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Vorrichtung zum selbsttätigen Ausschalten des Aufbiegevorgangs an
Betoneisen-Biegemaschinen Es sind Maschinen zum Biegen von Bewehrungseisen für Eisenbetonbauten
bekannt geworden, bei denen derArbeitsvorgang durch Umlegen von Handhebeln ein-
und auszuschalten ist. Dabei kann nur immer ein angenähert gleicher Bewegungswinkel
des Biegewerkzeuges erreicht werden. Bei Vorhandensein einer anschlagartigen Bewegungsbegrenzung
kann niemals so genau ausgeschaltet «-erden, daß nach Anschlag an der Begrenzung
und Stillstand des Biegewerkzeuges der weiterarbeitende Antriebsmechanismus unüberlastet
bleibt. Dazu kommt noch, daß die Bedienung ungewöhnliche Aufmerksamkeit erfordert,
damit jedesmal wenigstens angenähert, während des Biegens der Maschine, die richtige
Ausschaltstellung erreicht wird. Bei Bewältigung großer Gewichtsmengen Bewehrungseisen,
wird hier dem Bedienungsmann eine unproduktive, ermüdende Tätigkeit zugemutet, die
nicht einmal den beabsichtigten Zweck, unbedingt gleiche Biegewinkel, ohne Getriebeüberlastung
oder gar Bruch erreicht. Bei fabrikmäßiger Herstellung muß aber nach erfolgter Einstellung
der Maschine auf einen bestimmten Biegewinkel bei jeder Biegebewegung der genau
gleich große Abbiegewinkel erzielt werden, ohne daß der Bedienungsmann besondere
Aufmerksamkeit aufzubringen hat.
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Das soll durch die vorliegende Erfindung erreicht werden, die in der
Anordnung einer selbsttätigen Ausschaltvorrichtung des Biegevorganges an einer einfach
arbeitenden Betoneisen-Biegemaschine mit getrennten Werkzeugen für Haken und gleichzeitige
doppelte Biegung besteht. Bei der dargestellten Maschine handelt es sich um ein
Ausführungsbeispiel, denn diese Vorrichtung läßt sich sinngemäß auch an anderen
Biegemaschinen anordnen.
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Die Abbildungen zeigen das Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Aibb. i die Vorderansicht der Gesamtanordnung, Abb. a die Seitenansicht
der Gesamtanordnung, Abb.3 die Draufsicht derGesamtanordnung, Abb. d. die Vorderansicht
des Gelenkstückes des Einschalthebels, Abb. 5 den Schaltnocken mit Handgriff und
Sperrklinke für den Einschalthebel, Abb.6 einen Bewegungshebel mit Zugfeder. An
den Biegewellen 1, :2 sind die Parallelhebel des Parallelogrammbiegers in bekannter
Weise angeordnet. Die Parallelhebel bzw. die Hebelnaben sind mit 3, d. bezeichnet.
Anden beiden Biegehebeln sind die leicht drehbaren und feststellbaren Nackenringe
5, 6 in entsprechenden Aussparungen so angeordnet, daß sie sich zwischen den Biegehebeln
und der Deckplatte 7 der Maschine befinden. An den :Nocken der Nockenringe greifen,
mit entsprechenden, nasenartigen Vorsprüngen versehene Zughebel 8, 9 an.
Diese Zughebel besitzen
bei io, ii Gelenke und liegen auf der Deckplatte
flach auf. Weiter sind für die Zughebel die Führungen i2, 13 vorgesehen, die eine
horizontale und zur Verbindungslinie der :Mitten der Biegewellen rechtwinklige Bewegung
zulassen. Durch die Gabelhebel 1d., 15 wird die geradlinige Bewegung der Zughebel
in eine Drehbewegung umgesetzt und auf die horizontal an der Vorderseite der Maschine
angeordnete Welle 16 übertragen. Durch die Zahnräder 17, 18, ig, 2o wird
diese Drehbewegung weiter ins Schnelle übersetzt. Entsprechend der Welle 16 sind
auch die Zahnräder an der Vorderseite der Maschine angeordnet. Mit -dem die schnellste
Bewegung ausführenden Zahnritzel 2o ist der Schaltnocken 21 starr verbunden. Dieser
Schaltnocken wirkt auf den Schalthebel 22. Durch diesen ist über die Welle 23 die
Kupplung für das "Schaltgetriebe oder bei elektrisch gesteuerten Maschinen der Umschalter
zu betätigen. Schaltnocken 21 und Schalthebel 22 wirken wie folgt zusammen. Der
in der Ausschaltstellung senkrecht stehende Schalthebel 22 wird durch den Schaltnocken
2i, der aufwärts bewegt werden kann, aber in. der Ruhelage waagerecht steht, in
die Stellung 41 bewegt und dabei die in der Führung 27 anliegende Feder 28 zusammengedrückt.
Wird jetzt der Schalthebel in eine der Stellungen 42 oder 43 gebracht, also die
Maschine für rechte oder linke Aufbiegu.ngen in Tätigkeit gesetzt, so schnappt dieser
Hebel durch die Federkraft der Feder 28 neben den Schaltnocken in eine der Einschaltstellungen.
Durch die Aufwärtsbewegung des Schaltnockens wird für den Schalthebel 22 die Bewegungsebene
frei und er schnellt durch eine der Federn 24 oder -25, je nach der Bewegungsrichtung,
in seine Ausschaltstellung zurück, wodurch die Maschine zum: Stillstand kommt. Beide
Federn 24 und 25 bewirken, daß der Schalthebel normal in senkrechter Stellung, also
Ausschaltstellung, gehalten wird. Bei 26 besitzt der Schalthebel noch ein Gelenk
für Bewegungen rechtwinklig zur vorhergehenden. . Eine solche Bewegung ist nötig,
damit sich der Schalthebel, wie vorher erwähnt, vor dem Schaltnokken vorbeibeweggen
läßt. Diese Vorbeibewegen vor dem Schaltnocken wird durch: die Führung -27 und die
Feder 28 geregelt. Die Blattfeder 28 drückt den Einschalthebel an die der Maschine
-zugekehrte Führungsseite an.
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Für die verschiedenen Biegungsformen nach links oder rechts und die
verschiedenen Abbiegewinkel von o bis go° muß sich, der vorher beschriebene Mechanismus
bequem einstellen lassen, das geschieht nun wie folgt. An jedem Nockenring sind
Löchergruppen vorgesehen, jedes Loch kennzeichnet einen bestimmten gebräuchlichen
Biegewinkel. An den Biegehebelnaben ist nur je ein Loch in gleicher Höhe angeordnet.
Soll nun beispielsweise ein Winkel von ¢5° nach links gebogen werden, so wird das
entsprechende Loch des Nockenringes mit dem Loch der Hebelnabe so in Übereinstimmung
gebracht, da3 der Feststellstift 29 eingesteckt werden kann. Während des Biegens
wandert der Nockenring mit dem Biegehebel herum; gelangt der Nocken an die Nase
des in der Nute 3o des Nockenringes 5 geführten und durch, die Feder 31 angedrückten
:Hebels 8, so wird dieser mitgezogen, und zwar .im Sinne der Drehung, die Hebelübertragung
auf die Zahnräder tritt in Tätigkeit, .der Schaltnocken wird zwangläufig nach oben
bewegt und gibt den bis dahin gehaltenen Einschalthebel frei, so daß dieser in die
Ausschaltstellung zurückschnellt. Für Biegungen nach rechts wird der Nockenring
6 an der Hebelnabe d. entsprechend gestellt und dann. tritt die selbsttätige Ausschaltung
durch den Zughebel g in Tätigkeit. Das Zusammenarbeiten zwischen Hebelnabe q., Nockenring
6 und Zughebel g erfolgt in spiegelbildlicher Weise, wie es an der Parallelhebelwelle
i mit dem. Nockenring 3 erklärt wurde. Zum Biegen nach einer Richtung hin drehen
sich beide Parallelhebelwellen in gleicher Richtung was in der Zeichnung (Abb. 3)
durch die beiden gleichgerichteten Bowegungspdeile an den Par allelhebelnaben 3
und d. für Biegungen nach links hin angedeutet ist. Für .das selbsttätige Ausschalten
wird jeweils nur ein Nokkenringgebraucht, und zwar für Biegungen nach links der
Nockenring 5 .und für Biegungen nach rechts der .Nockenring 6. Die 7eichnung (Abb.
3) zeigt die Stellung bei 45° für linke B,i%.ying. Der Nockenring 6 ist für spiegelbildliche
rechte Biegung bei ebenfalls d.5° eingestellt. Der Nocken des Nockenringes.6 befindet
sich demnach in der Zeichnung bei 34. Die Ausschaltung kann also durch den Nockenring
6 erst dann in Tätigkeit gesetzt werden, wenn die Parallelhebel umgekehrten Drehsinn
haben (d. h, in bezug auf die Angabe in der Zeichnung) und: der Parallelhebel .l.
bei dieser rechtsgerichteten Drehung die zu Parallelhebel 3 spiegelbildliche Lage
erreicht hat. In dieser Lage entspricht auch die- Stellung des Nockenringes 6 dem
Spiegelbild der gezeichneten Stellung des Nockenringes 5. Zwischen dieser Stellung
und der Stellung 34 wird. ein Winkel von go° eingeschlossen. Der Feststellstift
32, die Feder 33 und die Nut 35 sind spiegelbildlich zu den entsprechenden Teilen
an der Welle i angeordnet.
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Soll das Aufbiegerwerkzeug aus der linken Aufbiegestellung nach Herausnehmen
des Biegegutes in die rechte Arbeitsstellung gebracht werden, so .muß der Nocken
am Nokkenring
5 an der Nase des Zughebels 8 freien Durchgang haben,
damit die jetzt nicht erwünschte selbsttätigeAusschaltung verhindert wird. Zu diesem
Zweck besitzt das freie nicht geführte Zughebelstück das bereits erwähnte Gelenk
io, und durch geringen Handdruck auf den Hebel 36 kann die Nase am Zugliebel
aus der Arbeitsstellung bequem entfernt werden. Am Zughebel 9 ist diese Vorrichtung
wiederum spiegelbildlich angeordnet und würde dort in Tätigkeit gesetzt werden müssen,
wenn der Aufbieger in die linke Arbeitsstellung gebracht werden soll.
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Damit aber auch die Zughebel nach erfolgter selbsttätiger Ausschaltung,
beim Rücklauf der Maschine in ihre Anfangsstellung von selbst zurückkehren, ist
der Gabelhebel 15 mit einem Gegenhebel 37 als ein Stück ausgebildet. Dieses
Gegenhebelstück ist mit einer Zugfeder verbunden, die die Zughebel so weit zurückzieht,
bis die Bunde 39 und q.o an den jeweiligen Führungen 12, 13 anschlagen.
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Beim Biegen mit der Hakenbiegescheibe steht die Aufbiegevorrichtung
still. Die selbsttätige Schalteinrichtung wird hierbei nicht benötigt. Damit aber
der Schaltnocken dem Schalthebel in der Führung 27 freie Bewegung gestattet, wird
er mit dem Handgriff 44 in die Ausschaltstellung gedreht und durch .den Sperrzahn
45 mit der Sperrklinke 46 festgehalten.