DE2501352C2 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Rösten von körnigem Gut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Rösten von körnigem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Rösten von körnigem Gut wie Kaffeebohnen,
Kakaobohnen, Erdnußkernen und dgl., bei dem das Gut im Durchlaufverfahren in eine Röstzone gebracht wird,
durch die hindurch heiße Röstgase geleitet werden und aus welcher das Abgas abgezogen wird, wonach das
geröstete Gut in eine Kühlzone gebracht wird, aus der das Abgas ebenfalls abgezogen wird, und bei dem ein
Teil des aus der Röstzone abgezogenen Abgases zur Erzeugung neuen heißen Röstgases mit Brennstoff
verbrannt wird
Ein derartiges Verfahren ist aus der GB-PS 5 01 )99
bekannt Bei diesem bekannten kontinuierlichen Rösten im Durchlaufverfahren wird der andere Teil des aus der
ίο Röstzone abgezogenen Abgases an die Atmosphäre abgegeben, ohne zuvor abgebrannt zu werden. Das
Abgas aus der Kühlzone, die nicht in einzelne Kühlabschnitte aufgeteilt ist, wird dabei in vollem
Umfang an die Atmosphäre abgegeben. Aufgrund der Tatsache, daß ein Teil des Abgases aus der Röstzone
unverbrannt an die Atmosphäre und das Abgas aus der Kühlzone in vollem Umfang an die Atmosphäre
abgeben werden, wird die Umwelt stark belastet
Aus der DE-GMS 19 56 895 ist eine kontinuierlich im Takt arbeitende Röstvorrichtung bekannt Bei dieser
Vorrichtung, die chargenweise gefüllt wird, ist der Bedarf an Kühlluft wesentlich geringer als bei einer
kontinuierlichen Röstung im Durchlaufverfahren, so daß es ohne weiteres möglich ist die gesamte Menge an
verbrauchter Kühlluft dem Erhitzer für die Röstgase zuzuführen, wie dies auch bei der bekannten Vorrichtung
verwirklicht ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist außerdem die Kühlzone in mindestens zwei
Kühlabschiiitte aufgeteilt, was jedoch aufgrund der vertikalen Anordnung des Schachtes konstruktionsbedingt
ist, genau so wie es die Aufteilung der Röstzone in mehrere Röstabschnitte ist.
Aus der IKZ-Fachzeitschrift für Sanitär, Heizung,
Klima, Heft 13, S. 958 bis 963 (1963) ist auf die Bedeutung der Nachverbrennung bei Röstanlagen im
Hinblick auf die Reinerhaltung der Luft besonders hingewiesen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, beim kontinuierlichen Rösten im Durchlaufverfahren, wie es
eingangs angegeben ist, eine Umweltverschmutzung weitgehend zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kühlphase in mindestens zwei Teilkühlabschnitte
unterteilt ist, wobei das aus dem ersten, auf die Röstzone unmittelbar folgenden Teilkühlabschnitt der
Kühlzone abgezogene Abgas mit dem Abgas aus der Röstzone vermischt wird und ein Teil des Abgasgemisches
zur Erzeugung neuen heißen Röstgases mit Brennstoff verbrannt wird und daß das aus dem auf den
ersten Teilkühlabschnitt folgenden zweiten Teilkühlabschnitt der Kühlzone abgezogene Abgas in die
Atmosphäre abgelassen wird.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß einerseits die umweltbelastenden Gase bzw. Schadstoffe
(Teer, Wachs und Geruchsstoffe) außer in der Röstzone auch noch in der Anfangsphase der Kühlung,
also im ersten Kühlabschnitt frei werden, nicht mehr aber — jedenfalls nicht in nennenswertem Umfang —
bei dem bereits abgekühlten Röstgut im zweiten Kühlabschnitt, und daß es andererseits in Anbetracht
der großen Menge an Kühlluft, die beim kontinuierlichen Rösten im Durchlaufverfahren erforderlich ist,
nicht möglich ist, die gesamte Menge an verbrauchter Kühlluft zu verbrennen bzw. mit dem Brenner für die
Röstzone zuzuführen, weil sonst der Energiebedarf der Röstanlage in nicht mehr zu vertretender Weise
zunehmen würde. Die erfindungsgemäße Lösung trägt dieser Erkenntnis Rechnung, in dem aus der in
mindestens zwei Kühlabschnitte aufgeteilten Kühlzone nur das Abgas aus dem ersten Kühlabschnitt dem
Brenner der Röstzone zugeführt wird, während das Abgas aus dem zweiten Kühlabschnitt in die Atmosphäre
abgeleitet wird. Auf diese Weise kann also die Umweltverschmutzung ohne erheblichen Energieaufwand
gesenkt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung desselbigen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nun an einem Ausführungsbeispiel und anhand der einzigen Figur näher erläutert
beim Rösten von Kaffeebohnen.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete erfindungsgemäße Röstvorrichtung
beispielhaft dargestellt, wobei zur Verbesserung der Übersichtlichkeit nicht in unmittelbarem Zusammenhang
mit der Erfindung stehende Einzelheiten wie Ventile, Anzeigegeräte und dgl. weggelassen sind.
Die Röstvorrichtung 10 weist einen Röstabscbnitt 12 und einen Kühlabschnitt 14 in je einem Gehäuse auf. Ein
insgesamt mit 16 bezeichneter Röstzylinder ist in nicht näher dargestellten Lagern drehbar im Inneren der
Röstvorrichtung 10 gelagert und besteht aus einem perforierten Abschnitt 18 im Inneren des Gehäuses des
Röstabschnittes, einem perforierten Abschnitt 20 im Inneren des Gehäuses des Kühlabschnittes 14 und
einem dazwischenliegenden Übergangsabschnitt 22. Der mittlere Übergangsabschnitt 22 ist aus unperforierten
Endstücken 24 und 26 der perforierten Abschnitte 18 und 20 des Röstzylinders 16 gebildet, die in geeigneter
Weise, beispielsweise über nicht näher dargestellte Schrauben, miteinander verbunden sind.
Der Kühlabschnitt 14 ist in Teilkühlabschnitte 32 und 34 mit je einem eigenen Gehäuse unterteilt; die
Teilkühlabschnitte 32 und 34 weisen eine Kühlgasöffnung 38 und je eine Abgasleitung 40 bzw. 42 auf. An
einem Ende der Röstvorrichtung 10 ist ein Guteinlaß 28, am anderen Ende ein Röstgutauslaß 30 vorgesehen.
An einer Seitenwand des Gehäuses des Röstabschnittes 12 ist ein insgesamt mit 44 bezeichneter Brenner
vorgesehen, der heiße Röstgase in das Innere des Gehäuses des Röstabschnittes 12 einführt und hierzu
Brennstoff in Gegenwart von Luft und wieder zurückgeführten heißen Abgasen verbrennt. Eine
Abgasleitung 46 für heiße Röstgase ist mit der Saugseite eines Gebläses 50 verbunden. Eine Druckleitung 52 des
Gebläses 50 ist mit einem Fliehkraftabscheider 54 für Feststoffe aus dem Abgas verbunden, der eine so
Entnahmeleitung 56 für die Feststoffe aufweist. Zwischen dem Auslaß des Fliehkraftabscheiders 54 und
dem Einlaß des Brenners 44 ist eine weiterführende Abgasleitung 58 vorgesehen, von der eine Zwe;gleitung
60 zu einem Verbrennungskanal 62 abzweigt. Die Zweigleitung 60 bzw. der Verbrennungskanal 62 steht in
Verbindung mit einem zweiten Brenner 64, der als Nachbrenner einen Teil der Abgase in der Abgasleitung
58 abbrennt und über die Ableitung 66 in die Umgebungsatmosphäre mündet.
Die Abgasleitung 42 des Teilkühlabschnittes 34 ist mit der Saugseite eines Gebläses 68 verbunden. Eine
Druckleitung 70 des Gebläses 68 führt zu einem Fliehkraftabscheider 72 für Feststoffe im Abgas, der
eine Entnahmeleitung 74 für die Feststoffe und eine Abdeckung 76 aufweist
Für Sprühdüsen 84 und 86 in den Teilkühlabschnitten 32 und 34 ist eine Speiseleitung 78 vorgesehen; über die
Sprühdüsen 84 und 86 zugeführtes Wasser unterstützt die Abkühlung der Kaffeebohnen und dienst zum Ersatz
eines Teiles der beim Röstvorgang verlorengegangenen Feuchtigkeit.
Beim Betrieb der erläuterten Röstvorrichtung 10 werden frische Kaffeebohnen kontinuierlich durch de«
Guieinlaß 28 in den Röstabschnitt 12 eingegeben, in dem die Kaffeebohnen in Berührung mit den im Brenner
44 durch Verbrennung von Brennstoff in Gegenwart eines die Verbrennung stützenden Mediums und
zurückgeführten Abgases erzeugten heißen Röstgase bewegt werden. Dabei werden die Kaffeebohnen mit
vorbestimmter Geschwindigkeit weiterbewegt, die über die Drehbewegung des Röstzylinders 16 und die
Einspeisemenge an frischen Kaffeebohnen steuerbar ist, derart, daß die Kaffeebohnen eine Rösttemperatur von
üblicherweise etwa 1900C bis 220° C erreichen. Die
Kaffeebohnen werden sodann in den Teilkühlabschnitt 32 der Röstvorrichtung 10 weitergegeben, in dem die
frisch gerösteten Kaffeebohnen mit Wasser aus den Sprühdüsen 84 in Berührung gebracht werden und dabei
auf eine Temperatur von etwa 900C bis 1200C abkühlen;
in dem ersten Teilkühlabschnitt 32 wird bei der Kühlung der gerösteten Kaffeebohnen ein wesentlicher Teil des
Teers, Wachses und dgl. frei.
Heißes Abgas mit einer Temperatur von etwa 175° C
bis 2050C wird aus dem Röstabschnitt 12 der Röstvorrichtung 10 abgezogen und mit dem Abgas aus
der Abgasleitung 40 von dem Teilkühlabschnitt 32 htr mit einer Temperatur von etwa 105° C bis 135° C
gemischt. Über die Abgasleitung 46 gelangt dieses Mischabgas in den Fliehkraftabscheider 54, von dem aus
es nach Abscheidung von Feststoffpartikeln über die Abgasleitung 58 weitergeleitet wird. Ein geringerer
Anteil des in der Abgasleitung 58 aus dem Fliehkraftabscheider 54 weitergeführten Abgases wird sodann durch
die Zweigleitung 60 abgezweigt und dem Nachbrenner 64 zugeführt, in welchem die abgezweigte Abgasmenge
bei einer Temperatur zwischen 650° C und 760° C abgebrannt wird; durch dieses Abbrennen werden der in
der Röstvorrichtung 10 erzeugte Rauch und der Kaffeegeruch auf ein für die Umgebung erträgliches
Maß erheblich vermindert.
Die Kaffeebohnen werden nach ihrem Durchlauf durch den zweiten Teilkühlabschnitt 34 am Röstgutauslaß
30 entnommen.
Durch das Abbrennen einer Teilmenge der aus dem Röstabschnitt 12 und dem ersten Teilkühlabschnitt 32
entnommenen heißen Abgase wird der Energiebedarf für das Abbrennen im Vergleich zu einem Abbrennen
aller Abgase aus dem Kühlabschnitt 14 erheblich vermindert. Der Energiebedarf für ein Abbrennen aller
Abgase aus dem Kühlabschnitt 14 ist etwa drei bis vier Mal so hoch wie im Falle des erfindungsgemäßen
Vorgehens.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Rösten von körnigem Gut wie Kaffeebohnen, Kakaobohnen,
Erdnußkernen und dgl, bei dem das Gut im Durchlaufverfahren in eine Röstzone gebracht wird,
durch die hindurch heiße Röstgase geleitet werden und aus welcher das Abgas abgezogen wird, worden
das geröstete Gut in eine Kühlzone gebracht wird, aus der das Abgas ebenfalls abgezogen wird, und bei
dem ein Teil des aus der Röstzone abgezogenen Abgases zur Erzeugung neuen heißen Röstgases mit
Brennstoff verbrannt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlphase in mindestens 2iwei Teilkühlabschnitte unterteilt ist, wobei das aus dem
ersten, auf die Röstzone unmittelbar folgenden Teilkühlabschnitt der Kühlzone abgezogene Abgas
mit dem Abgas aus der Röstzonc vermischt wird und ein Teil des Abgasgemisches durch Abbrennen
vernichtet und der andere Teil des Abgasgemisches zur Erzeugung neuen heißen Röstgases mit Brennstoff
verbrannt wird und daß das aus dem auf den ersten Teilkühlabschnitt folgenden zweiten Teilkühlabschnitt
der Kühlzone abgezogene Abgas in die Atmosphäre abgelassen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu vernichtende Teil des
Abgasgemisches bei einer Temperatur zwischen etwa 650° C und 760° C abgebrannt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffe aus dem
Abgas aus dem zweiten Teilkühlabschnitt abgeschieden werden, bevor das Abgas in die Atmosphäre
abgelassen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Abbrennen
des zu vernichtenden Teiles des Abgasgemisches die darin enthaltenen Feststoffe abgeschieden werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit dem 3renner in der Röstzone,
einer ersten Abgasleitung, durch die die Abgase aus der Röstzone dem Brenner zuführbar sind, und mit
einer Kühlzone, an die eine zweite Abgasleitung zur Abführung von Abgas aus der Kühlzone in die
Atmosphäre angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlzone (14) in wenigstens zwei
Teilkühlabschnitten (32, 34) unterteilt ist, daß die zweite Abgasleitung (42) an den zweiten Teilkühlabschnitt
(34) angeschlossen ist und eine dritte Abgasleitung (40) den ersten, auf die Röstzone
unmittelbar folgenden Teilkühlabschnitt (32) mil der ersten Abgasleitung (46, 58) aus der Röstzone (12)
verbindet und daß stromab von der Einmündung der dritten Abgasleitung (40) eine Zweigleitung (60) zur
Entnahme eines Teiles des Abgasgemisches aus der Kühlzone und der Röstzone von der ersten
Abgasleitung (58) abgeht, an die ein weiterer Brenner (64) zum Abbrennen des entnommenen
Teiles des Abgasgemisches angeschlossen ist.
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