DE490810C - Verfahren zur Abscheidung von Hexamethylentetramin in reiner Form aus waesserigen technischen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Hexamethylentetramin in reiner Form aus waesserigen technischen Loesungen

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DE490810C
DE490810C DEK96403D DEK0096403D DE490810C DE 490810 C DE490810 C DE 490810C DE K96403 D DEK96403 D DE K96403D DE K0096403 D DEK0096403 D DE K0096403D DE 490810 C DE490810 C DE 490810C
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ammonia
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Description

  • Verfahren zur Abscheidung von Hexamethylentetramin in reiner Form aus wässerigen technischen Lösungen Die Erfindung bezieht 4ch insbesondere auf ein Verfahren, um Hexaniethylentetramin in technisch reiner Form in verhältnismäßig billiger Weise herzustellen. Gemäß der Erfindung kann reines Hexamethylentetramin bequem aus rohem Hexamethylentetramin gewonnen werden, oder das rohe Hexamethyleintetramin kann durch eine Reaktion zwischen Formaldehyd, der gewöhnlich Verunreinigungen enthält, und Ammoniak hergestellt und danadas reineHexamethylentetramin ausdem so erhaltenen Rohprodukt gewonnen werden.
  • Die bekannte Reaktion zwischen Formaldehyd und Ammoniak kann durch die foldargestellt werden: Unde Gleichun., 6 CH20 + 4 NH3 = (CH.)6 N4 + 6 H.0. Technisch wird Hexamethylentetramin nach der angegebenen Reaktion durch Zusatz von konzentriertem wässerigen --'#i#orii.ak zu einer 4oprozentigen Fürmalinlösung gebildet. Eine in dieser Weise hergestellte Hexamethylentetraminlösung enthäli etwa 15 bis 16 g Hexamethylentetramül auf ioo ccm Lösung, währen,d der Sättigungswert etwa 5z auf r> CI i oo ccm Lösung beträgt.
  • Um das Hexamethylentetramin aus der bei dem angegebenen technischen Verfahren entstehenden ziemlich schwaclen Lösung zu gewinnen, ist es erforderlich, W.-asser zu verdampfen und das Produkt zur Trockne zu bringen, wobei das Hexamethylentetramin durch Beimengungen verunreinigt wird, die in dein benutzten Formaldehyd vorhanden sind, so daß eine Reinigung erforderlich ist. Ein anderes Verfahren besteht da.Tin, die ursprüngliche Lösung bis zu dem Punkt zu verdampfen, wo die Hauptmenge des Hexamethylen.-tetramins aus der Lösung auskristallisiert, dieses Produkt von der Mutterlauge zu trennen, mit Wasser zu waschen und das -\Vaschwasser -und die -Mutterlauge zusammen zur Trockne zu verdampfen, um den Rest des Hexamethylentetrarnins in unreiner Färm zu gewinnen. Es ist ersichtlich, daß beide Arbeitsweisen das Verdampfen von Wasser erfordern, und dies bildet einen großen Teil der Kosten der Herstellung von Hexamethylentetramin.
  • Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird die Notwendigkeit, eine Verdampfung 7uHilfe zu nehmen, in. hohem Maße eingeschränkt, und die Kosten der Herstellung von im wesentlichen reinem Hexamethvlentetramin werden erheblich vermindert.
  • Gemäß der Erfindung wird Hexamethylentetramin in reiner Form aus einer durch EinwirkungvonFonnaldehyd beliebigen Reinheitsgrades auf Ammoniak in Gegenwart van Wasser entstandenen Lösung oder aus einer verdünnten wässerigen freien Formaldehyd in überschuß enthaltenden Hexam#ethylentw--traminlösung ini Kreislauf dadurch abgeschieden, daß man zwecks Erniedrigung des Sättigungspunktes der Lösung überschüssiges -Immoniak einlieitet, das ausgefallene H#exarnethylentetramin durch Filtration entfernt lind einen Teil der Mutterlauge in den Arb.e#tsgang zurückgibt. Bei einer Ausführungsform des Verfahrens arbeitet man derart, daß man aus der Mutterlauge zunächst das Ammoniak und einen Teil des Wassers abdestillie#t und sie alsdann mit frischen Mengen Formaldehyd und Ammoniak zusammen erneut verwendet.
  • DieHerabsetzung derLöslichkeit von Hexamethylentetramin in Wasser durch Einführen von Ammoniak ist bekannt vgl. die britische Patentschrift 235 015, S. 6 Zeile i i ff .), sie ist aber noch nicht ausgenutzt worden, um in einem Kreislaufverfahren aus unreinem Formaldehyd dauernd reines Hexamethylentetramin zu gewinnen.
  • Die Ausführung gestaltet sich wie folgt. In einer gesättigten Lösung von Hexamerhylentetramin beträgt die Konzentration des Hexamethylentetramins annähernd 52 - auf iooccm Lösung. In dem Maße, wie gasförmiges Ammoniak in die Lösung leitet wird, fällt Hexamethylentetramin aus, undiwar je nach der Menge des eingeleiteten Ammoniaks. Auf diese Weise kann die in Lösung verbleibende Hexamethylentetraminmenge in einem im wesentlichen gle#ichfövn#g veränderlichen Maße entsprechend der Zunahme der Ammoniakkonzentration vermindert werden. Wenn beispielsweise die Ammoniakkonzentration etwa I8,4g auf ioo ccm Lösung beträgt, ist die Hexainethylciitetraminkonzentration etwa 22,--g auf iooccm Lösung, und wenn dieAmmoniakkonzentration etwa 35,7g auf iooccm Lösung beträgt, so ist die Hexamethylentetraminkonyeniration etwa 6,4,- auf iooccm. Letztere Ammoniakkonzentration stellt ungefähr die niedrigste in wässeriger Lösung erhältliche Konzentra:tion dar. In flüssigerri Arrimoniak ist der Sättigungspunkt etwa ij g Hexamethylentetramin auf ioo ccm.
  • Bei der technischen Ausführung des Verfahrens wird die Arbeit in wässerigen Hexamethylentetraminlösungen ausgeführt, und es ist möglich, den Sättigungspunkt durch übersättigen der Lösung mit Ammoniak so herabzudrücken, daß etwa go % des Hexamethylen,-tetramins in einer gesättigten wässerigen Lösung ausgesalzen oder gefällt werden.
  • Hieraus ist ersichtlich, daß Hexamethylentetramin in reiner Form in wirtschaftlicher Weise aus dem rohen Hexamethylentetramin hergestellt werden kann, das sich bei der Neutralisierung von verunreinigtem Formaldehyd bildet. Die Neutralisierung des Formaldehyds geschieht mittels gasförmigen Ammoniaks. In dem Maße, wie das Ammoniak in Lösung geht, entwickelt sich Wärme. Deshalb ist es erwilnscht, eine Kühlung anzuwenden. Es ist indessen zu bemerken, daß das Verfahren ohne Benutzun- einer wesent-0 lichen Kühlung durchgeführt werden kann, wenn man genügenden Druck anwendet. Ivlit anderen _Worten kann das gasförrnige Ammoniak seine Wirkung innerhalb jeder vernünftigen, Temperaturgrenzen ausüben.
  • Es ist zu bemerken, daß das Verfahren mit im wesentlichen geschlossenem Kreislauf aus-Oreführt werden kann. Das überschüssige Ammoniak t, kann benutzt werden, um den - Sättigungspunkt der Flüssigkeit zu senken, 'und kann dann abdesÜlliert und zu neuem Gebrauch wiedergewonnen werden. Eine verhältnismäßig verdünnte Lösung von Hexamethylentetramin kann in den Vorratsbehälter zurückgeführt werden, und der Siättigungspunkt für Hexamethylentetramin kann so :erniedrigt werden, daß Hexamethylentetramin entsprechend dem gesamten überschuß über diejenige Menge, die zur Sättigung bei dem erniedrigten, Sättigungspunkt erforderlich ist, JZ O'efäJlt wird. Daraus folgt, daß die Hauptmenge des Hexamethylentetramins, die bei dem vorliegenden Verfahren in reiner Form erhalten wird, durch einAussalzungsverfahren infolge der Erniedrigung des Sättigungspunktes für Hexamethylentetramin durch Anwendung überschüssigen Ammoniaks erhalten wird. Fern-er folgt daraus, daß eine erhebliche Ersparnis dadurch erzielt wird, daß das Ammoniak leicht abdestilhert werden kann, während die Kosten der Verdampfung großer Wassermengen vermieden - werden. Außerdem ermöglicht das Verfahren' die Herstellung von Hexarnethylentetramin dadurch, daß man zu Anfang gasförirdges Ammoniak, in den Formaldehyd einleitet. Mt anderen Worten ist es nicht nötig, das Ammoniak in wässerigerLösung einzuführen, und es ist daher möglich, eine übermäßige Verdünnung mit Wasser in hohem Grade'zu vermeiden.
  • Es ist leicht. ersichtlich, daß die Maßnahmen, clie bei der Bildung und Gewinnung von Hexamethyl..ntetramin in der beschriebenen Weise benutzt werden, mit Vorteil bei der Reinigung rohen Hexametliyllentetrainkis aus irgendeiner Quelle verwendet werden können. So kann man rohes Hexamethylentetramin in so viel Wasser auflösen, daß eine starke oder gesättigte Lösung gebildet wird. Diese Lösung kann kühl gehalten und mit .Ainmoniakgas gesättigt werden, wodurch die Hauptrnenge des Hexamethylentetramins ge- fällt wird, und das gefällte Hexamethylentetramin kann dann mit gesättigtern wässerigen Ammoniak gewaschen und getrocknet werden. Auf diese Weise können sehr hohe Ausbeuten von. hochwertigem Hexamethylentetramin aus sehr unreinen Produkten erhalten werden. So ist es möglich, den größten Teil des Hexamethylentetramins in sehr reiner Form -wieder. zugewinnen. Das zurückbleibende unreine llexamethylentetramin kann der beschriebenen Behandlung wiederholt unterworfen werden, bis nahezu das gesamte Hexamethylentetramin in reiner Form gewünnen worden ist, und die zurückbleibenden Verurireinigungen können beseitigt werden.
  • Es ist noch zu bemerken, daß das bei dein Verfahren ausgefällte Hexaniethylentetran-iin ziemlich große' Kristalle bildet. Die Fällung dauert so lange, als Ammoniak von der Lösung aufgenommen oder absorbiert wird. Es hat sich ergeben, daß man ein reines weißes Produkt aus roliem Hexamethylentetraminherstellenkann, das durch Einwirkung von Ammoniak auf eine unreine, gelblich gefärbte Formaldehydlösung entstanden ist'.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Abscheidung von Hexamethylentetramin in reiner Form ans einer durch Einwirkung von Formaldehyd beliebigen Reinheitsgrades auf Ammoniak in Gegenwart von Wasser entstandenen Lösung oder aus einer verdünnten wässerigen freien Formaldchyd in überschuß enthaltenden Hexamethylentetraminlösung im Kreislauf, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Erniedrigung des Sättigungspunktes der Lösung überschüssiges Armnoniak einleitet, das ausgefallen-- Hexamethylentetramin durch Filtration entfernt und einen Teil der Muitterlauge in den Arbeitsgang zurückgibt.
  2. 2. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daßman aus der Mutterlauge zunächst das Armnoniak und einen Teil des Wassers abdestilliert und sie alsdann mit frischen Mengen Formaldehyd und Amm-oliiak zusammen erneut verwendet.
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