DE48413C - Verfahren und Oefen zum Trocknen von brennbaren oder vor Formveränderung zu bewahrenden Stoffen - Google Patents
Verfahren und Oefen zum Trocknen von brennbaren oder vor Formveränderung zu bewahrenden StoffenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B17/00—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement
- F26B17/30—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed by rotary or oscillating containers; with movement performed by rotary floors
- F26B17/32—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed by rotary or oscillating containers; with movement performed by rotary floors the movement being in a horizontal or slightly inclined plane
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- F26B17/02—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed by belts carrying the materials; with movement performed by belts or elements attached to endless belts or chains propelling the materials over stationary surfaces
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Description
KAISERLICHES
ίί^'^Μ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.
Stoffen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. Juli 1888 ab.
Es setzen bekanntlich die bisher z. B. zum Trocknen von Braunkohle verwendeten
Apparate entweder Pulverform des Materials voraus, oder aber die Verwendung eines gasförmigen
Wärmeträgers von verhältnifsmäfsig niedriger Temperatur. Im ersteren Falle (Feuerlufttellerofen, Dampftellerofen) erheischt der
Rührtransportmechanismus, welcher ein Anbrennen verhindern hilft, die Pulverform und
bewirkt beim Auffüllen von Stückchen ein wenigstens theilweises Zertrümmern derselben.
Im zweiten Falle (Jacobi'scher Ofen und andere mit jalousieartigen Wänden versehene
Apparate) wird nur ein Theil der in der Luft zugeführten Wärme nutzbar, so dafs der
Aufwand an Heifsluft, sowie Anlage und Kraft zu deren Erzeugung und Transport ein unökonomisch
grofser wird, während gleichzeitig die Bedienung der Oefen infolge Auftretens von Staub und anderen Uebelständen eine
lästige ist.
Bei dem neuen Verfahren kann, obigem entgegen, gearbeitet werden:
1. ohne Staubbelästigung, weil im geschlossenen Räume,
2. ökonomisch, .weil unter Anwendung hoher Eintrittstemperatur des Wärmeträgers,
3. ohne Formveränderung des Trockengutes, weil sein Transport wohl continuirlich,
jedoch ohne Rühren bewirkt werden kann,
4. ohne Gefahr von Anbrennen, Zerreifsen oder Zerfallen, weil der Wärmeträger in jedem
Stadium des Trockenprocesses eine solche Be-
schaffenheit und Temperatur angenommen hat, dafs er jene Nachtheile nicht hervorruft.
Das Verfahren beruht auf der Wirkung, welche , durch das reichliche Zurückleiten des
bereits Trocknung bewirkt habenden und darum mit Feuchtigkeit geschwängerten und
abgekühlten gasförmigen Wärmeträgers in den Trockenofen sowohl auf das feuchte Material,
als auf Temperatur und Beschaffenheit der neu hinzutretenden heifsen Gase ausgeübt wird, und
besteht bei Trockenofen mit continuirlicher Beschickung und Entleerung in der Herstellung
eines Kreislaufes durch abgegrenzte Räume der Oefen.
Das Princip des Verfahrens wird am besten an dem Trockenofen mit Transportband veranschaulicht,
wie in der Zeichnung (Ofen I) angegeben.
' In dem gemauerten oder aus Eisen hergestellten Trockenraume bewegt sich auf den
zwei Trommeln JR und JR1, getragen durch Schienen, ein gelochtes endloses Band mit
seinem oberen Theil von dem Einfülltrichter T bezw. der Trommel R weg, mit seinem unteren
nach dieser zurück, und zwar mit einer der Natur des Materials und dem geheischten
Trockengrade angepafsten Geschwindigkeit. Dieses Band bedeckt sich aus dem Trichter
mit dem aufgegebenen Material in gleichmäfsig hoher Schicht S c und S b und läfst dasselbe
am entgegengesetzten Ende wieder fallen.
Diese Materialschicht trennt den Ofenraum in einen oberen α und einen unteren Theil,
welcher letztere weiterhin durch die oben in
eine Eisenplatte auslaufende Scheidewand W in einen vorderen (c) und einen hinteren (b)
Raum getheilt wird. Den Räumen c und b entsprechend, bewegt sich die Materialschicht
auf zwei Wegtheilen und läfst sich eine vordere Schicht S c und eine hintere S b unterscheiden.
In den unteren Theil der Scheidewand W ist das Gebläse G (Ventilator oder Dampfstrahlgebläse)
so eingesetzt und wird so angetrieben, dafs es von Raum b saugend in Raum c hineinbläst. Da sich die Saugwirkung
von b aus durch die Materialschicht S b dem oberen Räume α mittheilt, so strebt der in
Raum c hineingeprefste Wind durch Schicht S1 c
in den Raum α zurück, um von diesem aufs Neue nach b hin angesaugt zu werden. Auf
diese Weise entsteht ein Kreislauf durch die Kammern des Ofens, wie es die Pfeile der
Zeichnung angeben.
Aus der Druckkammer c führt nun aber eine mittelst Schieber ρ verstellbare Oeffnung
nach dem Abzugskanal K, durch welche man eine beliebige Menge gesättigter Heizgase entweichen
lassen kann. Für die also entführte Menge sucht sich der Ofenraum Deckung und findet dieselbe in den aus dem Feuerkanal C
eintretenden Rauchgasen. Diese Rauchgase werden im vorliegenden Falle, in der als
Generator gezeichneten, aber auch als Rostanlage zu denkenden Feuerung F erzeugt und
richten sich in ihrer Menge nach dem Zuge, d. h. nach den durch ρ entweichenden Gasen.
Die Feuergase aus C treffen im oberen Räume a auf den oben, erläuterten, von dem Gebläse
bewirkten Kreislauf und werden in denselben hineingezogen.
Nachdem der Ofen seinen Beharrungszustand erreicht hat, stellen sich folgende Verhältnisse
ein: Die Gase im oberen Räume werden beim Durchstreichen der Materialschicht 5 b mit
Feuchtigkeit geschwängert und abgekühlt. Zum kleineren Theil entweichen sie durch die Oeffnung
in der Kammer c, zum gröfseren aber werden sie durch die frisch aufgefüllte Materialschicht S c
hindurch in den oberen Raum α zurückgeschleudert. Da sie bereits mit Feuchtigkeit ge-'
schwängert sind, so bewirken sie beim Durchstreichen der Schicht Sc weniger ein Trocknen,
als ein Durchwärmen des nassen Materials, das erst auf seinem weiteren Wegtheil S b zur Austrocknung
gelangt. Die durch die Schicht S c des Weiteren mit Feuchtigkeit gesättigten Gase
erhitzen sich im oberen Räume α durch Mischen mit den glühenden Feuergasen von
neuem und bewirken sodann auf ihrem weiteren Laufe durch die Schicht 5 b das nach hinten
immer mehr voranschreitende völlige Austrocknen des Materials, um alsdann den oben beschriebenen
Kreislauf aufs Neue zu beginnen. Da die Menge des vom Gebläse beförderten Windes, sowie
die Zufuhr von Feuergasen, wie angegeben, verstellbar ist, so läfst sich die Temperatur der
trocknenden Gase nach Belieben reguliren und dem Material anpassen.
Ebenso wie in dem beschriebenen läfst sich der angegebene Gang des Trockenprocesses
unter dem neuen Verfahren auch in dem auf der Zeichnung mit II bezeichneten Ofen erreichen.
Derselbe besteht aus einem cylindrischen Räume, in welchem, sich auf halber Höhe ein
durchlöcherter Teller in horizontaler Ebene dreht, und zwar in der Richtung des Pfeiles.
Infolge dessen bedeckt er sich aus dem Trichter T mit dem aufgegebenen Material in gleichmäfsig
hoher Schicht, trägt dieselbe weiter und führt sie schliefslich auf die dicht hinter der
Rückwand des Trichters gelagerte Schnecke /2, welche das Material wieder nach aufsen in einen
geschlossenen Kasten befördert. Der Teller streicht nun unter der Rückwand des Trichters
durch und bedeckt sich aus diesem von neuem mit der Schicht. Wie bei Ofen I wird auch
•hier durch die Materialschicht der Ofenraum in einen oberen (a) und einen unteren Theil getrennt,
welch letzterer durch die Scheidewand W weiterhin in einen vorderen (c) und
einen hinteren (b) Raum getheilt wird. In die Scheidewand ist ebenfalls ein Gebläse G so
eingesetzt, dafs es aus b saugend in c hinein, durch die Schicht hindurch nach α zurückbläst.
Aus Kammer c führt eine verstellbare Schieberöffhung ρ nach dem Abzugskanal K.
Der Feuerkanal C führt die Rauchgase aus der Feuerung F dem oberen Raum α zu. Sobald
der Ofen seinen Beharrungszustand erreicht hat, treten die w.ie oben bei dem Ofen I mit
endlosem Bande beschriebenen Verhältnisse ein, so dafs von ihrer Wiederholung unter Verweisung
auf die Beschreibung Umgang genommen sei.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren, um beim Trocknen von brennbaren oder vor Formänderung zu bewahrenden Stoffen in continuirlichen Trockenofen das Anbrennen, Zerreifsen. oder Zerfallen derselben zu verhindern, beruhend auf dem Einflüsse von gesättigtem Wasserdampf oder mit Feuchtigkeit gesättigter Gase auf die zu trocknenden Stoffe und auf zum Trocknen verwendete Feuergase, und bestehend in der Ausrüstung von Trockenofen mit Einrichtungen, welche die bereits zum Trocknen verwendeten, mit Feuchtigkeit geschwängerten Gase zwingen, anstatt ganz zu entweichen, zum gröfsten Theil in den Ofenraum zurückzukehren und unter Vermischung mit neu hinzutretenden Feuergasen ihren Kreislauf ■ durch den Ofenraum mehrfach zu wiederholen, während die zu trocknendenStoffe in der Weise durch den Ofen geführt werden, dafs sie mit den hinzutreten-■ den Feuergasen erst nach Vermischung derselben mit den bereits zum Trocknen benutzten und mit Feuchtigkeit geschwängerten Gasen in Berührung kommen.
2. Zur Ausführung des durch Anspruch i. gekennzeichneten Verfahrens:a) in einem länglichen Trockenofen die Anordnung eines den Ofenraum in zwei über einander liegende Räume theilenden, über Walzen geführten endlosen, gelochten Transportbandes für die zu trocknenden Stoffe und einer quer dagegen stehenden, den unteren Ofenraum in zwei Räume theilenden Zwischenwand mit darin angebrachter Luftbewegungsvorrichtung, um die Gase aus dem oberen Ofenraum durch das getrocknete Material hindurch abzusaugen und durch das frische Material hindurch wieder mit den über der Materialschicht neu eintretenden Heizgasen zu vermischen, nachdem vorher ein geringer Theil der feuchten Gase durch eine verstellbare Oeffnung entweichen konnte; b) in einem runden Trockenofen die Anordnung einer den Ofenraum in zwei über einander liegende Räume theilenden drehbaren, gelochten Scheibe mit Zuführungs- und Abführungseinrichtung für die zu trocknenden Stoffe, einer den Oberraum bis zur Drehachse theilenden und einer den Unterraüm ganz theilenden Wand mit darin angebrachter Luftbewegungsvorrichtung zur Erzielung eines ähnlichen Kreislaufes der Gase, wie bei dem länglichen Trockenofen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE48413T | 1888-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE48413C true DE48413C (de) | 1889-09-04 |
Family
ID=33426398
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188848413D Expired DE48413C (de) | 1888-07-31 | 1888-07-31 | Verfahren und Oefen zum Trocknen von brennbaren oder vor Formveränderung zu bewahrenden Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE48413C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1164637B (de) * | 1958-04-26 | 1964-03-05 | Thomas Engel | Vorrichtung zur Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere zum Aufschmelzen bzw. Verfluessigen |
-
1888
- 1888-07-31 DE DE188848413D patent/DE48413C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1164637B (de) * | 1958-04-26 | 1964-03-05 | Thomas Engel | Vorrichtung zur Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere zum Aufschmelzen bzw. Verfluessigen |
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