderliche
Geschwindigkeit wind durch eine Kombination erreicht, die epn mit Außenverzahnung
versehenes Antriebsrad (das an der Nabe oder Muffe des einschließenden Rohres oder
Zylinders des Horsfall-Schleifers liegt) umfaßt, das rnit einem innerer. "Zahnkranz
auf einem Zwischenrade in Eingriff steht, welches von einem Exzenter getragen wird,
der mit einer Endplatte oder einem Exzenterträger in Verbindung steht. Dieses Zwischenrad
besitzt ferner einen äußeren Zahnkranz, dessen Zähne mit den Zähnen eines inneren
Zahnkranzes auf der Muffe oder dem einschließenden
Gehäuse des
Differentialgetriebes in Eingriff stehen; die Nabe dieses Gehäuses ist auf der mit
Rechts- und Linksgewinde versehenen Schraubenwelle des Horsfall-Schleifers abnehmbar
befestigt, dessen Ende aus der Nabe oder der Muffe des Rohres oder Zylinders herausragt,
auf dem die -Schleifvorrichtung wandert. Ein solches Getriebe kann sehr kompakt
innerhalb eines Gehäuses angeordnet werden, es ergibt die erwünschte Wanderbewegung,
läuft geräuschlos und besitzt keine gleitenden Teile; durch eine Auswechselung der
den Exzenter tragenden Endplatte und des Zwischenrades mit innerem und äußerem Zahnkranz
kann man eine Veränderung der Geschwindigkeit erzielen, wobei man dasselbe mit Außenverzahnung
versehene Antriebsrad und dieselbe Muffe mit Innenverzahnung verwenden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Umlaufgetriebes
dargestellt, und zwar ist Abb. i ein Aufriß des ganzen Getriebes im Schnitt, Abb.2
ein Schnitt der Muffe oder des :einschließenden Gehäuses, Abb.3 eine Ansicht des
Verbindungsringes; Abb.:I und 5 zeigen zwei Ansichten des mit Außenverzahnung versehenen
Antriebskrades.; Abb. b ist ein Schnitt des -Zwischenrades mit Innen- und Außenverzahnung,
und die Abb. 7, 8 und 9 sind ein Endaufriß von der Außenseite, ein Längsschnitt
und ein Endaufriß von der Innenseite der den Exzenter tragenden Endplatte, die gleichzeitig
die Umhüllung des Getriebes.bildet, wenn das Gehäuse in der in Abb. i gezeigten
Darstellung mit den anderen Teilen vereinigt ist.
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Nach dem Ausführungsbeispiel wird ein Träger für den Exzenter verwendet,
der die Innenwandung des zylindrischen Gehäuses für das Differentialgetriebe bildet,
wie dies in Abb. i und getrennt in den Abb. 7, 8 und 9 dargestellt ist. Dieser Träger
a besitzt eine ausgebohrte Nabe ai, die zu :der Muffe hl des geschlitzten einschließenden
Rohres oder Zylinders h paßt, auf dem die Schleifwalze oder -scheibe wandert. Sie
besitzt einen Ansatz a2, der zwischen die Teile eines Lagers paßt, um so die Endplatte
a in ihrer Stellung und gegen eine Drehung zu sichern. Dies könnte naturgemäß auch
anders .ausgeführt sein.
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Auf der Innenfläche dieser Endplatte befindet sich ein hervortretender
Ring a3, der exzentrisch liegt und sorgfältig maschinell bearbeitet ist. Auf diesem
herausragenden Ring a3 sitzt das Zwischenrad b, welches gleichfalls maschinell bearbeitet
ist, so daß es eine tiefe ringförmige Nut b$ -besitzt und auf den Exzenterring a3
paßt. Das Zwischenrad b besitzt einen inneren Zahnkranz b1 und einen äußeren Zahnkranz
b2.
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Auf der erwähnten Muffe hl ist ein Antriebszahnrad c (s. Abb. q. und
5) angebracht mit einem äußeren Zahnkranz cl, der mit einer Anzahl der Zähne des
inneren Zahnkranzes b1 des Zwischenrades b in Eingriff steht. Dieses Antriebsrad
c besitzt eine auswärts gerichtete Nabe cg, :di:e gespalten ist, beispielsweise
an den beiden Stellen c¢. Auf dieser Nabe sitzt ein ebener Ring d, der eine Druckschraube
d2 trägt, denen Schraubenschaft in die Schraubenbohrung dl im Ring d paßt. Dieser
Ring d hält das Zwischenrad b in seiner Lage fest und diese Druckschraube d2 klemmt
die gespaltene Nabe c' fest, so daß diese ihrerseits die Muffe hl festhält und daher
auch das Zahnrad c festgehalten wird. Auf diese Weise werden die einzelnen Elemente
des Getriebes auf Ader Muffe in der gewünschten Weise gehalten und -die Teile a,
b, c und d liegen in der -erforderlichen Lage.
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Eine rahmenartige Hülse f besitzt eine ausgebohrte Nabe f1 und eine
Innenverzahnung f2, mit der einige Zähne des äußeren Zahnringes b2 des Zwischenrades
b in Eingriff stehen. Die Nabefl ist auf der drehbaren Welle s befestigt,
die durch die Muffe hl hindurchtritt; der Teil der Welle s, der von dem Rohr oder
Zylinder hl umschlossen ist, besitzt in bekannter Weise rechts- und linksgängiges
Schraubengewinde.
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Wenn also das Rohr oder der Zylinder h für die wandernde Schleifvorrichtung
angetrieben wird, überträgt seine Muffe hl vermittels des eingeschlossenen Getriebes
cl, b1, b2, f 2 -die Bewegung auf die Hülse f, -die ihrerseits
die Gewindewelle s dreht und sö die wandernde Schleifvorrichtung auf dem Rohr oder
dem Zylinder in der erforderlichen Weise mit einer Differentialgeschwindigkeit antreibt.
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In dem dargestellten Getriebe ist angenommen, daß das Antriebsrad,
c dreißig Zähne cl besitzt, während .die Zahl der Zähne b' des Innenkranzes auf
dem Zwischengetriebe b sechsunddreißig und die Zahl der Zähne b2 auf dem Außenkranze
vierundfünfzig 'und die Zahl der Zähne f 2 auf dem Innenkranze der Muffe sechzig
,beträgt. Wenn -die Muffe h achthundert Umdrehungen in der Minute macht, so wird
daher die mit Rechts- und Links,gewind@e versehene Schraubenwelle s sechshundert
Umdrehungen machen.
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Die Auswechselung der den Exzenter tragenden Endplatte a gegen eine
mit anderer Größe :des herausragenden Ringes a2 und des Zwischenrades b gegen eines
mit einer anderen Zähnezahl ändert die Differentialbewegung ab.
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Die in Abb.8 iund 9 dargestellten Kanäle a4, a5 und a6 sind Ölleitungen,
:dfie zu dem herausragenden Ring a3 bzw. zu der Nabe a' und zu der unteren Fläche
des armartigen
Ansatzes a2 führen, während die Buchstaben a7 und
a$ maschinell bearbeitete Reibungsflächen angeben. Die .etwas hervorspringende Fläche
a& wird dadurch hergestellt, daß der ringförmige Vorsprung in der Endplatte
a von zwei Zentren aus bearbeitet wird, von ,denen das eine der Mittelpunkt des
Getriebes und das andere der Mittelpunkt des Exzenterringes a3 ist. Wenn die Exzentrizität
nur gering ist, ist die Fläche a8 nicht erforderlich, da dann die Fläche a7 als
Reibungsfläche genügt.