DE48445C - Neuerung an Musikkreiseln - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 77: Sport.

Bei den bisherigen Musikkreiseln, welche mit einer mit einzelnen Stimmen besetzten Platte arbeiten, über welcher eine Deckplatte gedreht wird, macht sich der Uebelstand bemerklich, dafs die Deckplatte bei der Drehung des Kreisels zu schnell über der Stimmplatte fortbewegt wird, so dafs es hierbei unmöglich ist, den Kreisel eine Melodie oder einen gleichmäfsigen und angenehmen Accord spielen zu lassen.

Diesen Uebelstand soll die nachfolgend beschriebene Einrichtung vollkommen vermeiden, und es soll erreicht werden, dafs die Deckscheibe sich gegen die Stimmplatte so langsam bewegt, dafs die- einzelnen Musikstimmen in ihrer Reihenfolge eine Melodie oder einen Accord hervorbringen, indem die einzelnen Stimmen in gewissen Intervallen und in einander übergehend zum Tönen gebracht werden.

Um dies zu erreichen, wird die Deckscheibe für die Stimmplatte nicht, wie bisher, direct durch die Kreisel- oder Flügelachse, in Umdrehung versetzt, sondern die Drehung der Flügelachse wird mittelst eines ganz bestimmten Vorgeleges übersetzt und in diesem übersetzten Drehungsverhältnifs zur wesentlich langsameren Rotation gebracht.

In beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 ein Verticalschnitt des neuen Kreisels dargestellt. Fig. 2 zeigt eine Modification derselben. Fig. 3 bis 5 zeigen in der Ober- und Unteransicht und dem¹ Querschnitt die Verbindung der im Kreiselgehäuse U gelagerten Stimmplatte q mit der drehbaren Deckscheibe ρ und dem zwischengeschalteten Vorgelege. Fig. 6 zeigt eine Modification des Innenzahnrades r. . . . .. .,:,

Das Kreiselgehäuse U geeigneter Form und Gröfse trägt die lose Laufachse b und über derselben fest im Kreiselgehäuse U die mit Metallzungen \ \ ausgestattete Stimmplatte q. Ueber dieser Stimmplatte q befindet sich die mit einem oder mehreren Schlitzen s versehene Deckscheibe p, welche sich lose um die Flügelachse α dreht. Die Flügelachse ist in der Stimmplatte q und im festen Bügel χ drehbar und trägt über dem Bügel die daran befestigten Windflügel /. An der Flügelachse a ist über der losen Deckscheibe ρ das Zahnrad m befestigt, welches in das auf der Deckscheibe ρ um Stift t drehbare Zahnrad η und dieses wiederum in das auf der Stimmplatte q festsitzende Innenzahnrad r eingreift.

Das auf der Flügelachse α befestigte kleine Zahnrad m wird mittelst Spiralfeder y stets an die lose Deckscheibe ρ gedrückt. Das Kreiselgehäuse U ist nach oben hin offen, und kann nun entweder mit einem den Schnurwirtel w tragenden und abnehmbaren Aufsatz O bedeckt werden (Fig. 1) oder der Schnurwirtel w ist durch Stege i i mit dem Kreiselgehäuse U fest verbunden. Wesentlich bei dieser Anordnung ist, dafs die Windflügel ff zwischen Schnurwirtel w und der Stimmplatte q angeordnet sind und somit geschützt liegen. Am unteren Theil des Kreiselgehäuses U sind in bekannter Weise für den Eintritt ■ der Luft die Oeffnungen ο ο angeordnet, ebenso in dem Aufsatz O, so dafs die Luft im Stande ist, durch die Oeffnungen ο ο unterhalb des Gehäuses U einzutreten, durch die betreffende, von der Deckscheibe ρ nicht bedeckte Metall-.zunge zu. gelangen, dieselbe in Schwingung zu

versetzen und zum Tönen zu bringen und oberhalb der Stimmplatte q und Deckscheibe ρ wieder auszutreten.

Bei der Drehung des Kreisels wird durch den Luftwiderstand die Flügelachse α zurückgehalten und verdreht sich somit gegen die fest im Gehäuse U liegende Stimmplatte q. Diese Drehbewegung der Flügelachse α wird nun durch das auf derselben festsitzende Zahnrad m auf das an der Deckscheibe ρ drehbare Zahnrad η übertragen, und da dieses Zahnrad η im Eingriff ist mit dem an der Stimmplatte q festen Innenzahnrad r, so wird die Deckscheibe ρ gegen die Stimmplatte q im übersetzten Verhältnifs gedreht. Dieses Uebersetzungsverhältnifs kann man zwischen den Zahnrädern m und η ganz beliebig wählen und dadurch jede gewünschte Drehgeschwindigkeit der Deckscheibe ρ zur Stimmplatte q erreichen, so dafs man die Melodie bezw. den Accord in jeder gewünschten Geschwindigkeit im Kreiselgehäuse U während der Rotation spielen lassen kann.

In Fig. 6 der beiliegenden Zeichnung ist noch eine Abänderung dahin getroffen, dafs das an der Stimmplatte q befestigte Zahnrad als innen verzahntes Stiftenrad zur Ausführung gebracht ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Musikkreiseln die Uebertragung der Bewegung der Flügelachse α auf die geschlitzte Deckscheibe ρ durch ein Planetengetriebe, bestehend aus dem auf der Flügelachse festsitzenden Zahnrade m, dem an der Deckscheibe ρ drehbaren Zahnrade η und dem auf der Stimmplatte q festen Innenzahnrade r zu dem Zwecke, um die Deckscheibe ρ in übersetztem Verhältnifs zur Flügelachse α gegen die Stimmplatte q zu drehen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.