DE49742C - Apparat zum Ansammeln und Versenden von flüssigem Chlor - Google Patents

Apparat zum Ansammeln und Versenden von flüssigem Chlor

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DE49742C
DE49742C DENDAT49742D DE49742DA DE49742C DE 49742 C DE49742 C DE 49742C DE NDAT49742 D DENDAT49742 D DE NDAT49742D DE 49742D A DE49742D A DE 49742DA DE 49742 C DE49742 C DE 49742C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Um flüssiges Chlor darzustellen und aufzuspeichern, wird gasförmiges Chlor in irgend einer bekannten Weise unter einem geringen Druck entwickelt, der genügend ist, um dasselbe durch in einer Reihe von Gefäfsen enthaltenes und in denselben in Bewegung erhaltenes Wasser hindurchperlen zu lassen, welches durch eine Kühlung der Gefäfse auf einer den Gefrierpunkt nur wenig übersteigenden Temperatur erhalten wird. In jedem dieser Gefäfse, welche hinter einander von dem Chlor durchströmt werden, wird ein Theil des Chlors mit dem Wasser eine Verbindung eingehen, einen krystallinischen Niederschlag — das sogenannte Chlorhydrat — hierbei bildend. Da das letztere sich rascher in dem ersten Gefäfs und langsamer in den auf das erste Gefäfs folgenden bilden wird, ordne ich die Verbindungsröhren in einer solchen Weise an, dafs die Gefäfse wechselweise oder der Reihe nach in Betrieb' genommen werden können. Hat sich in dem ersten Gefäfs eine genügende Menge des Niederschlages gebildet, so wird die Chlorzuleitung zu diesem Gefäfs unterbrochen, der Niederschlag aus demselben entfernt, und während dieser Zeit tritt das zweite Gefäfs als erster Empfänger der Chlorzuleitung ein, und so geht es weiter für die später folgenden Gefäfse. Der aus dem Gefäfs entfernte Niederschlag wird, nachdem derselbe vorerst — um das freie Wasser, welches derselbe enthält, zu entfernen — ausgepreist worden, in ein sfarkwandiges Gefäfs eingeführt, welches am besten einen trichterförmig gestalteten Boden mit kleiner Auslafsöffnung besitzt. Das derart beschickte Gefäfs wird geschlossen und von aufsen mäfsig erwärmt. Hierdurch wird eine Trennung des Chlors von dem mit demselben verbunden gewesenen Wasser erzielt, wobei das Chlor in flüssigem Zustand auf den Boden des Gefäfses niedersinkt, während das Wasser über dem letzteren sich ansammelt. Mit dem Boden des Verdichtungsgefäfses oder besser noch mit einem Zwischengefäfs, welches mit Schwefelsäure gefüllt sein kann, um etwaiges, das Chlor begleitendes Wasser aufzufangen, ist einer der Behälter oder Flaschen verbunden, in welche das flüssige Chlor für den Versandt eingefüllt werden soll. Dieser Behälter wird von einem dünnen, aber sehr starken Stahlrohr gebildet, welches an beiden Enden geschlossen und mit einer kleinen, inneres Gewinde besitzenden Öeffnung in einem Ansatz versehen ist, welcher an dem Ende der Flasche angebracht ist. Diese Öeffnung wird mit einem Schraubenpfropfen verschlossen, der in ein an dem Ansatz der Flasche befestigtes Rohr vorher eingelegt wurde, wobei dieses Rohr durch eine an demselben vorhandene Abzweigung unter Zwischenschaltung eines Hahnes oder Ventils an das Verdichtungsgefäfs angeschlossen wird. Ist diese Verbindung hergestellt, so wird der Hahn oder das Ventil geöffnet, und das in dem Verdichtungsgefäfs jetzt unter hohem Druck stehende flüssige Chlor tritt in die Flasche über, worauf der Schraubenpfropfen niedergeschraubt wird, bis ein an demselben angebrachter Rand fest gegen eine Unterlage- und Dichtungsscheibe andrückt,
die in eine entsprechende Höhlung an dem Ansatz der Flasche vorher eingelegt worden ist. Nachdem dann der Hahn oder das Ventil in der Abzweigung geschlossen wurde, kann die Flasche entfernt und das Ende des Schraubenpfropfens, sowie die Oeffnung, in welcher der letztere sich befindet, verstemmt oder sonstwie durch Verlöthen verschlossen werden. Um ein Ausdehnen des in der Flasche enthaltenen flüssigen Chlors, wie ein solches bei einer Erhöhung der Temperatur eintritt, zu ermöglichen, wird die Flasche, bevor dieselbe gefüllt wird, an einer Stelle oder an mehreren Stellen abgeflacht, so dafs bei einer Ausdehnung der in der Flasche befindlichen Flüssigkeit ein Wiederausbauchen der Flasche möglich ist. Wenn man nun einen Theil des in der Flasche befindlichen Chlors gebrauchen will, so kann ein Abzweigrohr, ähnlich demjenigen, welches beim Füllen der Flasche verwendet wird, mit dem Ansatz der Flasche verbunden und der Schraubenpfropfen herausgezogen werden.
Der Apparat ist in der Fig. ι der beiliegenden Zeichnung in einem Verticalschnitt dargestellt, während in der Fig. 2 in einem gröfseren Mafsstabe ein Theil desselben theilweise im Schnitt gezeichnet ist. K ist das trichterförmig gestaltete Gefäfs, welches mit Chlorhydrat beschickt wird. Auf dem Boden des Gefäfses K, welches unten eine kleine Auslafsöffnung besitzt, ist ein Absorptionsgefäfs L aufgeschraubt, welches concentrirte Schwefelsäure enthält, und erst an diesem Gefäfs ist das Abzweigrohr M befestigt, welches in Fig. 2 in einem gröfseren Mafsstabe in seiner Verbindung mit einer der zu füllenden Flaschen N gezeichnet ist. Diese dünne, aber starke Stahlflasche ist an beiden Enden geschlossen und läuft an einem Ende in einen Ansatz η aus, der eine mit innerem Gewinde versehene Oeffnung zur Aufnahme eines Schraubenpfropfens R und eine etwas erweiterte Oeifnung zur Aufnahme des Kopfes dieses Schraubenpfropfens besitzt. Man zieht es in der Regel vor, einen zweiten, dem Ansatz η gleichen Ansatz n1 an dem zweiten Ende der Flasche anzubringen, da dieses das Heben der Flasche sehr erleichtert. Das Abzweigrohr M ist mit einer Spindel m versehen, welche durch eine — an dem Abzweigrohr M angeordnete — Stopfbüchse hindurchtritt und durch einen äufseren Bock m1 hindurchgeschraubt wird, wobei das hierfür dienende Gewinde dieselbe Steigung als das Gewinde an dem Schraubenpfropfen R besitzt, dessen Kopf büchsenartig gestaltet ist, um das viereckige Ende der Spindel m aufnehmen zu können. ' .
Nachdem eine Unterlage- und Dichtungsscheibe r in die Oeffnung des Ansatzes η eingelegt und der Schraubenpfropfen R innerhalb des Abzweigrohres M eingebracht,, sowie auf das Ende der Spindel m aufgesteckt ist, wird das Abzweigrohr M, wie in der Zeichnung dargestellt, einerseits an der Flasche N, andererseits an dem Absorptionsapparat L befestigt, wobei die Dichtungsstellen gegen jeden Durchtritt der Flüssigkeit sorgfältig abgedichtet werden. Nun wird das Gefäfs K mäfsig erwärmt, wobei sich die Verbindung des Chlors mit dem Wasser unter Bildung eines bedeutenden Druckes innerhalb des Gefäfses zersetzt, das flüssige Chlor sammelt sich in dem unteren Theil des Gefäfses K an, während das Wasser über demselben verbleibt. Alsdann werden die Hähne k und /, welche zwischen dem Absorptionsgefäfs L und dem Gefäfs K bezw. der Abzweigröhre M sich befinden, geöffnet, das flüssige Chlor geht durch den mit concentrirter Schwefelsäure gefüllten Absorptionsapparat L, die letztere — infolge der gezeichneten Anordnung des Zuströmungs- und Abströmungsrohres — durchstreichend, hindurch, so dafs das von dem flüssigen Chlor event, noch mitgeführte Wasser absorbirt wird und nur die reine Flüssigkeit durch das Abzweigrohr M in die Flasche N abfliefst. Ist die letztere auf diese Weise gefüllt, so werden die Hähne k und Z geschlossen, die Spindel m wird gedreht und dadurch der Schraubenpfropfen R in den Ansatz η eingeschraubt. Ist der Schraubenpfropfen so weit niedergeschraubt, dafs die Unterlagscheibe r zusammengeprefst wird, so kann die Flasche N entfernt werden. Man kann sodann entweder durch Verstemmen des Kopfes des Schraubenpfropfens R oder des Metalles des Ansatzes η oder durch Verlöthen der Verbindungsstelle die Dichtung vollständig sichern.
Das Gefäfs K mufs sehr stark genommen werden, damit dasselbe dem inneren Druck widersteht; dasselbe wird ferner im Innern mit Blei ausgekleidet, da das letztere von Chlor nur unwesentlich angegriffen wird. Da das flüssige Chlor, nachdem dasselbe von dem mitgerissenen Wasser befreit worden, sozusagen chemisch trocken ist und in diesem Zustande weder Eisen noch Stahl angreift, so kann man das Abzweigrohr M und die Flaschen N aus diesen Metallen ohne eine schützende Auskleidung herstellen.
In dem Gefäfs K ziehe ich es vor, zwei Röhren k1 und k2, von denen die eine am oberen Ende, die andere am unteren Ende des Gefäfses K ausmündet, anzubringen, um das Gas und das mehr oder weniger chlorirte Wasser abzuziehen, nachdem der gröfste Theil des flüssigen Chlors in die Flaschen übergeführt worden ist.
Obwohl ich im Vorstehenden nur die Anwendung des Abzweigrohres M in Verbindung mit dem Gefäfs K beschrieben habe, ist es selbst-
verständlich, dafs dieses Abzweigrohr mit irgend einem anderen Gefäfs verbunden werden kann, in welchem das flüssige Chlor durch Kälte oder durch Druck oder durch beides hergestellt wird. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 3 dargestellt, bei welcher aus einem Gefäfs O, in welchem das flüssige Chlor, welches entweder durch Kälte oder durch Druck hergestellt oder auch nur aufgespeichert worden ist, in die Flaschen N übergeführt wird, wobei dasselbe vorher wieder einen Absorptionsapparat L durchstreicht, welcher sodann durch das Abzweigrohr M mit der Flasche in Verbindung gebracht wird.
Man kann auch noch ein Mefsgefäfs P Zwischenschalten, um die Füllung der Flasche N zu messen, so dafs in jeder Flasche noch ein kleiner Raum ungefüllt gelassen wird, um eine Ausdehnung des flüssigen Inhalts zu gestatten. Das Gefäfs P kann aus einer starken, mit einer Scala versehenen Glasröhre bestehen, so dafs die Menge der durchströmenden Flüssigkeit erkenntlich wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Zum Zweck des Aufspeicherns und Versendens von flüssigem Chlor die Combination eines mit der krystallinischen Verbindung des Chlors mit Wasser beschickten und sodann derart behandelten Gefäfses K, dafs eine Trennung des flüssigen Chlors von dem Wasser erfolgt, mit einem Gefäfs L, welches mit Schwefelsäure gefüllt ist, um das Chlor von allem mitgeführten Wasser zu befreien, einem zum Füllen der Flaschen dienenden Abzweigrohr M, welches mit einer Spindel m und einem Schraubenpfropfen R versehen ist, und einer Flasche 2V, welche zur Aufnahme des flüssigen Chlors dient und mit dem Schraubenpfropfen R verschlossen wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT49742D Apparat zum Ansammeln und Versenden von flüssigem Chlor Expired - Lifetime DE49742C (de)

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