DE49520C - Walkvorrichtung für mechanische Webstühle - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um beim Weben von Leinwandbindung das Entstehen von Rohrstreifen zu vermeiden, wird der Webstuhl gewöhnlich derart vorgerichtet, dafs bei geschlossenem Fache die Augen der Litzen unter der Ebene von Brust- und Streichbaum liegen und dafs der Ladenanschlag bei vertretenem Fache erfolgt.

Durch diese Vorrichtung entsteht während der ganzen Fachbildung eine ungleichmäfsige Vertheilung der Kettenspannung auf die beiden Fächer, welche in der Hauptsache nur beim Ladenanschlag das Einwalken der Waare . bewirkt, während der Fachbildung aber das Weben erschwert.

Die vorliegende Vorrichtung bezweckt, diese Verschiedenheit der Kettenspannung und damit das Einwalken der Waare direct durch schwingende Bewegung einer Kreuzschiene hervorzurufen, derart aber, dafs der Spannungsunterschied im Augenblick des Ladenanschlages am gröfsten, bei offenem Fache aber gleichmäfsige Spannung der Kette vorhanden ist.

Die Anordnung der Vorrichtung ist folgende: Von den zur Bildung des Fadenkreuzes dienenden Schienen erhält die eine, hier die nach dem Streichriegel zu liegende a, Fig. 1, welche durch Arme f um g drehbar befestigt ist, vermittels eines auf der Schlagwelle d befestigten Excenters e eine auf- und abwärts schwingende Bewegung derart, dafs hierdurch bei jedem Anschlag abwechselnd der eine Theil der Kette angespannt und gleichzeitig der andere gelockert wird.

Bei offenem Fache wird durch die Mittellage der Schiene α die Kettenspannung gleichmäfsig auf beide Fächer vertheilt.

Um die Wirkung der Bewegung der einen Kreuzschiene nicht durch Mitschwingen der anderen Schiene b zu verringern, wird letztere entweder seitlich an dem Gestell oder an einem unter der Schiene angebrachten Stab c befestigt.

Je nach der Construction des Webstuhles können die die Schiene bewegenden Theile auch in anderer Weise angeordnet sein.

Das Excenter kann auf einer anderen Welle als der Schlagwelle angebracht werden und die Uebertragung der Bewegung auf die Schiene kann durch Einschalten von Welle und Hebeln erfolgen.

Anstatt nur die eine Kreuzschiene schwingen zu lassen, können beide Schienen α und b, Fig. 2, mit einander verbunden und gemeinschaftlich durch ein Excenter bewegt werden, so dafs die eine Schiene sich hebt, während die andere sich senkt, und umgekehrt.

Dabei kann das Schienenpaar entweder drehbar gelagert sein, so dafs die Schienen um einen Punkt m sich bewegen, oder die Schienen können auch ohne Lagerung frei schwingen.

An Stelle der Kreuzschienen können auch besondere, die Kette entsprechend theilende Stäbe die schwingende Bewegung erhalten.

Für andere Bindungen als Leinwand kann die Kette auch in mehr als zwei Schienen eingetreten werden, welche im Augenblick des Ladenanschlages, durch Excenter abwechselnd

angezogen, entsprechende Theile der Kette anspannen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Walkvorrichtung für mechanische Webstühle, gekennzeichnet durch die zwangläufig schwingende Bewegung der Kreuzschienen oder ähnlicher, die Kette der Bindung der Waare entsprechend theilende Stäbe, zu dem Zwecke, der Kette im Augenblick des Ladenanschlages verschiedene Spannung und während des offenen Faches gleichmäfsige Spannung zu geben und dadurch das Einwalken der Fäden zu erreichen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.