DE2516641C3 - Geneigter Drehrohrofen zur Herstellung von Holzkohle - Google Patents
Geneigter Drehrohrofen zur Herstellung von HolzkohleInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft einen geneigten Drehrohrofen zur Herstellung von Holzkohle, an dessen oberem Ende
eine Aufgabedosiervorrichtung für Holz- und ähnliche Materialspäne und an dessen unterem Ende eine
Austragsvorrichtung für die verkohlten Späne vorgesehen ist, mit einem Luftgebläsc am unteren und mit einem
Gasabzug am oberen Ende.
Die Herstellung von Holzkohle aus Holz umfaßt die destruktive Destillation des Holzes und dies erfolgt
durch Erhitzung des Holzes, um zuerst die freie Feuchtigkeit auszutreiben und um dann die flüchtigen
Kohlenwasserstoffbestandteile des Holzes auszutreiben, wodurch das Holz zu Kohle reduziert wird, wobei
ein geringer Anteil an nicht verbrennbaren Bestandteilen des Holzes verbleibt. Das Abziehen der flüchtigen
Kohlenwasserstoffe wird Verkohlung genannt. C!ie Verkohlung schreitet spontan fort, wenn sie einmal
eingeleitet ist. Die Einleitung oder Zündung der Verkohlung macht erforderlich, daß die Temperatur auf
etwa 228°C angehoben wird. Es handelt sich um eine exotherme chemische Reaktion, bei der eine Wärmemenge
abgegeben wird, die etwa 6% derjenigen beträgt, die durch eine vollständige Verbrennung des .ss
Holzes erhalten werden kann, wobei die Temperatur des Holzes auf etwa 454°C angehoben wird. Bei der
Verkohlung werden große Mengen KLohienwassersioffholzgas
abgegeben, welches verbrennbar ist. wenn es mit Luft gemischt wird, um den erforderlichen w
Sauerstoff zuzuführen. Da die Holziemnprstur während
der Verkohlung über dessen Zündtemperatur liegt, muß
das Verfahren so durchgeführt werden, daß kein ausreichender Sauerstoff vorhanden ist, um die Verbrennung
zu unterstützen, wodurch verhindert werden soll, daß das Holz zu Asche verbrennt.
Bei bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Holzkohle wird die Wärme, die erforderlich ist, um das
Holz zu trocknen und auf die Verkohlungstemperatur "u erhitzen, vollständig durch einen von außen
"«führten handelsüblichen Brennstoff, wie beispielsweise Öl oder Gas, erzeugt, wodurch derartige
Verfahren relativ teuer wurden. Ebenfalls wurde die Wärme die durch die Verkohlungsreaktion erzeugt
wurde üblicherweise gegebenenfalls in die Atmosphäre Tls Abfallprodukt abgegeben. Ferner wurden die
Hol7«ise üblicherweise als Abfallprodukt verbrannt,
wobei jedoch große Mengen Rauch und giftiger Abgase Entstanden, die immer schädlich sind und deren Abgabe
nunmehr streng durch Umweltschutzbestimmungen
verboten ist. ,
Derartige Gase könnnten verarbeitet werden, um Nebenprodukte zu erzeugen, wie beispielsweise Methanol öle und Teer. Derartige Produkte stehen jedoch
gegenwärtig billiger au* anderen Quellen zur Verfügung Snd der kommerzielle Wert der Holzgase fur üiese
7weeke ist außerordentlich gering.
Aus den deutschen Patentschriften 3 21871 und
3 22 243 sind Drehrohröfen bekannt, bei denen Heizöfen
außerhalb des eigentlichen Drehrohres vorgesehen sind Das Drehrohr und der Heizofen sind in einer
großen Kammer angeordnet. Der Drehrohrofen kann in beliebiger Weise beheizt werden, beispielsweise durch
eine Feuerung. Aus diesen deutschen Patentschriften ist auch bekannt, aus dem Drehrohrofen Gase abzuleiten
und dem Ofen zuzuführen, um Heizenergie zu gewinnen. Eine Verbrennung zur Erzeugung der Verkohlungsener-
<ne findet hier außerhalb der Drehrohröfen statt.
1=1 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Drehrohrofen zu schaffen, bei dem Energie eingespart werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß lediglich zur Inbetriebnahme eine von außerhalb des
Drehrohrofens gespeiste Heizung vorgesehen ist, daß innerhalb des Drehrohrofens eine Luftleitung angeordnet
ist die vom Gebläse aus sich durch das untere Ende des Drehrohrofens und durch diesen hindurch zu dessen
oberem Ende erstreckt und deren Hauptlängenabschnitt im radial unteren Teil des Drehrohrofen
befestigt ist und mehrere Öffnungen in der entgegengesetzt zur Drehrichtung des Drehrohrofens gerichteten
Seitenwand aufweist. .
Mit dem Drehrohrofen kann in vorteilhafter Weise wie folgt gearbeitet werden:
1 Holz wird in Form von Spänen od. dgl. in em fcndc
des langgestreckt Drehrohrofens in einer kontinuierlichen Bewegung eingeführt und durch dieser
Drehrohrofen hindurchgeführt und am anderer Ende des Drehrohrofens entnommen.
2 Ein von auüen zugeführter Brennstoff wird air
Eingang des Drehrohrofen während einer Zeit dauer verbrannt, die ausreicht, um einen Teil dei
Holzspäne zu trocknen und auf die Verkohlungs temperatur ai bringen, wobei die Erzeugung voi
Wärme und Holzgas durch die Vcrkohlungsreak tion fortgesetzt wird, nachdem die Brennstoffzu
iiihiung beendet ist.
i 3 Luft wird in einer kontrollierten Menge in de:
Drehrohrofen eingeführt, um das erzeugte Holzga zu verbrennen, damit zusätzliche Wärme erzeug
wird, wobei die Verkohlungswärme und di Wärme, die: durch die Verbrennung des Gase
erzeugt wird, verwendet werden, um frisc eingeführtes Holz zu trocknen und auf di
Verkohlungstemperatur zu erhitzen. 4. Die Bewegung des Holzes, des Gases und der Lu
wird derart gesteuert, daß, obv/ohl das Holz
gründlich der zur Verfügung steinenden Wärme ausgesetzt ist, dieses nicht einer Sauerstoffmenge
ausgesetzt wird, die ausreicht, um dessen Verbrennung zu bewirken.
Durch diese Arbeitsweise wird eine kontinuierliche, sehr schnelle Produktion von Holzkohle hoher Qualität
in einem einzelnen Drehrohrofen ermöglicht. Das Holzgas, welches ein natürliches Nebenprodukt der
Verkohlung ist. wird verwendet, um die Wärme zu erzeugen, die erforderlich ist, damit die Verkohlung
kontinuierlich durchgeführt werden kann, nachdem die Zündflamme abgeschaltet ist. Obwohl das Holzgas mit
Luft gemischt und innerhalb des Drehrohrofens verbrannt wird, kann die Luft das Holz nicht erreichen,
um dieses zu Asche zu verbrennen. Eine Anlage, die aufgebaut wurde, um dieses Verfahren durchzuführen,
erzeugte Holzkohle mit wenige!· als 3% Asche, was bedeutet, daß eine hochwertige industrielle Holzkohle
erzeugt wurde. Bei anderen Verwendungszwecken ist ein viel höherer Aschengehalt zulässig. Es sei bemerkt,
daß, obwohl verkohlendes Holz Wärme abgibt, diese Wärme nicht ausreicht, um frisch zugeführtes Holz zu
trocknen und auf die Verkohlungstemperatur zu bringen. Die Reaktion würde erlöschen, wenn nicht
zusätzliche Wärme durch Verbrennung des Holzgases zugeführt würde. Die anfängliche Trocknung des Holzes
erfordert beispielsweise häufig das Vielfache der Wärme, die erforderlich ist, um die fühlbare Temperatur
des Holzes von der atmosphärischen Temperatur auf die Verkohlungstemperatur zu bringen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnung erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Drehrohrofens,
Fig.2 eine vergrößerte Schnittansicht, genommen
längs der Linie 11-11 der F ig. 1,
Fig.3 eine Teilschnitlansicht, genommen längs der
Linie ΙΙ1-1Π der F i g. 2,
F i g. 4 eine vergrößerte Schnittansicht, genommen längs der Linie lV-lVder Fi g. l.und
Fig.5 eine Teilschnittansicht, genommen längs der
Linie V-V der F i g. 4.
In den Figuren der Zeichnung ist ein geneigter Drehrohrofen 2 dargestellt. Der Drehrohrofen 2 weist
zwei Führungsringe 4 auf, die mittels Speichen 6 befestigt sind. Jeder Führungsring 4 wird von je zwei
Rollen 8 getragen, die zu beiden Seiten der Mittellinie des Drehrohrofens angeordnet sind. Jede Rolle 8 wird
drehbar von einem am Boden befestigten Lagerblock 10 getragen. Wenigstens ein Paar dieser Rollen 8 wird in
der gleichen Richtung durch einen Elektromotor 12 angetrieben, der ebenfalls an einem am Boden
angeordneten Lagerblock 14 montiert ist. Wie F i g. 1 und 4 zeigen, sind Kettenräder 16 am Rotor des Motors
12 befestigt und diese stehen über Antriebsketten i8 mii Kettenrädern 20 in Antriebsverbiridung, die an den
Achsen der beiden Rollen 8 montiert sind. Auf diese Weise wird der Drehrohrofen langsam um seine Achse
in Richtung des Pfeiles 22 in den Fi g. 2 und 4 gedieht (.0
(etwa 2 oder 3 U/min).
Arn Aiifgabeende des Drehrohrofens, welches das
höher liegende Ende ist, weist der Drehrohrofen eine Endwand 24 auf, die eine mittlere kreisförmige öffnung
26 hat, in die hinein sich ein stationärer horizontaler t>s
Gasabzug 28 erstreckt, dessen anderes Ende mit einem senkrechten, am Boden montierten Schornstein 30
verbunden ist. Unter der Einmündung des Gasabzugs 28 weist der Schornstein 30 mehrere Luftzuführungsöffnungen
32 (F i g. 3) auf, die im Winkelabstand voneinander um diesen herum angeordnet sind. Jede Luftzuführungsöffnung
weist einen angelenkten, einstellbaren Verschlußdeckel 34 auf. Oberhalb des Abzugsrohres 28
ist ein Fülltrichter 36 angeordnet, der mit einer Drosselklappe 39 einer Speiseleitung 38 eine Aufgabedosiervorrichtung
bildet. Die Speiseleitung 38 erstreckt sich in abgedichteter Weise durch die obere Wand des
Gasabzugs 28 hindurch und in den Drehrohrofen hinein. Über diese Speiseleitung werden die holzähnlichen
Materialspäne in den Drehrohrofen 2 eingeführt und auf die abfallende Seite gegenüber der Mittellinie des
Drehrohrofens abgegeben. Der Drehrohrofen und dessen Endwandurgen weisen eine dicke Auskleidung
40 aus einem keramischen Isolationsmaterial auf. Durch eine Wand des Gasabzugs 28 erstreckt sich eine
Brennstoffleitung 42 für Gas od. dgl., welche von einem
Schieber 44 gesteuert wird. Diese Leitung endet ?n einer eine Heizung bildende Brennerdüse 46 (F i g. 3),
die sich in den Drehrohrofen durch das innere Ende des Gasabzugs 28 hineinerstreckt.
Am unteren Ende des Drehrohrofens weist dieser eine Endwand 48 auf, die eine mittlere kreisförmige
öffnung 50 hat, durch die hindurch sich eine Luftleitung
52 erstreckt. Außerhalb des Drehrohrofens ist diese Luftleitung 52 mit einem Luftgebläse 54 verbunden,
welches von einem Elektromotor 56 angetrieben wird. Dieses Luftgebläse schluckt über ein Einlaßrohr 60 eine
vorbestimmte Menge atmosphärischer Luft, die beispielsweise durch eine Drossel 58 geregelt wird, und gibt
diese Luft in das Innere des Drehrohrofens ab. Innerhalb des Drehrohrofens weist die Luftleitung 52 einen ersten
Abschnitt 52Λ auf, der sich neben der Endwand 48 nach unten erstreckt, einen zweiten Abschnitt 52ß, der sich
parallel zur Drehrohrofenachse, jedoch neben dem Boden des Drehrohrofens erstreckt, und einen dritten
Abschnitt 52C, der sich neben der Endwand 24 nach oben erstreckt. Ferner weist diese Luftleitung einen
offenen Abschnitt 52D auf, der in den Gasabzug 28 mündet, wie Fig.3 zeigt. Längs des Abschnittes 52S
sind im Abstand voneinander öffnungen 62 vorgesehen. Alle diese öffnungen sind in gleicher Richtung etwas
über der Horizontalen ausgerichtet, um eine Zirkulation von Luft und Gas in dem Drehrohrofen in einer
Richtung entgegengesetzt zur Drehrichtung des Drehrohrofens, die durch die Pfeile 64 in F i g. 2 dargestellt
ist, hervorzurufen. Die Luftleitung weist eine Beschichtung 66 aus Isolationsmaterial auf und ist in einer sehr
heißen Zone angeordnet und könnte überhitzt werden, wenn nicht der Abschnitt 52D vorgesehen wäre, der
ermöglicht, daß eine größere Luftmenge durch das Gebläse zugeführt werden kann als die, die tatsächlich
an den öffnungen 62 gebraucht wird. Diese größere Luftmenge erzeugt einen Kühleffekt und verhindert
eine Überhitzung der Luftleitung.
Am unteren Ende des Drehrohrofens neben der F.ndwand 48 sind mehrere Schaufeln 68 an der inneren
Oberfläche der zylindrischen Wand, rechtwinklig zu dieser, befestigt, und diese Schaufeln sind im Winkelabstand
voneinander angeordnet. Jede Schaufel ist langgestreckt und weist einen U-profilförmigen Quer
schnitt auf. jede Schaufel erstreckt sich durch die hitzebeständige Auskleidung 40 des Drehrohrofen:
hindurch und in dessen Inneres hinein. Diese Schaufelt sind so angeordnet, daß sie nach oben hin offen sine
wenn sie sich an der sich nach oben bewegenden Seil· des Drehrohrofens befinden. Am Boden des Drehrohr
ofens gehen sie zwischen der Endwand 48 und dem Abschnitt 52A der Luftleitung hindurch (F i g. 5). Diese
Schaufeln transportieren fertige Holzkohle aus einem Holzkohlenbett im unteren Abschnitt des Drehrohrofens
nach oben.
Wenn jede Schaufel die Oberseite des Drehrohrofens erreicht, gibt diese ihren Inhalt in einen Fülltrichter 70
einer Austragvorrichtung ab, der oberhalb der Luftleitung 52 neben der Innenseite der Endwand 48
angeordnet ist. Der Fülltrichter führt die Holzkohle durch ein nach unten geneigtes Austragsrohr 72,
welches sich nach unten durch die Oberseite der Luftleitung 52 innerhalb des Drehrohrofens hindurcherstreckt,
und welches sich durch die Unterseite der Luftleitung außerhalb des Drehrohrofens hindurcherstreckt
und in abgedichteter Weise in ein horizontales Schneckenförderergehäuse 74 an einem Ende desselben
mündet. Der Schneckenförderer weist ein inneres Rohr 76 auf, in das hinein das Austragsrohr 72 in
abgedichteter Weise mündet. In diesem Rohr 76 ist eine Förderschnecke 78 angeordnet, die durch einen
Elektromotor 80 angetrieben wird. Ein äußeres Rohr 82 ist im Abstand außerhalb des Rohres 76 angeordnet und
bildet eine Kammer 84, durch die hindurch Kühlwasser umläuft, welches über Schlauchanschlüsse 86 zugeführt
wird. Am Ende des Schneckenförderers ist das Rohr 76 bei 88 mit einem Vorratsbehälter 90 für Holzkohle
verbunden. Wie Fig.5 zeigt, umgibt ein flexibler Dichtungsstreifen 92 die Luftleitung 52 neben der
Außenseite der Kammerendwand 48, und dieser Dichtungsstreifen ist an der Luftleitung mittels Nieten
94 befestigt. Dieser Dichtungsstreifen weist einen Schleifkontakt mit der Endwand 48 auf, wodurch
verhindert wird, daß Luft in den Drehrohrofen durch die Öffnung 50 um die Luftleitung 52 eintritt.
Im Betrieb werden Holzspäne od. dgl. in den Drehrohrofen durch die Speiseleitung 38 vom Fülltrichter
36 eingeführt, und zwar mit einer Durchsatzmenge, die durch die Drosselklappe 39 gesteuert wird. Dabei
wird der Drehrohrofen in Richtung der Pfeile 22 durch den Motor 12 gedreht. Durch diese Drehung des
Drehrohrofens sammeln sich die Holzspäne in einem Bett 96 am Boden des Drehrohrofens, und dieses Bett
hat die Neigung, sich an der nach oben bewegenden Seite des Drehrohrofens aufwärts zu bewegen, wie es
die F i g. 2 und 4 zeigen. Die Aufwärtsbewegung erfolgt lediglich so lange, bis die freiliegende Oberfläche des
Bettes den normalen Schüttwinkel der Späne erreicht, der etwa 45° beträgt. Danach beginnen die Späne
herunterzustürzen und bewegen sich in einer Umlaufbahn innerhalb des Bettes. Diese Umlaufbahn ist in
F i g. 2 durch die Pfeile 98 angezeigt. Durch dieses Umwälzen werden die Späne in der Masse des Bettes
wiederholt den heißen Gasen ausgesetzt, die in dem Drehrohrofen vorhanden sind, und gleiten längs der
Auskleidung 40 des Drehrohrofens. Durch die Neigung des Drehrohrofens zwingt die Umwälzbewegung der
Späne diese, sich langsam zum unteren Ende des Drehrohrofens hin zu bewegen, bis das Bett % im
wesentlichen eine gleichförmige Tiefe über die gesamte Länge des Drehrohrofens hat. Die Zuspeisung der
Späne aus dem Fülltrichter 36 ist bezüglich des Grades der Neigung des Drehrohrofens so eingestellt, daß das
Bett % eine derartige Tiefe hat, daß dieses die Drehrohrofenwand lediglich im wesentlichen längs des
unteren Quadranten des Drehrohrofens an der aufsteigenden Seite desselben berührt, wie es die F i g. 2 und 4
zeigen.
Nach der Eingabe der Späne in den Drehrohrofen wird ein von außen zugeführter Brennstoff, wie
beispielsweise Gas, durch die Düse 46 eingeführt und verbrannt, um die Späne zu trocknen und zu erhitzen
und um entweder die Verkohlung oder sogar die Verbrennung einiger Späne durchzuführen. Eine Verkohlung
statt einer Verbrennung kann dadurch unterstützt werden, daß zu dieser Zeit das Gebläse 54
abgeschaltet bleibt, so daß relativ wenig Luft sich
ίο innerhalb des Drehrohrofens befindet, die eine Verbrennung
unterstützen könnte. In jedem Fall beginnen zumindestens einige der Späne zu verkohlen und andere
können verbrennen. Die Brennstoffzuführung zur Düse 46 kann dann durch den Schieber 44 unterbrochen
werden, und die Verkohlung erhält sich danach selbst aufrecht.
Durch den Betrieb des Gebläses 54 wird Luft in den Drehrohrofen durch die öffnungen 62 des Abschnittes
52ßder Luftleitung eingeführt. Diese öffnungen sind im
ίο Abstand voneinander im wesentlichen über die gesamte
Länge des Drehrohrofens angeordnet. Die Luft wird in einer Richtung eingeführt, die durch die Pfeile 100 in
F i g. 2 dargestellt ist. Dadurch wird eine in Richtung des Uhrzeigerdrehsinns verlaufende Zirkulation von Luft
und Gasen in dem Drehrohrofen erzeugt, wie es durch die Pfeile 64 dargestellt ist. Diese Zirkulation erfolgt
entgegengesetzt zur Drehrichtung des Drehrohrofens. Wenn diese zirkulierenden Gase über das Bett %
hinwegstreichen, nehmen diese die brennbaren Holzgase mit sich, die durch die Verkohlungsreaktion erzeugt
werden, welche innerhalb des Bettes stattfindet. Diese Holzgase werden dann mit Frischluft, die aus den
öffnungen 62 austritt, gemischt, und zwar hauptsächlich im unteren Quadranten des Drehrohrofens an dessen
aufsteigender Seite. Die Holzgase und die verbrauchten Gase, in denen die Holzgase aufgenommen werden, sind
selbstverständlich außerordentlich heiß, und die Luft im Abschnitt 52ß der Luftleitung wird durch die Anordnung
des Rohres in der Zirkulationszone des heißen Gases vorgeheizt, und deshalb können die Holzgase frei
brennen, wenn sie mit Luft gemischt werden. Die Hauptverbrennungszone ist in Fig.2 bei 102 dargestellt.
Die Menge der zugeführten Luft ist wesentlich geringer als diejenige, die zu einer vollständigen
Verbrennung der Holzgase erforderlich ist, da eine vollständige Verbrennung wesentlich mehr Wärme
erzeugen würde als diejenige, die erforderlich ist, um die frisch eingeführten Holzspäne zu trocknen und auf die
Verkohlungstemperatur zu erhitzen. Nahezu der gesamte
zur Verfügung stehende Sauerstoff der Luft, die eingeführt wird, wird in der Verbrennungszone
verbraucht, und es ist tatsächlich kein Sauerstoff in der heißen Gasen vorhanden, wenn diese wiederum in
Drehrohrofen umlaufen und über das Bett strömen. Di< Gase, die über das Bett strömen, enthalten statt dessei
im wesentlichen die gesamte verbrauchte Luft, unver brannte oaer lediglich teilweise verbrannte Holzgas
und natürlich Rauch. Diese Gase sind ausreichend heil um die Späne zu trocknen und auf die Verkohlungsterr
peratur zu erhitzen, wenn diese eingespeist werden un nachdem diese eingespeist sind. Die Wärme wird durc
den exothermen Vorgang der Verkohlung in den vorhi eingespeisten Spänen erzeugt, und es ist kein frei«
Sauerstoff vorhanden, der eine Verbrennung der Spät hervorrufen könnte. Die Hauptverbrennungszone K
erhitzt ebenfalls die Auskleidung 40 auf eine sehr hol Temperatur, und diese Auskleidung 40 ist ebenfalls e
wesentlicher Faktor bei der Zuführung von Wärme
das Bett. Die vorbeschriebene Umwälzung der Späne innerhalb des Bettes stellt sicher, daß alle Späne
gründlich und innig sowohl den umgewälzten Gasen als auch der heißen Auskleidung ausgesetzt werden.
Wenn die Länge des Drehrohrofens in richtiger Weise bezüglich des Grades seiner Neigung ausgewählt
ist, wird die Verkohlung der Späne zu Holzkohle zu der
Zeit beendet sein, zu der diese Späne das untere Ende des Drehrohrofens erreichen. Wie Fig. 4 zeigt, gehen
an dieser Stelle die Schaufeln 68 nacheinander durch das Bett, nach oben sich bewegend, hindurch und jede
Schaufel nimmt einen Teil der fertigen Holzkohle auf, hebt diese an und wirft diese in den Fülltrichter 70. Die
Holzkohle wird dann durch das Austragsrohr 72 in das Schneckenfördererrohr 76 geführt, wobei eine Wasserkühlung
erfolgt, und die Holzkohle wird dann zum Vorratsbehälter 90 gebracht. Der Kühlluftstrom in der
Luftleitung 52, welcher das Austragsrohr 72 durchsetzt, unterstützt ebenfalls die Kühlung der fertigen Holzkohle.
Wie bereits dargelegt, ist vorzugsweise der Vorratsbehälter 90 abgeschlossen oder abgedichtet, da,
wenn nicht das Förderschneckenrohr 76 unpraktisch lang ist, heiße Stellen in der Holzkohle vorhanden sein
können, die zu einer Verbrennung der Holzkohle führen könnten, wenn diese unmittelbar der Luft ausgesetzt
winden. Es muß natürlich eine ausreichende Anzahl von Schaufeln 68 vorhanden sein, und die Kapazität dieser
Schaufeln muß ausreichend sein, um Holzkohle aus dem Drehrohrofen so schnell zu entnehmen, wie Späne
zugeführt werden, und zwar trotz der langsamen Drehbewegung des Drehrohrofens. Es kann tatsächlich
eine noch größere Entnahmekapazität vorgesehen sein, da dies den Betrieb nicht nachteilig beeinflussen würde,
und dies würde eine Einstellung der Zuführungsrate der Späne ermöglichen, ohne daß die Möglichkeit besteht.
daß sich die Holzkohle am unteren Ende anhäuft. Eine Einstellung auf eine größere Zuführungsrate der Späne
kann beispielsweise möglich sein, wenn die Späne relativ trocken sind und demzufolge für die Trocknungsphase des Verfahrens eine geringere Zeit und einen
kleineren Abschnitt der Drehrohrofenlänge benötigen.
Die verbrauchte Luft, die nicht verbrannten oder teilweise verbrannten Kohlenwasserstoff-Holzgase und
Rauch strömen aus dem Drehrohrofen durch den Gasabzug 28 hinaus und gelangen zum Schornstein 30,
in dem die hohe Temperatur einen starken Aufwärtszug erzeugt. Wenn die Gase durch den Gasabzug hindurchströmen,
welches vom Aufgaberohr 38 durchsetzt wird, unterstützen diese Gase die Vorerhitzung der Späne.
Wenn die Gase in dem Zustand, in dem sie aus dem Drehrohrofen austreten, in die Atmosphäre abgegeben
würden, so wurden diese zu einer erheblichen Umweltverschmutzung führen, wobei schwarzer Rauch
anzeigt, daß unverbrannte, feinzerteilte Materialteilchen vorhanden sind und wobei ferner giftige Abgase
vorhanden sind. Durch die Vorrichtung wird dieser Nachteil dadurch ausgeschaltet, daß Luft dem Schornstein
unterhalb des Gasabzugs 28 durch die öffnungen 32 zugeführt wird, welche durch die Klappen 34
gesteuert werden. Der Rauch und die Gase in der Abzugsmasse enthalten viel noch brennbares Material,
und diese Abzugsmasse ist heiß genug, um zu verbrennen. Jedoch kann diese Abzugsmasse nicht
verbrannt werden, weil Sauerstoff fehlt. Die Luft, die über die öffnungen 34 zugeführt wird, bewirkt eine
Zündung der Schornsteingase, und es wird eine sehr heiße Flamme erzeugt, die tatsächlich alle noch
vorhandenen brennbaren Materialien verbraucht. Vorzugsweise sind alle Klappen 34 an der gleichen Seite
angelenkt, so daß, wenn sie etwas geöffnet sind, die Luft mit einer Wirbelbewegung in den Schornstein eingeführt
wird. Dadurch wird eine Wirbelwirkung im Schornstein erzeugt, welche eine vollere Verbrennung
dadurch unterstützt, daß die Gase für eine längere Zeit im Schornstein gehalten werden. Dieser Nachbrenner,
der durch die Zuführung von Luft in dem Schornstein gebildet wird, erzeugt eine saubere Emission des
Schornsteines, die tatsächlich frei von Rauch oder anderen schädlichen Abgasen ist. Es ist interessant, zu
bemerken, daß die Wärme, die durch die Schornsteinverbrennung freigegeben wird, sehr groß ist und etwa
2000 Kcal pro kg verkohlter Holzspäne beträgt. Der in Betracht gezogene Drehrohrofen (etwa 2,25 m 0 und
etwa 4,80 lang) war so ausgelegt, daß etwa 2270 kg Späne per Stunde verarbeitet werden konnten, wobei
die Wärme, die in den Schornstein abgegeben wurde, etwa 2 500 000 Kcal pro Stunde beträgt, und diese
Wärme kann für zahlreiche Anwendungsfälle verwendet werden.
Es ist klar, daß, wenn der Betrieb in Gang gesetzt ist
und bis Wärme- und Strömungsbedingungen der Holzspäne, der Luft und der Gase durch den
Drehrohrofen stabilisiert sind, eine Menge vollständig oder lediglich teilweise verkohlter Späne erzeugt
werden kann, wobei eine Holzkohle von geringer Qualität hergestellt wird. Dieser anfängliche Ausstoß
kann als Abfall weggeworfen werden oder kann vorzugsweise wieder in das Aufgaberohr 36 für eine
erneute Behandlung eingegeben werden.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Geneigter Drehrohrofen zur Herstellung von Holzkohle, an dessen oberem Ende eine Aufgabedosiervorrichtung für Holz- und ähnliche Materialspäne und an dessen unterem Ende eine Austragsvorrichtung für die verkohlten Späne vorgesehen ist,
mit einem Luftgebläse am unteren und mit einem Gasabzug am oberen Ende, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich zur Inbetriebnahme eine
von außerhalb des Drehrohrofens gespeiste Heizung (46) vorgesehen ist, daß innerhalb des Drehrohrofens (2) eine Luftleitung (52B) angeordnet ist, die
vom Gebläse (54) aus sich durch das untere Ende (48) des Drehrohrofens (2) und durch diesen hindurch zu
dessen oberem Ende (24) erstreckt und deren Hauplängenabschnitt (52B) im radial unteren Teil
des Drehrohrofens (2) befestigt ist und mehrere öffnungen (62) in der entgegengesetzt zur Drehrichtung
des Drehrohrofens gerichteten Seitenwand aufweist.
2. Drehrohrofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gebläse (54) eine Drosselklappe
(58) vorgeschaltet ist.
3. Drehrohrofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzufuhröffnungen (62) in
dem Drehrohrofen (2) tangential angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752516641 DE2516641C3 (de) | 1975-04-16 | Geneigter Drehrohrofen zur Herstellung von Holzkohle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752516641 DE2516641C3 (de) | 1975-04-16 | Geneigter Drehrohrofen zur Herstellung von Holzkohle |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2516641A1 DE2516641A1 (de) | 1976-10-28 |
DE2516641B2 DE2516641B2 (de) | 1977-05-05 |
DE2516641C3 true DE2516641C3 (de) | 1977-12-15 |
Family
ID=
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