DE27546C - Neuerung an Feuerlufttelleröfen zum Trocknen von Braunkohlen u. dergl - Google Patents
Neuerung an Feuerlufttelleröfen zum Trocknen von Braunkohlen u. derglInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \^'
Die bisher bekannten, mit Feuerluft, d. h. den gasförmigen Verbrennungsproducten einer Feuerung
direct betriebenen Telleröfen zum Trocknen von Braunkohlen bestehen aus einem cylindrischen
Schacht mit verticaler Welle und dieselbe umgebenden festen, horizontalen Tellern, auf
welche die Kohle mittelst Rührarme ausgebreitet und derart geführt wird, dafs sie durch in den
Tellern angebrachte geeignete Oeffnungen von einem Teller nach dem darunter befindlichen
und so allmälig nach dem unteren Ende des Ofens gelangt.
Die Teller stehen von der Ofenwand ab und die heifsen Gase treten ebenso wie die nasse,
kalte Kohle am oberen Ende des Ofens ein, streichen über das auf den Tellern ausgebreitete
Trockengut hinweg und verlassen den Ofen am unteren Ende desselben, woselbst auch das fertige
Trockengut aus dem Ofen entfernt wird.
Bei dieser Anordnung des Ofens kommt es sehr häufig vor, dafs ein Theil der heifsen Gase,
anstatt mit den nassen Kohlen in Berührung zu kommen, dem Schornsteinzug folgend, nach
der unteren Partie des Ofens gelangt, hier die schon fertig getrockneten und erhitzten Kohlen
trifft und zur Entzündung bringt, so dafs der Ofen in Brand geräth.
1 Aufserdem tritt bei dieser Anordnung leicht
eine ungleichmäfsige Trocknung und besonders eine schlechte Ausnutzung der Heizgase ein,
da der Weg der letzteren nicht so bestimmt vorgeschrieben ist und man stets von der sehr
scKwierigen Regulirung des Schornsteinzuges und der Feuerung abhängt.
Um allen diesen Uebelständen zu begegnen, habe ich, wie auf beiliegenden Zeichnungen
dargestellt, den Ofenraum durch eine horizontale Zunge Z in zwei Zonen A und B zerlegt.
Die aus den Feuerungen p, Fig. 1 und 5, kommenden Feuergase gelangen durch Kanäle K
mit einer Temperatur von 1 ooo° C. in den oberen Theil der oberen Zone A und treffen
hier mit der nassen und kalten Kohle zusammen. Hierbei geben sie einen grofsen Theil ihrer
Wärme schnell an die Kohle ab und bringen einen entsprechenden Theil des in den Kohlen
enthaltenen Wassers zur Verdampfung. Der Dampf aus der Kohle mischt sich mit den Verbrennungsproducten
und überhitzt sich, indem er ihnen weitere Wärme entzieht. Das aus Verbrennungsproducten und überhitztem Wasserdampf
bestehende Gemisch tritt nun durch die Oeffnung d der Zunge Z nach der zweiten
Ofenzone über, in welche allmälig und permanent auch die Kohle gelangt, und giebt hier
seine Wärme weiter ab, wobei sich der in A rapide begonnene Trockenprocefs verlangsamt
und so weit als nöthig fortsetzt. Der aus der Kohle ferner entweichende Wasserdampf mischt
sich auch hier mit dem bereits vorhandenen Gemisch aus Verbrennungsproducten und überhitztem
Dampf und überhitzt sich dabei ebenfalls, wodurch die Temperatur der heizenden Gase weiter sinkt. Dieselben enthalten nur
vorwaltend überhitzten Dampf und erreichen schliefslich durch O den Schornstein mit einer
durch Schieber oder Drosselklappen leicht zu regulirenden Temperatur von 90 bis ioo° C.
Da das heizende Medium in der zweiten Zone B vorwiegend aus Wasserdampf besteht,
kann es nur nach Mafsgabe der Temperatur weiteres Wasser oder Dampf in sich aufnehmen.
Infolge dessen vollzieht sich die Trocknung im unteren Theile der Zone B ebenso langsam
als stetig und ist daher auch sehr leicht in der nöthigen Gleichmäfsigkeit zu erhalten. Die
trocknende Kohle selbst nimmt dabei eine so hohe Temperatur an, dafs auch sie überhitzt
wird, wodurch auch solche Kohlensorten, welche infolge ihrer Härte oder wegen der Natur ihres
Bitumens bisher gar nicht oder nur mangelhaft auf Briquettes verarbeitet werden konnten, für
diese wirthschaftlich wichtige Verwerthung brauchbar werden.
Die Gefahr der Entzündung der trocknenden und trockenen Kohle vermindert sich in dem
Mafse, wie der Gehalt von überhitztem Wasserdampf in der Zone B steigt, und in demselben
Mafse vermindert sich auch die Möglichkeit des Eintrittes von Explosionen. Demnach arbeitet
der Feuerlufttellerofen in dieser neuen Anordnung ebenso sicher als ökonomisch und gleichmäfsig.
Es ist klar, dafs an diesem Trockenverfahren nichts geändert wird, wenn die Anzahl der
Zungen Z vermehrt wird, indessen reicht in der Regel eine solche Zunge aus. Dieselbe erhält
die Form eines Trichters, welcher sich an einen der Teller /' anschliefst. Durch diese Trichterform
der Zunge Z wird erzielt, dafs die auf dieselbe zufällig gelangenden Kohlenstücke sofort
nach dem sich an die Wand anschliefsenden Teller gelangen. Es können demnach auf
der Scheidewand keine Kohlenstückchen liegen bleiben, sich überhitzen, entzünden und Anlafs
zu Bränden geben. Der Teller i', an den sich die Zunge Z anschliefst, ist ferner in der Mitte
geschlossen, während die übrigen Teller t ringförmig gestaltet und in der Nähe der Welle w
durchbrochen sind, wie Fig. ι zeigt. Der Weg der Gase ist in Fig. 4, der Weg der Kohlen
in Fig. 3 durch Pfeile angedeutet. Die Einführung der nässen und Abführung der trockenen
Kohlen, Fig. 4, der Antrieb der Welle tu, die Construction der Schaufelarme etc. weicht von
bekannten Einrichtungen nicht ab, nur ist der oberhalb des mittleren Tellers t', Fig. 2, angebrachte
Schaufelarm noch mit Gegenschaufeln i versehen, welche die nach dem mittleren Theil
des Tellers etwa gelangenden Kohlen nach den Löchern 0 befördert, nach welchen auch die
auf dem eigentlichen Teller liegenden Kohlen durch die Schaufeln des Rührarmes nach und
nach befördert werden. Zur Sicherheit kann bei S, Fig. 4, noch ein Schieber oder eine
Drosselklappe angeordnet werden, um, im Falle eine Entzündung eintritt, den Ofen ganz absperren
und durch Einführung von Wasserdampf in dem Ofen eine schnelle Löschung des Brandes
herbeiführen zu können.
Claims (2)
- Patent-AnSprüche:ι. Bei Feuerlufttelleröfen zum Trocknen von Braunkohlen u. dergl. die Theilung des Ofenschachtes in zwei oder mehrere Zonen durch horizontale Zungen Z, sowie die trichterförmige Ausbildung dieser Zungen.
- 2. Bei Feuerlufttelleröfen das Verfahren, den Trockenprocefs in der zweiten oder unteren Ofenzone durch ein beheizendes Medium zu beenden, das vorwiegend aus überhitztem Wasserdampf besteht und dessen Bildung bereits in der ersten Ofenzone begann.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE27546C true DE27546C (de) |
Family
ID=303852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT27546D Active DE27546C (de) | Neuerung an Feuerlufttelleröfen zum Trocknen von Braunkohlen u. dergl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE27546C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7091012B2 (en) | 2003-11-14 | 2006-08-15 | Cognis Deutschland Gmbh & Co., Kg | Processes for obtaining sterols and polar lipids from vegetable oil lecithin fractions |
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