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Acetylenentwickler nach dem Zuflußsystem mit über dem Entwicklerraum
angeordnetem Gegendruckraum Es sind Acetylenentwickler bekannt, die nach dem Berührungssystem
arbeiten, aber auch einen Zufluß des Entwicklungswassers von oben her zum Karbid
gestatten, sobald der Gasbedarf steigt. Diese Entwickler vermögen nicht, die zum
Karbid tretende Wassermenge selbsttätig oder durch Handregulierung zu begrenzen,
können auch nicht den Überschuß des von oben hineinströmenden Zuflußwassers ableiten,
da das von unten her verschlammte Karbid den Abfluß verhindert und geeignete Vorrichtungen
zur Ableitung fehlen. Diese Erzeuger leiden an starker Nachentwicklung und bedürfen
besonderer Maßnahmen, um ein Entweichen des Gases zu verhindern. Diese Übel beseitigt
der Erfindungsgegenstand, der einen Acetylenentwickler nach dem Zuflußsystem mit
über dem Entwicklerraum angeordnetem Gegendruckraum betrifft.
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Die Erfindung besteht darin, daß der untere freie Teil 3 des im Entwicklerraum
i angeordneten Karbidbehälters 9 mit einem anderen von dem Entwicklungswasser überfluteten
Raume 6 absperrbar verbunden ist, daß bei gesperrter Verbindungsöffnung das Entwicklungswasser
über die Oberkante des Karbidbehälters fließt und daß vom Boden des Karbidbehälters
ein Steigrohr 5 zu einem Gegendruck- oder Speicherbehälter q. führt. Der überschuß
des Zuflußwassers zum Karbidbehälter kann durch Rohr 5 abfließen und zeitweise oder
gänzlich von der Verwendung als Entwicklungswasser ausgeschaltet werden.
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Es bringt: Abb. i einen Schnitt durch einen Entwickler nach dem Eimersystem,
bei dem der mit Verschluß 16 versehene Sperrwasservorfüller 6 mit dem Karbidbehälter
verbunden ist, Abb. 2 einen Schnitt durch einen Entwickler mit Bodenverschluß, bei
dem der Sperrwasservorfüller 6 mit seiner Verschlußeinrichtung 16 im Gegendruckraum
angeordnet ist.
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Beide Apparate speichern das @ im Karbidbehälter 9 entwickelte Gas
durch Verdrängung des Wassers aus den Räumen i und 3 nach den Gegendruckräumen 2
und q. auf, wobei zwei getrennte Wassersysteme entstehen, nämlich Raum i mit 2 und
Raum 3 mit q., die nur zeitweilig durch Raum 3 hindurch miteinander in Verbindung
treten. Die Gegendruckräume 2 und q. stehen durch die Öffnungen ig miteinander und
durch Öffnungen im Deckel 2.2 mit der Außenluft in Verbindung.
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Der Vorgang ist folgender: Bei dem Apparat der Abb. 2 ist der Karbidbehälter
von unten her einzusetzen; er wird durch Schraubverschluß unter Verwendung einer
Gummidichtung festgemacht und alsdann Wasser in den Gegendruckraum 2 gefüllt. Bei
dem Apparat der Abb. i wird der Karbidbehälter 9 über die Rohre 5 und 28 in den
Einsatzkörper 17 von unten her geschoben, mittels der Befestigungsvorrichtung
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aufgehängt und alsdann mit dem Einsatzkörper r7 in den bis zu etwa zwei Drittel
- seiner Höhe mit Wasser gefüllten Behälter 8 (Eimer) eingebracht, wo ihn der Bajonettverschluß
2i des Deckels 22 festhält. Bei beiden Apparaten steigt sofort das Entwicklungswasser
im Raum i, verdrängt die schädliche Luft .durch Raum 3, Steigerohr 5, Gegendruckraum
4., Öffnungen i9 und Öffnungen des Deckels z2 hindurch an die Außenluft, und fließt
durch die Röhrchen 23 auf den Wasserverteiler 24 (Abb. i), der es in Ringlinie zentral
auf .das Karbid leitet. Das sich zuerst entwickelnde Gas ist noch mit Luft gemischt
und entweicht auf dem angegebenen Wege durch Rohr 5 hindurch, weil anfangs in Raum
3 noch kein Sperrwasser vorhanden ist. Sobald jedoch das infolge des Entweichens
der Luft-Acetylenmischung schnell steigende Entwicklungswasser über die Oberkante
des Karbidbehälters 9 fließt, gelangt es infolge der Erweiterung dieses Behälters
(Abb. i) außen an dem Wasserverteiler 24 vorbei, ohne das Karbid zu berühren, zwischen
der Außenwand von Behälter 9 und dem äußeren Siebzylinder des Karbidkorbs hinunter
in den Sperrwasserbehälter 3, wo sich seine Anwesenheit sofort durch Gurgelgeräusche
bemerkbar macht, die durch (das entweichen,-de Gasluftgemisch erzeugt werden. In
diesem Augenblick öffnet man die Abschlußvorrichtung 16, die an dem Hebel 14 mit
dem Drehpunkt 15 befestigt ist. Der Hebel 14 kann durch Hand oder mittels
einer Nase betätigt werden, die mit dem Küken des Dreiwegehahnes 12 verbunden ist
und in Betriebsstellung des Hahnes außer Eingriff bleibt. Sie ist nicht sichtbar
und drückt den Hebel 14 herunter, sobald man das Küken des Dreiwegehahnes 12 in
die Stellung der Abb. 2 bringt. In diesem Augenblick entweicht durch Gasableitungsrohr
io, Reiniger i i und Hahn 12 hindurch das letzte Gasluftgemisch. Die Durchtrittsöffnung
7 wird nun freigegeben. Es fließt sofort Wasser durch die Öffnungen 7 und 18 in
den Sperrwasserraum 3, und zwar bei dem Apparat der Abb. i aus dem vorher überfluteten
Vorfüller 6, bei dem Apparat der Abb. 2 aus dem Gegendruckraum 2 auf dem Wege über
Vorfüller 6 und Rohr 5. Das Gurgelgeräusch hört nach wenigen Minuten auf, und der
Verschluß 16 wird außer Tätigkeit gesetzt, da jetzt Sperrwasser genug im Raum 3
vorhanden ist. Während der Ruhelage wird der Verschluß 16 durch eine Feder 13 gegen
die Öffnung 7 gepreßt und hält diese verschlossen. Der in Abb. i in allen Einzelheiten
gezeichnete Karbidkorb ist auch für den Apparat nach Abb. 2 verwendbar; da letztere
aber nur die anderweitige Anordnung des Vorfüllers 6 und den Bodenverschluß zeigen
sollte, wurde ein einfacherer Karbidkorb dargestellt. Der Karbidkorb der Abb. i
gestattet, sobald die obere Karbidschicht verschlammt ist, ein Abfließen ,des Wasserüberschusses
sowohl durch den Außensiebzylinder wie durch den zentral angeordneten Innensiebzylinder.
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Die Raummaße der Behälter 3 und müssen so getroffen werden, daß das
bei Beginn der Entwicklung vorhandene Sperrwasser höchstens ein Drittel des Raumes
3 erfüllt; es darf als Entwicklungswasser durch Berührung des Karbids von unten
her noch nicht in Frage kommen, da sonst die Gasentwicklung zu stark werden würde.
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Um nicht nur die zeitweise, sondern eine gänzliche Ausschaltung des
Zuflußwasserüberschusses zu erreichen, wird das Steigerohr 5 so hoch in den Raum
4 hineingeführt, wie es der Wassersäulendruck des Systems i und 2 zuläßt, um noch
ein Überfließen des Wassers aus dem Raum 3 nach Raum 4 zu gestatten. Die Entfernung
des sich auf diese Weise in Raum 4 - der dann nicht mehr als Gegendruckraum, sondern
als Speicherraum wirkt - ansammelnden Wassers erfolgt entweder durch Umkehrung des
Apparates mittels der Öffnungen i9 oder durch einen nicht gezeichneten Zapfhahn.
Die Verlängerungen 25 des Rohres 5 -nach Raum 4 hinein sind in beiden Abbildungen
punktiert gezeichnet. Bei dem Apparat der Abb. i ist das Steigerohr 5 gegabelt,
da es dem Karbidbehälter einen gewissen Halt bieten muß; in diesem Falle müßten
beide Gabelungen innerhalb des Raumes 4 hochgeführt werden, wie es die punktierten
Rohre 25 der Abb. i zeigen. Ist die Verschlußstange i6, wie beim Apparat der Abb.
i bis in den Vorfüller des Karbidkorbes 9 hinuntergeführt, so muß sie, wenn man
kostspielige Dichtungen vermeiden will, in einem Rohr 28 geführt sein, das bis über
den Deckel 22 hinaufreicht. Soll zum Schluß einer Betriebsperiode der Karbidrest
schnell vergast werden, so öffnet man den Verschluß 16 dauernd, indem man den Riegel
26 unter den Stift 27 der Verschlußstange 16 schiebt. Der Apparat arbeitet von diesem
Augenblick an nach dem Berührungssystem.
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Den Federdruck auf Hebel 14 kann man bei entsprechender Form und Stellung
der Nase zur Fixierung des Hahnkükens i2 in Verschluß- oder Betriebsstellung benutzen.
Die Verbindung der beiden Wassersysteme braucht nicht in konzentrischer Anordnung
erfolgen, sondern kann auch peripher durchgeführt werden, z. B. bei seitlicher Beschickung,
ähnlich wie bei den bekannten Schubladenapparaten.