DE480449C - Befestigungsschraube - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine in Metall oder in Stoff von gleichartiger Beschaffenheit
angreifende Befestigungsvorrichtung, bestehend aus einem mit einer Gewinderippe versehenen Körper, der sich seine Führungsbahn
im erfaßten Werkstück selbst herstellt. Die Rippe dringt leicht in das Werkstück
bis zu verhältnismäßig großer Tiefe ein und verkleinert dabei den Widerstand und die Beanspruchung,
die sich bei Anwendung der bekannten Rippenformen ergeben würden; sie stellt im Werkstück eine glatte, fertig ausgearbeitete
Gewindebahn her, die die Rippe besonders fest erfaßt.
Das Verwendungsgebiet wird dadurch vergrößert, daß auch verhältnismäßig dünnes
Blech erfaßt werden kann, indem das Blech in der Längsrichtung des Ankers in einen
flanschartigen Zustand gebracht wird. Es ist leicht, den Befestigungskörper in verhältnismäßig
gerader Lage mit Bezug auf das Werkstück, d. h. ohne Schrägstellung oder windschiefe
Verbiegung, einzubringen.
Auf der Zeichnung zeigt
Auf der Zeichnung zeigt
Abb. ι die Seitenansicht eines Befestigungskörpers
nebst dem erfaßten Werkstück im Schnitt.
Abb. 2 ist die Stirnansicht auf den Befestigungskörper von dessen Fußende her.
Abb. 3 ist eine Seitenansicht des Fußendes des Befestigungskörpers in einer Ebene rechtwinklig
zu der der Abb. 1.
Abb. 4, 5, 6 und 7 erläutern das Vorrücken des Befestigungskörpers im Werkstück.
Abb. 8 erläutert eine zweite Ausführungsform in Seitenansicht.
Abb. 9 ist die Seitenansicht einer Schwellenschraube.
Der Befestigungskörper ist mit seinem Schaft i, einem Kopf 2 und einem Einschnitt
3 versehen. Vom Schaft steht eine Gewinderippe 4 von verhältnismäßig hoher Steigung vor, d.h. sie unterscheidet sich
von Holzschraubengewinde nur dadurch, daß sie bis zum Kopf 2 reicht, ferner hinsichtlich
des Eintrittsenöes des Gewindes. Der Hauptteil der Rippe 4 steht um ein beträchtliches
Stück über den Schaft 1 vor, so daß er in das erfaßte Werkstück bis zu einer sehr wesentlichen
Tiefe eindringt und somit eine besonders wirksame Verbindung liefert. Im Querschnitt
ist die Rippe 4 im wesentlichen dreieckig, und zwar ist der freiliegende Dreieckscheitel
vom Schaft weggerichtet, so daß auf die gesamte Länge des Hauptteiles der Rippe eine schneidende Eintrittskante dargeboten
wird.
Unterhalb des Hauptstückes nimmt die Rippe 4 bis zum Fußende des Schaftes allmählich
an Stärke ab und geht in den Schaft über. Außerdem ist die Rippe mit einer Furche 5 versehen, die sich längs der Mittellinie
des Gewindes erstreckt. Ähnlich wie die Rippe selbst ändert die Furche van ihrem
Anfang bis zu ihrem Ende (Abb. i) allmählich ihren Querschnitt. Am Eintrittsende ist
■die Sohle der Furche zweckmäßig radial einwärts von den Erzeugenden des Schaftes angeordnet,
und sie steigt allmählich, bis sie mit den Seitenflächen der Rippe abschneidet,
um den Anfang der Schneidkante des Hauptstückes der Rippe 4 zu bilden. Die von der
Furche S abgegrenzten Seitenflächen der ίο Rippe endigen in je eine Schneidkante 4'.
Die Schneidkanten erstrecken sich längs der Furche 5 über deren ganze Länge und begrenzen
die Furche. Die obere Kante 4', d. h. die dem Kopfende näher befindliche, ist länger
als die untere Kante 4', d. h. die näher beim Eintrittsende befindliche. Wegen der
Gewindeneigung und weil die beiden Schneidkanten im nämlichen Querschnitt in den Wur-
*■ zeldurchmesser übergeführt sind, reicht die
obere Kante 4' über das Eintrittsende der unteren hinaus. Dadurch bleibt auf dem Eintrittsende
ein Stück des Schaftes glatt, d. h. gewindefrei; der so hergestellte Zapfen 6 dient als Führung bei Beginn der Arbeit.
Zur Benutzung in einem metallischen Werkstück, insbesondere in einem Werkstück aus verhältnismäßig dünnem Stoff, wird das
Gewinde 4 auf seiner gesamten Länge gehärtet, und zwar zweckmäßig bis zu einer Tiefe,
die ausreicht, um das Gewinde zu befähigen, in Metall, wie weiches Eisen oder weichen
Stahl, ohne wesentliche Beschädigung· des Gewindes einzutreten oder einzuschneiden.
Diese Härtung kann durch Einsatz- oder nach dem bekannten Cyanidverfahren bewirkt werden.
Erwünscht ist lediglich die Härtung des Gewindes; daher ist eine Härtung beim
Schaft ι oder beim Kopf 2 nur etwas Beiläufiges,
also keine Vorbedingung für die erfolgreiche Benutzung des Befestigungskörpers. Genügende Härtung des Kopfes 2 und
des Schaftes ist wünschenswert, um angemessene Festigkeit zu gewährleisten; indessen
hat für die meisten Zwecke der Befestigungs-' 45 körper auch ohne solche Härtung genügende
Festigkeit. Der Schaft darf nicht übermäßig gehärtet werden, da ein gewisser Grad von
Zähigkeit erforderlich ist, um der Verdrehungsbeanspruchung zu widerstehen und der
Kristallisation vorzubeugen.
Der Befestigungskörper ist zur Benutzung für viele Zwecke und in verschiedenen Stoffen,
z. B. Hartgummi, Bakelit, Fiber, Holz, insbesondere Hartholz, geeignet, besonders
gut aber zur A^erankerung in Metall. Das metallische Werkstück kann einem massiven
Körper angehören oder aus dünnem Blech bestehen. Nach den Abb. r und 4 bis 7 erfaßt
ein Befestigungskörper ein Blech 7 von wesentlicher Dicke; diese Dicke ist jedoch nur
zur Erläuterung der Wirkungsweise des genuteten oder aufgespalteten Gewindes gewählt.
Der Befestigungskörper selbst ist zur Verankerung in Blechen jeder Dicke geeignet.
Befestigungskörper gemäß der Erfindung werden gegenwärtig in ausgedehntem Maße und mit Erfolg zur Verbindung von Normalblech
Nummer 18 (amerikanische Bezeichnung; das entsprechende deutsche Maß ist
noch immer nicht festzustellen) mit Normalblech Nummer 14 gemäß der in Abb. 1 angegebenen
Verbindungsweise verwendet, wobei das Normalblech Nummer 18 das einzige ist,
in welches die Gewindegänge eindringen. In dieser Abb. 1 ist ein Blech 9 über ein Blech
10 (oder eine Filz-, Pappeschicht o. dgl.) gebracht,
das seinerseits auf einem Blech 7 liegt.
Die Bleche 9 und 10 sind mit einer öffnung
11 von genügender Weite versehen, um das
Hauptstück der Rippe 4 frei durchzulassen. Das Werkstück 7 wird zweckmäßig mit einem
Loch oder einer Bohrung von solcher Weite versehen, daß es den Zapfen 6 leicht aufnimmt
und knapp umschließt. Der Zapfen bildet beim Eindringen der Schraube eine Führung und erhält die Schraube bei ihrem
Vorrücken im richtigen; Winkel zum Werkstück.
Ist der Zapfen 6 in die im Werkstück befindliche
öffnung hinreichend weit eingetreten, damit die Enden der Kanten 4' mit dem
Werkstück in Berührung gelangen, so wird die Schraube z. B. mittels eines den Einschnitt
3 erfassenden Schraubenziehers oder sonstigen Werkzeuges gedreht; die Kanten 4'
dringen in das Metall ein und bilden darin voneinander abstehende Nuten, welche die
Anfänge eines Muttergewindes sind. Wegen der Anordnung und der Gestalt der längeren
oberen Schneide 4' wird das Metall in der Nähe der Eindringungsstelle veranlaßt, nach
oben, d. h. gegen den Schraubenkopf hin, auszuweichen (Abb. 4), Durch fortgesetztes
Drehen werden die eingedrungenen Enden der Kante 4' durch das Metall des Werkstükkes
hindurch- und (falls das Werkstück aus verhältnismäßig dünnem Blech besteht) darüber
hinausgetrieben. Beim Hindurchtreten durch die letzten Stellen des Werkstückes wird das Metall nach dem Zapfen 6 hin, der
über das Werkstück hinausgelangt ist, zum n0
Ausweichen gebracht, mit der Wirkung, daß das Werkstück um den Befestigungskörper
herum verdickt ist. Bei fortgesetztem Drehen wird das Metall des festen Werkstückes in
aufeinanderfolgende Lagen verdrängt (Abb. 5, ng und 7). Beim Fortschreiten der Rippe tritt
die Sohle der Furche 5 zwischen den Kanten 4' immer weiter nach außen und verdrängt
das in der Furche liegende Werkstückmetall in der Richtung von der Achse weg nach außen. Zu dieser Verdrängung kommt
eine Kneifwirkung hinzu, daher rührend, daß
die" Furche bei der Verringerung ihrer Tiefe zugleich enger wird. Dadurch wird das
Werkstückmetall verdichtet, wie durch Punktierung bei 12 in den Abb. i, 5, 6 und 7 angedeutet.
Auf diese Weise wird das Metall nach dem Ende der Furche 5 hin zum Fließen gebracht, worauf die Schneidkante des
Hauptstückes der Rippe 4 in das verdichtete, ausgewichene Metall eindringt, so daß das
Metall um den Gewindegang herum im Werkstück sich in dichter fester Berührung mit
dem Gewindegang befindet und unbeabsichtigter Ortsveränderung kräftigen Widerstand
entgegensetzt. Das mit der Furche 5 verse-
ig hene Gewindestück findet wegen seiner allmählichen
Dickenzunahme verhältnismäßig leicht, also mit verhältnismäßig kleinem Energieaufwand,
seinen Weg in die Endlage, bei der es bereit ist, das Hauptstück der Gewinderippe4
aufzunehmen.
Der Befestigungskörper ist sowohl für metallische Werkstücke von unbegrenzter Dicke
als auch für dünnes Blech geeignet. Die Schraube kann mit einer Eintrittsspitze 13
(Abb. 8) versehen und die aufgespaltene Rippe bis zu dieser Spitze oder bis in ihre
Nähe heruntergezogen sein. Wird die Ausführungsform nach Abb. 8 bei dünnem Blech
verwendet, so braucht nicht im voraus eine Öffnung hergestellt zu werden. Vielmehr ist
es durchführbar, die Spitze zum Anfangen der Befestigung hindurchzutreiben. In einem
solchen Fall wird der Befestigungskörper gedreht, sobald er hinreichend tief eingedrungen
ist, um vom Material des Werkstückes umfaßt zu werden: Gewöhnlich bildet sich auf
der Blechrückseite, der Eindringungsseite gegenüber, ein Grat, von dem einige Stücke
eine Lage parallel zur Achse des Befestigungskörpers annehmen. Solche Stücke werden
vom Gewinde miterfaßt, und es wird darin ein Muttergewinde gebildet, wodurch die Greiflänge des Befestigungskörpers vergrößert
ist.
Bei Benutzung als Holzschraube (Abb. 9) wird der Kopf 2' als Vierkant ausgebildet,
um ein Drehwerkzeug aufzunehmen. Wird die Schraube nach Abb. 9 in Holz, Hartgummi
o. dgl. benutzt, so wird das Werkstück ausgebohrt oder sonstwie mit einem Loch, versehen, das den Schraubenschaft knapp
aufnimmt. Durch das vom Drehen herrührende Vorrücken der Schraube wird im erfaßten Stoff ein Gewinde erzeugt, mit dem
geringsten Bestreben, den Stoff aufzusprengen oder zu zersplittern. Auf diese Weise
wird eine verläßlichere ttnd wirksamere Verankerung erreicht als durch Benutzung der
gebräuchlichen Holzschrauben, und es ist kein Einhämmern erforderlich.
Claims (9)
1. Befestigungsschraube, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewinderippe (4)
mit einer allmählich im Querschnitt kleiner werdenden Furche (5) versehen ist.
2. Schraube nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Furche sowohl in
der Breite als auch in der Tiefe nach dem Fußende der Gewinderippe zunimmt und
schließlich bis in den Schaft reicht.
3. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippe (4) in
ihrem Querschnitt nach dem Fußende hin allmählich abnimmt.
4. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Furche (5) in der
Mitte der im Querschnitt dreikantigen Rippe (4) angeordnet ist und das auslaufende
Ende der Furche in die Schneidkante der Rippe übergeht.'
5. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten der
Furche (5) an den verbleibenden Stücken der Rippe (4) Schneidkanten (4') gebildet
sind, von denen am Fußende die eine über die andere hinwegreicht (Abb. 1
und 3).
6. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Endes
der mit der Furche (5) versehenen Rippe (4) ein zylindrischer Zapfen (6) stehengelassen
ist (Abb. 1), an den sich ein zugespitztes Stück (13, Abb. 8) anschließen
kann.
7. Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippe (4), insbesondere
auf dem Stück, das mit der Furche (5) versehen ist, gehärtet ist.
8. Befestigungsvorrichtungmit Schraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metall eines von der Schraube durchsetzten Blechkörpers nach oben und unten über den Rand des Durchlaßloches
herausgedrängt und dadurch die Greiflänge der Schraube über die Blechstärke hinaus vergrößert ist.
9. Das Verfahren, Befestigungsmittel in metallischen Werkstücken zu verankern,
dadurch gekennzeichnet, daß dm metallischen Werkstück verhältnismäßig
winzige, schraubengangartige, nahe beieinander befindliche Nuten erzeugt werden und das Metall allmählich verdrückt
wird, so daß die Nuten in eine einzige größere Schraubennut sich vereinigen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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