DE48336C - Ausschaltbare Seitenricht - Vorrichtung für schnellfeuernde Geschütze - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Neuerung hat den Zweck, die Schnelligkeit und Leichtigkeit des Richtens von schnellfeuernden und anderen Geschützen zu vermehren; sie ist auch so eingerichtet, dafs das Hauptrichten direct durch die Hand mittelst des Richthebels des Geschützes geschehen kann, ohne dafs es nöthig wäre „ andere Zwischenmechanismen zu benutzen, während die genaue Richtung mittelst solcher Zwischenmechanismen, die gewöhnlich aus mit Schrauben verbundenen Hebeln oder dergleichen bestehen, erfolgt.

Zur Erzielung des beabsichtigten Zweckes genügt es, die Mechanismen zur Einstellung der Richtung augenblicklich auszurücken oder wieder einzurücken, je nachdem es sich darum handelt, das Geschütz durch die Hand oder mittelst des Richthebels zu bewegen.

In beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι eine perspectivische Ansicht eines schnellfeuernden Hοtchkifs-Geschützes, welches gemäfs der vorliegenden Erfindung eingerichtet ist, Fig. 2 eine Seitenansicht, theilweise im Schnitt, Fig. 3 ein Grundrifs der Fig. 2 und

Fig. 4 eine Seitenansicht des in Fig. 2 veranschaulichten Hebels, der die Schraube ohne Ende trägt, mittelst welcher sich dem oberen Theil der Laffete eine rotirende Bewegung ertheilen läfst.

Die Laffete besteht aus drei Haupttheilen; diese sind: .

1. der Untertheil a;

2. der Obertheil b, auf welchem das Geschützrohr gelagert ist und der sich auf dem Untertheil α drehen läfst;

3. der Mechanismus zum Richten.

Die Neuerungen beziehen sich insbesondere auf den Mechanismus zum Richten; sie lassen sich an jeder Art von Geschützen, die nach dem System Hotchkifs eingerichtet sind, anbringen.

Der Untertheil α der Laffete ist mit einem Schneckenrad c versehen; der Obertheil b, welcher beweglich ist, trägt die Schraube ohne Ende d. Diese befindet sich auf einer Welle e, die in einem Gestell f angebracht ist, welches die Gestalt eines Bügels (s. Fig. 2 und 4) besitzt und mit dem Richthebel g ein Ganzes bildet. Der Richthebel g ist mit dem Obertheil b der Laffete scharnierartig verbunden mittelst der in den Lagern i i befindlichen Achsen h h. Wenn man den Richthebel g in die Höhe hebt bis in die durch punktirte Linien in Fig. 2 angedeutete Stellung, so rückt die endlose Schraube d aus dem Rade c und der Kanonier kann dann sowohl den Obertheil der Laffete, als auch das Geschützrohr mittelst der Hand drehen. Nachdem die Hauptrichtung eingestellt ist, läfst der Kanonier den Richthebel wieder heruntergehen; die Schraube c und das Rad d gelangen wieder in Eingriff und der Kanonier kann dann das Richten mittelst des Hand- oder Stellrades j, dessen Bewegung mittelst einer Welle k und der konischen Räder / auf die Schraube d übertragen wird, reguliren.

Das Richten der Höhe nach vollzieht sich mittelst der Schraube in, welche durch eine Achse η mit dem Geschützrohr scharnierartig

verbunden ist und in einer Mutter ο wirkt. Letztere ist in einem mit dem Obertheil b aus einem Stück gegossenen Rahmen oder Träger angebracht.

Die Bewegung der Mutter ο geschieht mittelst eines Stellrades q, einer Welle r, einer Welle s, eines Schneckenrades —■ das in der Zeichnung weggelassen ist — und einer auf der Mutter ο angebrachten Schraube ohne Ende t. u u¹ sind Universalgelenke, welche jede durch Heben oder Senken des Geschützrohres entstehende Winkelstellung gestatten. Am äufsersten Ende des Richthebels g ist das gewöhnliche Schulterstück ν angebracht, gegen welches der Kanonier seine Schulter stützt, wenn er das Hauptrichten vornimmt, ebenfalls, wenn er das Richten mittelst der beschriebenen Mechanismen regulirt.

Der Abzugsriemen n> geht durch einen Griff x, der an dem Schulterstück ν oder dem Richthebel g mittelst eines Armes y derart angebracht ist, dafs alle Bewegungen, nämlich das Hauptrichten, das genaue Richten nach beiden Richtungen und das Abfeuern ganz im Bereich des Kanoniers sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ausschaltbare Seitenrichtvorrichtung für schnellfeuernde Geschütze, bei welcher die in das Schneckenrad c der Unterlaffete eingreifende Schnecke d in Lagern ruht, welche mit dem an der Oberlaffete drehbar angeordneten Schulterstück ν fest verbunden sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.