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Schutzvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge Es
sind Schutzvorrichtungen bekannt, die vor den Rädern von Fahrzeugen angebracht sind.
Diese Schutzvorrichtungen sind bei Schienenfahrzeugen starr angebracht und erfüllen
hier ihren Zweck nur sehr selten, weil sie nicht tief genug herunterreichen. Man
kann solche starren Fanggitter oder Fangkörbe nicht bis dicht über die Oberfläche
der Fahrbahn reichen lassen, weil man mit Unebenheiten derselben oder mit irgendwelchen
Gegenständen, Steinen, Erhöhungen .o. dgl., welche sich auf der Fahrbahn befinden,
rechnen muß. Bei Fahrzeugen., die sich auf Straßen bewegen, kennt man Schutzvorrichtungen,
die nicht starr, sondern schwingend angeordnet sind und im Ruhezustande hochgeklappt,
hochgezogen oder sonst meiner Stellung verharren, in der sie weder das Aussehen
des Fahrzeuges stören, noch hinderlich sind, wenn die Fahrbahn uneben ist oder Steine
o. dgl. sich auf ihr befinden.
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Diese letzteren. Schutzvorrichtungen werden erst bei Eintritt der
Notwendigkeit in Gebrauchsstellung gebracht. Dies geschieht entweder von Hand oder
selbsttätig. Die; Einstellung von Hand ist unsicher, weil oft nicht genügend Zeit
vorhanden ist, die erforderlichen Handgriffe vorzunehmen, wenn Personen plötzlich
vor den Wagen geraten und naturgemäß der Fahrer in solchen Augenblicken erst die
Bremse anzieht, um den Wagen zum Stillstand zu bringen. Aus diesen Erwägungen heraus
hat man versucht, die Bewegung von Hand auszuschalten und das Einwirken dieser Fanggitter
oder -körbe selbsttätig vor sich gehen zu lassen. Zu diesem Zwecke wird meist die
Bremse von Fahrzeugen so eingerichtet, daß sie bei einem gewissen Grade des Anziehens
die Festhaltung der Schutzvorrichtung auslöst oder daß dieses durch ein vorgebautes
Auslösegliied geschieht, so daß die Schutzvorrichtung unter der Wirkung der eigenen
Schwere - herabschwingen und z. B. die auf der Fahrbahn liegende Person aufnehmen
oder beiseite schieben kann. Bei dieser Art des Einschaltens der Schutzvorrichtung
ist aber die gejwünschte Sicherheit des Betriebes nicht immer erreicht, weil die
Auslösung oft nicht schnell genug geschieht oder die Auslösung überhaupt nicht oder
erst zu spät vor sich geht. Ein Übelstand ist es auch, daß diese Schutzvorrichtungen
auch beim Bremsen aus anderen Gründen, wenn es sich nicht darum handelt, eine vor
den Wagen geratene Person zu schützen oder durch Anstoßen irgendwelcher Gegenstände
an das Auslöseorgan in. Tätigkeit treten und dann stets durch besondere Bedienung
wieder in die Ruhestellung gebracht werden müssen.
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Die Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung für solche Schutzvorrichtungen,
und es ist dabei gleichgültig, wie diese; Fanggitter oder Fangkörbe an sich ausgebildet
sind. Bei dieser Vorrichtung braucht man keine: besondere Feststellvorrichtung auszulösen,
da
sie stets lose in Bereitschaftsstellung ist. Lediglich durch
die Änderung der Beschleunigung des Wagens wird diese Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt.
Beim Bremsen geht diese Vorrichtung von selbst lediglich durch die plötzliche Verminderung
der Beschleunigung aus der Ruhestellung in die B.e:reitschaftstellung und klappt
selbsttätig wieder hoch, geht also in Ruhestellung, ohne daß, dazu ein Handgriff
nötig ist, und zwar lediglich durch die wieder gesteigerte Beschleunigung des Wagens.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß diese Schutzvorrichtungen
mit pendelnden .oder sich sonst bewegenden Gewichtshebeln verbunden sind, daß das
Beharrungsvermögen dieser schwingenden Pendel, die' beim Bremsen nach vorn und beim
Anfahren oder Steigern der Fahrgeschwindigkeit nach hinten schwingen, benutzt ist,
um die Fanggitter oder Fangkörbe aus der Ruhelage in die Gebrauchsstellung und umgekehrt
zu bringen. Die Einstellung der Vorrichtung im Augenblick der Gefahr ist also nicht
von einer Auslösung der Festhaltung, diie das Herunterschwingen meist ungünstig
beeinfußt, abhängig, und es ist auch nicht notwendig, die heruntergeklappte Vorrichtung
wieder in Ruhestellung zu bringen, sondern diese geht selbsttätig, wenn der Wagen
-wieder anfährt oder derselbe :eine Beschleunigung erfährt, in die Ruhestellung
zurück.
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Die Ausbildung dieser schwingenden Pendel oder der sich durch die
Veränderung der Fahrgeschwindigkeiten in ihrer Lage einstellenden Gewichte kamt
sehr verschieden sein, je nachdem die Art des Fahrzeugs und die Art der Schutzvorrichtung
es erfordert. Zum Beispiel können die Verlängerungen der seitlichen Rahmenstreben
des Schutzgitters nach hinten im entsprechenden Winkel verlängert werden, so daß
darauf die Hebelgewichte angeordnet werden können. Diese Gewichte haben bei der
Verminderung der Beschleunigung das Bestreben, nach vorne zu schwingen, so daß das
Schutzgitter, mit dem sie fest verbund;e;n sind, nach hinten schwingt. Bei Zunahme
der Fahrgeschwindigkeit fallen die Gewichte wieder nach hinten zurück und klappen
dadurch das Schutzgitter wieder nach oben. je nach Einstellung der Pendelgewichtic
wird diese selbsttätige Bewegung mehr oder weniger empfindlich sein, also bei jedem
gewünschten Grade der Geschwindigkeit des Fahrzeugs in Tätigkeit treten. Die Pendelgewichte
können aber auch über ein beliebig angeordnetes Hebelgestänge auf das Schutzgitter
einwirken, je nachdem es erwünscht ist, die Hebelgewichte direkt am Schutzgitter
oder weiter hinten am Wagen anzubringen. Die Hebelgerichte können auch als Kugeln
ausgestaltet sein, die sich in einer Rinne oder Röhre bewegen und durch ihre Bewegung
auf das Schutzgitter einwirken.
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:Derartig sich einstellende Schutzgitter wer-. den bei allen Fahrzeugen,
insbesondere Kraftfahrzeugen, die Sicherheit des Fahrens %vesentlich fördern, weil
die Einstellung der. Schutzvorrichtung unabhängig vom Führer ist. Dadurch, daß die
Vorrichtung beim Weiterfahren selbsttätig wieder in die Ruhestellung geht, wird
es nicht nötig, sie nur bei sehr starkem Bremsen in Tätigkeit treten zu lassen,
sondern sie kann so eingestellt sein, daß, sie schon bei geringem Bremsen sofort
in die Gebrauchsstellung geht. Der Fahrzeugführer braucht sich nicht darum zu kümmern,
da das Zurückklappen der Vorrichtung :ohne sein Zutun geschieht. Dieses Intätigkeitsetzen
der Sicherheitsgitter oder Schutzkörbe geschieht also nicht nur genauer und zuverlässiger
als bei allen anderen bisherigen derartigen Einrichtungen, sondern enthistet auch
den Fahrzeugführer und erhöht dadurch wesentlich die Sicherheit des Fahrens.
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Auf der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen dieser Schutzvorrichtung
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Schutzvorrichtung in Verbindung mit einer
bekannten Stoßstange -in. der Seitenansicht, Abb. ä eine Vorderansicht von Abb.
i, Abb.3 eine besondere Auslösevorrichtung der Schutzvorrichtung, Abb. q. eine mit
einem Hebelgestänge versehene Einschaltvorrichtung der Schutzvorrichtung, Abb. 5
eine Einstellvorrichtung der Schutzvorrichtung, bei der durch das Abrollen einer
j Kugel in einem gekrümmten Rohr die Einstellung erfolgt.
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Die Schutzvorrichtung besteht aus einoan an sich bekannten Fangkorb
oder Fanggitter, das aus einzelnen :Stäben i zusammengesetzt ist, die untereinander
mit einem Drahtnetz verbunden sein, können. Diese Stäbe i sind in den beispielsweisen
Ausführungsformen von Hebelarmen 2 getragen. Nach Abb. i sind diese Hebelarme 2
an einer Achse 3, die an den Haltebügehl q. an einer Stoßstange 5 drehbar angeordnet
ist, befestigt. Der Hebel 2 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet, dessen hinterer
Hebelarm 6 unter einem beliebigen Winkel nach oben ansteigt und mit einem Gewicht
7 versehen ist. Dieses Gewicht kann beliebig auf dem Hehel 6 verschoben werden und
wird mittels einer Festhaltevorrichtung 8 auf demselben festgehalten. Wird nun das
Fahrzug scharf abgebremst, so schwingt das Pendelgewicht 7 infolge des Beharrungsvermögens
um die Achse 3 nach
oben, bis der Hebelarm 6 an einen Anschlag g
stößt. Durch diese Schwingbewegung des Hebelarms 6 wird gleichzeitig der Hebelarm
2, der den Fangkorb i trägt, nach unten vor die Laufräder geklappt. Beim Anfahren
oder beim Weiterfahren. des Wagens nach erfolgter Abbremsung schwingt der Fangkorb
1, 2 wieder selbsttätig in seine ursprüngliche parallel zur Fahrbahn verlaufende
Lage zurück. Abb.3 zeigt eine Schutzvorrichtung, bei welcher der Schutzkorb ebenfalls
durch Pendelgewichte in die Gebrauchslage gebracht wird. Beim Abbremsen des Fahrzeuges
wird das Pendelgewicht io, das an einem Pendelarm i i angebracht ist, nach vorne
geschleudert. Hierbei wird dieser Arm i durch einen Anschlag 12 aufgefangen' und
löst durch diese Bewegung eine Halteklaue 13, die in eine Feststellvorrichtung 14
für den Schutzkorb i eingreift, aus. Durch das Beharrungsvermögen des Pendels wird
dasselbe mit dem damit gelenkig verbundenen Hebelarm 15 des als zweiarmiger Hebel
ausgebildeten Halteteiles 2 für den Schutzkorb nach oben geschleudert, bis das Pendel
gegen einen als Gummipuffer 16 o. dgl. ausgestalteten Anschlag drückt. In dieser
Stellung des Pendels befindet sich der Fangkorb i in senkrechter Stellung vor-den
--Laufrädern. Bei dieser Ausführung wird der Fangkorb ebenfalls wieder in seine
ursprüngliche Lage durch das Eigengewicht des Pendels zurückgeführt. In zurückgeklappter
Lage findet das Pendelgewicht io ebenfalls in einem Gummipuffer 17 Auflage. Nach
Abb. 4 wird die Fangvorrichtung ebenfalls durch das Beharrungsvermögen eines Pendels
in die Gebrauchslage, d. h. in die senkrechte Lage, vor die Laufräder gebracht.
Bei dieser Ausführungsart dreht sich ein als zweiarmiger Hebel 18, icg ausgestaltetes
Pendel um eine Achse 2o, die an einem Haltebügel 21 angeordnet ist. Der Hebelarm
18 ist an seinem äußeren Ende mit einem. Pendelgewicht 22 versehen. Beim raschen
Anhalten des Fahrzeugs wird dieses Pendelgewicht durch das Beharrungsvermögen nach
vorne geschleudert und bewegt durch ein am Hebelaren i9 angebrachtes Hebelgestänge
23 den Fangkorb 1, 2 in seine Gebrauchslage. Auch bei dieser Ausführung wird ebenfalls
die: Fangvorrichtung wieder selbsttätig in ihre hochgeklappte Lage zurückgeführt.
Die Ausbildung des Pendels kann auch in beliebiger anderer Weise erfolgen, so kann
dasselbe nach Abb. 5 aus einem oder mehreren unter einem bestimmten Winkel gebogenen
Rohrkrümmern 24 bestehen, in welchen eine Kugel 25 von bestimmter Schwere, abrollt.
Der Rohrkrümmer kann an seinen beiden Enden mit Einstellvorrichtung 26 versehen
sein. Auch das Hebelgestänge kann. beliebig ausgeführt sein.