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Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäuren von am Kohlenstoff aralkylierten
Fettsäuren Durch Einwirkung von Benzylchlorid auf fettsaure Alkalisalze sind -bereits
Benzylester der Fettsäuren gewönnen worden.
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Es wurde nun gefunden, daß bei der Einwirkung von Aralkylhalogeniden
auf die freien, ungesättigten Fettsäuren unter Zusatz geeigneter katalytisch wirkender
Mittel die Esterbildung unterbleibt und das Aralkyl sich unmittelbar an die Kohlenstoffkette
anlagert Nach Aufhören der über too° lebhaft einsetzendenHalogenwasserstoffentwicklung
hin= terbleiben schwach gefärbte bis farblose, je nach der angewandten Fettsäure
mehr oder weniger zähflüssige öle, die in Äther, Aceton, Benzol sich leicht, schwerer
in Alkohol, Eisessig und Ligroin lösen und unlöslich in Wasser sind.
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Technische Bedeutung gewinnen die Produkte hauptsächlich dadurch,
daß sie mit sulfonierenden Mitteln leicht in wasserlösliche Sulfonsäuren übergehen,
die infolge-ihres Netz- und Lösungsvermögens zu mannigfacher Verwendung in der Färberei
und Druckerei befähigt sind. Ferner erleichtern sie das Egalisieren der Farbstoffe
und ihr Durchfärben.
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Sie können auch vorteilhaft als Ersatz für Türkischrotöl verwendet
werden. Sie haben die Eigenschaft, z. B. die. Auflösung der Oxynaphthoesäurearylide
zu beschleunigen und die Lösung haltbar zu machen.
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Beispiel i -zäa Gewichtsteile Olsäure, 2,53 Gewichtsteile Benzylchlorid
und 5 Gewichtsteile Chlorzink werden unter Rühren auf i5o° erhitzt. Unter lebhafter
Chlorwasserstoffabspaltung tritt die Reaktion ein. Nach i bis a Stunden ist die
Kondensation beendet. Das so erhaltene Produkt ist ein zähflüssiges, schwach gelb
gefärbtes 01.
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So Gewichtsteile des Produktes werden mit 1.4o Gewichtsteilen Schwefelsäure-Monohydrat
verrührt und nach einiger Zeit mit 3o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure möglichst
kalt sulfoniert. Das Sulfonierungsgemisch wird auf 6o Gewichtsteile Eis gegeben,
wobei sich zwei Schichten bilden. Die untere, aus verdünnter Schwefelsäure bestehend,
wird abgelassen und das zurückbleibende öl in d.oo Gewichtsteilen Wasser gelöst,
wobei eine etwa entstehende Trübung durch Ausäthern beseitigt wird. Die klare Lösung
wird mit 15o Gewichtsteilen Natronlauge von 3¢° Be. neutralisiert und zur Trockene
verdampft. Das N atriumsalz der sulfonierten Aralkylfettsäure stellt ein schwach
gelb gefärbtes Pulver dar. Es ist sehr leicht löslich in Wasser, wird
daraus
weder durch Essigsäure noch durch. verdünnte Mineralsäuren ausgefällt und ist mit
Kochsalz '- nür sehr schlecht aussalzbar. Das Produkt fällt in essigsaurer Lösung
Gelatine güt.
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Beispiel 2 28,5 Gewichtsteile Ölsäure werden zusammen mit 28,4 Gewichtsteilen
technischen Kylylchlorid und 0,5 Gewichtsteilen Chlorzink langsam auf ioo°
erhitzt. Es setzt Chlorwasserstoffentwicklung ein. Man erhitzt vier Stunden auf
12o° und steigert zur Beendigung der Reaktion im Laufe der nächsten drei Stunden
allmählich bis i$o°. ; Die-Ausbeute an Kondensationsprodukt beträgt 5o Gewichtsteile.
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3o Gewichtsteile der so erhaltenen Substanz werden zwischen io und
2o° mit 55 Gewichtsteilen Monohydrat verrührt und dann bei io° allmählich .mit einem
Gemisch von 18 Gewichtsteilen Monohydrat und 26 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure
unter gutem Durchkneten versetzt. Die Trennung von der Hauptmenge der Säure erfolgt
wie in Beispiel i durch Zugabe von Eis.
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Die mit Natronlauge neutralisierte Lösung der Sulfonsäure wird mit
Kochsalz gesättigt, das ausgefallene Produkt abgetrennt und bei 9o° getrocknet.
Die Ausbeute beträgt 43 Gewichtsteile.
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Beispiel 3 28 Gewichtsteile Leinölfettsäure, 25 Gewichtsteile Benzylchlorid
und o,5 Gewichtsteile Chlorzink werden im Laufe von zehn Stunden von i2o auf 17o°
erhitzt. Unter Chlorwasserstoffabspaltung tritt Kondensation ein. Die Ausbeute beträgt
47 Gewichtsteile.
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25 Gewichtsteile dieses Zwischenproduktes werden mit 37 Gewichtsteilen
Monohydrat verrührt und dann bei io° mit einem Gemisch von 31 Gewichtsteilen Monohydrat
und 17 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure fertig sulfoniert.
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Die Aufarbeitung erfolgt, wie in Beispiel i beschrieben. Die Ausbeute
beträgt 34 Gewichtsteile. Beispiel ¢ Unter Rückflußkühlung werden 14,1 Gewichtsteile
Ölsäure, 12,7 Gewichtsteile Benzylchlorid und 0,3 Gewichtsteile stearinsaures
Zink allmählich auf 17o bis 18o° erhitzt und fünf Stunden bei dieser Temperatur
gehalten.
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Das entstandene dickflüssige Öl wird langsam mit 45 Gewichtsteilen
Monohydrat und dann mit 17 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei 5 bis io° sulfoniert.
Nach mehrstündigem Stehen wird auf 3o Gewichtsteile Eis gegossen, die wäßrige Säure
abgetrennt und die Sulfonsäure mit der eben hinreichenden Menge- Natronlauge neutralisiert.
Man läßt einige Zeit kalt stehen, wobei sich die Neutralsalze abscheiden. Sie werden
abgesaugt, und das Filtrat wird zur Trockene verdampft. Ausbeute 27 Gewichtsteile
eines gelben, leicht in Wasser löslichen Pulvers. Die Lösung ist beständig gegen
verdünnte Säuren.
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Beispiels In Beispie14 wird .das stearinsaure Zink durch sublimiertes
Eisenchlorid ersetzt. Nach beendeter Kondensation wird der Bodensatz abfiltriert.
Die Sulfonierung geschieht mit 18 Gewichtsteilen Monohydrat und 37 Gewichtsteilen
-oprozentigem Oleum. Mit Eis wird die Hauptmenge der überschüssigen Schwefelsäure
abgetrennt, das Reaktionsprodukt wird hierauf mit Glaubersalzlösung gewaschen und
alsdann mit Natronlauge neutralisiert. Man verdünnt mit etwa 3o Gewichtsteilen Wasser,
saugt kalt die Neutralsalze ab, befreit das Filtrat durch Ausäthern von der schwachen
Trübung und verdampft zur Trockene. Die Ausbeute beträgt 3o Gewichtsteile.