DE47C - Eiserner Oberbau für Pferdebahnen - Google Patents

Description

1877.

Klasse 19. q

RUMP Ingenieur in BOCHUM und

W. PIETTE in HEERDT bei NEUSS. Eiserner Oberbau für Pferdebahnen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1877 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung in zwei Arten dargestellte eiserne Oberbau mit Spurrinne für Pferdeeisenbahnen ist nach dem Princip con-■ struirt, dafs nur eine Tragschiene und eine Fahrschiene in Anwendung kommt.

Die Figuren A und B stellen zwei Querprofile dar, während aus Fig. C die Endunterstützung und Verbindung der Tragschienen durch einen gufseisernen Stuhl, sowie die Querverbindung zu ersehen ist. j

In Fig. A wird die Spurrinne durch die Trag- und Fahrschiene gebildet, während dieselbe in Fig. B mit der Fahrschiene aus ' einem Stück gewalzt ist. Bei beiden Constructionen sind Trag- und Fahrschienen durch Schraubenbolzen verbunden, deren je einer auf % bis 1 m anzubringen ist. Damit durch die Vibrationen der Räder die Muttern sich nicht "lösen, bildet das Profil der Tragschiene an der Stelle der Schraubenbolzen-Befestigung, sowohl bei A wie bei B eine elastische Linie, so dafs beim Anziehen der Schraubenmuttern ein federnder Druck unter denselben entsteht. Dieses System gestattet dem Oberbau ein von dem umgebenden Pflaster unabhängiges Senken; da kein Theil irgendwo auf einen Pflasterstein drückt; auch lehnen sich die angrenzenden Pflastersteine oben und unten an, so dafs ein Kippen derselben nicht stattfinden kann, wodurch viele stets entstehende · Unebenheiten des Pflasters und dergl. vermieden werden.

Der Stofs zweier Fahrschienen findet auf der Mitte einer Tragschiene statt und wird auf diese Weise eine Verlaschung derselben gebildet. Zur Fixirung der richtigen Spurweite ist durch die gufseisernen Stühlchen, welche die Enden der 10 m langen Tragschienen verbinden, eine Querstange mit Schraubenstellung angeordnet, und ferner befinden sich noch auf je eine Schienenlänge drei hochkantig gestellte Querstangen aus Flacheisen, welche durch den Steg der Tragschienen gehen und sich bequem zwischen dem Pflaster senken können, wie Fig. D andeutet. Um die in Curven" erforderliche Ueberhöhung zu erhalten, wird bei Fig. A in der Spurrinne der äufseren Schiene ein Stab, von der Form der pimktirten Linie, auf welchem der Spurkranz des Rades läuft, eingeklemmt, welcher keiner weiteren Befestigung bedarf, während bei B ein passendes Stück festgenietet wird. Damit das in der inneren Schiene laufende Rad nicht entgleise, ist der Rand der Spurrinne etwas höher gehalten und die Form des Spurkranzes etwas abweichend von der gewöhnlichen Art construirt, wodurch eine gröfsere Anlagefläche der inneren Seite des Reifens an dem Rand der Spurrinne entsteht.

Die Auswechselung der Fahrschiene ist leicht durch Ausheben einzelner Steine an den Stellen, wo die Schraubenbolzen angebracht sind, zu bewerkstelligen, so dafs der übrige Theil des' Oberbaues und der Strafse vollständig unberührt bleiben kann.

Ferner gestattet dieses System Trag- und Fahrschiene so leicht zu construiren, dafs nur ein geringer Materialaufwand erforderlich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.