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Selbstkassierende Waage Die Erfindung betrifft eine Waage, insbesondere
Personenwaage, die selbsttätig Wiegekarten druckt und verausgabt. Das Drucken und
Verausgaben der Wiegekarten erfordert mehrere mechanische Vorgänge, die sich zum
Teil zeitlich nacheinander abspielen müssen. Um diese Vorgänge zu veranlassen, hat
man die Waagen bisher meist mit irgendeinem Motor ausgestattet, entweder einem Elektromotor
oder einem Motor, der durch das Gewicht der die Wiegeplatte betretenden Person in
Tätigkeit gesetzt oder aufgezogen wird, oder einem Motor, der durch einen besonders
angebrachten Griff in Tätigkeit zu setzen ist.
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Die hierzu nötige Einrichtung erfordert viel Platz und viele bewegliche
Teile, Bewegungsübersetzungen u. dgl. und verursacht dementsprechend auch störendes
Geräusch. Endlich gibt diese Einrichtung häufig Veranlassung zu Störungen. Mindestens
ist sie der Abnützung unterworfen und bedarf daher der Wartung und gegebenenfalls
der Ausbesserung. Im besonderen Maße ist dies bei Verwendung eines Antriebselektromotors
der Fall. Aber auch die rein mechanischen Motoren besitzen ihre Nachteile. Werden
sie durch das Gewicht der die Wiegeplatte betretenden Person in Betrieb gesetzt,
so beanspruchen sie einen Teil des Gewichts und machen die Anzeige der Waage entsprechend
ungenau, ist für sie ein besonderer .Handgriff vorgesehen, so wird die rechtzeitige
Bedienung dieses Handgriffes häufig vergessen. Man hat auch schon vorgeschlagen,
die Druckvorrichtung und die Kartenausgabevorrichtung statt durch Motor durch Elektromagneten
zu betreiben. Bei den bekannt gewordenen Einrichtungen dieser Art fand das Bedrucken
der Karte jedoch statt, während die Karte vom Vorratsstapel zur Ausgabestelle bewegt
wurde. Da sowohl die Druckvorrichtung als auch die Vorschubvorrichtung für die Karte
je von einem gesonderten Elektromagneten betrieben wurde und diese Elektromagneten
gleichzeitig aber nur sehr kurz Strom erhielten, war die Wirkung sehr unsicher.
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Diesem Mangel ist gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen worden, daß
der für die Kartenausgabe bestimmte, gleichzeitig mit dem Elektromagneten der Druckvorrichtung
erregte Magnet beim Anziehen seines Kerns die Karte noch nicht bewegt, sondern vielmehr
einen Schieber hinter die unterste Karte des Kartenstapels entgegen der Wirkung
einer Feder bringt und erst beim Stromloswerden der Feder dem Schieber erlaubt,
die Karte vorwärts zu bewegen, wobei diese noch unbedruckte Karte als Auswerfer
für die vorher bedruckte Karte dient und dann selbst unter dem Druckwerk für den
nächsten Druckvorgang in eine Ruhestellung kommt.
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Durch diese Einrichtung ist auch dann vollständig sicheres Arbeiten
gewährleistet, wenn der Stromschluß nur momentan stattgefunden hat.
Ein
Ausführungsbeispiel zeigt in schematischer Darstellung die beiliegenden Zeichnungen.
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Abb. = ist eine Vorderansicht der Kartendruck- und Ausgabeeinrichtung.
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Abb. 2 ist ein Grundriß zu Abb. i. ' In den Abbildungen sind die an
sich bekannten und nicht den Gegenstand der Neuerung bildenden Teile der Waage,
z. B. die eigentliche Waage, ferner das Datumstellwerk usw. weggelassen.
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Die Wiegeplatte steht mit entsprechender Übersetzung mit dem Hebelarm
i inVerbindung, der um den Zapfen 2 schwingbar ist und jenseits dieses Schwingzapfens
ein Zahnradsegment 3 trägt, das in ein Zahnrad q. eingreift, welches mit dem Drucktypenrad
5 starr verbunden ist. Eine Gleitbahn 6 dient dazu, die-zu bedruckende und auszugebende
Karte über das Drucktypenrad 5 und zugleich unter ein System von Tyenrädern 7 zu
schieben, die mittels einer Uhr o. dgl. auf das jeweilige Datum eingestellt werden
und innerhalb - einer Führungsbahn . (Schlitz 8) aus der in Abb. i gezeichneten
Ruhelage gegen die unter ihnen befindliche Wiegekarte gedrückt werden können. Hierzu
dient ein Gabelhebel 9, der bei io schwingbar gelagert ist und an seinem anderen
einfachen Ende ii von einer Stoßstange 12 beeinflußt wird, die an dem Kern oder
Anker des Elektromagneten oder Sölenoides 13 befestigt ist. Ein Anschlagring 14
liegt unter einem Hebel 15, der um den Zapfen 16 schwingen kann und mit seinem anderen
Hebelarm 17 über die zu bedruckende Karte greift.
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Ein Vorrat 18 von Wiegekarten befindet sich in einem geeigneten schachtartigen
Behälter. Zur Entnahme der einzelnen Karten aus dem Behälter dient ein Elektromagnet
oder Solenoid i9, dessen Kern oder Anker an einen Schlitten 2o anfaßt, der zugleich
von einer Zugfeder 21 beeinflußt ist. Die Entfernung des Kartenstapels 18 von derjenigen
Stelle, in welcher eine Wiegekarte zum Abdruck zwischen den Typenrädern 5 und 7
gebracht wird, ist so groß, daß jeweils eine Karte 22' sich unmittelbar unter dem
Stapel befindet, eine zweite 22" zwischen dieser Karte und der in Abdruckstellung
befindlichen Karte Um die Abdruck- und Ausgabeeinrichtung in Tätigkeit zu setzen,
ist eine mit Münzeinwurfschlitz 23 versehene Automateneinrichtung angeordnet, die
das eingeworfene und geprüfte Geldstück durch eine Führungsbahn 24 auf einen um
die Achse 26 schwingbaren und mit Gegengewicht 27 versehenen Hebel 25 fallen läßt,
wobei diese einen an ihnen befestigten Kontaktfinger 28 in Berührung mit einem feststehenden
Kontakt 29 bringt.
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Der Stromschluß hat zur Folge, daß die Wicklungen beider Elektromagnete
oder Solenoide 13 und 19 vorübergehend Strom bekommen. Durch Anziehen seines Ankers
stößt der Elektromagnet 13 die Stange 12 nach oben und drückt mittels der Hebel
ii bzw. 15 die Typenräder 7 gegen die bereitliegende Karte 22"' bzw. diese Karte
selbst gegen die vorher von der Waage eingestellte, das Gewicht angebende Type des
Rades 5.
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Zu gleicher Zeit hat der Elektromagnet i9 seinen Anker eingezogen
und dadurch den Schlitten 2o unter Spannung der Feder 2i nach links bewegt, so daß
eine Anschlagnase 3o des Schlittens 2o hinter die unterste Karte 22' des Stapels
18 tritt. Sobald der Stromschluß bei 28, 29 aufhört, wird der Schlitten 2o der Wirkung
der Feder 2i überlassen, welche nun die Karte 22' in die Stellung 22" verschiebt
und mittels dieser letzteren Karte die Karte 22"' auswirft, die durch irgendeinen
Führungskanal nun an derAußenseite des Waagegehäusesherauskommt.
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Bemerkenswert ist die Raschheit, in welcher sich der Abdruck und die
Ausgabe der Karte abspielen. Diese Vorgänge treten während eines Bruchteiles der
Zeit ein, die der Stromschluß bei 28, 29 andauert.