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Fernsteuerung eines führerlosen, elektrisch betriebenen Gleisfahrzeuges
unter Verwendung von Teilleitern und Steuerrelais, durch welche der dem Fahrzeug
zugeführte Strom, insbesondere Drehstrom, überwacht wird Es sind Schaltungsweisen
für die Steuerung elektrischer Antriebe mit einem den Motorumschalter beherrschenden
Hilfsstromkreis bekannt, der nach erfolgter Einschaltung die Verriegelung der übrigen
Steuerschalter durch in ihm angeordnete Magnete bis zur Unterbrechung mittels der
Haltestellenschalter bewirkt.
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Für diese Schaltungsweisen können die den einzelnen Haltestellen der
Gleisanlage entsprechenden, geschlossen gehaltenen Haltestellenschalter durch die
Steuerschalter mit ihren einzelnen haltestellenweise parallel geschalteten und an
die bei den bezüglichen Haltestellen befindlichen Haltestellenschalter angeschlossenen
Stromschlußstücken mit dem einen Pole der Stromquelle verbunden werden. Hierbei
bilden die Haltestellenschalter eine hintereinandergeschaltete Reihe, deren eines
Ende über den einen und deren anderes Ende über den anderen von vorgesehenen Umschaltmagneten
verbunden - ist, so daß nach dem durch das haltende Fahrzeug bewirkten Öffnen des
an der betreffenden Haltestelle befindlichen Haltestellenschalters die über letzterem
befindlichen Haltestellenschalter nur mit dem Vorwärtsumschaltmagneten, hingegen
die unter ihm befindlichen Haltestellenschalter nur mit dem Rückwärtsumschaltmagneten
verbunden sind, demnach bei Schließung eines Steuerschalters nur der die erforderliche
Richtung des Fahrzeuges bestimmende Umschaltmagnet erregt werden kann.
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In ähnlicher Weise sind auch Zugdeckungseinrichtungen bzw. Steuerungen
für Elektrohängebahnen bekannt, wie sie von mehreren Maschinenfabriken in Vorschlag
gebracht worden sind.
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Genannte bekannte Steuerungen arbeiten durch Hand oder durch den Wagen
mittels mechanischer Stromschlußstücke und Abstellschalter oder Magnet, die in den
Teilstrecken für die Wagen die notwendigen Stromgebungen veranlassen.
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Die Fernsteuerung gemäß der Erfindung für ein führerloses, elektrisch
betriebenes Gleisfahrzeug unter Verwendung von Teilleitern und Steuerrelais, durch
welche die Stromzufuhr zum Fahrzeug, insbesondere von Drehstrom, überwacht wird,
ist eine selbsttätige und erzeugt nur eine einzige Stromgebung, die auf dasjenige
Relais einwirkt, das den Schienenabschnitt oder das Fahrzeug abschälten soll.
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Zu diesem Zweck besteht bei der Fernsteuerung gemäß der Erfindung
das Neue darin, daß an jeder Haltestelle ein einziges, von jeder
beliebigen
anderen Haltestelle durch einen Schalter ansteuerbares Schaltrelais angeordnet ist,
das in unerregtem Zustande durch Hilfskontakte die isolierten, zur Haltestelle gehörigen
Teilleiter überbrückt, hingegen bei erregtem Schaltrelais die entsprechende Teilstrecke
abschaltet und zugleich über weitere Hilfskontakte einen Steuerschalter schließt,
der die Fahrleitung an Spannung legt und das Fahrzeug zum Anlaufen bringt.
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In der Fernsteuerung gemäß der Erfindung ist noch die Anordnung getroffen,
daß bei erregtem Schaltrelais mittels weiterer Hilfskontakte ein Stromkreis für
Signaleinrichtungen vorbereitet wird, den das Fahrzeug selbst beim Eintritt in den
stromlosen Abschnitt durch einen Kontakt schließt.
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Die Zeichnungen stellen mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
für Fernsteuerungen an drei Haltestellen dar, zwischen die sich noch eine beliebige
Anzahl Zwischenhaltestellen einschalten lassen.
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Abb. z zeigt eine Anlage für Dreiphasenstrom und ist in zwei bei =-x
miteinander zu verbindende Teile zerlegt gedacht.
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Abb. 2 zeigt eine zur Abb. = gleiche Ansicht für Zweiphasenstrom und
Abb.3 die Anlage bei Verwendung von Gleich- und Einphasenstrom.
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Die in Abb. x ersichtliche Fernsteuerungsanlage mit Dreiphasenstrom
für drei Haltestellen z, 2, 3 enthält einen selbsttätigen Steuerschalter
A und die Schaltrelais B1, B2, B3 . . . B", je eines für eine Haltestelle.
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Jede Haltestelle erhält eine isolierte Teilstrecke Cl, C2, C3
... C- und eine zweite isolierte Teilstrecke Cl, C'2, C'3 ... C'',
und die sämtlichen Haltestellen sind durch die einen Stromschluß hervorrufenden
Schienen oder Schienen TI, T2, T3 für Stromzufuhrrollen für das Fahrzeug E verbunden.
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Die Fernsteuerung erhält noch für jede Haltestelle Druckknöpfe b1,
b2, b3 für den Antrieb sowie einen Druckknopf a1, a2 oder a3 für das Stillsetzen
und ein Sicherheitskontaktstück s1, s2 oder s3.
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Die Vorrichtung enthält noch die geeigneten Stromverbindungen sowie
ein Sicherheitskontaktstück D für die Druckknöpfe.
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Das mit Bremsvorrichtung versehene Fahrzeug läuft auf einer (nicht
gezeichneten) Schiene oder ebensolchen Schienen und ist mit geeigneten Stromabnehmern
f1, f2, f, versehen, die gegen die Schienen Ti, T2, T3 oder Schieren für Stromzufuhrrollen
anliegen; die links in Abb, z gelegenen Ziffern I, II, III zeigen die Bewegungsrichtung
nach vorwärts an, die rechts liegenden Ziffern I, 1I, III die Bewegungsrichtung
nach rückwärts.
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Bei vollständiger Ruhelage ist der Steuerschalter A offen,
die Schaltrelais B1, B2, B3 liegen unter Strom, und ihre Metallplatten P1, P2, P3
verbinden die Hilfskontakte x1, y1, z1 -x2, y2, z2 - x3, y3, z3 miteinander, während
die Platten P'1, P'2, P'3 die Hilfskontakte x', y', z' -
x 21 Y'2,
z'2 - X'3, Ya, z'3 miteinander verbinden.
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Wenn man annimmt, daß sich das Fahrzeug E an der Haltestelle = befindet
und man z. B. auf den Druckknopf b3 in der Haltestelle 3 drückt, so geht der Strom
von z nach 2, 3 und q., setzt das Schaltrelais B3 unter Strom und die Platten P3
und P'3 werden angezogen, wodurch die Stromanschlüsse x3, y3, z3 sowie x'3, y'3,
z'3 freigegeben werden, was eine Isolierung der Teilstrecke C3, C3 in der Haltestelle
3 bewirkt.
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Gleichzeitig verbindet Platte P3 die Hilfskontakte t3, u3, v3 miteinander
und setzt den Steuerschalter A unter Strom, der in seine wirkende Stellung übertritt;
der Schalter D unterbricht den Strom nach den Druckknöpfen, was jedweden falschen
Betrieb verhindert, gleichwohl wird aber das Schaltrelais B3 nicht stromlos.
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Der Strom wird dann auf den Schienen oder Rollenschienen T1, T2, T3
links von der isolierten Haltestelle C3 in der einen Richtung und rechts von derselben
Haltestelle in einer anderen Richtung abgegeben. Diese Richtungen werden hervorgerufen,
um die Bewegung des Fahrzeuges E in gewünschter Richtung zu ermöglichen.
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Wird der Strom in der vorerwähnten Weise abgegeben, so wird das Fahrzeug
E in Bewegung versetzt und die auf dem Motor befindliche elektrische Bremse freigegeben;
der Motor setzt sich in Bewegung, überträgt die letztere auf die Räder des Fahrzeuges
E, das sich von z nach 3 zu bewegt.
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An der Haltestelle 3 angelangt, tritt das Fahrzeug E in die isolierte
Teilstrecke C3 und erhält keinen Strom mehr, der Motor kommt zum Stillstand, die
elektrische Bremse spricht an, und das Fahrzeug wird stillgesetzt.
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Wird der Sicherheitskontakt s3 in seine Offenstellung übergeführt,
so wird der Strom an dem Steuerschalter A unterbrochen, wodurch der Stromkreis geöffnet
und das Schaltrelais B3 abgeschaltet wird; die Platten P3, P'3 bewegen sich von
den Hilfskontakten t3, u3, v3, m3, "a3 zurück und legen sich an die Hifskontakte
x3, y3, z3, x'3> Y'3, z'3, wonach sich die Fernsteuerung wieder in ihrer Ruhelage
befindet. Der Motor des Fahrzeuges E kann dann wieder angelassen werden und nach
der Haltestelle z weiterlaufen durch Niederdrücken eines beliebigen Schalters b1
oder nach der Haltestelle 2 durch Niederdrücken eines beliebigen Schalters b2.
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Die beschriebene Fernsteuerung kann für eine unbestimmte Anzahl von
Haltestellen dienen, und das Fahrzeug wird von einer beliebigen Haltestelle aus
in Betrieb gesetzt.
Bei der für einen allgemeinen selbsttätigen
Betrieb bestimmten Fernsteuerung kann noch an allen Haltestellen eine Signaleinrichtung
für die Handhabung vorgesehen werden, und zwar z. bei der Inbetriebstellung des
Fahrzeuges und eingeschaltetem Steuerschalter A die Lampen 1'l, Va, V3, die an allen
Stellen erleuchten und anzeigen, daß das Fahrzeug im Betrieb ist; 2. bei Ankunft
des Fahrzeuges an seiner Haltestelle, beispielsweise an Haltestelle 3, stellt dieses
Fahrzeug selbst seinen Kontakt P3 her, der den Strom unter Vermittlung der durch
die Platten P'3 miteinander verbundenen Hilfskontakte ms, n3 weitergehen läßt, an
der Haltestelle 3 eine Lampe R3 zum Erleuchten und ein Läutewerk S3 zum Ertönen
bringt; auf diese Weise wird die Ankunft des Fahrzeuges am Bestimmungsort angezeigt.
Das Offenstellen des Sicherheitskontaktes s3 bringt die Signaleinrichtung S3, R3,
V3 auf ihre Nullstellung zurück.
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Die in Abb.2 ersichtliche Fernsteuerung stellt deren Verwendung für
eine Zweiphasenstromanlage dar. Dieselbe besteht aus Druckknöpfen, Hilfskontakten
sowie den Teilen von der oben beschriebenen Anordnung. Hier besitzt aber das Fahrzeug
E, das als in Haltestelle z stillstehend angenommen ist, vier Stromabnehmer f1,
f2, f3, f4. Die in Abb. z oben angegebenen Zahlen I, II beziehen sich auf
die Vorwärtsbewegung und die Zahlen I', II' im unteren Teile von Abb. 2 auf die
Rückwärtsbewegung.
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Beider Fernsteuerung nach Abb.3, die durch Gleichstrom oder Einphasenstrom
durch Stromumkehr in Betrieb gesetzt wird, kommen ebenfalls dieselben Teile zur
Verwendung, und das Fahrzeug E, das hier an der Haltestelle 3 stillsteht, ist mit
vier Stromabnehmern f1, f 2, f3, f4
versehen. I ist der Motoranker
und i der Feldmagnet. Die links von den Stromabnehmern angedeuteten Pfeile
zeigen den Vorwärtsgang und die rechts von den Abnehmern angedeuteten Pfeile die
Rückwärtsbewegung des Fahrzeuges an.