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Mechanischer Antrieb für Rechenmaschinen, insbesondere für solche
mit zwei Drehrichtungen Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des mechanischen
Antriebes für Rechenmaschinen, insbesondere für Rechenmaschinen mit :2 Drehrichtungen
nach Patent NTr. 45'9 53'6. Die Verbesserungen beziehen sich auf die indirekte Betätigung
der Antriebstasten, auf Anordnung einer negativen Dauertaste und auf Einbau eines
besonderen Stromschalters.
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Beim Hauptpatente wird die Bewegung der Antriebswelle auf die drehbare
Tastenscheibe 2o übertragen, in der axial bewegliche, neutrale Antriebstasten 21
angeordnet sind, von denen die jeweils gedrückte Taste 21" zuerst den Motorstrom
schließt und zuletzt die Entkuppelung zwischen der mechanischen Antriebsvorrichtung
und der Antriebswelle der Maschine bewirkt, um so den Antrieb wieder still zu setzen.
Durch die Drehung der Tastenscheibe 20 ändert sich jeweils die Stellung der mit
dieser Scheibe sich drehenden Antriebstaste 21. Beim Rechnen ist der Stellungswechsel
dieser Tasten unangenehm und die kreisförmige Anordnung unzweckmäßig.
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Nach der Zusatzerfindung sollen diese neutralen ,Tasten 21 nicht mehr
unmittelbar von Hand bedient werden. Für die Bedienung werden besondere Antriebstasten
So, 5z, 52 vorgeschaltet, die in beliebiger Weise an der Maschine angeordnet werden
können. Die neutralen Tasten 2z behalten dadurch ihre bisherige Wirkungswaise, können
aber infolge anderer Betätigung und um Mißverständnisse zu vermeiden, nicht mehr
als Tasten bezeichnet werden. Sie werden daher für die Folge >>Schaltstifte« genannt.
Aus gleichem Grunde erhält die Tastenscheibe 2o die Bezeichnung »Stiftenscheibe«.
Durch die Vorschaltung oder festen Antriebstasten vor die neutralen Schaltstifte
werden folgende Vorteile erreicht: Die neutralen Schaltstifte können für die auszuführenden
Schaltungen die günstigste Lage an der Maschine erhalten, und die festen Antriebstasten
können an die Maschine so angebaut werden, daß sie bequem bedienbar sind.
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In der Zeichnung, die eine beispielsweise Ausführung zeigt, stellt
Abb. z einen senkrechten Schnitt durch den Antrieb dar.
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Abb.2 ist eine Aufsicht auf die vorgeschalteten Antriebstasten.
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Abb. 3 ,zeigt eine Seitenansicht zu den Antriebstasten und. die elektrische
Stromführung für die eine Drehrichtung.
Abb. 3a zeigt die elektrische
Stromführung am Stromwender für die entgegengesetzte Drehrichtung.
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Die Einzelteile, welche dem Hauptpatent entsprechen, haben die gleichen
Bezugszeichen wie im Hauptpatent erhalten.
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Der Antrieb erfolgt durch (den Motor M (Abb. i) über das Zahnrad 41
auf das Zahnrad 42" welches sich 'auf der festen Achse 5 drehen kann. Die Achse
5 ist ebenso. wie der Motor.:VI auf dem Grundkörper 3 oder auf einem mit dem Grundkörper
fest verbundenen Teile der Rechenmaschine gelagert. Mit dem Zahnrad 42 ist die Kupplungsscheibe-6
vereinigt. Diese kann mit der Mitnehmerscheibe i i durch die Klinke 7 gekuppelt
werden (wie im Hauptpatent beschrieben) und dadurch das Zahnrad 12 und die Rechenmaschinenwelle
14! angetrieben werden. Das Zahnrad 12 treibt das Zahnrad i8 in der Übersetzung
io : i a4 Mit dem Zahnrad i8 ist durch die Nabe 19 die Stiftensoheibe 2o verbunden,
in der sich die io Schaltstifte 21 befinden, ,durch die mit Hilfe der Klinke 7 die
Kupplung 6, i i aus- und eingerückt wird. Die Wirkungsweise der Schaltstifte 21
ist gleich derj enigen im Hauptpatent, nur sind sie, um eine gedrängte Bauart zu
erzielen, waagerecht gelagert. Die Bedienung .erfolgt nacht mehr unmittelbar, sondern
durch vorgeschaltete Antriebstasten 5o, 51, 52, die durch ein Übertragungsmittel,
z. B. durch Drahtzüge 43, 71, die in Röhrchen 44 gelagert sind, auf die Schaltstifte
21 wirken.
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Durch die biegsamen Drahtzüge kann idie Lage der Antriebstasten 5o,
51, 52 zur Maschine und zu den Schaltstiften beliebig gewählt werden. Diese Konstruktion
ermöglicht auch, auf jeden Drahtzug und damit auf den zugehörigen Schaltstift je
2 Tasten wirken zu lassen, von denen di,e eine, 5o, den Motorstrom für die positive
Drehrichtung schließt und die andere, 51, den Motorstrom: für die negative Drehrichtung,
wie später erklärt wird. Ist z. B. die mit -i- i bezeichnete Antriebstaste gedrückt,
so macht .die Maschine eine Drehung in der positiven Richtung. Wird dagegen die
dazugehörige Taste, die auf den gleichen Drahtzug wirkt, gedrückt, so läuft der
Motor, tdie Maschine und die Stiftenscheibe 2o mit den Schaltstiften in entgegengesetzter
Richtung. Die Maschine macht dann in der negativen Richtung 9 Umdrehungen, da derselbe
Schaltstift, der bei der positiven Drehrichtung nach einer Maschinendrehung ausschaltet,
bei der negativen Drehrichtung erst nach 9 Umdrehungen .die Maschine stillsetzt.
Ebenso wirkt auf den Drahtzug, ider durch die + 2-Antriebstaste betätigt wird;;
auch die - 8-Antriebstaste usw. Durch die Anordnung von positiven Antriebstasten
i bis 9 und negativen Antriebstasten i bis 9 in der oben beschriebenen Form ist
es möglich, die Maschine nacheinander durch Drücken einer von diesen Tasten zu bedienen,
ahne :eine Umschaltung an der mechanischen Antriebsvorrichtung vornehmen zu müssen.
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Die elektrische Loitungsanordnung ist in Abb. 3. dargestellt. Die
Stromquelle wird in den Punkten 53 angeschlossen. Der Strom geht durch die.
Magnetwicldungen des Motors JYf zu einem . Kontakt 54 (Abb. i), der durch die Scheibe
29 unter Einfluß der Schaltstifte 2i betätigt wird. Von dort geht der Strom zur
Schleiffeder 55 (Abb. 3) über den Metallbelag 56 des Stromwenders 6o zur Schleiffeder
61 -und über den Kontakt 63, 64, der später beschrieben wird, zum Motoranker. Der
Strom-:fließt weiter zur Schleiffeder 65 über den Metallbelag 57 zur Schleiffeder
66 und zurück zum Anschlußpunkt 53.
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Ist .der Stromwender 6o so verdreht, wie in Abb. 3a dargestellt ist;
so -geht der Strom von der Schleiffeder 55 über den Metallbelag 56 zur Schleiffeder
65 und von dadurch den Motoranker, so daß der Motor in entgegengesetztem Sinn umläuft
wie bei der Schaltung in Abb. 3.
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Das Verstellen des Stromwenders 6o erfolgt durch die Schienen 67 und
68, die von den Tasten 50 und, 51 durch die Stifte 69 verschoben werden (Abb.
i und 3). Wird eine Taste 50 für die Multiplikatoren + i bis + 9 gedrückt,
so gleitet ein Stift 69 in einer schrägen Öffnung ,der Schiene 67 und verschiebt
diese nach rechts (Abb. 3). An der Schiene 67 sitzt der Arm 70, der gegen den Zapfe.
59 des Stromwenders 6o stößt und den Stromwender in die in Abb. 3 gezeichnete Lage
für die positive Drehrichtung der Maschine bringt, falls er sich nicht schon in
dieser Lage befand. Wird eine ,Taste 51 für die Multiplikatoren -i bis -9 gedrückt,
so verschiebt sich die Schiene 68, die in Abb. 3 genau hinter Schiene 67 liegt,
ebenfalls nach rechts. An der Schiene 68 sitzt aber der längere Arm 7o, der gegen
den Zapfen 58, welcher sich auf der anderen Seite des Stromwenders befindet; stößt
und: diesen für d;i:e negative Drehrichtung der Maschine umstellt, wie in Abb. 3a
gezeichnet ist.
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Um den Strom mit Sicherheit erst nach dem Verstellen des Stromwenders
einzusichalten und um Schiiden zu vermeideu,@ ist noch ein besonderer Stromschalter
62, 63, 64 eingebaut. Beim Drücken einer Taste 50 oder 51 verschieben sich, wie
oben beschrieben, die Schienen 67 oder 68. Beide Schienen drücken auf den isolierten
Hebel 62 und trennen dadurch den stromführenden Hebel 63. von dem Kontakt 64. Auf
diese Weise wird gleich zu Beginn ides Tastendruckes der
Stromlauf
unterbrochen. Der Stromschluß an dieser Stelle findet erst beim Hochgehen der Taste
statt, und zwar am Schluß des Tastenhubes, nach Vollendung aller anderen Schaltungen.
Der Motor läuft also erst an, wenn die Antriebstaste 5o oder 51 losgelassen ist.
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Für eine Anzahl Rechnungen ist es erforderlich, eine Dauertaste anzubringen,
die es z. B. ermöglicht, bereits im Umdrehungszählwerk stehende Ziffern in andere
Ziffern umzuändern oder um Divisionen auszuführen. Diese Aufgabe kann bei dem vorliegenden
mechanischen Antrieb in der Weise gelöst werden, daß durch eine fest angeordnete
Dauertaste 52 entweder unmittelbar oder z.B. durch einen Drahtzug 71 ein Anschlag
in die Bahn der sich mit der Stiftenscheibe 2o drehenden neutralen Schaltstifte
21 gebracht wird. Durch diesen Anschlag werden die vorbeigehenden Schaltstifte nacheinander
gedrückt, so daß die Entkuppelung es Antriebes von der Maschine nicht stattfinden
kann. Dies dauert so lange, bis die Dauertaste losgelassen wird und der zuletzt
gedrückte Schaltstift den Antrieb stillsetzt.
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Der obenerwähnte Anschlag besteht aus einer Drehklappe 72, die in
der Ruhelage durch eine nicht gezeichnete Feder flach gegen die Unterlage 3 gedrücl-t
wird, so daß die Schaltstifte 21 unbeeinflußt vorbeigah.en können. Wird die Dauertaste
52 , gedrückt, so gleiten die Schaltstifte nacheinander auf die angehobene Drehklappe
72 auf und werden in die Lage des Schaltstiftes Zia gebracht, wobei dann der vorhergehende
Schaltstift jedesmal durch die Sperrscheibe 24, 25, wie im Hauptpatent beschrieben,
wieder freigegeben wird. Die Dauertaste wirkt ebenso wie die Tasten 5o bzw. 5 i
auch auf den Stromwender, unterbricht aber nicht den Stromlauf an dem besonderen
Schalter 63, 64. Die Anschlagklappe 72 ist derart angeordnet, daß beim Loslassen
der Dauertaste nur noch die angefangene Maschinendrehung vollendet wird. Für die
entgegengesetzte Drehrichtung kann in gleicher Weise eine Dauertaste 52 (Abb. 2)
angeordnet werden, die den Motorstrorn in der entgegengesetzten Richtung schließt,
und die auf einen Anschlag wirkt, der so angeordnet ist, daß er nach Loslassen der
Dauertaste ebenfalls nur die angefangene 2 aschinendrehung vollenden läßt.