DE48927C - Hinterladegewehr mit Cylinderverschlufs und Kastenmagazin vor dem Abzugbügel - Google Patents
Hinterladegewehr mit Cylinderverschlufs und Kastenmagazin vor dem AbzugbügelInfo
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- F41A19/29—Mechanical firing mechanisms, e.g. counterrecoil firing, recoil actuated firing mechanisms having only slidably-mounted striker elements, i.e. percussion or firing pins the percussion or firing pin being movable relative to the breech-block propelled by a spring under tension
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende Mehrlader mit Cylinderverschlufs ist dadurch
gekennzeichnet, dafs er eine Kammer mit einem Griffarme von solcher Anordnung hat, dafs
derselbe bei geschlossenem Verschlufs abwärts gerichtet an der rechten Seite des Gewehres
liegt und für die rechte Hand einen Griff bildet, der es gestattet, den Verschlufs behufs
Ladens zu öffnen und zu schliefsen und aufserdem das Gewehr fest im Anschlag zu halten,
ohne dafs die Hand vom Platz gerückt wird. Bemerkenswerth bei dieser Einrichtung ist ferner
die Anordnung des Schlagbolzens in der Kammer in einer solchen Weise, dafs durch blofsen
Zufall von aufsen auf ihn nicht eingewirkt, ein unvermuthetes Entladen also auch nicht stattfinden
kann. Die Patronen werden aus einem mitten unter dem Schlofs und unmittelbar vor
dem Abzugbügel liegenden Magazin mittelst eines Löffels vor die zurückgezogene Kammer
geführt, zu dessen Auf- und Abbewegung zwei Arme dienen, von welchen der eine unter der
Wirkung einer Feder derart steht, dafs dem Löffel eine der Form der Patrone entsprechende
Bewegung ertheilt wird, die es mit Sicherheit ausschliefst, dafs beim Abfeuern eine Patrone
vor den Rand einer darauf liegenden Patrone einspringt und ein Versagen des Mechanismus
bedingt.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein derartiger Mehrlader, in Fig. 1 von rechts gesehen, dargestellt.
Fig. 2 zeigt in gröfserem Mafsstabe einen Längenschnitt durch Schlofs und Magazin
mit Zubehör. Fig. 3 bis 7 zeigen mehrere Querschnitte und die Fig. 8 bis 18 Einzelheiten.
Die Gewehrhülse a, die etwas weiter ausgebohrt ist, als dem Durchmesser des Bodenrandes
der Patronenhülsen entspricht, trägt oben einen Schlitz d, Fig. 8, der sich vorn
bei e nach rechts um etwas mehr als das Doppelte seiner sonstigen Breite erweitert, und der
Knaggen c der Kammer b ist in d passend geführt. Dieser Knaggen füllt auch den Einschnitt
e der Hülse α aus, wenn die vorgeschobene Kammer b mittelst des zu ihrer
Handhabung dienenden Griffarmes f rechts umgedreht wird, Und der Einschnitt e ist zu
dem Zwecke abgeschrägt, eine Schub wirkung auf die Kammer auszuüben und die Patrone
in dem Lauf vorzuschieben, so dafs beim Abfeuern der Knaggen c den Rückschlag aufnimmt.
Wenn die Kammer b nach links herumgedreht wird, so wird die leere Patronenhülse
durch den Auszieher gelöst, indem der Knaggen c an einem abgeschrägten Rande j,
Fig. 8 am vorderen Theil des Einschnittes e ein wenig zurückgeschoben wird.
Das Zurückziehen der Kammer b kann bei im Anschlage erhaltenen Gewehr dadurch stattfinden,
dafs man den mit der Kammer b fest verbundenen Arm f verdreht und anzieht, wobei
der Daumen der Hand am hinteren Obertheil des Armes anliegt. Der Verschlufs wird
dabei geöffnet, die leere Patronenhülse ausgeworfen und aus dem Magazin D eine neue Patrone
vor die Kammer b befördert, wie noch beschrieben werden wird. Die Hand braucht diesen
Griffarm f behufs Wiederladens gar nicht. loszulassen.
Das Vorschieben der Kammer mit einer aus dem Magazin zugeführten neuen Patrone erfolgt durch Zurückdrehen und Vordrücken
dieses Armes f. Hierbei liegen der kleine Finger, der Ringfinger und der Mittelfinger
im unteren klauenförmigen Griffe dieses Armes, während der Daumen am Armrücken
anliegt und der Zeigefinger am Abzug liegen bleibt. Die bei Cylinderverschlüssen sonst wohl
nöthigen Aufwärts-, Rückwärts- Vorwärts- und Abwärtsbewegungen sind also hier in eine einfache
Bewegung zusammengefafst, während welcher die Lage des Gewehres und der Hand
nicht verrückt zu werden braucht.
Die Kammer b ist vorn bei h für den Schlagbolzen i, Fig. 2, konisch und hinten bei
g, Fig. 9, für dessen Feder cylindrisch gebohrt. Nahe an der Spitze ist auf den Schlagbolzen i
ein Kolben /, Fig. 2 und 11, aufgeschraubt; hinten umgiebt eine bewegliche Hülse k, die
einen Schlitz für den Eintritt der Zunge i1 trägt, den Schlagbolzen, und die Feder liegt
zwischen dem .Kolben / und dieser Hülse k, 'Fig. 2. Wird der Schlagbolzen i mit Zubehör
von hinten in die Bohrung g der Kammer b eingeschoben, so tritt seine Zunge i1 in einen
unteren Schlitz m der Kammer ein, der vorn bei n, Fig. 10, eine Verbreiterung hat, in welche
die Zunge i1, eintreten kann, ohne der Kammer
b bei der Drehung zu folgen. Der untere Rand der Zunge z1 bewegt sich in einer Nuth o,
Fig. 3, im Boden der Gewehrhülse a, wenn die Kammer b vorgeschoben wird.
Wird die Kammer rechts herumgedreht, so wird die Zunge z'1 in der Nuth 0 festgehalten
und gezwungen, eine schräge Kante am vorderen Theil der Verbreiterung η entlang zu
gleiten, wodurch die Feder so lange, wie die Drehung andauert, zusammengedrückt wird.
Der Schlagbolzen wird dann an der Kante p, Fig. 10, in seiner hinteren Stellung festgehalten.
Bei diesem Zusammendrücken der Feder drückt der Kolben / des Schlagbolzens auf den vorderen
Theil der Feder, das Hinterende der Feder gegen die Hülse k und diese gegen den Verschlufsstift
q der Kammer. Der in die Bohrung, g der letzteren von hinten einzubringende Stift q
trägt eine in den Schlitz»« eintretende Nase r und wird, nachdem er gedreht worden ist, von
der Schlagbolzenfeder gehalten, so dafs er zugleich den von dieser Feder auf die Kammer b
übertragenen Druck aufnimmt. Der Schlagbolzen liegt auf. diese Weise derart von der
Kammer umschlossen, dafs durch Zufall auf ihn nicht eingewirkt werden, ein zufälliges Entladen
also nicht eintreten kann. Bei der blofsen Rück- und Vorwärtsverschiebung der Kammer b
wird die Schlagbolzenzunge ζ1 an der Kante p, Fig. ι o, mittelst des Federdruckes zurückgehalten;
beim Abwärtsverdrehen des Griffarmes wird die Zunge von Kante ρ zwar abgerückt,
sie wird aber dann noch von der Spitze des Abzuges t gehalten, bis an diesem behufs Abfeuerns
gezogen wird.
Das Sichern erfolgt, indem man am Abzug zieht, während man den Arm f abwärts verdreht.
Dabei rückt die Schlagbolzenspitze ganz allmälig
gegen die Zündsatzkapsel der Patrone vor, so dafs ein zufälliges Entladen nicht stattfinden
kann. Ist dagegen die Sicherung nicht bewirkt, so erfolgt das Abfeuern durch schnelles
Auf- und Abwärtsverdrehen des Armes/ bei unbewegter Kammer.
Um nun mit einem Blick übersehen zu können, ob die Sicherung bewirkt ist, ist unmittelbar
unter dem oberen Arme des Abzuges t. der Sicherungsanschlag >S, Fig. 18, angebracht,
in dessen U-förmigen Einschnitt der Abzugarm eintreten kann, wenn der Flügel W
des Anschlages in der tiefsten Stellung sich befindet, so dafs gefeuert werden kann. Wird
dieser Flügel W dagegen bis zu einem Winkel von 6o° hochgedreht, so rückt auch der Einschnitt
aus der Stelle und der Abzug t kann, dann nicht zurückgezogen werden.
Das mit einem Zahn in eine Ringnuth des Stiftes q eintretende Stück u füllt den Raum
in dem hinter der Schlagbolzenzunge il liegenden
Schlitz m aus. Am vorderen flachen Theil des Kammerknaggens c ist mittelst Stiftes v,
Fig. 9, die Ausziehfeder x, Fig. 16, befestigt, und der Auszieher »>, Fig. 15, liegt in einem
Schlitze am vorderen Theile des Knaggens c und wird durch die Feder χ darin zurückgehalten.
Der Auszieher w folgt der Bewegung der
Kammer b durch die Wirkung eines Stiftes, Fig. 9, der in einem Schlitz des Ausziehers
liegt. Die Befestigung des Ausziehers wird dadurch bewirkt, dafs man die Kammer b theilweise
vorschiebt, aber nicht verdreht, wodurch der Auszieher w in seinen Schlitz eintritt und
das Loch der Ausziehfeder χ über den Stift ν
der Kammer rückt und dafs man dem Auszieher w dann eine Vierteldrehung ertheilt,
worauf die Feder in ihn eintritt.
Der zum Einführen der Patrone dienende Schlitz a1, Fig. 2, am unteren Theil der Gewehrhülse
α ist länger als die Patronen. Wenn die Kammer b in ihrer hinteren Stellung einen
Raum für die Patrone freigelassen hat, so kann sie aber nicht vollständig durchtreten; es
ragt nur ein Theil des Patronenrandes in das Innere der Hülse α so weit hinein, dafs die
Patrone durch die Kammer b vorgeschoben werden kann. Nachdem der Patronenrand den
engeren Theil o1 des Schlitzes a1 passirt hat,
tritt die Patrone unter dem Druck der den Löffel C hebenden Magazinfeder M, Fig. 2
und 17, durch den weiteren Theil des Schlitzes αl
vollständig in die Hülse ä und vor die Kammer
b, wobei das Geschofs der Patrone über die schräge Fläche A der Hülse ins Lager
hochrückt. Dadurch, dafs hierbei der Bodenrand der Patrone unter den Zahn des Ausziehers
und das Geschofs in den vorderen Theil der .Gewehrhülse gelangt, wird die Patrone
verhindert, in das Magazin -D zurückzufallen.
Wenn die leere Patronenhülse durch den ihren Bodenrand erfassenden Auszieher w
zurückgezogen wird, wird sie durch den Einschnitt e der Gewehrhülse α dadurch hinausgeworfen,
dafs der untere Theil des Bodenrandes anschlägt und der Rand hochrückt,
oder wenn die letzte Patrone ausgezogen wird, dadurch, dafs der Bodenrand an den hinteren
Rand B des Löffels C stöfst.
Das Patronenmagazin D besteht aus einem gebogenen Blech und einer Theilwand E.
Dasselbe wird hinten an der Schulter G der Gewehrhülse mittelst zweier in entsprechende
Einschnitte tretender Schnepper F festge'halten und vorn mittelst des Querstiftes H.
Zwischen der gebogenen Schulter G und der hinteren Fläche der Theilwand E kann
mittelst der Arme I und K, Fig. 2 und 17,
der Löffel C gehoben und gesenkt werden. Diese Bewegung ist der konischen Form der
Patronen derart angepafst, dafs die obere Fläche des Löffels C stets mit der Erzeugungslinie
der abgestumpften Pyramide correspondirt, die vom Innern des Magazins gebildet
wird. Bei dieser Einrichtung ist es unmöglich, dafs beim Abfeuern eine Patrone vor den Rand
einer daraufliegenden Patrone des Magazins vorrückt. Der hintere Theil des Löffels C
wird von dem Arme / und der vordere Theil desselben von dem zweiarmigen Hebel H getragen,
auf dessen aufwärts gebogenem kurzen Arm L die auf Hebung des Löffels wirkende
Torsionsfeder M drückt.
Claims (2)
1. Bei Hinterladegewehren mit Cylinderverschlufs die Anordnung einer Kammer (b) mit
einem an ihrem hinteren Ende befestigten Arm (f), welcher bei geschlossenem Verschlufs
am Kolbenhals dicht anliegt und unter dem Kolbenhals einen Griff für die rechte Hand
bildet, so dafs der Verschlufs bei angeschlagenem Gewehr gehandhabt . werden kann.
2. Bei einem Hinterladegewehr der unter 1. bezeichneten Art:
a) der mit Flügel (V-) versehene Schlagbolzen
(i), dessen Feder gegen die unten geschlitzte Hülse (k) sich stützt,
welche durch den Stopfen (q) in der Kammer (b) gehalten wird, während
letztere eine Winkelnuth (in n) mit Spannfläche (p) besitzt;
b) ein Kastenmagazin (D), das unter der Gewehrhülse vor dem Abzugbügel
liegt und mit einem Löffel (C) versehen ist, welcher durch zwei Arme, von denen einer unter der Wirkung
einer Feder steht, parallel sich selbst bewegt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT48927D patent/DE48927C/de not_active Expired - Lifetime
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