DE48075C

DE48075C - Neuerung an Taschen-Filtern mit Einlagen (Buckelblechfilter)

Info

Publication number: DE48075C
Application number: DE188748075D
Authority: DE
Original assignee: PRAGER MASCHINENBAU-AKTIENGESELLSCHAFT in Prag, Böhmen
Priority date: 1887-12-15
Filing date: 1887-12-15
Publication date: 1889-08-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

(Böhmen).

Auf beiliegenden Zeichnungen zeigt Fig. 1 ein Doppelfilter mit einer Hälfte in Seitenansicht, Fig. 2 ein Doppelfilter mit einer Hälfte in Ansicht und einer Hälfte im Schnitt von oben, Fig. 3 ein Doppelfilter in Vorderansicht, die eine Hälfte bei offener, die andere Hälfte bei geschlossener Thür, Fig. 4 die Ansicht einer Buckelblechtafel mit Filtertuch von der Seite und Fig. 5 eine Buckelblechtafel mit Filtertuch, Ansicht und Schnitt von oben gesehen.

Obige Filter bestehen, je nachdem sie doppelt oder einfach sind, aus je zwei oder je einer Filterkammer α mit einer nach vorn zu öffnenden Thür c, die mittelst Kautschuk abgedichtet wird. Die Hinterwand einer jeden Filterkammer besteht aus je einer ebenen Platte b, die mit ca. 860 mm langen, 7 mm breiten < Schlitzen versehen ist, die senkrecht in Abständen von 3 bis 3'Y₂ cm von einander angeordnet sind. Durch diese Schlitze werden die Buckelblechtafeln d derart eingeschoben, dafs deren Flacheisen-Armirung g, welche senkrecht abgebogen ist, an der Platte b anliegt, während die ganze Tafel in die Kammer a senkrecht stehend hineinragt. Beide Kammern werden durch eine Blechwand e von einander getrennt.

Die Buckelblechtafeln d unterscheiden sich von Wellblech wesentlich dadurch, dafs, während Wellblech Rinnen hat, die durch Biegen des Bleches entstehen und über seine ganze Breite reichen, das Buckelblech rund um die Buckelung herum einen ebenen Rand hat und seine Rinnen durch eine besondere Prefsvorrichtung aus der ebenen Blechtafel unter Belassung beliebig grofser ebener Randflächen herausgeprefst werden; dies bietet die Vortheile, dafs erstens für eine gleich grofse Fläche viel weniger Material, gebraucht wird, zweitens der ebene Rand eine Abdichtung ermöglicht, und drittens ein so geprefstes Buckelblech einen gröfseren Widerstand gegen Formänderungen bietet als Wellblech. Die Filtertafeln d, Fig. 4 und 5, sind oben und unten mit Flacheisen g, die an den Enden abgebogen sind, armirt.

Die Thüren c drehen sich in Scharnieren h und sind durch mehrere Schrauben i gegen den Kautschuk geprefst.

Dieselbe Zeichnung stellt auch die Säcke dar, welche aus dem Filtertuche in eigenthümlicher Art hergestellt werden.

Der Stoff wird der Länge nach im Sinne der Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 zusammengefaltet, dann jede dieser Falten oben und unten, also bei k und Z, zusammengenäht unter Belassung eines Zwischenraumes von je 3 bis 3Y₂ cm, und bildet derart ein mehrgliedriges Sacksystem aus zehn oder mehr einzelnen Säcken, welche an einer Seite offen und an den anderen drei Seiten geschlossen sind.

Dieses Sacksystem wird nun auf die Filtertafeln aufgeschoben und liegt mit allen vier Rändern auf einer starken Filzbeilage auf Platte b auf, wird dann durch Eisenschienen mm¹ mittelst der Schrauben η festgehalten und abgedichtet.

Die senkrecht gelagerten Eisenschienen m sind einfach aus Flacheisen hergestellt, während die horizontal laufenden Schienen m^l kammartige Einschnitte im Sinne der Säcke haben.

Die zu filtrirende Flüssigkeit tritt von O, also von unten, in die Filterkammer a, durchdringt von aufsen die Säcke, gelangt so in die Rinnen, läuft entlang derselben horizontal durch die Schlitze der Platten b in den Raum zwischen b und e und verläfst ihn oben durch die Stutzen p, um durch das Ablaufventil q filtrirt abzufliefsen, während der Schmutz an der Aufsenseite der Säcke hängen bleibt.

Sind nun die Tücher so stark durch Schlamm verunreinigt, dafs sie keine Flüssigkeit mehr durchlassen, so werden sie, ohne abgenommen zu werden, dadurch gewaschen, dafs man durch das Wasserventil s nach Sperrung des Ventils q und Entleerung der Filterkammer vom Safte Wasser eintreten läfst, welches durch ρ in den Raum zwischen b und e und von da durch die Schlitze der Platten b in die Rinnen der Filterbleche unter dem Sacke und von innen aus ihm heraustritt und den Schlamm abschwemmt. Letzterer kann bei geöffneter ThUr leicht herausgescharrt oder bei geschlossener Thür durch den Stutzen r abgelassen werden, ohne dafs es nothwendig ist, die Filtereinlagen herauszunehmen oder die Sacksysteme abzuziehen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Bei Taschen-Filtern mit Einlagen die Anwendung von Filterkammern mit einerseits geschlitzten Platten Und auf der Gegenseite grofsen, von der Seite zu öffnenden Thüren sowie von in jene Schlitze eingeschobenen Buckelblecheinlagen, welche nicht herausnehmbar und nicht mit Rohren combinirt sind.
2. In Verbindung mit den in Anspruch i. angegebenen Buckelblecheinlagen ein Sacksystem, charakterisirt dadurch, dafs es durch Zusammenfalten eines Tuches (Blatt II, Fig. 4 und 5) und Zusammennähen der seitlichen Faltenkanten in der Weise gebildet wird, dafs es, über die Buckelblechtafeln gezogen, sich mit den Rändern der entstehenden Sacköffnungen dicht schliefsend an den Filterkammerboden (b) anpressen läfst und so eine vollkommene Scheidewand inmitten der Filterkammer bildet.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.