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Einrichtung zum Anlassen elektrischer Motoren. In der Patentschrift
294304 ist eine Einrichtung zum Anlassen elektrischer Motoren beschrieben, bei der
Einzelschalter nacheinander durch einen Hilfsmotor mittels einer mit Gewinde versehenen.
Spindel gesteuert werden. Soll mit einer derartigen Einrichtung eine große Anzahl
von Anlaßstufen geschaltet werden, so müssen die Schalter in einer langen Reihe
nebeneinander angeordnet sein, und .die Spindel für die Bewegung des Schaltorgans
muß :die ganze Schalterreihe entlangführen. Eine derartige -Schalteinrichtung erhält
infolgedessen eine erhebliche Baulänge. Diese kann dadurch; verringert werden, daß
die Schalterreihe mehrfach benutzt wird, indem zwischen die Speisevorrichtung (.Widerstandsstufen,
Transformatorstufen. o. dgl.) und die Einzelschalter in bekannter Weise Umschalter
zur Änderung der Kontaktstufen angebracht werden. Die Erfindung besteht nun idarin,
@d'aß das Schaltorgan bei seiner Bewegung in die Lage am Ende der Schalterreihe,die
angegebenen Umschalter zur Änderung der Kontaktstufen steuert.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
bei der die Einzelschalter doppelt benutzt werden. Als Speisevorrichtung dient ein
Stufentransformator, und von den Einzelschaltern sind gleichzeitig imaner zwei eingeschaltet.
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Abb. i zeigt das, Schaltungsschema. Mit den Zahlen i bis i9 sind die
Anzapfpunkte ,ier Sekundärwicklung 2o des Transformators 21 bezeichnet. 22 ist die
zugehörige Primärwicklung. Von den Anzapfpunkten führen Leitungen zu Kontakten i
bis 9 und i i bis i g, die den Kontakten 23 bis. 31 der Einzelschalter I bis IX
gegenüberliegen, .und zwar in der Weise, daß die Ordnungszahlen der Kontakte i bis
9 mit .denen der Einzelschalter übereinstimmen, während die Kontakte i i bis ig
in umgekehrter Reihenfolge angeordnet sind. Der Anzapfpunkt io ist mit den Kontakten
32, 33 der Einzelschalter X, XI verbunden. Zwischen den Kontakten 23 bis 3 i und
den Kontakten i bis io und 19 bis, i i sind gemeinsam gesteuerte Umschalter
angeordnet, die entweder :die Kontakte i bis 9 oder die Kontakte i9 bis i i mit
den Kontakten 23 bis 31 verbinden. Die freien Kontakte der Einzelschalter I bis
XI sind abwechselnd. an die Leitungen 34, 35 angeschlossen, die über Drosselspulen
36, 37 -zum Motor 38 führen. Die freie Klemme des Motors ist .ebenso wie die der
Sekundärwicklung 2o des Transformators 21 geerdet.
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Dass Anlassen findet nun in der Weise statt, daß zuerst die Einzelschalter
I und II geschlossen werden. Zur Steigerung des Drehmoments wird dann immer abwechselnd
der Schalter mit der niedrigsten Ordnungszahl geöffnet und der zweite,darauffolgende
Einzelschalter geschlossen. Dies geschieht nach Patent
294304 mittels
eines Schlittens, der mit Hilfe einer Spindel und eines Hilfsmotors angetrieben
wird. Der Schlitten läuft auf diese Weise von links nach rechts die Reihe der Einzelschalter
entlang, bis schließlich @die Schalter X und XI geschlossen sind. Die Umschalter
lagen hierbei so, daß die Kontakte i bis g mlit den Kontakten 23 bis 31 verbunden
waren.
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Verläßt .der Kontaktschlitten den Einzelschalter IX, diesen öffnend,
so legt er die Umschalter während des Restes seiner Bewegung um, so .daß nunmehr
die Kontaktreihe 19 bis i i mit den Kontakten 23 bis 3 i verbunden sind. Gegen Ende
seiner Bewegung unterbricht der Schlitten ferner zweckmäßig mittels eines unmittelbar
gesteuerten Schalters seinen ihm über die Feldwicklung für Vorwärtsgang zugeführten
Strom. Der Führer kann infolgedessen den Hilfsmotor nur über die Feldwicklung für
Rückwärtsgang speisen, und der Schlitten muß sich nunmehr von rechts nach links
in Bewegung setzen. Umgekehrt wie beim Hingang wird jetzt beim Rückgang immer zuerst
der Schalter .mit der höchsten Ordnungszahl geöffnet und der mit der um zwei niedrigeren
Ordnungszahl geschlossen, bis schließlich am Ende des Weges wieder die Schalter
I und II geschlossen sind, auf denen der aus den Anzapfpunkten 18 und ig entnommene
Transformatorstrom dem Motor 38 zugeführt wird. Es sind bei dieser Anordnung mit
n Umschaltern 2 n -f- i Schaltstufen erzielt.
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Die Umschaltung wird zweckmäßig in der Weise ausgeführt, daß zwischen
den in einer Ebene angeordneten zusammengehörigen Kontakten beispielsweise i, ig
und 23 (Abb.2) ein Kontaktstück 40 schwingt, welches entweder die Bürste i oder
die Bürste i g mit der Bürste 23 leitend verbindet. Die Kontaktstücke 40 sämtlicher
Umschalter sitzen auf einer Welle, .die mit Hilfe der Arme 54 52 und des bei 53
gelagerten Hebels 41 bewegt wird. In der Zeichnung sind der Deutlichkeit halber
die Arme 51, 5 2 auf einer besonderen Welle gelagert, die mit der die Kontaktstücke
4o tragenden Welle gekuppelt ist. Bei der Au.sfiihrung wird man die Arme 5 i, 52
mit den Kontaktstücken 40 auf dieselbe Welle setzen. Der Hebel 41 wird durch Federn
54, 55 für gewöhnlich in senkrechter Lage gehalten. Gegen sein unteres Ende legt
sich beim Vorbeigang des. Schlittens 43 die eine oder die andere Seitenfläche eines
spitzen heiles .42, so daß der Hebel 41 gedreht und die Kontaktstücke 40 umgelegt
werden.
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Die Umsteuerung des Keiles 42 ist in Abb. 3 im Schnitt und in Abb.
4 in der Aufsichtdargestellt.
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42 ist wieder der Keil, der auf dem Schlitt: n 43 mittels eines Zapfens
44 schwingbar .#;elagert ist. 41 ist der Hebel zur Steuerung ?es Umschalters. Ein
Ansatz an idem Keil 12 durchsetzt die Deckplatte :des Schlittens 43 und endigt !in
einer unter der Deckfläche liegenden Gabel, deren nach innen gezogene Arme 45, 46
sich .gegen eine unrun de Scheibe 47 legen. Diese umrunde Scheibe 47 sitzt auf derselben
Welle mit einem Zahnrad 48, für das im vorliegenden Falle eine Punktverzahnung vorgesehen
ist. Das Zahnrad ist gegen lZückwärtsd@rehung (Uhrzeigersinn) durch die federnde
Klinke 49. gesichert. In den Weg iles Zahnrades ragt eine am Gestell federnd gelagerte
Klinke 50, ,die bei der Bewegung des Schlittens in die En!dla@ge nach rechts ausweicht
und infolgedessen nicht wirkt. Beim ltüclga.ng,des Schlittens legt sich die Klinke
5o hinter einen Zahn d!es Rades 48 und dreht dieses um .eine Zahnteilung. Infolgedessen
wird, auch die umrunde Scheibe 47 gedreht und hierdurch mit Hilfe der Arme 45, 46
die Spitze des Keiles 42 in -die andere Endlage giebracht. Bei der Bewegung des
Schlittens in die Endlage nach rechts wird er infolgedessen jedesmal den Umschalter
4n eine an-,lere Lage umstellen.
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Damit der Führer erkennen kann, welche Anlaßstufe gerade eingeschaltet
ist, wird in Abhängigkeit von dem Schlitten eine Scheibe ho (Abb. 5 und 6) in bekannter
Weise bewegt, auf der die Stufenzahlen für die verschiedenen Schaltungen aufgeschrieben
sind, und zwar in einer Reihe die Stufenzahlen i bis io und in einer konzentrisch
nach innen liegenden Reihe die Stufenzahlen io bis ig. Vor der Scheibe 6o liegt
eine Deckplatte 61 mit den (um go° versetzt gezeichneten) Fenstern 62, 63. Zwischen
.der Scheibe 6o und der Deckplatte 61 liegt ferner eine- Blende 64 (Abb. 5 und 7)
mit gegeneinander versetzten @ Iffnungen 65, 66. Die Blende 64 ist in Abb. 7 in
der Lage gezeichnet, daß die Öffnung 65 unter dem Fenster 62 liegt und im Fenster
eine Stufenzahl sichtbar ist. Die Öffnung 66 der Blende 64 liegt seitlich vom Fenster
63, so daßdieses geschlossen ist.
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Zur Umsteuerung der Blende 64 ist an der Scheibe 6o eine federnde
Klinke 67 gelagert, die einem Zahnrad 68 gegenüberliegt und, für gewöhnlich in dieses
nicht eingreift. Mit dem Zahnrad 68 ist eine umrunde Scheibe 69 (Alb. 5 und 8) verbunden,
gegen deren Umfang sich die Anschläge 70, 71 legen. Die Anschläge 70, 71 sitzen
in einer längsver-;cbiebbar gelagerten Brille 72, die mittels der firme 73, 74 mit
den doppelarmigen Hebeln 75, 76 gekuppelt ist. Jenseits der Drehpunkte (1:-r doppelarmigen
Hebel stützt sich gegen die letzteren .die Blende 64.
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Bei der Drehung der Scheibe 6o von der
Stufe 9 auf
die Stufe io stößt- die Klinke 67 gegen einen festen Anschlag 77, der sie in Eingriff
mit dem Zahnrad 68 bringt. Infolgedessen wird @dieses um eine Teilung gedreht. Dieselbe
Drehung erfährt infolgedessen die unrunde Schieibe 69. Die Brille 72 wird seitlich
verschoben, die Hebel 75, 76 werden umgelegt, und infolgedessen ,wird auch die Blende
64 verschoben, so daß die Öffnungen 65 und 66 zur Seite rücken, und zwar derart,
daß nunmehr das Fenster 62 geschlossen und das Fenster 63 geöffnet ist.
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Wird für die Steuerung des Hilfsmotors ein Steuerschalter- benutzt,
bei dem durch Ausschwingen des Steuerhebels nach der einen Seite eine Vermehrung
des Motordrehmoments, durch Ausschwingen nach der anderen Seite eine Verminderung
des Motordrelunoments. :erzielt wird, so ergeben sich Schwierigkeiten für die Bedienung.
Denn beim Ausschwingen des Hebels mach der einen Seite wird der Vorwärtsgang
des Hilfsmotors und beim Ausschwingen nach der anderen Seite der Rüclcrvärtsgang
des Hilfsmotors eingestellt, und dem Vorwärtsgang des Hilfsmotors entspricht bei
einfacher Benutzung der Einzelschalter eine Vermehrung, dem Rückwärtsgang eine Verminderung
des Drehmoments. Diese einfachen Verhältnisse liegen bei mehrfacher Benutzung der
Einzelschalter nicht mehr vor, da nach Erreichen der Stufe t o und Umlegen der Umschalter
dem Rückwärtsgang des Hilfsmotors eine Vermehrung des Drehmoments und dem Vorwärtsgang
eine Verminderung .entspricht.
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Zur Abhilfe werden für Iden Steuerhebel des Führerschalters bei zweifacher
Benutzung der Einzelschalter entsprechend Odem bisher erläuterten Ausführungsbeispiel
zwei Arbeitsbereiche vorgesehen, und zwar der eine für die Regelung :der Stufen
i bis. io und der andere für .die Stufen io bis i9. Eine in den Weg des Steuerhebels.
ragende Sperre gestattet nur immer in einem Schaltbereich zu arbeiten, und erst
nach Erreichen der Stufe io wird jeweilig der neue Schaltbereich freigegeben.
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Ein Ausführungsbeispiel für einen entsprechend gebauten Führerschalter
ist in Abb.9 schematisch dargestellt.
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8o ist der Steuernebel mit den Anschlagarmen 81, 82, in deren Bewegungsbereich
die Enden der Doppelhebel 75,76 (vgl. auch: Abib. 5 und 7) hineinragen. Zur
Begrenzung der Steuerhebelbewegung idienen ferner die Anschläge 83, 84. Mit dem
Steuerhebel ist ein Schalter verbunden, der aus den Kontaktstücken 85, 86, 87 und
den Bürsten 88, 89 und, 9o gebildet wird. Die Bürste 88 ist mit der Magnetwicklunggi
fürVorwärtsgang,,die Bürste 9o mit der Magnetwicklung 92 für Rückwärtsgang des Hilfsmotors
93 verbunden. Die Bürste 89 liegt an dem Stromabnehmer 94. -Wird . der Steuerhebel
8o im Uhrzeigersinne bewegt, so legt sich. der Anschlagarm 82,gegen den Hebel 76.
Alsdann befindet sich das K-ontaltstiick 86 unter den Bürsten 88, 89, und der Hilfsmotor
wird über die Wicklung 9i für Vorwärtsgang gespeist. Demgemäß wird der Kontaktschlitten
(Abb, i) nach rechts bewegt. Gelangt der Schlitten in die Stellung io, so findet
die beschriebene Umsteuerung der Hebel 75, 76 statt, d. li. der Hebel 76 rückt nach
rechts aus: der Bahn des Anschlagarms 82- heraus, und der Hebel 75 legt sich
vor den Anschlagarm 81. Zum Weiterschalten muß der Steuerhebel 8o im Uhrzeigersinne
woiterbewegt werden, bis er sich gegen den Anschlag 84 legt. Alsdann gelangt das
Kontaktstück 87 unter die Bürsten 89 und 9o, und es findet nunmehr eine Speisung
des Hilfsmotors 93 über die Magnetwicklung 92 für Rückwärtsgang statt. Dadurch die
Bewegung,des Schlittens auch die Umschaltkontakte 40 umgelegt sind, findet nunmehr
das Einschalten der Stufen i i bis 19 statt.
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Einzelschalter
für je zwei Schaltstellungen benutzt. Es steht nichts. im Wege, unter entsprechender
Ausbildung des Umschalters und seiner Steuervorrichtungen jeden für drei .und mehr
Stellungen zu verwenden.
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Sinngemäß kann die für Einzelschalter beschriebene Anordnung auch
für Walzenschalter ausgeführt werden.