DE346655C

DE346655C - Verschluss fuer Flaschen, Rohre u. dgl.

Info

Publication number: DE346655C
Application number: DE1920346655D
Authority: DE
Original assignee: RUDOLF POTRZ
Current assignee: RUDOLF POTRZ
Priority date: 1920-02-05
Filing date: 1920-02-05
Publication date: 1922-01-06

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. JANUAR 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVi 346655 KLASSE 64 a GRUPPE 17

Rudolf Potrz in Breslau.

Verschluß für Flaschen, Rohre u. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5.Februar 1920 ab.

Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Flaschen, Rohre u. dgl., bei welchem ein elastischer Stopfen verwendet wird, der von einem in der Längsrichtung des Stopfens verschiebbaren Preßstück derart beeinflußt wird, daß bei einem Druck des Preßstückes gegen den Stopfen dieser zusammengedrückt und dadurch in seiner Querrichtung ausgedehnt wird, und bei welchem das Preßstück als Ausgußrohr ausgebildet und mit Öffnungen versehen ist, die beim Hochschrauben des Preß-' Stückes durch den Stopfen verschlossen werden. Während bei den bekannten derartigen Verschlüssen zum Festpressen des Stopfens in den Flaschenhals und zum Verschließen des Auslaufrohres je eine besondere Vorrichtung in

Anwendung gebracht wird bzw. erst ein Festpressen stattfinden kann, nachdem das Auslaufrohr verschlossen ist, ist der vorliegende Verschluß so konstruiert, daß zuerst das Festpressen des Stopfens im Flaschenhalse und dann das Öffnen und Schließen des Auslaufrohres durch ein und dieselbe Schraubenvorrichtung bewerkstelligt werden kann, und zwar besteht das kennzeichnende Merkmal des Verschlusses ίο darin, daß an das Ausflußrohr das Preßstück zum Auseinandertreiben des Stopfens in Form eines birnenförmigen Hohlkörpers angechlossen ist, der an seinem Umfange mit Öffnungen versehen ist, die im Bereiche einer birnenförmigen Ausdrehung des Stopfens liegen.

Durch die Birnenform wird das Material des Stopfens bei der Verschiebung des Preßstückes in der Längsrichtung des Stopfens zunächst im wesentlichen nur in seiner Längsrichtung zusammengepreßt. Dadurch will sich der Umfang des Stopfens vergrößern, so daß sich der Stopfen mit starkem Druck an die Innenwandung des Flaschenhalses anpreßt. Erst wenn der Druck des birnenförmigen Preßkörpers so stark wird, daß ein weiteres Zusammenpressen des Stopfenmaterials in der Längsrichtung des Stopfens nicht mehr eintreten kann, äußert sich der weitere Druck auf das den Preßkörper umschließende Material des Stopfens und schließt den Stopfen auch um den Preßkörper. Läßt der Druck auf den Preßkörper nach, so hebt sich zunächst derjenige Teil des Stopfens von dem Preßkörper ab, der dessen Rand umschlossen hält, während der Druck des über dem Preßkörper liegenden Teiles des Stopfens, der also den Stopfen an die Wandung* des Flaschenhalses angepreßt hält, noch anhält und erst dann nachläßt, wenn der Preßkörper noch weiter zurückgeschraubt wird. Die Zeichnung zeigt den neuen Verschluß in Verwendung für einen Flaschenverschluß in Abb. ι in Ansicht, in

Abb. 2 denselben in eine Flasche eingesetzt im Querschnitt und in Abb. 3 denselben im Querschnitt, nachdem der Preßkörper ein wenig zurückgeschraubt ist.

Der Verschluß besteht aus der Hülse 1, in welche die Dichtung 2 eingesetzt ist. Die Hülse ι ist mit einem Gewindeansatz 3 versehen, und in diesem Gewindeansatz ist ein Rohr 9 eingeschraubt. Dieses Rohr 9 steht mit dem \ hohlen Preßstück 6 in Verbindung, das die Öffnungen 11 aufweist. Dieses Preßstück liegt in einer entsprechenden Aussparung der Dichtung 2. Auf dem Rohr 9 ist ein Handrad 5 fest angeordnet.

Der Verschluß wird in der Stellung der Teile nach Abb. 1 in die Flasche eingesetzt, wobei sich der Rand 8 der Hülse 1 auf das obere Ende der Flasche auflegt. Hierauf wird durch das Handrad 5 das Rohr aus der Hülse 1 herausgeschraubt, wobei der Dichtungskörper 2 in der Längsrichtung der Hülse zusammengepreßt und dabei gleichzeitig mit starkem Druck an die Innenwandung des Flaschenhalses angedrückt wird. Dabei schließt sich der Dichtungskörper auch um den Preßkörper 6 und dichtet dadurch auch die Öffnungen 11 in dem Preßkörper ab.

Wird das Rohr 9 ein wenig zurückgeschraubt (Abb. 3), so entfernen sich zunächst die unteren Kanten des Dichtungskörpers 2 von dem Preßkörper 6, während der Dichtungskörper in seinem übrigen Teile noch mit Druck an der Innenwandung des Flaschenhalses 10 anliegt. Dadurch werden die Öffnungen 11 des Preßkörpers 6 freigegeben, und man kann, trotzdem der Verschluß noch dicht in dem Flaschenhals sitzt, durch Neigen der Flasche die Flüssigkeit durch den Preßkörper und das Rohr 9 ausgießen. Wird das Rohr 9 vollkommen zurückgeschraubt, so hört auch der Druck auf den übrigen Teil des Preßkörpers 2 auf, worauf man den Verschluß aus dem Flaschenhalse herausheben kann. Diese Verschlüsse lassen sich auch mit Vorteil für Wasserleitungshähne und Zapfhähne verwenden, da sich durch entsprechende Einstellung des Rohres 9 der Auslauf der Flüssigkeit nach Belieben regeln läßt.

Claims

Patent-Anspruch:

Verschluß für Flaschen, Rohre u. dgl., bei denen ein elastischer Stopfen von einem in der Längsrichtung des Stopfens verschiebbaren Preßstück derart beeinflußt wird, daß bei einem Druck des Preßstückes gegen den Stopfen dieser zusammengedrückt und dadurch in seiner Querrichtung ausgedehnt wird, und bei welchem das Preßstück als Ausgußrohr ausgebildet und mit Öffnungen versehen ist, die beim Hochschrauben des Preßstückes durch den Stopfen verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßstück (6) birnenförmig gestaltet ist und in einer birnennförmigen Ausdrehung des Stopfens derart liegt, daß sich das Stopfenmaterial um die Öffnungen des Preßstückes erst dann herumlegt und die Öffnungen abschließt, wenn durch den Druck des Preßstückes auf den Stopfen das Stopfenmaterial durch den Längsdruck so weit ausgedehnt ist, daß es sich fest an die Wandung der Flasche bzw. des Rohres angepreßt hat.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.