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Maschine zur Herstellung von Schmuckketten, sogenannten Haferkornketten
Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Schmuckketten.
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Die herzustellende Schmuckkette besteht aus Gliedern, die aus zwei
U-förmigen, um go° gegeneinander versetzten, ineinandergeschobenen und durch Zusammenpressen
ihrer Schenkel aneinander befestigten Gliedteilen zusammengesetzt sind.
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Diese Schmuckkette, Haferkornkette genannt, soll nun mit der neuen
Maschine hergestellt werden.
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Gemäß der Erfindung besitzt die neue Kettenmaschine zwei völlig gleiche,
in zwei zueinander senkrechten Ebenen sich gegenüberliegend angeordnete, je aus
einem Richtanschlag, einem Abschneidemesser, einer Zange und einem Biegedorn bestehenden
Werkzeugsätzen, von denen ein Teil der Werkzeuge, nämlich Richtanschlag, Messer
und Zange gemeinsam beweglich sind. Diese Werkzeuge wirken in der Weise zusammen,
daß nach Fertigstellung eines Gliedes, dessen eine Hälfte von der geschlossenen
Zange gehalten wird, ein Draht durch die andere gegen den zugehörigen Biegedorn
sich stützende Hälfte geführt, darauf durch die gemeinsam vorgehenden Werkzeuge
bei sich öffnender Zange unter Freigabe des zuletzt fertiggestellten Gliedes gerichtet,
abgeschnitten und bei sich teilweise schließender Zange um den Dorn gebogen und
nach Zurückgehen des Dornes bei sich völlig schließender Zange in die endgültige
Form übergeführt wird, wonach die gemeinsam bewegbaren Werkzeuge in die Ausgangsstellung
zurückkehren und- die Zange die zuletzt gebildete Gliedhälfte festhält, bis der
nunmehr in Tätigkeit tretende zweite Werkzeugsatz einen rechtwinklig zu den erstgenannten
vorgeführten Draht in [)-Form gebogen, über die zuvor gebildete Gliedhälfte geschoben,
in die endgültige Form übergeführt hat, in die Ausgangsstellung zurückgekehrt und
das Einführen eines Drahtes in die zuletzt gebildete Gliedhälfte bewirkt ist, worauf
das Spiel von neuem beginnt.
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Durch Anordnung einer Lötvorrichtung können die Kettengliedteile auch
gleich in der Maschine verlötet werden. Auf diese Weise wird die mühsame Handarbeit
erspart und ein gleichmäßiges und billigeres Arbeitsstück in bedeutend kürzerer
Zeit erzielt.
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Auf den Zeichnungen ist die Kette und ihre Herstellung in sechsundzwanzig
Abbildungen dargestellt.
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Abb. i und a zeigen die Kette selbst in zwei um go° gedrehten Seitenansichten.
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Abb. 3 bis 26 zeigen die Stellungen der Werkzeuge der Kettenmaschine
in zwölf Arbeitsabschnitten, und zwar jeweils im Aufriß und Grundriß.
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Die Kette besteht aus gleichen Gliedern a, b,
welche sich wieder
aus zwei gleichen, U-förmig gebogenen Gliedteilen zusammensetzen, die gegenseitig
um go° gedreht, durch.Zusammenbiegen ihrer geraden freien Enden miteinander
in
Eingriff gebracht sind und hierauf durch Verlöten ihrer längsaneinan.derliegenden
Schenkelenden fest verbunden werden.
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Die Maschine zur Herstellung solcher Ketten besteht aus zwei Sätzen
von an sich bekannten Werkzeugen, von welchen der eine waagerecht, der andere senkrecht
angeordnet ist.
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Der eine waagerechte Werkzeugsatz (Abb.3, 4 rechts) enthält eine waagerechte
Drahtzuführung d, ein an deren Erde flach anliegendes Messer e, eine waagerechte
Biegezange f, einen vorne im Winkel gegabelten Richtanschlag g, wobei Messer e,
Zange f und Richtanschlag g auf einem gemeinsamen, in der Zeichnung nicht dargestellten
Schieber waagerecht längsbeweglich sind, und einen von unten her senkrecht beweglichen
Biegedorn lt.
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Der links davon befindliche senkrechte Werkzeugsatz besteht aus der
oben angeordneten Drahtzuführung n, dem an deren unterem Stirnende anliegenden Messer
o, der darunter angeordneten, sich in geöffnetem Zustande befindenden senkrechten
Zange p und dem unterhalb derselben befindlichen Richtanschlag q, die drei letzten
Werkzeuge o, p, q wieder auf gemeinsamen, in der Zeichnung nicht dargestellten Schlitten
längsbeweglich, und dem von der Seite her in waagerechter Ebene längsbeweglichen
Biegedorn r.
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Diese Werkzeuge werden vom einer gemeinsamen waagerechten, hinter
ihnen liegenden Unrundscheibenwelle aus bewegt, und zwar die Drahtzuführungen
d, za in bekannter Weise mittels Doppelhebel und Zangen oder Klemmen, die
Schlitten für Messer, Zangen und Richtanschlag durch Doppel- oder Winkelhebel, .die
Biegedorne durch Hebel und Schieber. Das öffnen und Schließen der Zangen erfolgt
mittels durch Doppelhebel, Winkelhebel o. dgl. bewegte Keilstücke, Anschläge o.
dgl. Diese Elemente können beliebig .durch gleich oder ähnlich wirkende ersetzt
werden, aus welchem Grunde auf eine besondere Festlegung in der Darstellung verzichtet
wurde. Auch kann an der Maschine eine Lötvorrichtung angeordnet sein, so daü die
Kettenglieder gleichzeitig auch gelötet werden können.
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Der Arbeitsvorgang der Maschine, der in seinen einzelnen Schritten
auf den Zeichnungen jeweils im Aufriü und Grundriü dargestellt ist, verläuft folgendermaßen:
Die in Abb. 3, q. rechts dargestellte waagerechte Zange f hält das eben fertiggewordene,
aus zwei U-Stücken bestehende Glied a-b, in dessen senkrechtem Gliedteil b schon
einige Schritte zuvor der Draht e für ein neues, waagerechtes Glied eingeführt wurde.
Der Dorn lt bewegt sich noch hinter den neuen Glieddraht c. Auf der dem Draht zugekehrten
Seite hat dieser Dorn h eine Nut, in welcher das gebogene runde Ende des senkrechten
Gliedteiles b des fertigen Gliedes Platz findet (Abb. 5 und 6).
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Die Zange f öffnet sich und läüt das fertige Glied a-b fallen, das
jetzt im neuen eingeführten Glieddraht c hängen bleibt (Abb. 7 und 8).
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Messer e, Zange f und Richtanschlag g gehen gemeinsam unter langsamem
Schließen der Zange f nach hinten (links), wobei der in den Gliedteil b eingeführte
Draht c durch die winklige Gabelung .des Richtanschlages g gerichtet von dem Messer
e an der Einführung d
abgeschnitten und durch die Zange f um den Dorn
h herum zu einem U gebogen wird (Abb. 9 und r0). Nun geht der Dorn h nach abwärts
zurück (Abb. i i und r2), und die Zange f biegt die freien Enden des U-förmigen
Drahtes c zu, so daü derselbe die Form ,des Gliedteiles a erhält (Abb. ig und i4).
Mit dem so vorbereiteten Glied a geht die Zange f in ihre Ausgangsstellung nach
rechts (Abb. 15 und i6). Jetzt wird der Draht in für das neue senkrechte
Glied b durch die Einführung n von oben her vor die senkrechte Zange p gebracht
(Abb. 17 und i8). Dann bewegt sich von der Seite her der Dorn r vor den Draht m
(Abb. 19 und 2o). Das Messer o; die Zange p und der Ausrichter
q bewegen sich vor, wobei auch dieser Draht gerichtet, abgeschnitten und
zu einem U gebogen wird, dessen Stellung gegenüber dem Glied a um 9o° gedreht ist
(Abb. 21 und 22).
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Der Dorn r wird jetzt- seitlich zurückgebogen. Gleichzeitig wird von
der waagerechten Einführung d her wieder der Draht c für das nächste waagerechte
Glied a eingeschoben (Abb.23 und 2q.). Hierauf bewegt sich die Zange p mit dem U-förmigen
senkrecht liegenden Draht ia über das noch in der Zange f gehaltene waagerechte
Glied a, bis der Draht aa Widerstand an c findet, und biegt ihn ebenfalls
an seinen freien Enden zusammen, wodurch das Glied b entsteht und beide Gliedteile
a und b ineinandergreifen (Abb. 25 und 26).
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Alsdann geht die Zange p mit Richtanschlag q und Messec- o wieder
in ihre Ausgangsstellung zurück (Abb. 3 und q.), und der Vorgang beginnt von neuem.